Wie kann ich am besten Vermögen aufbauen?
Ein Lottogewinn oder ein großes Erbe? Diese Möglichkeiten können zu unverhofftem Reichtum helfen, darauf setzen sollten Sie besser nicht. Beim Lotto haben Sie eine Chance von 1 zu 140 Millionen auf den Jackpot – zum Glück gibt es bessere Wege. Die wohl beste Option: Investieren Sie Ihr Geld, lassen Sie dieses für sich arbeiten und bauen Sie so langfristig Vermögen und Kapital auf.
Konto und Sparbuch bringen kaum Zinsen, noch schlechter ist nur, das Geld zuhause in einer Spardose zu sammeln. Wollen Sie Vermögen aufbauen, sollten Sie an der Börse investieren. Ob Einzelaktien, ETFs, aktiv gemanagte Fonds oder andere Anlageklassen: Durch langfristige Investments können Sie Ihr Geld vermehren.
Anfangs haben viele Angst vor einer solchen Geldanlage. Fehlende Kenntnisse und das Risiko vor Verlusten am Aktienmarkt schrecken ab. Langfristig betrachtet ist die Verlustwahrscheinlichkeit (rückblickend) aber sehr gering und über die letzten Jahrzehnte bei langen Anlagezeiten und breit gestreuter Anlage fast gleich Null. Die Chance auf Kurssteigerungen und Gewinne sind hingegen deutlich größer – viel höher als die 0,00000072 Prozent, mit denen Sie den Jackpot beim Lotto knacken.
Vermögen aufbauen mit wenig Geld?
„In Aktien investieren? Das kann ich mir gar nicht leisten…“ Falsch! Sie können selbst mit wenig Geld Vermögen aufbauen. Sie müssen nicht tausende Euro monatlich anlegen, um reich werden zu können. Schon kleinere Beträge werden über einen entsprechenden Anlagehorizont zu einer beachtlichen Summe. Sparpläne können Sie schon für 10, 25 oder 50 Euro im Monat einrichten. Auch ohne ein Gehalt von 5.000 Euro netto können Sie durch Geldanlage Kapital aufbauen und Ihre finanzielle Situation verbessern.
16 Tipps: So können Sie Vermögen aufbauen
Grundregel, wenn Sie Vermögen aufbauen und investieren wollen: Sie brauchen ein regelmäßiges Einkommen. Sie müssen Geld verdienen, um es anlegen und vermehren zu können. Mit einem festen Verdienst kann es dann losgehen – diese 16 Tipps helfen Ihnen beim Vermögensaufbau:
1. Fangen Sie frühzeitig an
Einer der wichtigsten Tipps, wenn Sie ein Vermögen aufbauen wollen: Fangen Sie schon früh damit an! Je länger Ihr Anlagehorizont ist, desto stärker profitieren Sie vom Zinseszinseffekt und desto geringer ist Ihr Risiko für kurzfristige Kursschwankungen. Schieben Sie Investitionen nicht immer weiter auf, sondern fangen Sie an. Sobald Sie loslegen, arbeiten Sie aktiv am Vermögensaufbau.
2. Analysieren Sie Ihre finanzielle Situation
Machen Sie sich ein genaues Bild über Ihre finanzielle Situation. Wie hoch sind Ihre Einnahmen? Was sind Ihre Ausgaben, regelmäßige Fixkosten und variable Kosten? Haben Sie bereits Erspartes, das Sie anlegen können oder zahlen Sie noch Schulden und Kredite zurück? Vermögensaufbau gelingt nur, wenn Sie die Kontrolle über Ihre Finanzen haben und diese in den Griff bekommen.
3. Zahlen Sie Kredite ab
Haben Sie aktuell noch laufende Kredite, sollten Sie die Rückzahlung priorisieren. Kümmern Sie sich zuerst um die Tilgung, bevor Sie Ihr Geld in verschiedene Anlageklassen investieren, um Vermögen aufzubauen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein Studienkredit ist oder ob Sie Ihr Auto über die Bank finanziert haben. In den allermeisten Fällen übersteigen die damit verbundenen Zinsen Ihre potenzielle Rendite einer Investition. Heißt: Es lohnt sich mehr, den Kredit abzubezahlen. Sind alle Verbindlichkeiten beglichen, können Sie sich um das Kapital kümmern.
