Definition: Was bedeutet Teamführung?
Teamführung (synonym: Teamleitung) bezeichnet die Leitung und Anleitung einer Gruppe von Menschen, die gemeinsam auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten. Dabei handelt es sich meist um Mitarbeiter in einem Unternehmen, die in Teams zusammenarbeiten.
Die Teamführung umfasst dabei sowohl die Steuerung des Rahmens, in dem das Team seine volle Leistung entfalten kann sowie die Organisation der Prozesse, die Ressourcenplanung, Aufgabenverteilung, und Qualitätssicherung. Je nach Dauer und Umfang des Projekts kommen noch Motivation und Teambuilding hinzu.
Wesentliche Aufgaben der Mitarbeiterführung:
- Zielgerichtete Leitung des Teams
- Fokussierung auf gemeinsame Ziele bzw. Zielerreichung
- Organisatorische, kommunikative und motivierende Aufgaben
- Nutzung moderne Methoden, wie agiles Management oder kollaboratives Arbeiten
Die Teamführung wird meist von Führungskräften oder Teamleitern sowie hierarchisch höhergestellten Personen übernommen, kann aber genauso von gleichgestellten Kollegen in kleineren Projektgruppen ausgeübt werden.
Moderne Teamführung fördert eine positive Teamdynamik durch offene und transparente Kommunikation, konstruktives Konfliktmanagement und die Nutzung der individuellen Stärken der Teammitglieder.
Teamführung Synonyme
Ähnliche und verwandte Begriffe für Teamführung sind: Gruppenführung, Teamleitung, Teammanagement,
Mitarbeiterführung, Leadership oder Führungsstil. Letzteres beschreibt jedoch eher die Art und Weise, wie jemand eine Gruppe führt.
Was sind wichtige Teamführung Aufgaben & Grundlagen?
Für die Teamleitung gibt es heute unterschiedliche Methoden. Die wichtigsten Aufgaben der Teamführung bleiben aber meist gleich. Dazu gehören:
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Zielsetzung
Am Anfang steht immer eine klare Definition und Kommunikation der gemeinsamen Ziele. Diese sind essenziell, damit das Team weiß, worauf es hinarbeitet, und Erfolge messbar werden.
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Ressourcenplanung
Die Teamführung muss sicherstellen, dass für das Projekt und die Aufgabe alle notwendigen Ressourcen (Zeit, Budget, Arbeitsmittel, Mitarbeiter) ausreichend und rechtzeitig vorhanden sind sowie optimal eingesetzt werden können.
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Aufgabenverteilung & Delegation
Im nächsten Schritt ist die Teamführung dafür verantwortlich, die Aufgaben entsprechend der vorhandenen Stärken und Kompetenzen der Teammitglieder optimal zu verteilen und dabei auch die Verantwortung für entsprechende Ergebnisse zu delegieren.
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Organisation & Koordination
Zudem muss die Teamleitung die Organisation und Teamarbeit zu strukturieren. Dazu plant und koordiniert sie die Abläufe und stellt sicher, dass jedes Teammitglied seine Rolle und Verantwortlichkeiten kennt.
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Kommunikation
Etwaige Fortschritte, aber auch Rückschläge oder Fehler müssen transparent kommuniziert werden. Effektive und wertschätzende Kommunikation innerhalb des Teams sowie zwischen Team und Teamführung ist zentral für ein gutes Arbeitsklima und eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
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Motivation & Entwicklung
Arbeit macht nicht immer Spaß. Die Teamführung motiviert deshalb die Teammitglieder, fördert ihre Potenziale und unterstützt sie bei ihrer Weiterentwicklung.
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Konfliktmanagement
Wo gehobelt wird, fallen Späne! – In jedem Team kommt es zu Spannungen und Teamkonflikten. Die Teamführung muss diese jedoch rechtzeitig erkennen und lösen. Das Verhindern einer Konflikteskalation gehört zu den Kernaufgaben der Teamleitung.
