Definition: Was bedeutet Studienvorbereitung?
Zur Studienvorbereitung gehören alle Maßnahmen, die helfen, sich gezielt und systematisch für ein Hochschulstudium bereitzumachen. Dazu gehören sowohl die fachliche Vorbereitung (z.B. Vorkurse, Brückenkurse in Mathematik oder Englisch) als auch organisatorische Aspekte (Immatrikulation, Wohnungssuche, Studienablauf, Prüfungsordnung oder Studienfinanzierung) oder die persönliche, mentale Einstimmung.
Die Studienvorbereitung können Sie individuell für sich unternehmen sowie im Rahmen von Einführungsveranstaltungen und speziellen Vorbereitungskursen (Propädeutikum) die Angebote an der Hochschule nutzen. Sie hilft vor allem, den Übergang von Schule zu Hochschule zu erleichtern und die Erfolgsquote im Studium zu erhöhen.
Warum ist Studienvorbereitung wichtig?
Eine solide Studienvorbereitung ist wichtig, weil sie den Einstieg ins Studium erleichtert und die Erfolgschancen deutlich erhöht. Zu den wesentlichen Vorteilen gehören:
- Orientierung zu Abläufen geben
- Wissenslücken schließen (Mathe, Englisch)
- Fachliche Basis schaffen
- Lernstrategien vermitteln
- Kontakte knüpfen helfen
- Verzögerungen im Studienablauf senken
- Studienabbrüche verringern
Damit schafft eine strukturierte Studienvorbereitung optimale Startbedingungen ins Studium, macht die Lernanforderungen frühzeitig transparent und hilft, die richtigen individuellen und organisatorischen Entscheidungen zu treffen – für einen erfolgreichen Studienverlauf.
Wie bereite ich mich optimal aufs Studium vor?
Eine effektive Studienvorbereitung besteht aus einem Mix aus praktischen, organisatorischen und mentalen Schritten. Es geht darum, die Zeit bis zum eigentlichen Studienbeginn sinnvoll zu nutzen, sich die wichtigsten Kompetenzen anzueignen und mögliche Hindernisse frühzeitig aus dem Weg zu räumen.
Wie nutze ich die Zeit bis zum Studienbeginn?
Die Wochen und Monate zwischen der Studienzulassung und dem eigentlichen Start ins Studium bieten eine wertvolle Gelegenheit, um sich in Ruhe vorzubereiten. Sie sollten diese Zeit nutzen, um…
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…Wohnung oder WG-Zimmer zu suchen.
Besonders in den typischen Universitätsstädten Berlin, München, Hamburg, Köln und Münster ist der Wohnraum knapp. Je früher Sie anfangen eine Studentenbude zu suchen, desto besser.
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…finanzielle Planung aufzustellen.
Überschlagen Sie, welche Kosten auf Sie zukommen – für Miete, Lebenshaltung, Semesterbeitrag, Literatur, etc. Prüfen Sie gleichzeitig, ob Sie BAföG bekommen können oder nebenbei arbeiten wollen.
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…Lernmethoden zu erproben.
Schon vor Studienbeginn sollten Sie sich mit geeigneten Lerntechniken und -methoden wie Mindmaps, Karteikarten oder digitalen Tools vertraut machen.
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…sprachliche oder fachliche Defizite auszugleichen.
Brückenkurse in Mathe, Fremdsprachen oder Informatik helfen, Wissenslücken zu schließen. Das erleichtert das Grundstudium enorm.
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…Netzwerke aufzubauen.
Viele Hochschulen bieten Vorkurse oder Einführungsveranstaltungen an, bei denen Sie Kommilitonen kennenlernen können. Unbedingt nutzen! Schon allein, um Freunde zu finden oder Lerngruppen zu gründen.
Checkliste zum Studienbeginn
Holen Sie sich zur Studienvorbereitung unser kostenlose „Checkliste Studienbeginn“ und laden Sie sich diese gleich als PDF herunter:
Tipps für Studienanfänger und Erstsemester
Der Übergang ins Studium ist für viele ehemalige Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung. Mit den folgenden Tipps vermeiden Sie die typischen Stolpersteine, die vielen Erstsemestern (= „Erstis“) begegnen:
Organisatorische Tipps vor Studienbeginn
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Einschreibefristen beachten
Versäumen Sie nicht die Immatrikulationsfristen, sonst verlieren Sie Ihren Studienplatz.
