Vermögen aufbauen: Was bedeutet das?
Vermögensaufbau ist ein langfristiger und systematischer Prozess, bei dem Sie regelmäßig (meist monatlich) Geld sparen und sinnvoll investieren, um finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit zu erreichen.
Dabei geht es nicht zwangsläufig um Reichtum, sondern für die meisten Menschen um Rentenvorsorge und das Gefühl finanzieller Absicherung.
Vermögen aufbauen in 6 Schritten
Der Grundgedanke: Sie legen monatlich Geld zurück, und mit der Zeit entsteht eine große Summe. Wollen Sie langfristig und erfolgreich Vermögen aufbauen, brauchen Sie aber einen detaillierten Plan.
Wir zeigen Schritt für Schritt, wie Sie Vermögen aufbauen:
- Warum bauen Sie Vermögen auf?
- Finanzielle Ziele schriftlich festhalten
- Anlagezeitraum bestimmen
- Einnahmen und Ausgaben analysieren
- Haushaltsbuch führen
- Sparpotenzial erkennen
- Rücklagen bilden (Notgroschen)
- 3-6 Monatsgehälter auf Tagesgeldkonto ansparen
- Absicherung für finanzielle Notfälle
- Monatliche Sparrate bestimmen und investieren
- Portfolio aufbauen (Diversifikation beachten)
- Investitionen automatisieren
- Entwicklung des Depots beobachten
- Strategie überprüfen und anpassen
- Rebalancing durchführen
- Entnahmeplan festlegen
- Teilverkäufe oder Ausschüttungen analysieren
- Frühzeitig an die Deinvestition denken
1. Ziele definieren
Der erste Schritt zum Vermögen ist ein klares finanzielles Ziel. Wofür sparen Sie Geld an und welches Kapital wollen Sie am Ende erreichen?
Ihr Ziel hat große Auswirkungen auf die Anlagedauer und Strategie. Kurzfristige Anlagen haben oft ein höheres Risiko, je länger Sie investieren, desto stärker wirkt der Zinseszinseffekt.
2. Finanzen analysieren
Machen Sie sich ein genaues Bild über Ihre finanzielle Situation. Wie hoch sind Ihre Einnahmen? Was sind Ihre Ausgaben, regelmäßige Fixkosten und variable Kosten? Haben Sie bereits Erspartes, das Sie anlegen können oder zahlen Sie noch Schulden und Kredite zurück?
Vermögensaufbau gelingt nur, wenn Sie die Kontrolle über Ihre Finanzen haben und diese in den Griff bekommen.
3. Notgroschen aufbauen
Ein wichtiger Schritt, den Sie nicht überspringen oder vergessen sollten: Bauen Sie einen Notgroschen auf, der Sie finanziell über einen bestimmten Zeitraum absichert. Experten empfehlen 3-6 Nettomonatsgehälter auf einem separaten Konto zurückzulegen.
Diese dienen nicht dem Aufbau von Vermögen, sondern sichern Sie bei unvorhergesehenen Notfällen ab. Das kann ein Jobverlust oder eine größere und unerwartete Ausgabe sein. Ohne Rücklagen müssen Sie Kredite aufnehmen oder Ihre Investitionen rückgängig machen.
4. Kapital ansparen
Jetzt beginnt der langfristige Vermögensaufbau. Bestimmen Sie Ihre Sparrate (zum Beispiel 15 Prozent des monatlichen Einkommens) und Ihre gewünschte Anlageform (mehr dazu weiter unten im Artikel).
Richten Sie idealerweise einen Dauerauftrag ein, um das Sparen und Investieren zu automatisieren: Von Ihrem Girokonto geht monatlich ein Betrag auf Ihr Verrechnungskonto des Depots, dort richten Sie zum Beispiel einen Sparplan für einen ETF ein.
5. Vermögen optimieren
Wenn Sie über Jahrzehnte Vermögen aufbauen, müssen Sie Ihr Portfolio regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen. Funktioniert Ihre gewählte Strategie weiterhin? Gibt es mögliche Optimierungen? Braucht es ein Rebalancing (Anpassung der Verhältnisse in Ihrem Portfolio)?
