Studentenvertretung: Organe, Aufgaben und Vorteile

Wer an seiner Hochschule mitwirken will, sollte sich die Studentenvertretung ansehen: Dabei geht es nicht nur um Interessenvertretung von Studierenden. Vom Engagement in einer der verschiedenen Studentenvertretungen profitieren Sie noch nach dem Studium…

Studentenvertretung Asta Vor Und Nachteile Engagement

Definition: Was ist eine Studentenvertretung?

Eine Studentenvertretung (auch: Studierendenvertretung) ist eine Interessenvertretung der Studierenden einer Hochschule, die deren Rechte und Anliegen gegenüber der Hochschule, staatlichen Behörden und der Öffentlichkeit vertritt.

Die Studentenvertretung organisiert sich meist in Form einer verfassten Studierendenschaft mit Organen wie dem Studentenparlament und dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Die Aufgaben umfassen die Unterstützung bei sozialen Fragen, die Mitwirkung an hochschulpolitischen Entscheidungen sowie die Organisation von Angeboten und Veranstaltungen für Studierende.

Was ist die Studierendenschaft?

Zur Studierendenschaft gehören alle an der jeweiligen Hochschule eingeschriebenen Studentinnen und Studenten.

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Organe der Studentenvertretung

  • Studentenparlament

    Das Studentenparlament (StPa, SP) ist die Legislative der Studierenden, die das Studentenparlament einmal jährlich wählen. Es ist das höchste beschlussfassende Wahlgremium. In den ostdeutschen Bundesländern und der Schweiz gibt es anstelle des StPa den Studierendenrat – kurz: Stura oder SR.

  • AStA

    Der Allgemeine Studierendenausschuss – kurz: AStA – ist das ausführende Organ, also die Exekutive des Studentenparlaments. Er steht ebenfalls für ein Jahr fest, seine Wahl findet in der Regel durch die Mitglieder des Studierendenparlaments statt. Der AStA ist je nach Hochschule in weitere Referate gegliedert, die alle Aspekte studentischen Lebens umfassen können: Finanzen, Kultur, Gleichstellung, Antifaschismus, Öffentlichkeitsarbeit und andere Bereiche.

  • Fachschaft

    Die Fachschaft ist eine studentische Selbstverwaltung beziehungsweise Interessenvertretung einer bestimmten Fakultät oder eines bestimmten Fachbereichs.

  • Senat

    Neben Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern sitzen im Senat auch Studierende der Hochschule. Er besitzt ebenfalls eine legislative Funktion – und entscheidet etwa über Wahlordnungen oder die Budgetplanung. In seine Zuständigkeit fallen auch die Einrichtung und Aufhebung von Studiengängen.

  • Hochschulgruppen

    Studierende können sich überdies in Hochschulgruppen engagieren. Es gibt kulturelle, politische, wirtschaftliche, religiöse, musische oder allgemeine Hochschulgruppen.

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Was sind die Aufgaben der Studentenvertretung?

Die Aufgaben der Studentenvertretung umfassen vor allem die Wahrnehmung und Vertretung der fachlichen, wirtschaftlichen und sozialen Belange der Studierenden gegenüber der Hochschule und externen Stellen.

Dazu zählen zum Beispiel:

  • Mitwirkung an hochschulpolitischen Entscheidungen
  • Förderung der politischen Bildung
  • Unterstützung bei sozialen und wirtschaftlichen Selbsthilfeangeboten
  • Pflege der kulturellen und sportlichen Interessen
  • Integration ausländischer Studierender

Zudem organisiert die Studentenvertretung oft Veranstaltungen, nimmt Stellung zu hochschul- und wissenschaftspolitischen Fragen und unterstützt bei der Qualitätssicherung der Lehre.

Die laufende Durchführung der Aufgaben erfolgt meist durch den AStA, wobei das Studierendenparlament als höchstes Organ die politischen Entscheidungen trifft.

