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11 Bewerbungsformen: Wann wird welche gebraucht?

Bewerbung ist nicht gleich Bewerbung. Tatsächlich gibt es zahlreiche Bewerbungsformen und Bewerbungsarten. Neben der klassischen Bewerbungsmappe auf Papier, nehmen eMail- oder Online-Bewerbungen immer mehr zu. Daneben etablieren sich aber auch Videobewerbung, Bewerbungsflyer oder gar die sogenannte passive Bewerbung. Egal, für welche Bewerbungsart Sie sich entscheiden: Die Bewerbung muss zur Branche und zum Beruf passen. Daher stellen wir Ihnen hier 11 Bewerbungsformen vor und erläutern die Unterschiede beziehungsweise Vorteile…



11 Bewerbungsformen: Wann wird welche gebraucht?

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Bewerbungsformen: 11 Bewerbungsarten je Anlass

Sie haben einen passenden Job in einer Stellenanzeige gefunden? Klasse! Dann stehen Sie jetzt vor der Wahl der besten Bewerbungsform dafür. Manchmal finden sich schon entsprechende Hinweise im Stellenangebot: Der Arbeitgeber wünscht sich „vollständige Bewerbungsunterlagen“ oder eine Kurzbewerbung. Das Unternehmen akzeptiert nur Online-Bewerbungen oder ein Bewerbungsschreiben per E-Mail

Nicht immer sind die Anforderungen für die Bewerbung so eindeutig. Dann ist die Auswahl sogar noch größer. Wichtig ist, dass Sie zumindest die Unterschiede der jeweiligen Bewerbungsformen kennen und diese gezielt und strategisch auswählen können. Sie ersparen Ihrem potenziellen Arbeitgeber so unnötige Arbeit und erhöhen zugleich Ihre Bewerbungschancen im Auswahlprozess.

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Übersicht: Diese Bewerbungsformen gibt es

Die Digitalisierung hat auch vor den Bewerbungsarten nicht halt gemacht. Bewerber haben heute zahlreiche Optionen, sich auf vakante Jobs zu bewerben. War die Jobsuche früher durch Stellenanzeigen in Zeitungen oder Aushängen geprägt, können sich Kandidaten heute mit nur wenigen Klicks online und über soziale Netze einen neuen Job angeln. Wir stellen Ihnen daher im Folgenden 11 der populärsten und erfolgreichsten Bewerbungsformen vor:

1. Klassische Bewerbung

Die klassische Bewerbung besteht im Wesentlichen aus Anschreiben, tabellarischem Lebenslauf und Arbeitszeugnissen. Hinzu kommen können bei Bedarf ein Deckblatt, ein Motivationsschreiben sowie als Anlagen weitere Zertifikate oder Arbeitsproben. Das Bewerbungsfoto ist zwar keine Pflicht mehr, wird aber von Personalern immer noch gerne gesehen.

Alle Unterlagen zusammen – ausgedruckt auf Papier – ergeben schließlich eine klassische Bewerbungsmappe. Diese sollte allerdings einen Umfang von 10 DIN A4 Seiten nicht übersteigen. In korrekter Reihenfolge werden die Bewerbungsunterlagen so aufgebaut:

Bewerbungsmappe Aufbau Reihenfolge

Der Vorteil dieser Bewerbungsform liegt in der Präsentation: Die klassische Bewerbung auf Papier wirkt (in der Regel) haptisch hochwertig. Sie kostet mehr Zeit und Material. Das vermittelt zugleich einen höheren Wert des Bewerbers. Massenbewerbungen lohnen sich damit nicht. Hinzu kommt das individuelle Bewerbungsdesign. Der Kreativität sind hierbei kaum Grenzen gesetzt. Achten Sie bitte nur auf hochwertiges Papier von 100 Gramm und eine verstärkte C4-Versandtasche, damit beim Postversand keine Knicke entstehen.

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2. Kurzbewerbung

Die Kurzbewerbung ist deutlich kürzer als die klassische Bewerbung. Sie enthält lediglich ein Bewerbungsschreiben (maximal 1 Seite) und den Lebenslauf (maximal 2 Seiten). Ein Bewerbungsfoto ist hierbei ebenfalls kein Muss.