Gerade bei passiven Anlagestrategien müssen Sie nicht täglich ins Depot schauen. Legen Sie aber regelmäßige Zeitpunkte fest, zu denen Sie Ihre Investments analysieren und optimieren.
6. Auszahlung planen
Es ist zwar noch entfernt, doch kümmern Sie sich frühzeitig um die Auszahlung durch einen sogenannten Entnahmeplan. Sie können zum Beispiel durch Teilverkäufe jeden Monat einen festen Betrag erhalten, das gesamte Depot auf einmal verkaufen und auszahlen oder je nach Anlageform regelmäßige Rentenzahlungen vereinbaren.
Der Entnahmeplan muss zu Ihrem finanziellen Ziel passen. Bedenken Sie dabei auch die Kapitalertragssteuer. Gewinne aus einer Kapitalanlage müssen Sie mit 25 Prozent versteuern (+ 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer).
Übersicht: Anlageformen zum Vermögensaufbau
Wollen Sie Vermögen aufbauen, stehen Sie zwangsläufig vor der Frage: Wie wollen Sie Ihr Geld anlegen und investieren? Die schlechteste Option ist die heimische Spardose. Hier bekommen Sie keinerlei Zinsen und der Wertverlust durch Inflation ist besonders spürbar.
Aber welche Anlageformen zum langfristigen Vermögensaufbau gibt es? Unsere Übersicht zeigt die verschiedenen Anlageformen mit Vor- und Nachteilen:
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Aktien
Aktien sind Wertpapiere, die einen Anteil an einem Unternehmen (meist einer Aktiengesellschaft) verbriefen. Durch den Kauf werden Sie Miteigentümer eines Unternehmens. Aktien werden an der Börse gehandelt, der Preis entsteht durch Angebot und Nachfrage. Bei wirtschaftlichem Erfolg steigt der Wert des Unternehmens und damit auch der Ihrer Aktien.
Vorteile Nachteile ✓ Gute Rendite
✓ Schutz vor Inflation
✓ Langfristige Anlage✖ Mögliche Schwankungen
✖ Recherche & Information
✖ Klumpenrisiko -
ETFs (Exchange Traded Funds)
ETFs sind börsengehandelte Fonds, die die Wertentwicklung eines Index genau abbilden. Ein ETF enthält viele Einzelaktien – so investieren Sie mit wenig Aufwand mit einer großen Diversifikation. Sie kaufen nur ein Wertpapier, können damit aber weltweit diversifiziert investieren.
Vorteile Nachteile ✓ Leichter Einstieg
✓ Gute Risikostreuung
✓ Geringe Kosten✖ Mögliche Schwankungen
✖ Keine Outperformance zum Markt
✖ Langfristiger Horizont notwendig -
Anleihen
Anleihen (englisch: Bonds) sind Wertpapiere, mit denen Sie einem Staat oder einem Unternehmen für einen festgelegten Zeitraum einen Kredit geben. Sie werden (anders als bei Aktien) nicht Miteigentümer und haben auch keine Stimmrechte etwa auf Hauptversammlungen. Anleihen zahlen regelmäßig Zinsen und am Ende der Laufzeit bekommen Sie den investierten Betrag zurück. Auf Wunsch können Sie Anleihen auch weiterverkaufen.
Vorteile Nachteile ✓ Regelmäßige feste Verzinsung
✓ Weniger Schwankungen als Aktien
✓ Rückzahlung des Kaufbetrags✖ Risiko bei Insolvenz
✖ Geringere Rendite
✖ Inflationsrisiko -
Immobilien
Bei einem Investment in Immobilien legen Sie Ihr Geld in Häuser an – möglich sind Wohn- oder auch Gewerbeimmobilien. Dabei können Sie ein Objekt kaufen (mit Startkapital oder auf Kredit), ein Immobilieninvestment ist aber auch über sogenannte Immobilienfonds oder REITs (Real Estate Investment Trust) möglich.
