Gehaltserhöhung ablehnen: Tipps für Arbeitgeber

Mitarbeiter wollen mehr verdienen – ein nachvollziehbarer Wunsch. Doch eine bessere Bezahlung ist nicht immer möglich oder gerechtfertigt. Immer wieder müssen Arbeitgeber eine Gehaltserhöhung ablehnen. Dabei sind Fingerspitzengefühl und Kommunikation gefragt. Mit einem schroffen „Nein, mehr Geld gibts nicht und fertig…“ schaden Sie nur dem Betrieb. Aber wie geht es richtig? Wir erklären die Risiken und zeigen, mit welchen Tipps und Argumenten Sie als Arbeitgeber eine Gehaltserhöhung ablehnen können…

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Gehaltserhöhung ablehnen: Risiken für Arbeitgeber

Angestellte gehen mit einem klaren Ziel ins Gehaltsgespräch: Sie wollen mehr verdienen und am Ende des Termins die Zusage vom Chef haben. Ein höherer Gehaltswunsch allein rechtfertigt aber noch kein steigendes Gehalt.

Mal gibt es kein Budget, ein anderes Mal passen Leistung, Verantwortung und Gehaltsvorstellung einfach nicht zusammen. Wenn Chefs eine Gehaltserhöhung ablehnen, bleiben aber immer einige Risiken:

  • Starke Demotivation
    Wird eine Gehaltserhöhung abgelehnt, kann die Motivation bei Mitarbeitern in den Keller rutschen. Angestellte verlieren ihren Antrieb, weil ihrer Ansicht nach die Arbeit nicht entsprechend entlohnt wird.
  • Geringe Produktivität
    Problematisch für Arbeitgeber ist auch die sinkende Produktivität. Mitarbeiter strengen sich weniger an, machen nur noch das Minimum. Leistung und Ergebnisse lassen nach.
  • Wachsende Unzufriedenheit
    Das Gehalt ist nicht der wichtigste, aber doch ein großer Faktor für Mitarbeiterzufriedenheit. Wer sich unterbezahlt und nicht geschätzt fühlt, ist unzufrieden im Job.
  • Mangelnde Loyalität
    Im schlimmsten Fall wechseln Arbeitnehmer den Job und gehen zur Konkurrenz, wenn Sie eine Gehaltserhöhung ablehnen. Die Loyalität lässt nach und der Wechselwunsch von betroffenen Mitarbeitern wächst.

Wollen Arbeitgeber diese Risiken minimieren und negative Folgen verhindern, müssen sie die Gehaltserhöhung richtig ablehnen. Auswirkungen hat die Absage der Gehaltserhöhung vor allem, wenn Betroffene sich schlecht behandelt fühlen oder die Entscheidung nicht nachvollziehen können.

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Gehaltserhöhung ablehnen als Arbeitgeber: 7 Tipps

Als Führungskraft können Sie nicht jedem Wunsch nach mehr Bezahlung zustimmen. Eine Gehaltserhöhung ablehnen, zählt zu den unliebsamen, aber wichtigen Aufgaben in verantwortungsvollen Positionen. Leider wird dabei regelmäßig falsch gehandelt. Die Forderung wird schroff zurückgewiesen – für Mitarbeiter bleiben Ärger über die Ablehnung und Frust über den Chef.

Besser klappt es mit diesen sieben Tipps, wenn Sie eine Gehaltserhöhung ablehnen müssen:

⭕ Bereiten Sie sich gründlich vor

Sie wissen bereits vorher, dass Sie dem Wunsch nicht zustimmen können. Trotzdem sollten Sie sich intensiv auf das Gespräch vorbereiten und den Dialog nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie müssen die Situation des Mitarbeiters kennen und auch auf mögliche Einwände vorbereitet sein. Geraten Sie als Personalverantwortlicher aufgrund schlechter Vorbereitung in Erklärungsnot, bleibt irgendwann nur noch ein „Ich habe Nein gesagt…“ als letzter Ausweg.

⭕ Achten Sie auf Wertschätzung und Respekt

Unabhängig vom Ausgang des Gesprächs: Mitarbeiter müssen von Anfang bis Ende ernst genommen und mit Wertschätzung sowie Respekt behandelt werden. Angestellte kommen nicht als Bittsteller zu Ihnen, sondern als wichtiger Teil des Teams. Das sollte sich im gesamten Umgang zeigen.

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für das Anliegen, hören Sie den Forderungen und Argumenten aufmerksam zu. Es darf nicht das Gefühl aufkommen, Sie würden das Gespräch nur schnell hinter sich bringen wollen, um endlich zur Absage zu kommen.

⭕ Analysieren Sie das tiefere Motiv

Hinter dem Wunsch nach mehr Gehalt stecken fast immer tiefere Motive und Gründe. Vielleicht fühlt der Kollege sich nicht ausreichend für seine Leistung geschätzt und sucht Bestätigung durch eine bessere Bezahlung. Oder er empfindet seine Aufgaben als so schwierig und fordernd, dass er den Verdienst als angemessenen Ausgleich sieht.

Erkennen Sie den wahren Grund, können Sie den Mitarbeiter besser verstehen und auf seine Bedürfnisse eingehen. Ihr Verständnis reduziert zudem den empfundenen Frust. Nachdem Sie die Gehaltserhöhung ablehnen, können Sie trotzdem die Situation verbessern.

