Bewerbung Grußformel: Welche Bedeutung hat sie?
Eine professionelle Grußformel – ob im Bewerbungsschreiben oder in einer E-Mail – ist nicht nur ein formaler Akt der Höflichkeit, sondern prägt den letzten Eindruck. Knackig formuliert, kann sie die Wirkung Ihrer Bewerbung nochmal deutlich steigern.
Mit einer persönlichen Grußformel geben Sie Ihrem Anschreiben eine individuelle Note und runden dieses nach dem Schlusssatz nochmal perfekt ab. Kleine Zeile, große Wirkung!
Was sind die wichtigsten Regeln für die Grußformel?
Die Standardformel für alle Schreiben ist „Mit freundlichen Grüßen“. Damit machen Sie nie etwas falsch. Die Grußformel ist aber auch wenig originell. Für einen überzeugenden Schlussteil sollten Sie beachten:
- Passend
Die Grußformel ist angemessen und passt zur Branche. In konservativen Branchen wählen Sie auch konservative Formulierungen. - Freundlich
Die Grußformel entspricht Ihrer Persönlichkeit, klingt offen, freundlich und motiviert. Aber nicht zu salopp. - Persönlich
Kennen Sie den Ansprechpartner schon (Jobmesse, Telefon), darf der Gruß persönlicher sein. Ansonsten wählen Sie eine neutrale Formulierung. - Selbstbewusst
Bleiben Sie am Schluss stets selbstbewusst. Sie sind die Idealbesetzung, kein Bittsteller! Also kein Grund, sich klein zu machen.
Grußformel Bewerbung: Kein Komma!
Es ist einer der häufigsten Grammtikfehler, den Bewerber bei der Grußformel in der Bewerbung machen: Nach der Grußformel kommt im Deutschen kein Komma, kein Punkt oder Ausrufezeichen und auch kein Smiley!
Grußformel in der Bewerbung: Beispiele
Beste, herzliche, freundliche und sonnige Grüße – die Auswahl an Grußformeln ist riesig! Aber welche davon ist richtig und die beste? Auch wenn es nur ein kleines Detail der Bewerbung ist, prägen Sie damit zugleich den Gesamteindruck.
Im Folgenden finden Sie eine Liste mit den besten Formulierungen für die perfekte Bewerbung Grußformel sowie eingeschränkt geeignete und aus unserer Sicht völlig ungeeignete Grußformeln…
Diese Grußformeln sind empfehlenswert
🟢 Mit freundlichen Grüßen
Der Klassiker unter den Grußformeln bleibt eine sichere Bank. Damit kann man nichts falsch machen. Ein originelles Highlight setzt die Formulierung zwar auch nicht. Dafür kann es schon reichen, die Formulierung leicht anzupassen, zum Beispiel: nur „Freundliche Grüße“, „Mit freundlichem Gruß“ oder „Es grüßt Sie freundlich“.
🟢 Mit besten Grüßen
Eine willkommene Alternative zu „Mit freundlichen Grüßen“, die ebenso neutral bleibt, jedoch etwas lockerer wirkt.
🟢 Mit besten Grüßen nach [ORT]
Dieser Gruß am Ende der Bewerbung hebt Sie von der Masse ab. Den Unterschied macht das Wörtchen „nach“: Damit stellen Sie den Empfänger in den Mittelpunkt und nicht sich selbst (wie bei „Grüßen aus“). Die „besten“ Grüße können Sie ebenfalls variieren. Aber nicht übertreiben! Formulierungen, wie: „Mit sonnigen Grüßen nach…“ sind eher mit Vorsicht zu genießen. Die Dosis macht das Gift.
Diese Grußformeln sind eingeschränkt geeignet
🟡 Herzliche Grüße
An dieser Formulierung scheiden sich die Geister: Die einen sagen: „zu persönlich“, andere finden sie sympathisch. Je konservativer die Branche, desto eher sollten Sie davon absehen. Wer sich unsicher ist, greift lieber zu einer neutralen Formulierung und Grußformel.