Vorteile Nachteile ✓ Sachwert mit Inflationsschutz
✓ Regelmäßiges Einkommen
✓ Steuerliche Vorteile✖ Große Kapitalbindung
✖ Hohes Kapital bei Kauf
✖ Risiko durch Leerstand -
Gold und Edelmetalle
Eine beliebte Anlageform für den Aufbau von Vermögen sind Rohstoffe. Dazu zählen vor allem Gold und andere Edelmetalle. Diese können Sie physisch kaufen – als Barren oder Münze – oder über Wertpapiere investieren. Gold sollte aber nur einen Teil Ihres langfristigen Investments ausmachen. Experten empfehlen einen Anteil von maximal 10 Prozent in Ihrem Portfolio.
Vorteile Nachteile ✓ Sicher bei Inflation & Krisen
✓ Lange Werthistorie
✓ Steuerliche Vorteile✖ Mögliche Schwankungen
✖ Keine laufenden Erträge
✖ Eventuell Lagerungskosten -
Private Rentenversicherungen
Rentenversicherungen sind Versicherungsprodukte zur Altersvorsorge, bei der Sie regelmäßig Beiträge einzahlen und dafür ab einem vereinbarten Zeitpunkt monatliche Rentenzahlungen oder eine Einmalzahlung erhalten. Es ist eine Form der privaten Rentenvorsorge und ergänzt die gesetzliche Rentenversicherung und (falls vorhanden) eine betriebliche Altersvorsorge.
Vorteile Nachteile ✓ Lebenslange Auszahlungen
✓ Individuelle Anpassung
✓ Steuerliche Vorteile✖ Hohe Kosten
✖ Geringere Rendite
✖ Große Komplexität -
Tages- und Festgeld
Tagesgeld oder Festgeld sind Sparformen bei Banken. Auf ein Tagesgeldkonto können Sie jederzeit zugreifen und Geld abheben, beim Festgeldkonto bestimmen Sie einen festen Zeitraum (zum Beispiel 1 Jahr) – erst im Anschluss haben Sie wieder Zugriff auf das Geld. Diese Form eignet sich vor allem für Ihren Notgroschen oder Reserven, aber durch geringe Zinsen weniger für den Aufbau von Vermögen.
Vorteile Nachteile ✓ Sehr sichere Anlage
✓ Feste Zinsen (nur bei Festgeld)
✓ Leichte Einrichtung✖ Kaum Rendite
✖ Hohes Inflationsrisiko
✖ Keine Zinsgarantie (Tagesgeld) -
Krypto
Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder viele andere Altcoins sind eine moderne Anlageform. Die digitalen Währungen sind dezentral organisiert, verschlüsselt und funktionieren ohne Banken. Krypto ist gerade bei jungen Anlegern ein beliebtes Investment, es gibt aber auch immer wieder Betrugsversuche und starke Kurseinbrüche.
Vorteile Nachteile ✓ Hohe Renditen möglich
✓ Jederzeit handelbar
✓ Große Unabhängigkeit✖ Extreme Volatilität
✖ Unklare rechtliche Bedingungen
✖ Wissen & Verständnis erforderlich -
P2P-Kredite (Peer-to-Peer)
P2P-Kredite sind Kredite, die von Privatperson zu Privatperson vergeben werden. Darlehen werden nicht bei einer Bank aufgenommen, sondern von einem (oder mehreren) privaten Kreditgebern. Plattformen (zum Beispiel Bondora oder Mintos) im Internet bringen beide Seiten zusammen.
Vorteile Nachteile ✓ Hohe Renditen möglich
✓ Geringe Hürden
✓ Gut zur Diversifikation✖ Großes Risiko
✖ Wenig Regulierung
✖ Langfristige Kapitalbindung
Vermögen aufbauen mit Diversifikation
Unsere klare Empfehlung: Achten Sie unbedingt auf die Diversifikation Ihrer Investments. Wenn Sie alles auf eine Karte setzen, gehen Sie ein unnötig hohes Risiko ein. Die Gefahr zeigt ein vereinfachtes Beispiel: Sie kaufen nur die Aktie eines einzigen Unternehmens. Ist dieses in einen Skandal verwickelt oder hat wirtschaftliche Probleme, verliert Ihr gesamtes Investment einen Großteil des Wertes.