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Qualitätssicherung
Nicht zuletzt ist der oder die Teamleiterin für die Überwachung und Sicherstellung der Ziele verantwortlich. Am Ende müssen die die Arbeitsergebnisse des Teams den Anforderungen entsprechen und Deadlines eingehalten werden.
Natürlich kann das Aufgabenspektrum der Teamleitung je nach Projekt oder Teamgröße variieren. Die genannten Kernaufgaben bilden jedoch das Fundament erfolgreicher Teamführung.
Teamführung Beispiele
Gute Teamführung muss mit zahlreichen Herausforderungen umgehen. Dazu zählen sowohl Konflikte oder Leistungsprobleme im Alltag als auch Probleme in der Kommunikation oder bei der Motivation einzelner Teammitglieder. Hier einige Beispiele für Teamführung in der Praxis:
Projektmanagement im Bauunternehmen
Ein Projektmanager bemerkt, dass der Bauleiter seine Aufgaben nicht erfüllt, was das Projekt gefährdet. Der Teamleiter analysiert die Situation, spricht mit den Beteiligten und entscheidet, den Bauleiter auszutauschen. Diese Entscheidung zeigt, wie wichtig es ist, klare Führungsentscheidungen zu treffen, um den Projekterfolg zu sichern. Zudem werden klare Ziele gesetzt, Verantwortlichkeiten verteilt und regelmäßiges Feedback gegeben, um die Teamleistung zu verbessern.
Offene Gesprächskultur
Eine Führungskraft führt regelmäßige 4-Augen-Gespräche mit den Teammitgliedern, hört sich deren Sorgen und Bedürfnisse an und holt aktiv Feedback ein. So entsteht Vertrauen und ein transparenter Informationsfluss, der die Zusammenarbeit und Motivation im Team fördert.
Aufgabenverteilung
Die Teamleitung definiert gemeinsam mit dem Team klare Ziele und verteilt Aufgaben entsprechend den Stärken der Mitglieder. Dadurch weiß jeder, worauf er oder sie hinarbeitet. Überschneidungen oder Lücken werden dadurch vermieden.
Teamentwicklung bei Führungswechsel
In einem Hotel übernimmt ein neuer Direktor das Team. Durch Workshops werden Ziele und Erwartungen gemeinsam besprochen, offene Konflikte angesprochen und das gegenseitige Verständnis gefördert. Das Ergebnis ist eine bessere Zusammenarbeit und ein gestärktes Team.
Methoden: Welche Arten der Teamführung gibt es?
Es gibt verschiedene Arten der Teamführung, die sich vor allem durch unterschiedliche Führungsstile und Methoden auszeichnen. Die wichtigsten und in der Praxis häufigsten Stile sind:
- Autoritärer Führungsstil
Die Führungskraft trifft Entscheidungen allein und gibt klare Anweisungen, Mitarbeitende haben wenig Mitspracherecht. - Bürokratischer Führungsstil
Entscheidungen werden strikt nach Regeln und Vorschriften getroffen, die Rolle der Führungskraft ist an die Einhaltung dieser gebunden. - Patriarchalischer Führungsstil
Die Führungskraft agiert als wohlwollende Autorität, ähnlich einer Vaterfigur, entscheidet aber maßgeblich autark. - Kooperativer Führungsstil
Die Teammitglieder werden aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen, was Eigenverantwortung und Motivation fördert. - Partizipativer Führungsstil
Die Mitarbeiterführung basiert auf Mitbestimmung. Vorgesetzte bestimmen nicht alleine, sondern fragen nach Ansichten, Ideen, Kritik oder Vorschlägen aus dem Team. - Laissez-Faire Führungsstil
Die Führungskraft greift kaum ein, Mitarbeitende arbeiten sehr eigenständig und treffen ihre Entscheidungen selbst. - Situativer Führungsstil
Die Führungskraft passt ihren Stil flexibel an die jeweilige Situation und die Bedürfnisse des Teams an. - Charismatischer Führungsstil
Die Persönlichkeit und Ausstrahlung der Führungskraft stehen im Mittelpunkt: Sie motiviert das Team durch ihre Vision und Überzeugungskraft. - Transformationaler Führungsstil
Die Führungskraft inspiriert und motiviert das Team durch eine gemeinsame Vision und fördert die persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden. - Transaktionaler Führungsstil
Führung basiert auf einem System von Belohnung und Bestrafung, klare Anforderungen und Zielvorgaben stehen im Vordergrund.