4. Bauen Sie einen Notgroschen auf
Ein wichtiger Schritt, den Sie nicht überspringen oder vergessen sollten: Bauen Sie einen Notgroschen auf, der Sie finanziell über einen bestimmten Zeitraum absichert. Der Notgroschen ist eine Absicherung für unvorhergesehene Notfälle. Sie verlieren Ihren Job oder müssen plötzlich eine größere Summe bezahlen. Haben Sie keine Rücklagen, müssen Sie wieder einen Kredit aufnehmen oder Ihre Investitionen rückgängig machen. Experten raten dazu, mindestens drei bis sechs Monatsgehälter auf einem separaten Konto zurückzulegen.
5. Klären Sie Ihre Risikobereitschaft
Am Aktienmarkt gilt: Je höher das Risiko, desto höher auch die potenziellen Gewinne – auf der anderen Seite aber eben auch die Verluste. Machen Sie sich Gedanken, wie groß Ihre Risikobereitschaft ist. Grundsätzlich gilt aber: Für langfristigen Vermögensaufbau sind risikoarme Anlageklassen besonders empfehlenswert. Sie wollen auf lange Sicht Vermögen aufbauen und nach vielen Jahren oder Jahrzehnten einen großen Betrag ansparen.
6. Haben Sie realistische Erwartungen
Investitionen machen Sie nicht plötzlich und über Nacht reich. Es ist ein langsamer Prozess, der Geduld und Durchhaltevermögen erfordert. Ihre Erwartungen sollten entsprechend realistisch sein. Wer glaubt, nach drei Jahren Millionär zu sein, verliert schnell die Lust und Motivation.
7. Sammeln Sie Informationen
Der Aktienmarkt ist sehr komplex. Sie müssen nicht gleich zum absoluten Wallstreet-Experten werden, doch sollten Sie sich vorab gründlich informieren. Schließlich wollen Sie wissen, wo Sie Ihr Geld investieren und was das für Sie bedeutet. Schauen Sie sich verschiedene Anlageklassen genau an und verstehen Sie die Unterschiede. Wenn es um Ihre Investitionen geht, wollen Sie fundierte Entscheidungen treffen. Das geht nur mit dem nötigen Grundwisen.
8. Entwickeln Sie eine Anlagestrategie
Investieren Sie nicht willkürlich, sondern entwickeln Sie eine klare Anlagestrategie, die Sie verfolgen. Breit gestreute ETFs (Exchange-Traded Funds), Dividenden-Aktien oder Anteile wachstumsorientierer Unternehmen? Verschiedene Strategien haben unterschiedliche Vor- und Nachteile – vor allem muss die Anlageform aber zu Ihnen passen. Wollen Sie regelmäßige Auszahlungen und passives Einkommen? Dann sind Dividenden besonders interessant. Wollen Sie passiv per Sparplan investieren? Dann kann ein 70/30 Portfolio mit einem World-ETF und einem Emerging-Markets EFT eine gute Wahl sein.
9. Überprüfen Sie die Strategie regelmäßig
Nicht vergessen: Überprüfen Sie die gewählte Strategie regelmäßig. Passt diese weiterhin zu Ihnen und Ihren Zielen? Hat sich an Ihren Investitionen etwas grundlegendes geändert, weshalb Sie bestimmte Anteile verkaufen und durch andere ersetzen wollen?
10. Legen Sie nur Geld an, das Sie nicht brauchen
Auch wenn Sie möglichst viel investieren wollen, um das Vermögen voran zu bringen, gilt eine wichtige Grundregel: Sie sollten immer nur Geld anlegen, dass Sie nicht brauchen. Wenn Sie bereits wissen, dass in kurzer Zeit eine größere Ausgabe ansteht, sollte das Geld lieber auf dem Konto bleiben. Die Wohnung muss renoviert werden? Das Sofa ist kaputt und muss zeitnah erneuert werden? Den benötigten Betrag sollten Sie nicht investieren. Kurzfristige Kursschwankungen könne sonst zu Verlusten führen, wenn Sie für die Ausgabe nach einigen Wochen Ihre Aktienanteile wieder verkaufen müssen.