Mischen Sie verschiedene Anlageformen und achten Sie bei Aktien auf ein diversifiziertes Portfolio – entweder über ETFs oder selbst ausgewählte Einzahlaktien mit breiter Streuung.
12 Tipps: So können Sie Vermögen aufbauen
Grundregel, wenn Sie Vermögen aufbauen und investieren wollen: Sie brauchen ein regelmäßiges Einkommen. Erst mit einem Gehalt, von dem Geld übrig bleibt, können Sie anlegen und Kapital vermehren.
Mit einem festen Verdienst geht es dann los. Diese 12 Tipps helfen Ihnen beim Vermögensaufbau:
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Fangen Sie früh an
Einer der wichtigsten Tipps, wenn Sie ein Vermögen aufbauen wollen: Fangen Sie schon früh damit an! Je länger Ihr Anlagehorizont ist, desto stärker profitieren Sie vom Zinseszinseffekt und desto geringer ist Ihr Risiko für kurzfristige Kursschwankungen. Schieben Sie Investitionen nicht immer weiter auf, sondern fangen Sie an. Sobald Sie loslegen, arbeiten Sie aktiv am Vermögensaufbau.
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Zahlen Sie Kredite ab
Haben Sie aktuell noch laufende Kredite, sollten Sie die Rückzahlung priorisieren. Kümmern Sie sich zuerst um die Tilgung, bevor Sie Ihr Geld in verschiedene Anlageklassen investieren, um Vermögen aufzubauen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein Studienkredit ist oder ob Sie Ihr Auto über die Bank finanziert haben. In den meisten Fällen übersteigen die damit verbundenen Zinsen Ihre potenzielle Rendite einer Investition. Heißt: Es lohnt sich mehr, den Kredit abzubezahlen.
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Klären Sie Ihre Risikobereitschaft
Am Aktienmarkt gilt: Je höher das Risiko, desto höher die potenziellen Gewinne – aber eben auch die Verluste. Machen Sie sich Gedanken, wie groß Ihre Risikobereitschaft ist. Grundsätzlich sind für langfristigen Vermögensaufbau risikoarme Anlageklassen besonders empfehlenswert. Sie wollen auf lange Sicht Vermögen aufbauen und nach vielen Jahren oder Jahrzehnten einen großen Betrag ansparen.
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Haben Sie realistische Erwartungen
Investitionen machen Sie nicht plötzlich und über Nacht reich. Es ist ein langsamer Prozess, der Geduld und Durchhaltevermögen erfordert. Ihre Erwartungen müssen realistisch sein. Wer glaubt, nach 3 Jahren Millionär zu sein, verliert die Motivation.
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Sammeln Sie Informationen
Der Aktienmarkt ist komplex. Sie müssen nicht gleich zum Wallstreet-Experten werden, doch sollten Sie sich vorab gründlich informieren. Kurz gesagt: Sie müssen wissen, wo Sie Ihr Geld investieren und was das für Sie bedeutet. Schauen Sie sich verschiedene Anlageklassen genau an und verstehen Sie die Unterschiede. Nur so treffen Sie fundierte finanzielle Entscheidungen.
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Entwickeln Sie eine Anlagestrategie
Investieren Sie nicht willkürlich, sondern nach einer klaren Anlagestrategie. Breit gestreute ETFs, Dividenden-Aktien oder Anteile wachstumsorientierter Unternehmen? Die Strategie muss zu Ihnen und Ihren Ziele passen. Wollen Sie regelmäßige Auszahlungen und passives Einkommen? Dann sind Dividenden besonders interessant. Wollen Sie passiv per Sparplan investieren? Dann kann ein 70/30 Portfolio mit einem World-ETF und einem Emerging-Markets ETF eine gute Wahl sein.