Die Kurzbewerbung eignet sich für alle Stellen, deren Stellenprofil nicht bekannt ist oder um Interesse zu wecken. Also zum Beispiel auf einer Jobmesse. Die Kurzbewerbung ist wie ein Kino-Trailer: Kurz, knapp, aber prägnant. Sie spart Zeit, gibt einen schnellen Überblick und weckt Interesse. Mehr nicht. Ist die Kurzbewerbung erfolgreich, werden meist vollständige Unterlagen nachgefordert. Im besten Fall werden Sie direkt zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

3. Initiativbewerbung

Ein anderes Kaliber ist eine Initiativbewerbung (siehe auch Blindbewerbung). Sie kann sowohl „vollständig“ als auch „kurz“ oder digital versendet werden. Bei dieser Bewerbungsform handelt es sich um eine Bewerbung ohne konkretes Stellenangebot. Sie antworten nicht auf eine Stellenanzeige, sondern schicken Ihre Unterlagen ohne vorherige Aufforderung. Mit der Initiativbewerbung bekommen Sie also Zugang zum verdeckten Stellenmarkt.

Damit die Initiativbewerbung Erfolg hat, sollten Bewerber zuerst ein fiktives Anforderungsprofil für Ihre Wunschstelle entwickeln (das Sie idealerweise selbst optimal erfüllen). Anschließend punkten Sie vor allem mit Ihrer Motivation, Persönlichkeit und Ihrem Engagement. Selbst wenn die Stelle nicht frei ist, könnte man Sie einladen und Ihnen einen anderen Job anbieten – einen, der ebenfalls zu Ihnen passt. Tipp: Informieren Sie sich vorab umfassend über die Branche, das Unternehmen und Markttrends. Je besser Sie auf künftige Entwicklungen passen, desto höher die Bewerbungschancen.

4. Interne Bewerbung

Die interne Bewerbung unterscheidet sich in Aufbau und Bestandteilen zunächst nicht von der klassischen, externen Bewerbung. Der größte Unterschied ist: Der oder die Bewerberin ist dem Arbeitgeber natürlich schon bekannt. Sie bewerben sich nur intern auf eine andere Position, die Sie reizt.

Die interne Bewerbung ist oft der Auftakt zu einer Beförderung oder Gehaltserhöhung. Sie wollen sich beruflich verändern – nur beim gleichen Arbeitgeber. Das hat einen Heimvorteil, ja. Der größte Fehler aber ist, die Konkurrenz zu unterschätzen oder sich bei der Bewerbung keine Mühe zu geben. Bessere Chancen hat diese Bewerbungsform meist in Verbindung mit Referenzen und Empfehlungsschreiben.

5. Bewerbungsflyer

Zu den ausgefallenen Bewerbungsformen gehört der Bewerbungsflyer. Er ist eine Art Unterform der Kurzbewerbung – auf nur einer DIN A4 Seite. Diese wird im Querformat beidseitig bedruckt und im „Leporello-Format“ gefaltet wird. Durch die Knicke entstehen zwei Mal drei Segmente, auf die schließlich alle wichtigen Bewerberinformationen gedruckt werden.

Gedacht sind Bewerbungsflyer vor allem für Karrieremessen – als Give-away und übergroße Visitenkarte. Interessierte Personaler erhalten so einen schnellen Überblick zum Lebenslauf in kompakter Form. Der Flyer soll ebenfalls Interesse wecken und Lust auf mehr machen. Ein Muster (als PDF) finden Sie HIER.

6. Bewerbung per Mail

Die eMail-Bewerbung ist spätestens seit der Corona-Pandemie die populärste Bewerbungsform. Sie unterscheidet sich in Aufbau und Bestandteilen kaum von der klassischen Bewerbung. Vor allem der Übermittlungsweg ist anders – digital. Sämtliche Bewerbungsunterlagen werden in einem PDF zusammengefasst und der E-Mail angehängt. Damit gehen allerdings auch Fallstricke einher. So leicht sich die Bewerbung per Mail vervielfältigen und versenden lässt: Formulieren Sie stets individuell, sorgfältig, ohne Tippfehler und achten Sie auf einen guten Erst- beziehungsweise Gesamteindruck. Massenbewerbung kassieren auch hierbei Bewerbungsabsagen.

Tücken lauern vor allem in der Dateigröße des Anhangs (nie mehr als 4-5 MB), im Dateinamen (Perfekt: Bewerbung-Max-Muster.pdf) und in der seriösen (!) E-Mail-Adresse des Bewerbers (bitte nicht: Sexymaus0815@gmx.de). Hier eine kompakte Checkliste zur eMai-Bewerbung:

E Mail Bewerbung Checkliste Aufbau Muster Tipps Weiss

7. Online-Bewerbung

E-Mail- und Online-Bewerbung werden gerne verwechselt. Hierbei füllen Bewerber aber Formular-Felder auf der Homepage des Arbeitgebers aus. Relevante Bewerbungsunterlagen teils noch als PDF hochgeladen. Im Gegensatz zur E-Mail-Bewerbung kennen Bewerber hier keinen Ansprechpartner. Die firmeneigene Software versendet das ausgefüllte Formular automatisch an den zuständigen Personalentscheider. Und das ist ein Problem.