11. Handeln Sie nicht emotional
Es fällt vielen schwer, doch an der Börse gilt: Für Emotionen ist beim Vermögensaufbau kein Platz! Ihr Depotwert fällt um 3 Prozent, Sie verfallen in Panik und wollen alles verkaufen? Sie finden ein Unternehmen besonders toll und wollen unbedingt Anteile kaufen, obwohl dies nicht zu Ihrer Strategie passt und die langfristigen Aussichten für dieses Unternehmen schlecht sind? So hart es klingt: Sie müssen Ihre Emotionen im Griff haben und sich auf Fakten konzentrieren. Kurzfristige Verluste können passieren – Panikverkäufe sind einer der Hauptgründe, warum Investoren Geld verlieren.
12. Achten Sie auf Diversifikation
Die vielleicht bekannteste Börsenweisheit lautet: Lege nicht alle Eier in einen Korb. Durch Diversifikation in verschiedene Bereiche und Unternehmen verringern Sie Ihr Risiko. Statt Ihr gesamtes Geld in eine einzelne Aktien zu stecken, können Sie in einen breit gestreuten ETF investieren. Die Volatilität eines breit gefächerten Portfolios ist deutlich geringer.
Beispiel: Sie investieren 1.000 Euro in ein einziges Unternehmen. Dieses liefert unerwartet schlechte Quartalszahlen oder ist in einen weltweiten Skandal verwickelt – der Aktienkurs bricht um 20 Prozent ein. Plötzlich sind Ihre Anteile nur noch 800 Euro wert. Haben Sie die 1.000 Euro hingegen in einen diversifizierten ETF investiert, macht das einzelne Unternehmen darin vielleicht nur 1 oder 2 Prozent aus. Schwankungen machen sich weniger bemerkbar.
13. Bleiben Sie diszipliniert
Für Vermögensaufbau brauchen Sie Disziplin. Investieren Sie regelmäßig, am besten monatlich und verzichten Sie dafür auf andere Anschaffungen. Natürlich könnten Sie sich vom Geld, das übrig bleibt, auch anderes kaufen – dadurch wächst Ihr Vermögen aber nicht. Unternehmer und Großinvestor Warren Buffett sagte: „Spare nicht, was nach dem Konsum übrig bleibt – konsumiere, was nach dem Sparen übrig bleibt“ (Do not save what is left after spending; instead spend what is left after saving).
14. Vergleichen Sie Kosten und Gebühren
Kosten für die Depotführung, Gebühren für einzelne Aktienkäufe oder -verkäufe, die Gesamtkostenquote bei ETFs (TER) – mit der Anlage können verschiedene Kosten entstehen, die Sie kennen und vergleichen sollten. Es gibt zahlreiche Anbieter (von klassischen Banken bis zu Neobrokern), bei denen Sie zu unterschiedlichen Konditionen investieren können. Wenn hohe Kosten Ihre Rendite zunichte machen, ist ein Wechsel sinnvoll.
15. Steigern Sie Ihre Sparquote
Im Laufe des Berufslebens erhöht sich typischerweise das Gehalt. Sie haben mehr Berufserfahrung, vertiefen Ihre Kompetenzen, machen Fort- und Weiterbildungen, steigen im Unternehmen auf. Bei höherem Verdienst können Sie auch Ihre Sparquote steigern. Stecken Sie nicht alles in höhere monatliche Ausgaben, sondern bauen Sie weiterhin Vermögen auf.
16. Denken Sie langfristig
Wollen Sie Vermögen aufbauen, sollten Sie möglichst langfristig denken und für die Zukunft planen. Der Zinseszins wirkt zu Ihrem Vorteil und jedes Jahr profitieren Sie davon. Ein Beispiel: Sie legen monatlich 100 Euro in einen ETF an und erwarten eine Rendite von 5 Prozent pro Jahr. Nach 10 Jahren haben Sie 15.499,21 Euro – eingezahlt haben Sie davon 12.000 Euro, der Rest sind Zinsen.
Legen Sie hingegen für 30 Jahre jeden Monat 100 Euro zu jährlich 5 Prozent an, haben Sie am Ende 81.869,78 Euro – Ihre Einzahlungen betragen davon lediglich 36.000 Euro. Fast 46.000 Euro sind das Ergebnis des Zinseszinseffekts.
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