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Engagement in der Studentenvertretung: Vor- und Nachteile

Lohnt sich die Mitarbeit in der Studentenvertretung? Die wenigsten Studierenden haben die Organe der Hochschule groß auf dem Radar. Dabei hat das Engagement in den studentischen Gremien durchaus Vorteile – nicht nur im Studium!

Tatsächlich kann die Mitarbeit in der Studentenvertretung ein Karrieresprungbrett sein. Wer sich hier engagiert, zeigt Eigeninitiative, übernimmt Verantwortung und trainiert zugleich wichtige Soft Skills. Weitere Vorteile…

Vorteile

  • Interne Hochschulpolitik

    Mit der Mitgliedschaft in Studentenvertretungen lernen Sie viel über die Hochschulpolitik und Abläufe an der Uni. Die Prinzipien ähneln stark den unternehmensinternen Gremien und Entscheidungsprozessen. Die hier erworbenen Kenntnisse und Erfahrung kommen Ihnen daher im Berufsleben zugute.

  • Studentische Starthilfe

    In der Studentenvertretung engagieren sich Studierende verschiedener Jahrgänge – auch Kommilitonen höherer Semester. Wertvoll ist das besonders für Erstsemester: Sie bekommen so viele Insider-Tipps zu Prüfungen oder Studentenjobs.

  • Praktischs Know-how

    Nicht nur bei der Organisation von Events oder Partys, auch bei der Vorbereitung von Zusatzkursen und anderen studentischen Angeboten können Sie sich jede Menge Wissen aneignen, das Sie nicht nur im Studium, sondern auch beruflich weiterbringt.

  • Diplomatische Fähigkeiten

    Egal, ob im Austausch mit dem Hochschulsekretariat oder bei der Vermittlung zwischen Studenten und Lehrkräften: Bei vielen Aufgaben trainieren Sie Ihre diplomatischen Fähigkeiten. Ein enormer Vorteil später im Job oder bei Verhandlungen.

  • Berufliches Netzwerk

    Die Studentenvertretung ist ein potenzieller Karrierehelfer: Mit dem Engagement bauen Sie sich zugleich ein Netzwerk auf, das über die Uni und Studiendauer hinausreicht – und zum Beispiel bei der Jobsuche hilft.

  • Ehrenamtliches Engagement

    De facto handelt es sich hierbei um ein ehrenamtliches Engagement, das nicht bezahlt wird. So etwas sehen aber zum Beispiel Stiftungen gerne, die ein Stipendium vergeben. Ebenso viele Personaler im Lebenslauf. Denn das signalisiert einen Leistungsträger.

Neben diesen guten Gründen verbessern Sie mit Ihrem Engagement in der Studentenvertretung ganz nebenbei noch Ihre Selbstorganisation und Ihr Selbstmanagement.

Nachteile

Genau genommen, gibt es nur wenige negative Seiten an einer Studentenvertretung. Der Vollständigkeit halber erwähnen wir aber noch diese potenziellen Nachteile:

  • Zeitliche Ressourcen

    Wer sich in der Studentenvertretung engagiert, hat weniger Freizeit. Wer sich nicht allzu gut managen kann, hat dadurch bei der a href=“https://karrierebibel.de/studienorganisation/“ rel=“noopener“ target=“_blank“>Studienorganisation eventuell Probleme.

  • Finanzielle Aspekte

    Manchmal erhalten Studierende eine Aufwandsentschädigung in Höhe des Bafög-Satzes. Aber nicht jede Hochschule verfügt über die finanziellen Mittel! In den meisten Fällen bleibt der Einsatz unbezahlt. Obendrein haben Sie dann weniger Zeit für Nebenjobs.

Im schlimmsten Fall kann Sie die Mitwirkung in einer Studentenvertretung 1-2 zusätzliche Semester kosten. Dennoch überwiegend die Vorteile aus unserer Sicht. Schauen Sie sich die Gremien doch einfach mal an – schaden kann das nicht…


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