Bewerbung für Migranten und Neubürger: Die 4 wichtigsten Tipps
Migration – ein Mega-Thema und politisch hochbrisant. Die Zahl der Migranten, die in Deutschland leben und arbeiten (wollen), steigt rasant – übrigens nicht nur durch den Flüchtlingszuzug. Aber was müssen Migranten, die die Gepflogenheiten des deutschen Arbeitsmarktes nicht kennen, beachten? Was ist bei der Bewerbung wichtig? Das sind die 4 wichtigsten Tipps…

Bewerbung für Migranten: Neu hier?
Der Arbeitsmarkt brummt. Die deutsche Wirtschaft lechzt nach Informatikern, Ingenieuren, Handwerkern und Pflegekräften – und einem Einwanderungsgesetz.
Doch schon heute gibt es viele Wege nach Deutschland. Und schon heute gehen viele der offenen Stellen an Migranten. Durch den massiven Zuzug ist auch zu erklären, dass die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2017 auf ein Rekordhoch von 44,3 Millionen geklettert ist.
Vor allem EU-Ausländer zieht es der Arbeit wegen nach Deutschland. Italiener, Spanier, Griechen. Im Zuge der EU-Osterweiterung wurde der deutsche Arbeitsmarkt auch für Polen, Bulgaren oder Rumänen geöffnet. Zuletzt gingen die Schranken am 1. Juli 2015 für Kroaten hoch. Die Arbeitslosenquote der meisten EU-Ausländer ist vergleichbar mit jener der Deutschen (4,4 Prozent). Die der Ungarn etwa liegt sogar noch darunter.
Arbeiten in Deutschland: 3 Tipps für Migranten
- Arbeitserlaubnis: Ohne Arbeitserlaubnis keine (legale) Arbeit. EU-Ausländer aber benötigen gar keine Arbeitserlaubnis, für Staatsangehörige aus Albanien oder Serbien gibt es die Westbalkan-Regelung, für andere Nicht-EU-Ausländer sind die bürokratischen Hürden oft sehr hoch. Informieren Sie sich am besten bei der Bundesagentur für Arbeit. Weitere Informationen finden Sie hier.
- Anerkennung: Lassen Sie Ihre Ausbildung oder den Beruf, den Sie im Ausland erlernt haben, in Deutschland offiziell anerkennen. Das Prozedere ist mittlerweile erleichtert worden. Die offizielle Seite des Bildungsministeriums finden Sie hier – in insgesamt zehn Sprachen, darunter auch Russisch, Polnisch, Türkisch und Arabisch.
- Sprache: Die deutsche Sprache ist der Türöffner, so heißt es immer. Die Bewerbungen verfassen Sie daher in deutscher Sprache. Aber: In vielen (größeren) deutschen Firmen wird zunehmend englisch gesprochen, auch so manche Stellenausschreibung kommt auf Englisch daher. Dann gilt: Auf eine englische Stellenausschreibung dürfen Sie sich auch auf Englisch bewerben – zum Beispiel direkt aus dem Ausland.
Auch die Zahl der Fachkräfte, die mit einer Blue Card nach Deutschland kommen, steigt kontinuierlich. Die Blaue Karte geht vor allem an Inder, Chinesen, Russen und Ukrainer. Voraussetzung: ein Jahresgehalt von mindestens 39.624 Euro in einem Mangelberuf.
Andere Einwanderergruppen tun sich schwerer. Darunter viele Flüchtlinge. Vor allem Syrern, Afghanen und Eritreern fehlt es oftmals an Vorbildung und Sprachkenntnissen. Schon bei 26 Prozent aller Menschen, die in Deutschland als arbeitslos gemeldet sind, handelt es sich um Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Insgesamt beträgt die Ausländer-Arbeitslosenquote 13,6 Prozent – und ist damit dreimal so hoch wie die der Inländer. Auch Türken weisen mit 15 Prozent eine deutlich höhere Arbeitslosenquote auf als andere Zuwanderergruppen.
Migrant ist also nicht Migrant. Was aber für alle gleich bleibt, sind die ungeschriebenen Gesetze des deutschen Arbeitsmarktes. Wer sie kennt und beherzigt, hat Vorteile. Wir haben die 4 wichtigsten Bewerbungstipps für alle Deutschland-Neulinge zusammengefasst…
Translate!
Deutsche Sprache, schwere Sprache: Wer damit noch seine liebe Not hat, darf sich unsere Ratschläge gerne von einem Muttersprachler übersetzen lassen. Oder, wenn es schneller gehen soll, Google Translate bemühen. Der Übersetzungsdienst der Amerikaner ist keinesfalls perfekt. Aber er überträgt – auch diese Seite – schon erstaunlich gut vom Deutschen ins Englische. Wir haben es selbst getestet.
Bewerbung in Deutschland: Die 4 wichtigsten Tipps für Migranten
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Nichts vergessen
Regel Nummer eins: Bewerben Sie sich mit vollständigen Unterlagen. Das gehört in jedem Fall hinein:
Wichtig: Sie werten Ihre Bewerbung auf, wenn Sie weitere Anlagen beifügen. Das können Referenzen sein (von früheren Arbeitgebern zum Beispiel), Zertifikate, Weiterbildungen oder Kurse (z.B. Nachweis über Deutschkenntnisse).