🟡 Schöne Grüße
Die Formel klingt im ersten Moment nett, weil sie positive Assoziationen auslöst. Bei genauerer Betrachtung stellt sich aber die Frage: Was sollen eigentlich „schöne“ Grüße sein? Gibt es auch „hässliche“ Grüße? Warum dann die Betonung des Selbstverständlichen?
Diese Grußformeln sind ungeeignet
🔴 MfG
Abkürzungen aller Art („MfG“, „LG“, „BG“, etc.) haben in Grußformeln der Bewerbung nichts verloren. Viel zu salopp! Abkürzungen können Sie in der Kommunikation mit Freunden und Kollegen per Mail oder Whatsapp nutzen, aber bitte niemals im Anschreiben! Die Subbotschaft: „Ich war zu faul oder du warst es mir nicht wert, die Grußformel auszuschreiben.“ Beides Botschaften, die Sie bei der Bewerbung disqualifizieren.
🔴 Liebe Grüße
Liebe Grüße sind perfekt für eine Postkarte mit Grüßen aus dem Urlaub, aber nicht für das Bewerbungsschreiben. Dieser Gruß bleibt engen Freunden und der Familie vorbehalten.
🔴 Herzlichst
Vermeiden Sie bei der Grußformel Superlative (auch: Freundlichst“). Das ist zu viel des Guten und trägt zu dick auf. Im schlimmsten Fall erzeugen Sie damit eine gegenteilige Wirkung, und der Leser fühlt sich nicht ernst genommen.
🔴 Hochachtungsvoll
Diese Formulierung ist heute nicht mehr üblich. Sie wirkt antiquiert und gekünstelt. Eher erwecken Sie bei Ihrem Leser den Eindruck, Sie meinen den Gruß ironisch.
Die Bewerbung ist ein offizielles Geschäftsschreiben. Die Grußformel muss daher zu den Gepflogenheiten der Branche passen. Ideal ist, was respektvoll bleibt, aber origineller klingt als der Standard.
Grußformel in der Bewerbung auf Englisch
Sollten Sie eine Bewerbung auf Englisch schreiben, gibt es auch für das englische Anschreiben (= Cover Letter) passende Grußformeln. Verwendet werden bei der Bewerbung:
- Sincerely,
- Kind regards,
- Yours faithfully,
Achtung: Bei der Bewerbung auf Englisch endet die Grußformel immer mit einem Komma – im Deutschen immer ohne Komma! Danach folgt überall die Unterschrift.
Formale Fehler bei der Grußformel
Auch wenn die Grußformel kurz ist: In der knappen Zeile werden regelmäßig formale Fehler gemacht, die geübten Personalern negativ auffallen. Diese sollten Sie stets vermeiden:
Abstand
Der Abstand zwischen dem letztem Absatz und der Grußformel beträgt nach DIN 5008 genau eine Leerzeile. Darunter kommt die eigenhändige Unterschrift des Bewerbers.
Groß- und Kleinschreibung
Die Grußformel beginnt immer mit einem Großbuchstaben – insbesondere wenn Sie den Absatz davor mit einem Punkt beendet haben. Richtig: „Mit freundlichen Grüßen“ Ausnahme: „Bis dahin verbleibe ich… (Absatz) mit freundlichen Grüßen“.
Rechtschreibung der Grußbotschaft
Falls Sie sich nicht gerade in der Schweiz bewerben, werden „Grüße“ im Deutschen immer mit „ß“ geschrieben. „Mit freundlichen Grüssen“ ist falsch.
Unterschrift
Die handschriftliche Unterschrift sollte nicht viel größer sein als die in Druckschrift. Faustregel: Maximal doppelt so groß. Achten Sie auch bei der E-Mail-Bewerbung bzw. Online-Bewerbung darauf. Dort wird die Unterschrift zwar vorher eingescannt und digital eingebaut. Skalieren Sie diese aber nicht zu groß.
Bei einer klassischen Bewerbung auf Papier sollten Sie stets mit Füller oder Kuli unterschreiben – nicht mit Bleistift oder Filzstift. Geeignete Farben sind Blau oder Schwarz.
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