Definition: Was ist ein Handout?
Ein Handout ist ein kurzes schriftliches Dokument, das die wichtigsten Inhalte und Aussagen einer Präsentation, eines Vortrags, eines Referats oder auch Meetings zusammenfasst.
Es verschafft den Anwesenden einen schnellen Überblick über wichtige Themen, erleichtert das Verständnis und ermöglicht Ergänzung eigener Notizen oder eine spätere Wiederholung des Inhalts. Ein gutes Handout erfüllt drei Kriterien:
- Es fasst alle wichtigen Inhalte übersichtlich zusammen.
- Die Stichpunkte sind verständlich und nachvollziehbar.
- Das Handout ist prägnant, kurz und bündig.
Aber Achtung: Ihre Präsentationsfolien sind kein Handout! Ohne das gesprochene Wort bleiben diese häufig unverständlich und die mündlichen Informationen fehlen.
Handout und Thesenpapier – Unterschiede
Es gibt Unterschiede zwischen einem Handout und Thesenpapier: Der Kopf- und Fußbereich sind zwar gleich gestaltet, nicht aber der Inhalt:
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Thesenpapier
Neben der Inhaltsgliederung fasst das Thesenpapier (auch: Thesenblatt) die wichtigsten Thesen zusammen. Diese greifen Sie maximal stichpunktartig auf.
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Handout
Das Handout darf deutlich ausführlicher ausfallen. Hier geben Sie zu den einzelnen Themenabschnitten die wichtigsten Aussagen wieder.
Wer das Handout für die Schule oder Uni braucht, sollte im Zweifelsfall seinen Lehrer oder Dozenten fragen, wie ausführlich es werden soll.
Herkunft Woher kommt der Begriff?
Der Begriff „Handout“ stammt aus dem Englischen von „to hand out“ und bedeutet „aushändigen“ oder „verteilen“. Die deutsche Entsprechungen für den Anglizismus sind Handreichung, Tischvorlage, Handzettel oder Thesenpapier.
Handout schreiben – Aufbau
Ihr Handout umfasst in der Regel eine DIN A4 Seite. Eine zweite Seite ist bei langen Vorträgen (60 Minuten und mehr) möglich. Neben dem Thema und Kernaussagen können Sie am Schluss mögliche Fragen auflisten, die Sie im Plenum diskutieren wollen.
Der klassische Handout Aufbau folgt diesem Muster:
- Kopfzeile
- Titel & Thema des Vortrags
- Kernaussagen
- weitere Materialien
- Quellenangabe
Handout Aufbau – Beispiel
Handout Aufbau im Überblick
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Kopfzeile
Ähnlich einem Geschäftsbrief oder Bewerbungsschreiben enthält das Handout einen Kopf mit den wichtigsten Informationen: Universität, Fach, Semester, Seminar, Dozent – auch Ihr Name und das Datum gehören auf das Handout! Als Schriftgröße reicht 10 pt. So bleibt mehr Platz für den Inhalt.
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Titel & Thema
Etwas abgesetzt unter dem Kopf steht der Titel beziehungsweise das Thema Ihres Vortrags. Dieses sollte deutlich sichtbar sein – durch größere Schrift (14 pt), Fettdruck und zentrierte Ausrichtung.
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Kernaussagen
Den Hauptteil Ihres Handouts bilden die Kernaussagen des Vortrags. In einer übersichtlichen Gliederung mit Zwischenüberschriften fassen Sie die wichtigsten Punkte zusammen. Nutzen Sie kurze und prägnante Stichpunkte, die schnell zu lesen und einfach zu verstehen sind.
Beispiel: Der Titel Ihres Referats ist „Der Panslawismus im 19. Jahrhundert“. Auf das Handout gehören eine kurze Definition des Begriffs, Ursprung und Ziele der Bewegung, welche Staaten beteiligt waren.
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Weitere Materialien
Je nach Thema und Inhalt können Sie Tabellen, Bilder, Grafiken, Diagramme oder andere Elemente ergänzen. Achten Sie auf die richtige Auswahl: Die reine Wiederholung einer Grafik aus Ihren Folien wertet das Handout nicht auf. Zusätzliche Materialien sollten Mehrwert und weitere Informationen liefern.
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Quellen & Literatur
Den Abschluss des Handouts bilden die Quellen- und Literaturangaben. Folgen Sie den Anforderungen des Faches oder Dozenten zur Zitierweise (amerikanisch, deutsch). Wesentliche Bestandteile sind Name und Nachname, Titel des Werkes und das Erscheinungsdatum. Je nach Zitierweise variiert die Reihenfolge oder der Verlag muss genannt werden. Bei Internetquellen geben Sie die URL-Adresse und das Datum des letzten Aufrufs an.