Der Blick des Personalers fällt als Erstes auf Ihren Lebenslauf. Wie ist Ihr Background? Was haben Sie bisher gemacht? Über welche Qualifikationen verfügen Sie? Achten Sie darauf, dass der Lebenslauf übersichtlich gestaltet ist. Ein schlampig zusammengestoppelter Lebenslauf kann das sofortige Aus bedeuten.
Zweiter Schritt: das Bewerbungsschreiben. Hier legen Sie dar, warum Sie die richtige Besetzung für die Stelle sind. Maximal eine Seite! Nehmen Sie gedanklich die Perspektive des Recruiters ein, bevor Sie Ihr Anschreiben verfassen. Warum sollte er Sie einstellen? Das wird er nicht aus reiner Gutmütigkeit tun. Sondern nur, wenn Sie ihm etwas anbieten. Sprach- oder EDV-Kenntnisse zum Beispiel oder auch eine extrem hohe Motivation, in Deutschland durch gute Arbeit Geld zu verdienen.
Die bringt längst nicht jeder mit. Viele Handwerks- und Ausbildungsbetriebe klagen über mangelhafte Umgangsformen und fehlende Motivation ihrer Bewerber. Wenn Sie glaubhaft vermitteln, für den Job zu brennen, heben Sie sich schon von einem Teil des Feldes ab.
Teutonen-Tipp: Seien Sie selbstbewusst. Bescheidenheit ist in einer deutschen Bewerbung fehl am Platz und wird Sie der Stelle nicht näherbringen. Das bedeutet konkret: Die eigenen Stärken und Fähigkeiten nach vorne stellen, die Schwächen diskret verschweigen. -
Das Spiel mitspielen
Reminder für alle Zugereisten: Deutschland ist das Land der Zeugnisse. Wohl kaum ein Land, in dem die formellen Qualifikationen im Bewerbungsprozess so bedeutsam sind.
Das ist einerseits nichts Schlechtes, sondern durchaus verständlich. Recruiter brauchen Orientierung. Zeugnisse und Abschlüsse bieten sie. Andererseits verhindert die Zeugniskultur bisweilen, dass Talente entdeckt werden — Schulversager oder Studienabbrecher, auch Migranten.
Das sollten Sie im Hinterkopf behalten – das Spiel aber mitspielen. Versuchen Sie also, all Ihre Fähigkeiten und Qualifikationen möglichst lückenlos nachzuweisen. Beispiele: Sprachkenntnisse weisen Sie mit einem Sprachkurs nach. Kopie der Prüfungsbestätigung oder Urkunde beilegen! Sehr hilfreich können Praktikumszeugnisse sein. Ebenfalls eine Kopie beilegen. Und nicht vergessen, nach jeder Arbeitsstation ein Zeugnis anzufordern.
Sie dürfen auch gerne kreativ sein. Zum Beispiel so: Bitten Sie einen früheren Arbeitgeber oder Lehrer um ein Referenzschreiben, in dem er Ihre Fähigkeiten oder Motivation bestätigt. Das erhöht die Glaubwürdigkeit Ihrer Bewerbung – und die Durchschlagskraft.
Das gilt natürlich auch dann, wenn Sie sich online bewerben. Die meisten Bewerbungsverfahren laufen mittlerweile übers Internet. Also Zeugnisse sammeln, einscannen, bearbeiten und schön geordnet mitliefern. -
Mut haben
Offene Stellen finden Sie am einfachsten im Internet in den diversen Stellenbörsen – vor allem, wenn es sich um qualifizierte Positionen handelt:
- Karrieresprung
- Monster
- Jobs.de
- Stepstone
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Professionell sein
Personaler haben nicht viel Zeit. Ein Anschreiben, das vor Rechtschreibfehlern nur so strotzt, wird zügig aussortiert. Legen Sie daher Wert auf korrekte Schreibweise und Grammatik – gerade als Einwanderer (und Nicht-Muttersprachler).
Die Beherrschung der deutschen Sprache – das wird gerne als Grundvoraussetzung für berufliches Weiterkommen genannt. Aber klar ist auch, dass einem Migranten selbst nach zehn oder 50 Jahren noch Fehler unterlaufen. Hier eine falsche Vokabel eingestreut, dort einen falschen Artikel eingebaut. Darum: Lassen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen unbedingt korrigieren – von einem Muttersprachler!
Eine blitzsaubere, fehlerfreie Bewerbung – damit stellen Sie unter Beweis, dass Sie sorgfältig arbeiten können, professionell sind. Nebenbei: Eine fehlerfreie Bewerbung ist keine Selbstverständlichkeit, auch bei einheimischen Bewerbern nicht.
Ein grundlegender Rat: Messen Sie dem Anforderungsprofil in der Stellenanzeige nicht so viel Bedeutung bei. Das bedeutet: Falls sich die Anforderungen des Arbeitgebers nicht hundertprozentig mit Ihren Kompetenzen decken sollten – bewerben Sie sich trotzdem! Kein Bewerber der Welt bringt das ganze Skillset mit.
Klar sollte allerdings auch sein: Wenn Sie kaum eine oder gar keine der geforderten Kompetenzen aufweisen, dann sehen Sie von einer Bewerbung ab.
Genereller Hinweis: Viele Behörden und Unternehmen versuchen, ihre Migrantenquote zu erhöhen. Das Zeitgeist-Wort heißt: Diversity. Das spricht ebenfalls für Ihre Bewerbung.
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Sebastian Wolking ist freier Online-Redakteur. Sein Interesse gilt den Veränderungen des Arbeitsmarktes durch die digitale Revolution.

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