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Legen Sie nur Geld an, das Sie nicht brauchen
Sie wollen, möglichst viel investieren, trotzdem gilt die Grundregel: Sie sollten immer nur Geld anlegen, dass Sie nicht brauchen. Steht in kurzer Zeit eine größere Ausgabe an, bleibt das Geld besser auf dem Konto. Kurzfristige Kursschwankungen könne sonst zu Verlusten führen, wenn Sie für die Ausgabe nach einigen Wochen Ihre Aktienanteile wieder verkaufen müssen.
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Handeln Sie nicht emotional
Für Emotionen ist beim Vermögensaufbau kein Platz! Ihr Depotwert fällt um 3 Prozent und Sie wollen gleich alles verkaufen? Sie finden ein Unternehmen toll und wollen unbedingt Anteile kaufen, obwohl die Zahlen und Prognosen für dieses Unternehmen schlecht sind? Konzentrieren Sie sich auf Fakten und handeln Sie nicht emotional. Kurzfristige Verluste passieren – Panikverkäufe sind einer der Hauptgründe, warum Investoren Geld verlieren.
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Bleiben Sie diszipliniert
Investieren Sie regelmäßig, am besten monatlich und verzichten Sie dafür auf andere (unnötige) Anschaffungen. Unternehmer und Großinvestor Warren Buffett sagte: „Spare nicht, was nach dem Konsum übrig bleibt – konsumiere, was nach dem Sparen übrig bleibt“.
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Vergleichen Sie Kosten und Gebühren
Kosten für die Depotführung, Gebühren für einzelne Aktienkäufe oder -verkäufe, die Gesamtkostenquote bei ETFs (TER)… Mit der Anlage entstehen verschiedene Kosten, die Sie kennen und vergleichen sollten. Es gibt zahlreiche Anbieter (von klassischen Banken bis zu Neobrokern), bei denen Sie zu unterschiedlichen Konditionen investieren. Wenn hohe Kosten Ihre Rendite zunichtemachen, ist ein Wechsel sinnvoll.
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Steigern Sie Ihre Sparquote
Auf die Rendite haben Sie nur bedingten Einfluss, deutlich mehr aber auf Ihre Sparquote. Sie können Ihre Kosten reduzieren und haben so mehr Geld für Investitionen übrig. Noch besser: Steigern Sie Ihr Gehalt (durch Berufserfahrungen, Weiterbildung, Beförderung, Jobwechsel…) Durch das zusätzliche Geld steigt die monatliche Sparsumme.
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Denken Sie langfristig
Der Zinseszins wirkt zu Ihrem Vorteil und Sie profitieren mit jedem Jahr mehr. Beispiel: Sie legen monatlich 100 Euro in einen ETF an und erwarten eine Rendite von 5 Prozent pro Jahr. Nach 10 Jahren haben Sie 15.528 Euro, eingezahlt haben Sie davon 12.000 Euro, der Rest sind Zinsen. Nach 30 Jahren haben Sie hingegen 83.226 Euro und nur 36.000 Euro eingezahlt. Die zusätzlichen 47.226 Euro bringt der Zinseszinseffekt über den langen Zeitraum.
Vermögen aufbauen mit wenig Geld?
„In Aktien investieren? Das kann ich mir gar nicht leisten…“ Falsch! Sie können selbst mit wenig Geld Vermögen aufbauen. Sie müssen nicht tausende Euro monatlich anlegen, um reich werden zu können. Schon kleinere Beträge werden über einen entsprechenden Anlagehorizont zu einer beachtlichen Summe.
Sparpläne können Sie schon für 10, 25, 50 oder 100 Euro im Monat einrichten. Das obige Beispiel zeigt: Nach 30 Jahren haben Sie bei 100 Euro monatlich 83.226 Euro, mit 50 Euro kommen Sie auf 41.613 Euro. Auch ohne ein Gehalt von 5.000 Euro bauen Sie durch Geldanlage Kapital auf und verbessern Ihre finanzielle Situation.
