Exposé schreiben: Aufbau, Inhalt + Tipps für Studienarbeiten

Viele Professoren erwarten von ihren Studierenden, dass sie vor der Abschlussarbeit ein Exposé schreiben. Und damit fängt oft die Ratlosigkeit an – längst nicht jedes Studienfach beinhaltet die schriftliche Auseinandersetzung mit den Studieninhalten durch das Verfassen von Hausarbeiten. In einigen Studienfächern steht klar die praktische Ausrichtung im Vordergrund, andere bewältigen einen Großteil durch Klausuren. Damit Sie wissen, wie Sie Ihr Exposé schreiben können, erklären wir die wichtigsten Schritte…

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Was genau ist ein Exposé?

Das Wort Exposé stammt aus dem Französischen (exposé) und bedeutet soviel wie Darlegung, Auseinanderlegung. Besonders in der Wissenschaft spielen Exposés eine große Rolle. Anhand eines Exposés illustriert der Verfasser, welches Ziel er mit der vorliegenden Arbeit verfolgt. Er legt dar, welche Methoden er anwendet und welche Problemstellungen sich ergeben. Typischerweise kommt es bei Abschlussarbeiten jedweder Art zum Einsatz – also bei Bachelor– und Masterarbeiten, Diplomarbeiten und Dissertationen.

Der Zweck ist immer derselbe: Wenn Sie ein Exposé schreiben, dann entwerfen Sie einen Fahrplan für das folgende Projekt – in dem Fall eine wissenschaftliche Arbeit. Sie stellen Ihrem Betreuer einen groben Entwurf Ihres Inhalts vor, indem Sie das Thema, eine vorläufige Gliederung, Literaturhinweise und einen zeitlichen Rahmen angeben. Statt Exposé findet sich daher teilweise die Bezeichnung Proposal, weitere Synonyme sind Entwurf, Konzept oder Skizze.

Unterschied zwischen Exposé und Abstract

Rückblickend stellt das Exposé eine Art Zusammenfassung Ihrer Arbeit dar – ähnlich wie ein Abstract. Im Gegensatz zu diesem verfassen Sie das Exposé jedoch vor der eigentlichen Arbeit. Das heißt, bestimmte Details kennen Sie noch nicht. Vielmehr informieren Sie mit einem Exposé, wohin die Reise voraussichtlich gehen soll – es eignet sich daher auch gut für Anträge bei einem Stipendium, Forschungs- und Projektanträge. Aber auch Autoren, die ihren Roman einer Agentur oder einem Verlag vorstellen wollen, legen ihre Ziele so dar.

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Häufige Fragen und Antworten zum Exposé

Was gehört in ein Exposé?

Ob Sie für eine Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation ein Exposé schreiben: Die Struktur und der Inhalt bleiben im Wesentlichen identisch. Folgende Bestandteile gehören dazu:

Fragestellung, Stand der Forschung, Kontroversen, Hypothesen, Ziele, Methodik, Literaturlage, Inhaltsverzeichnis/Gliederung und Zeitplan. Sofern es sich um ein Exposé für ein Forschungsprojekt handelt, können Sie gegebenenfalls eigene Forschungen einfließen lassen und auf benötigte Mittel verweisen.

Wie schreibt man ein Exposé für eine Hausarbeit?

Sofern überhaupt verlangt, fällt das Exposé für eine Hausarbeit eine Spur schmaler als für Abschlussarbeiten oder gar Anträge auf Projektmittel aus. Meist reichen hier ein bis maximal zwei Seiten.

Mit dem Exposé leiten Sie in das Thema ein. Dafür stellen Sie die Fragestellung vor, schildern den Forschungstand nebst möglichen Kontroversen. Sie stellen Ihre Ziele vor und welche Methodik Sie anwenden. Außerdem geben Sie einen Überblick über die derzeitige Literaturlage und wie sich Ihre Arbeit gliedert.

Was ist ein Exposé der Facharbeit?

Wie bei sämtlichen wissenschaftlichen Arbeiten stellt das Exposé eine Art erweiterte Inhaltsangabe dar. Dabei handelt es sich aber lediglich um eine Rohfassung, eine Art Absichtserklärung.

Denn auch wenn Sie bereits das Thema anrecherchiert haben, tun sich vor allem im Laufe umfangreicherer Arbeiten neue Erkenntnisse auf. Somit sind Abweichungen zwischen dem Exposé einer Facharbeit und dem tatsächlichen Aufbau später durchaus möglich.

Welchen Stil sollte das Exposé haben?

Achten Sie darauf, das Exposé in einem neutralen, sachlichen Stil zu verfassen. Zurückhalten sollten Sie sich auch mit Interpretationen und Meinungsäußerungen.