Direkte vs. indirekte Teamführung
Neben diesen Stilen wird Teamführung auch in direkte und indirekte Führung unterteilt:
- Direkte Führung umfasst die unmittelbare Interaktion mit dem Team, z.B. Motivation, Feedback und Kommunikation.
- Indirekte Führung bezieht sich auf Rahmenbedingungen wie Führungsleitlinien oder Beurteilungssysteme, die von der Unternehmensleitung vorgegeben werden.
Die Wahl des passenden Führungsstils hängt in der Regel von Faktoren wie Teamzusammensetzung, Aufgabenstellung, Unternehmenskultur und Situation ab. Oft bewährt sich eine flexible, situationsangepasste Kombination mehrerer Stile.
Wie kann ich meine Teamführung verbessern? – 4 Tipps
Zugegeben, erfolgreiche Teamführung ist keine leichte Aufgabe und erfordert oft einige Erfahrung. Führungskompetenz lässt sich aber grundsätzlich erlernen. Abschließend haben wir hier noch vier bewährte Tipps, mit denen Sie Ihre erfolgreiche Teamführung verbessern können:
Schaffen Sie ein Wir-Gefühl
Ein Team sollte zusammen und nicht gegeneinander arbeiten. Ein starkes, gemeinsames Ziel, das alle verbindet und anspornt, verhindert Konkurrenzdenken und stärkt gleichzeitig die gegenseitige Unterstützung für den Teamerfolg am Ende. Auch klassische Teambuilding Methoden und Übungen können helfen, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.
Hören Sie allen Beteiligten zu
Ein häufiger Fehler bei der Teamführung ist, zu glauben, die Antwort schon zu kennen. Wollen Sie den Teamgeist fördern, müssen Sie den Teammitgliedern Raum geben, sich einzubringen und aktiv zuhören. Stellen Sie offene Fragen und führen Sie regelmäßig Feedbackgespräche mit jedem einzelnen Mitarbeiter. Die Teammitglieder müssen die Gelegenheit haben, auch der Teamführung von ihren Erfahrungen oder Ideen zu berichten.
Nehmen Sie Rücksicht auf Schwache
Die vielleicht größte Herausforderung der Teamführung ist, allen Teammitgliedern gerecht zu werden. In jedem Team gibt es stärkere und schwächere Mitglieder. Ihr Augenmerk müssen Sie aber vor allem auf die Schwächeren richten und diese mitnehmen sowie weiterentwickeln, sonst werden sie zu Bremsern der ganzen Truppe. Außerdem ist das ein Signal Ihrer Fairness nach außen: „Hier ist jeder und jede wichtig!“
Beziehen Sie alle mit ein
Durch Ihre Position als Teamführung können und müssen Sie wichtige Entscheidungen treffen. Im besten Fall geschieht das jedoch nicht allein, sondern gemeinsam im Team. Kommunizieren Sie dazu Ihre Ansichten, Beweggründe und Argumente und stellen Sie die unterschiedlichen Alternativen vor. Erklären Sie auch, wenn Sie eine Entscheidung treffen müssen, die vielleicht nicht allen gefällt. All das sorgt dafür, dass die Mehrheit des Teams die Entscheidungen der Teamführung mittragen und wieder an einem Strang ziehen…
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