Handout Vorlage: Muster zum Download
Sie müssen ein Referat halten? Nutzen Sie unsere kostenlose Handout Vorlage. Laden Sie die Vorlage als Muster (PDF) herunter und fügen Sie die gewünschten Inhalte ein.
Handout erstellen: 4 Tipps
Mit Ihrem Handout wollen Sie punkten und einen guten Eindruck machen. Damit das klappt, zeigen wir Tipps für die Erstellung und Gestaltung:
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Stil
Verzichten Sie auf lange und ausformulierte Sätze. Arbeiten Sie im Handout mit kurzen Stichpunkten – den Rest erzählen Sie selbst im Vortrag. Das unterstützt auch Ihre freie Rede, weil Sie nicht nur ablesen. Vollständige Sätze lenken die Aufmerksamkeit des Zuhörers nur ab.
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Design
Ein passendes Design erreichen Sie durch verschiedene Schriftgrößen, Fettschrift oder Unterstreichungen, um einzelne Elemente zu betonen. Allerdings: weniger ist mehr! Übertreiben Sie das Design nicht und halten Sie es schlicht.
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Notizen
Lassen Sie am rechten Rand des Dokuments ausreichend Platz – hier können die Zuhörer eigene Notizen machen oder Fragen festhalten. Der Seitenrand beträgt mindestens 2 cm, wenn es der Umfang zulässt können Sie diesen auch breiter gestalten. Alternativ: Lassen Sie unter dem letzten Punkt einige Zeilen frei.
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Übersicht
Grundregel für ein gutes Handout: Achten Sie auf die Übersichtlichkeit. Wichtige Punkte und Kernaussagen müssen möglichst auf einen Blick erkennbar sein. Zuhörer sollen vor und während der Vortrags nur kurz darauf schauen.
Häufige Fehler beim Handout
Auf der anderen Seite gibt es einige Fehler, die beim Handout immer wieder gemacht werden. Diese sollten Sie vermeiden:
- Wörtliche Wiedergabe des Vortrags
- Keine Struktur und Gliederung
- Andere Reihenfolge als der mündliche Vortrag
- Wichtige (unbekannte) Fachbegriffe werden nicht erklärt
- Mehrere Rechtschreib- oder Grammatikfehler
- Fehlende Informationen und ausgelassene Kernaspekte
- Falsche oder fehlende Quellen
- Vergessene Angaben zu Zitaten
Denken Sie immer daran: Das Handout hilft dem Zuhörer, ein neues und ihm bisher unbekanntes Thema nachzuvollziehen. Nehmen Sie bei der Erstellung die Perspektive Ihres Publikums ein. Was müssen diese wissen? Wo gibt es Schwierigkeiten beim Verständnis? So vermeiden Sie Fehler und erstellen ein besseres Dokument.
Handout verteilen: Wann?
Sie haben mehrere Möglichkeiten, wann Sie den Handzettel an alle Zuhörer verteilen: bereits im Vorfeld, unmittelbar vor Beginn des Vortrages oder erst im Anschluss.
Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt. Für jede Variante gibt es unterschiedliche Argumente – Sie müssen abwägen, was für Sie am besten passt und welche Ziele Sie damit verfolgen:
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Im Vorfeld verteilen
Wenn Sie das Handout vorab verteilen, kann sich das Publikum bereits einlesen, informieren und Gedanken zum Thema machen. Das erleichtert das Verständnis, mögliche Fragen sind bereits frühzeitig bekannt. Die Gefahr ist aber, dass der Vortrag danach langweilt oder weniger aufmerksam verfolgt wird. Der Überraschungseffekt verpufft.
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Kurz vor dem Vortrag verteilen
Verteilen Sie die Handzettel unmittelbar vor Ihrem Auftritt (sog. Tischvorlage), verschaffen die Zuhörer sich einen kurzen Überblick und machen sich während des Vortrags Notizen. Nachteil: Die Aufmerksamkeit sinkt, mündliche Informationen gehen verloren, wenn das Publikum zwischendurch auf die Dokumente schaut und liest.
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Im Anschluss verteilen
Geben Sie den Anwesenden das Handout erst im Anschluss, bleibt die Dramturgie der Rede erhalten. Sie haben die volle Aufmerksamkeit, weil niemand abgelenkt wird. Aber: Das schriftliche Dokument muss selbsterklärend sein und Wichtiges wiederholen – schließlich gibt es keine mündlichen Erklärungen mehr, wenn das Referat bereits beendet ist.
Vor dem Vortrag sollten Sie das Dokument vor allem verteilen, wenn Sie aktive Mitarbeit wünschen und sich anschließende Fragen erhoffen. Ist der Handzettel vor allem eine Zusammenfassung und Überblick, können Sie es im Anschluss austeilen.
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