Zum einen stehen Sie erst am Anfang Ihrer Forschungsarbeit, so dass ein abschließendes Urteil ohnehin verfrüht wäre. Zum anderen gehört das in das Fazit im Schlussteil. Hier können Sie Ihre eigene Meinung ausdrücken, aber auch immer sachlich begründet!

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Checkliste und Aufbau: Das enthält Ihr Exposé

Ihr Exposé sollte folgende Teile enthalten:

  • Deckblatt

    Dem eigentlichen Exposé vorgeschaltet, aber Bestandteil dessen ist das Deckblatt. Es enthält Namen und Ort der Hochschule, des Instituts und des Dozenten. Ferner den Arbeitstitel, beispielsweise „Exposé für die Bachelorarbeit zum Thema ABC“, sowie Ihre eigenen persönlichen Kontaktdaten. Diese beinhalten Ihre Matrikelnummer, Ihre Studienfächer und das Fachsemester.

  • Inhaltsverzeichnis

    Dies stellt lediglich eine vorläufige Gliederung der Kapitel und möglichen Unterkapitel dar. Im Laufe der Arbeit kommen meist weitere Kapitel als Ergänzung hinzu oder Sie stellen teilweise welche um.

  • Einführung

    In der Einleitung führen Sie auf, was das Thema Ihrer Abschlussarbeit ist. Hier legen Sie dar, welcher Forschungsfrage Sie nachgehen und warum dieser Aspekt für Ihr Fach von Bedeutung ist. Welche Probleme zeichnen sich ab? In diesem Teil des Exposés können Sie erste Definitionen geben.

  • Zielsetzung

    Hier geben Sie Antworten auf die Frage, was Sie mit Ihrer Arbeit bezwecken: Welche Erkenntnisse wollen Sie gewinnen? Welchen Mehrwert bringen diese der Forschung? An diesem Punkt sind zwar noch keine endgültigen Aussagen möglich, aber Sie werden Tendenzen erkennen können. Abhängig davon, ob es sich bei Ihrer Arbeit um eine reine Literaturarbeit handelt oder beispielsweise statistische Erhebungen gemacht werden, sollten Sie außerdem auf die Methodik eingehen: Welche Hypothesen können Sie aufstellen und wie wollen Sie sie verifizieren?

  • Forschungsstand

    Für den Hauptteil Ihrer Abschlussarbeit können Sie im Exposé noch nicht ins Detail gehen, aber Sie werden bereits einen gewissen Überblick über den Forschungsstand haben, den es zu Ihrem Thema gibt. Wie ist die Literaturlage? Besonders dankbar sind hier immer wissenschaftliche Kontroversen, die Sie neutral (!) darstellen sollten. Position dazu beziehen Sie zu einem späteren Zeitpunkt im Schlussteil Ihrer Arbeit in Form einer Bewertung oder Einordnung.

  • Zeitplan

    Entwerfen Sie einen Zeitplan, in dem Sie darlegen, innerhalb welcher Zeit Sie bestimmte Bereiche Ihrer Abschlussarbeit geschafft haben wollen. Hierfür sollten Sie vom voraussichtlichen Abgabetermin aus zurückrechnen. Wichtig: Planen Sie unbedingt realistisch. Das beinhaltet sowohl Erholungsphasen Ihrerseits, aber auch Zeiträume, die Sie beispielsweise benötigen, um die Arbeit Korrektur lesen zu lassen. Der vom Prüfungsamt vorgegebene Bearbeitungszeitraum für die jeweilige Arbeit wird in der Regel auch benötigt, weshalb das Exposé noch vor der eigentlichen Anmeldung erstellt wird.

  • Motivation

    Dieser Bestandteil ist optional und eignet sich vor allem bei einem Exposé zu einer Projektarbeit oder wenn Sie sich um ein Stipendium bewerben wollen: In solchen Fällen sehen die Geldgeber es ganz gerne, wenn der Bewerber/Antragsteller seine Motivation darlegt. Beispielsweise bestimmte Vorerfahrungen oder ein starkes Forschungsinteresse.

  • Literaturverzeichnis

    Ihr Exposé endet mit dem Literaturverzeichnis, in dem Sie nur jene Literatur aufführen, über die Sie sich bereits einen Überblick verschafft haben. Es sollten vor allem die Werke auftauchen, die für Ihr Thema von Relevanz sind – wer unterschiedslos sämtliche Publikationen auflistet, verfälscht so ungewollt den vorläufigen Eindruck seiner Arbeit.

Was müssen Sie beachten?