Vermögen aufbauen mit 30, 40 oder 50 Jahren?
Die Zeit spielt beim Vermögensaufbau eine große Rolle, stellt sich die Frage: Was gilt für Investoren, die 30, 40 oder 50 Jahre alt sind? Grundsätzlich wichtig ist für jedes Alters, dass Sie überhaupt investieren und Vermögen aufbauen.
Für die verschiedenen Altersgruppen gibt es zudem verschiedene Strategien:
Vermögen aufbauen mit 30
Ihr größter Vorteil ist der lange Anlagezeitraum. Finanzexperten empfehlen für Ihre Investments eine hohe Quote von ETFs und Aktien. Bei guter Diversifikation sind auch einige risikoreichere Investments in wachstumsorientierte Unternehmen möglich.
- > 35 Jahre bis zum Ruhestand
- Hohe Aktienquote
- Growth- und Value-Unternehmen
- Risikoausgleich durch langen Anlagehorizont
- Beispiel: 100 % Aktien und ETFs oder 70/30-ETF-Portfolio
Vermögen aufbauen mit 40
Sie haben weiterhin viel Zeit, doch 10 Jahre machen beim Investieren bereits einen großen Unterschied. Weiterhin ist eine hohe Aktien- und ETF-Quote sinnvoll, durch aufgebautes Kapital ist aber auch der Kauf oder die Finanzierung von Immobilien interessant.
- > 25 Jahre bis zum Ruhestand
- Hohe, aber etwas konservativere Aktienquote
- Mehr Value-Unternehmen und Dividendenstrategie
- Möglicher Kauf einer Immobilie
- Beispiel: 60-80 % Aktien und ETFs + 20-40 Prozent Immobilie oder Anleihen
Vermögen aufbauen mit 50
Je kürzer der Anlagehorizont, desto größer das Risiko durch kurzfristige Kursschwankungen. Ab 50 Jahren ist eine etwas geringere Aktienquote sinnvoll, dafür rücken Anlageformen mit größerer Sicherheit in den Fokus. Entscheidend für die Diversifikation sind letztlich Ihre persönliche Strategie und Risikobereitschaft.
- > 15 Jahre bis zum Ruhestand
- Geringere Aktienquote
- Value-Unternehmen oder Dividendenstrategie
- Fokus auf Sicherheit
- Beispiel: 40-60 % Aktien und ETFs + 40-60 Prozent Anleihen, Immobilie oder Tagesgeld
Vermögen aufbauen in 10 Jahren: Ist das möglich?
Ja, Sie können in 10 Jahren ein Vermögen aufbauen – allerdings spielen dabei verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle. Die wichtigsten sind Ihre Sparquote und die erzielte Rendite. Den Unterschied zeigen wir an einem einfachen Rechenbeispiel:
Beispiel: 100 Euro monatliche Einzahlung
- Monatliche Rate: 100 Euro
- Einzahlung nach 10 Jahren: 12.000 Euro
- Gesamtsumme bei 4 Prozent Rendite: 14.725 Euro
- Gesamtsumme bei 7 Prozent Rendite: 17.308 Euro
Beispiel: 500 Euro monatliche Einzahlung
- Monatliche Rate: 500 Euro
- Einzahlung nach 10 Jahren: 60.000 Euro
- Gesamtsumme bei 4 Prozent Rendite: 77.641 Euro
- Gesamtsumme bei 7 Prozent Rendite: 86.542 Euro
Der Fokus beim Vermögensaufbau in 10 Jahren sollte entsprechend auf einer hohen Sparquote liegen. Den eher geringen Zeitraum gleichen Sie so zumindest teilweise aus.
Gleichzeitig müssen Sie aber Ihre Erwartungen anpassen. In 10 Jahren erreichen Sie nicht die Summen, die der Zinseszinseffekt in 30 Jahren möglich macht. Zum Vergleich: Investieren Sie monatlich 500 Euro über 30 Jahre, haben Sie bei 5 Prozent Rendite am Ende 416.129 Euro.
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