Korrekte Schreibweise: heute morgen oder heute Morgen?
Die Schreibweise „heute morgen“ setzt sich laut Duden aus dem Adverb „heute“ und dem Substantiv „Morgen“ zusammen. Adverbien wie „heute“ werden klein geschrieben. Substantive wie „Morgen“ immer groß.
Einzige Ausnahme: Steht das Adverb am Satzanfang, wird es groß geschrieben.
Beispiele (richtig):
- Frank hatte das Meeting heute Morgen ganz vergessen.
- Heute Morgen hat es stark geregnet
Beispiele (falsch):
- Sie wollen Heute morgen streiken
- Es gab heute morgen einen Stau auf der A 40
Rechtschreibung: Heute Morgen groß oder klein?
Ob es sich bei einer Wortart um ein Substantiv handelt, erkennen Sie oft am Artikel (der, die, das). Zum Beispiel: „der Morgen“. Wenn kein Artikel im Satz steht, hilft ein einfacher Test: Fügen Sie „am“ hinzu!
Ergibt der Satz dann noch Sinn, handelt es sich um ein Substantiv. Ähnliche Formulierungen folgen denselben Regeln der Rechtschreibung: Es heißt ebenso „heute Mittag“ und „heute Abend“ oder „gestern Vormittag“.
Hintergrund
Die Verwirrung um die korrekte Schreibweise kommt von der Rechtschreibreform: Früher mussten Tageszeitangaben aus Adverb und Substantiv komplett kleingeschrieben werden – „heute morgen“ war bis 1996 korrekt.
Der Morgen, morgen, morgens: Bedeutung + Unterschied
Die richtige Schreibweise hängt davon ab, welche Zeitangaben Sie machen möchten. Hier die wichtigsten Regeln und Unterschiede:
Substantiv: der Morgen
„Der Morgen“ beschreibt den Tagesabschnitt nach Mitternacht bis zum Vormittag (von 6 bis 10 Uhr). Wenn Sie „heute Morgen“ oder „gestern Morgen“ sagen, beziehen Sie sich auf einen einmaligen Zeitpunkt.
Beispiele
- Heute Morgen hat der Wecker nicht geklingelt, deshalb kam ich zu spät zur Arbeit.
- Am Morgen lag noch Nebel über den Wiesen, aber später schien die Sonne.
Adverb: morgen
Hierbei handelt es sich um eine relative Wochentagsangabe. „Morgen“ bedeutet „am nächsten Tag“. Es beschreibt, was einen Tag später passieren wird – abhängig vom aktuellen Zeitpunkt.
Beispiele
- Morgen fahre ich mit dem Zug nach München, um an einer Konferenz teilzunehmen.
- Ich habe heute keine Zeit, aber morgen können wir uns treffen.
Adverb: morgens
„Morgens“ beschreibt wiederkehrende Handlungen oder Gewohnheiten am Morgen. Es wird immer kleingeschrieben, außer am Satzanfang. Diese Regel lässt sich auch auf andere Tageszeiten wie „abends“ oder „dienstags“ übertragen.
Beispiele
- Ich gehe morgens immer eine Stunde joggen.
- Abends höre ich gerne Musik.
Morgen früh / morgen in der Früh: Was ist korrekt?
Richtig verwirrend wird es bei Zeitangaben, die zwar inhaltlich ähnlich sind, jedoch eine andere Schreibweise erlauben. Die Redewendung „morgen früh“ beschreibt, dass etwas am nächsten Tag in den frühen Morgenstunden passiert. Dabei sind beide Wörter kleinzuschreiben, da es sich um zwei Adverbien handelt.
- Ich gehe morgen früh als Erstes einkaufen.
- Falls erwünscht, kann ich bis morgen früh die Präsentation erstellen.
In süddeutschen und österreichischen Regionen ist „die Früh(e)“ als Substantiv üblich. In diesem Fall wird „Früh“ großgeschrieben:
- Ich gehe morgen Früh als Erstes einkaufen.
- Falls erwünscht, kann ich bis in die Früh die Präsentation vorbereiten.
Entscheidend dafür, ob Sie „früh“ groß oder klein schreiben, ist die Bedeutung: Sie könnten diese Beispiele ebenso mit „morgen in aller Frühe“ oder „morgen bei Tagesanbruch“ umformulieren. Wollen Sie jedoch „früh“ im Sinne von „zeitig“ ausdrücken, ist die Kleinschreibung die bessere Wahl.
Die Zusammenschreibung ist übrigens nie korrekt. Falsch sind immer folgende Schreibweisen:
- Sie wollen morgenfrüh aufbrechen.
- Er versicherte, die Heizung Morgen früh zu reparieren.
- Die Geschäfte haben Morgen Früh geschlossen.
Häufige Fragen zu „heute Morgen“ und ähnlichen Zeitangaben
„Heute Morgen“ wird großgeschrieben. „Heute“ ist ein Adverb und wird klein geschrieben (außer am Satzanfang), während „Morgen“ ein Substantiv ist und daher großgeschrieben werden muss.
„Morgen“ bezieht sich auf den nächsten Tag und ist ein Adverb, das immer kleingeschrieben wird. „Morgens“ beschreibt eine wiederkehrende Zeitangabe und wird ebenfalls klein geschrieben. Beispiel:
„Ich gehe morgen ins Kino.“
„Morgens trinke ich gerne Tee.“
Ja, „morgen früh“ kann alternativ auch als „morgen Früh“ geschrieben werden, wenn „Früh“ als Substantiv gemeint ist, wie es in einigen Regionen üblich ist. Beispiel:
„Ich stehe morgen früh auf.“ (Adverb)
„Ich stehe morgen Früh auf.“ (Substantiv, besonders in Süddeutschland und Österreich)
Ja, eine einfache Testmethode besteht darin, ein „am“ vor die fragliche Zeitangabe zu setzen: Wenn das Sinn ergibt, handelt es sich um ein Substantiv, das großgeschrieben wird. Beispiel:
„Heute Morgen war es kalt.“ → „Heute am Morgen war es kalt.“ (Sinnvoll, daher großgeschrieben)
Das liegt daran, dass „Morgen“ ein Substantiv ist, während „abends“ ein Adverb ist. Substantive werden immer großgeschrieben, Adverbien hingegen klein.
Diese Ausdrücke folgen denselben Regeln wie „heute Morgen“: Das Adverb („heute“, „übermorgen“) wird klein geschrieben, das Substantiv („Nachmittag“, „Abend“) groß.
„Heute“ wird nur am Satzanfang großgeschrieben. Beispiel:
„Heute Morgen hatte ich viel Energie.“
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