Wenn Sie ein Exposé schreiben, ist das wie ein kleiner Testlauf: Denn grundsätzlich folgt ein Exposé erst einmal denselben Regeln wie jede wissenschaftliche Ausarbeitung. Es gibt zwar einerseits keine exakten Vorgaben, wie ein Exposé aufgebaut sein muss (Details erfragen Sie bitte bei Ihrem Dozenten beziehungsweise Fachbereich).

Aber auch für ein Exposé gilt natürlich, dass Sie fehlerfrei in einem sachlichen Stil schreiben, dass Sie die für Ihren Bereich gültige Zitationsweise anwenden und sich an formalen Vorgaben für wissenschaftliche Hausarbeiten beziehungsweise Abschlussarbeiten halten. Die Länge eines Exposés richtet sich nach den jeweiligen Vorgaben Ihres Betreuers und nach der Art Ihrer Arbeit:

  • Hausarbeit
    Ein bis zwei Seiten sind üblicherweise das Minimum bei einem Exposé (und gleichzeitig das Maximum für eine Hausarbeit) – andererseits verlangt nicht jeder Dozent eins.
  • Bachelorarbeit
    Zwei bis drei Seiten Umfang sind bei einer Bachelorarbeit üblich.
  • Masterarbeit
    Für eine Masterarbeit, die insgesamt länger als eine Bachelorarbeit ausfällt, können vier bis fünf Seiten für ein Exposé erwartet werden.
  • Dissertation
    Eine Doktorarbeit kann (vor allem in den Geisteswissenschaften) gerne mal 400 Seiten Umfang haben. Sie gewähren einen tieferen Blick in die Forschung – dementsprechend lang fällt das Exposé mit zehn bis 20 Seiten aus.

Diese Angaben beziehen sich auf den reinen Text, zusätzlich kommen noch das Deckblatt, sowie das Inhalts- und Literaturverzeichnis hinzu.

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Welchen Zweck verfolgt ein Exposé?

Für wen die Angst vorm weißen Blatt Papier ein ständiger Begleiter ist, der mag innerlich laut aufstöhnen, wenn er nun auch noch ein Exposé schreiben soll – noch mehr Arbeit. Tatsächlich kann es für Sie eine Erleichterung sein, wenn Sie ein Exposé schreiben müssen. Klingt im ersten Moment paradox, lässt sich aber leicht erklären:

Wer auf der Suche nach einem Thema für seine Abschlussarbeit ist, dem schwirren unter Umständen bereits mehrere Ideen durch den Kopf. Ob diese allerdings einer genaueren Prüfung standhalten, für Ihre Abschlussarbeit überhaupt taugen, zeigt sich oft erst nach näherer Beschäftigung:

  • Gibt es genügend Literatur zum Thema?
  • Ist es überhaupt von wissenschaftlichem Interesse? (Das mag Ihr Dozent beispielsweise anders einschätzen als Sie.)
  • Wurde das Thema vielleicht schon erschöpfend behandelt?
  • Lässt es sich schwer eingrenzen – Sie brauchen womöglich ein Thema für eine Bachelorarbeit, haben aber Stoff für eine Habilitationsschrift?
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Vorteile eines Exposés

Sollen Sie ein Exposé schreiben, lassen sich automatisch die obigen Fragen klären. Sie erhalten bereits erste Einblicke in die Literaturlage, können gegebenenfalls Bestellungen tätigen und merken, an welchen Punkten möglicherweise Unklarheiten auftauchen, die Sie mit dem Betreuer klären. Beispielsweise kann es passieren, dass Sie feststellen, dass Ihr Thema gar nicht so viel hergibt, wie Sie anfangs dachten. In diesem Fall kann es wichtig sein, das Thema um weitere Aspekte zu erweitern oder gegebenenfalls zu ändern.

Das Beste am Exposé ist allerdings, dass Sie damit bereits ein Gerüst für Ihre Abschlussarbeit haben. Die wird im Regelfall nicht völlig anders verlaufen, sondern sich in weiten Teilen auf das Exposé beziehen. Das heißt, Sie haben keine Zeit vergeudet, sondern bereits welche in die eigentliche Abschlussarbeit investiert, da Sie vieles übernehmen können.

Für Ihren Dozenten hat das Exposé den großen Vorteil, dass er bereits einen vorläufigen Plan darüber enthält, wie die zu schreibende Abschlussarbeit aufgebaut sein wird. Das eröffnet die Gelegenheit, im Falle von gravierenden Irrtümern den zukünftigen Absolventen direkt darauf hinweisen zu können. Mit Verfassen eines Exposés steigen also Ihre Chancen, dass die Abschlussarbeit ein Erfolg wird.

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