Der Vorteil der Online-Bewerbung ist, dass Kandidaten leichter miteinander verglichen werden können. Die eingegebenen Daten werden intern in eine Art Excel-Tabelle umgewandelt. Wer erforderliche Qualifikationen nicht erfüllt, wird von sogenannten CV-Parsern sofort aussortiert. Für Bewerber hat das gravierende Nachteile: Lebenslauf-Sünden bestraft die Software gnadenlos. Individuelles Design bleibt auf der Strecke. Bewerber von einer Maschine ausgefiltert, die nur so schlau ist wie ein Algorithmus schlau sein kann. Die Freitextfelder bieten zudem nur begrenzten Platz. Umso wichtiger ist, dass Sie sich vorab intensiv mit dem Formular beschäftigen und die Texte dafür vorschreiben.

8. Guerilla-Bewerbung

Wer unbedingt aus der Masse herausstechen will, fertigt eine Guerilla-Bewerbung an. Dieses Format zeichnet sich dadurch aus, dass es eben auf keine Form festgelegt ist. Die Herausforderung für Bewerber besteht allerdings darin, sich eine neue, ungewöhnliche Form der Selbstpräsentation zu überlegen. Das kann ein Bewerbungsvideo sein oder eine eigens programmierte Bewerbungshomepage. Wer digitale Bewerbungsformen ablehnt, kann genauso gut Handwerken. So wurden für Guerilla-Bewerbungen schon Klopapierrollen und Lego-Männchen umgestaltet.

Eine große Rolle spielt die Originalität und Zielbranche. Derart gestaltete kreative Bewerbungen finden vornehmlich in der Werbebranche Anklang. Wer sich in eher konservativen Branchen bewirbt, ist mit traditionelleren Bewerbungsformen besser beraten.

9. Telefoninterview

Das Telefoninterview beziehungsweise die Telefonbewerbung ist eine Mischung aus Bewerbungsgespräch und Bewerbung. Bedeutet: Es kann der Erstkontakt zum Unternehmen sein – oder der Schritt danach, falls die schriftliche Bewerbung erfolgreich war. So oder so: Wer sich telefonisch bei einem Unternehmen bewirbt oder angerufen wird, sollte gut vorbereitet sein.

Zur Vorstellungsgespräch Vorbereitung gehört nicht nur die Auseinandersetzung mit potenziellen Fragen und Rückfragen. Achten Sie auch auf technische Details: Schalten Sie Störgeräusche aus – buchstäblich. Die Akkus sollten aufgeladen sein. Für eine geölte Stimme sorgen ein Glas stilles (!) Wasser und Stimmtraining. Mehr als sonst zählt beim Telefoninterview die Wirkung Ihrer Stimme. Aber auch die Körpersprache ist „hörbar“! Stehen Sie daher auf und lächeln Sie viel. Das macht Sie sofort sympathischer.

Telefoninterview Ablauf Fragen Tipps

10. Anonyme Bewerbung

Im Zuge des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes (AGG) ist die sogenannte anonyme Bewerbung immer wieder forciert worden. Sie hat sich hierzulande aber nie durchgesetzt. „Anonym“ heißt, dass Name, Alter, Geschlecht, Familienstand und Nationalität weggelassen werden, ebenso das Bewerbungsfoto. Das sollte Diskriminierung verhindern. Tatsächlich aber wurde diese so nur ins Jobinterview verlagert.

Im Ausland hat die anonyme Bewerbung mehr Erfolg. Im englischen Curriculum Vitae oder amerikanischen Resume sind demografische Angaben und Foto tabu. Hierzulande sollten Sie diese Bewerbungsform aber nur wählen, wenn diese ausdrücklich verlangt wird.

11. Passive Bewerbung

Sie können aktiv auf Jobsuche gehen – oder sich finden lassen. In diesem Fall spricht man auch von der passiven Bewerbung. Dabei legen Sie vor allem online aussagekräftige Profile (auf Linkedin, Xing oder im eigenen Blog) an. Tatsächlich gehen viele Personaler heute aktiv auf die Suche nach Top-Talenten (sog. Active Sourcing). Indem Sie entscheidende Schlüsselqualifikationen oder versierten Content verbreiten, fallen Sie in deren Raster und positiv auf.

Recruiter nutzen für die passive Bewerbung inzwischen auch einige Jobbörsen und Metasuchmaschinen. Dort können Wechselwillige oder Berufseinsteiger ihren Lebenslauf hochladen und sich so ebenfalls entdecken lassen.

[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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