⭕ Kommunizieren Sie offen und transparent

Kaum etwas nervt Mitarbeiter mehr als Sätze wie „Über die Gründe hinter der Entscheidung kann ich ihnen leider nicht mehr sagen…“ Besser ist eine offene und transparente Kommunikation. Ist das Budget für Personalkosten ausgeschöpft, sollten Sie das ehrlich sagen. Gleiches gilt bei einer Absage aufgrund der Leistung.

Längst nicht jeder Gehaltswunsch ist gerechtfertigt. Ein Angestellter macht seit einem Jahr dieselben Aufgaben, hat sich nicht weitergebildet, keine weiteren Qualifikationen aufgebaut oder zusätzliche Verantwortungen übernommen – dann fehlt die Grundlage für mehr Geld.

⭕ Legen Sie klare Ziele fest

Spricht die Leistung aktuell gegen mehr Gehalt, können Sie klare Ziele festlegen. Diese bieten dem Mitarbeiter eine Orientierung. Das können ein erfolgreiches Projekt bei einem wichtigen Kunden, zusätzliche Kompetenzen oder eine prozentuale Gewinnsteigerung sein.

Schriftlich können Sie dies in einer Zielvereinbarung regeln. Werden die Vorgaben erfüllt, kann erneut über eine Gehaltserhöhung gesprochen werden.

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⭕ Vereinbaren Sie einen späteren Termin

Eine Absage zur Gehaltsforderung klingt schnell endgültig und sorgt damit erst recht für Demotivation. Wirken Sie entgegen, indem Sie gleich einen neuen Gesprächstermin in Aussicht stellen. Ein „Leider ist das aktuell nicht möglich, wir können aber nächstes Jahr mit dem neuen Budget noch einmal sprechen“ klingt viel besser als ein „Das geht nicht. Auf Wiedersehen.“

Der Zeitraum dabei muss groß genug sein. Vereinbaren Sie keinen Folgetermin in 14 Tagen. In dieser Zeit hat sich nichts an der aktuellen Situation geändert. Sinnvoll ist erst eine Zeitspanne von 6 oder 12 Monaten.

⭕ Bieten Sie eine Alternative

Sie müssen die Gehaltserhöhung ablehnen, können aber möglicherweise andere Vorteile bieten. Damit zeigen Sie Wertschätzung und die Bereitschaft, dem Mitarbeiter entgegenzukommen. Mögliche Benefits sind zusätzliche Urlaubstage, flexiblere Arbeitszeitmodelle, eine Regelung zum Homeoffice, Kostenübernahme bei Weiterbildungen, Zuschüsse zu Fahrtkosten oder ein Jobticket.

Für Mitarbeiter ist das besser als eine reine Absage. Das Ziel der Gehaltserhöhung ist zwar verfehlt, sie gehen aber nicht mit leeren Händen aus dem Gespräch. Das reduziert den Frust und kann andere negative Auswirkungen verhindern.

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Gehaltserhöhung ablehnen: Was sind die Gründe

Wollen Sie eine Gehaltserhöhung ablehnen, brauchen Sie entsprechende Gründe und Argumente, die Sie im Gespräch vorbringen können. Nur so können Sie ein gewisses Verständnis beim Mitarbeiter erreichen. Aber aus welchen Gründen kann der Wunsch abgelehnt werden? Hier einige Beispiele:

  • Schlechte Leistungen
    Stimmen die Leistungen nicht und bleibt auch die erwartete Entwicklung aus, gibt es keinen Grund für mehr Gehalt. Die Bezahlung ist der Gegenwert der Arbeit – wenn diese nicht stimmt, brauchen Sie auch nicht mehr zu zahlen.
  • Kein Budget
    Ist das Budget am Limit, können Sie nicht einfach Versprechungen zu mehr Gehalt machen. Schließlich muss das Geld auch irgendwo herkommen. Sie müssen die Erhöhung mit dem vorhandenen Budget finanzieren können, sonst bleibt nur eine Absage.
  • Wirtschaftliche Probleme
    Nicht immer läuft es rund im Unternehmen. In wirtschaftlich schwachen Phasen können die Kosten nicht weiter erhöht werden.
  • Interne Gehaltsstruktur
    Ist die Bezahlung im Team nach einer klaren Gehaltsstruktur geregelt, ist eine Abweichung nicht ohne Weiteres möglich. Das Gehalt wird dabei nach klaren Faktoren ermittelt und festgelegt. Mehr gibt es erst, wenn diese Faktoren vorliegen.

All das können gute Gründe im Gespräch sein, müssen aber auch tatsächlich vorliegen. Erfinden Sie keine Argumente, um den Wunsch abzuschmettern. Das zeigt nur schlechten Umgang mit Mitarbeitern und mangelnde Führungskompetenzen.

Gute Gründe, um einer Gehaltserhöhung zuzustimmen

Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche gute Gründe, wann Sie eine Gehaltserhöhung NICHT ablehnen sollten. Das gilt vor allem, wenn der Mitarbeiter ein absoluter Leistungsträger ist und durch seine Arbeit und Ideen maßgeblich am Erfolg des Unternehmens beteiligt ist. Solche Top-Talente müssen gefördert und motiviert werden.

Auch wenn Angestellte tatsächlich zu wenig verdienen, sollte das Gehalt angepasst werden. Zeigen Vergleiche mit dem Durchschnittsgehalt in der Branche, dass die Bezahlung zu gering ist, braucht es eine Erhöhung. Sonst ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Kündigung kommt.


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