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Semesterbeitrag überweisen
Erst mit einem gültigen Studentenausweis erhalten Sie automatisch das Semesterticket sowie Zugang zur Bibliothek. Bezahlen Sie daher rechtzeitig den Semesterbeitrag!
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Krankenversicherung klären
Studierende brauchen einen Nachweis über eine Krankenversicherung – erst recht, wenn sie nicht mehr bei den Eltern wohnen.
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Wohnsitz ummelden
Denken Sie daran, sich rechtzeitig beim Einwohnermeldeamt umzumelden, wenn Sie für das Studium in eine andere Stadt als den Heimatort ziehen.
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Technische Ausstattung prüfen
Laptop, stabile Internetverbindung, Drucker oder Scanner sind im Studium oft unverzichtbar – insbesondere für Hausarbeiten oder die Studienarbeit zum Abschluss.
Eine gute Selbstorganisation nimmt Ihnen viele Sorgen und gibt mehr Sicherheit, sodass Sie sich voll und ganz auf das Wesentliche konzentrieren können: Ihr Studium!
Welche Lernmethoden helfen im Studium?
Während des Studiums müssen Sie sich viel neues Wissen und Lernstoff selbstständig aneignen. Klassisches Auswendiglernen reicht dazu in der Regel nicht mehr aus. Deshalb sollten Sie sich schon im Vorfeld mit effektiven Lernmethoden beschäftigen.
Dazu gehören zum Beispiel:
- Active Recall
Wiederholen Sie Gelerntes aktiv aus dem Gedächtnis, statt die Bücher nur durchzulesen. - Spaced Repetition
Verteilen Sie den Lernstoff über längere Zeiträume, um das Langzeitgedächtnis zu aktivieren. - Mindmaps
Visualisieren Sie komplexe Zusammenhänge in einer Mindmap. - Gruppenlernen
Vor allem der Austausch mit Kommilitonen fördert das Verständnis und die Motivation beim Lernen.
Probieren Sie verschiedene Methoden aus und entwickeln Sie eine eigene Lernstrategie, die zu Ihrem Lernstil und Lerntyp passt. Wir empfehlen überdies, dass Sie sich mit Beginn des ersten Semestern einen Lernplan erstellen.
Tipp: PQ4R-Methode – lernen in 6 Schritten
1. Preview | Groben Überblick verschaffen. |
2. Question | Fragen zum Text formulieren. |
3. Read | Text lesen und Fragen beantworten. |
4. Reflect | Textinhalte reflektieren und vertiefen |
5. Recite | Inhalte in eigenen Worten wiedergeben |
6. Review | Zusammenfassung erstellen und prüfen |
Wie kann ich mein Studium finanzieren?
Die Studienfinanzierung ist für viele Studierende ein zentrales Thema. Grundsätzlich haben Sie hierbei folgende Möglichkeiten:
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BAföG
Die staatliche Studienförderung bekommen Sie zur Hälfte geschenkt, die andere Hälfte ist ein zinsfreies Darlehen. Der Bafög-Höchstsatz liegt bei 992 Euro im Monat (Stand: 2025). BAföG sollten Sie unbedingt rechtzeitig beantragen, da es nicht rückwirkend gezahlt wird!
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Stipendien
Ein Stipendium gibt es nicht nur für Hochbegabte mit Top-Noten! Auch (sozial) engagierte Studierende können Stipendien erhalten – etwa von politischen Stiftungen, Unternehmen oder Vereinen. Mehr als 3000 Stipendien-Angebote finden Sie zum Beispiel bei MyStipendium oder E-Fellows.net.
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Nebenjobs
Klassiker sind typische Studentenjobs als Kellner/in, Promoter/in, Messehost bzw. Messehostess. Besonders beliebt sind Jobs als Werkstudent/in: Diese sind besser bezahlt, vermitteln studiennahe Praxiserfahrungen sowie erste Kontakte in die Wirtschaft. Achten Sie nur darauf, dass der Job zum Studium passt und nicht zu viel Zeit frisst.
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Bildungskredit
Der Bildungskredit von der KfW bzw. allgemein Studienkredite können ebenfalls finanzielle Lücken schließen. Der Nachteil ist jedoch, dass das Darlehen vollständig zurückgezahlt werden muss – inklusive Zinsen. Dafür ist die Finanzspritze unabhängig vom Einkommen der Eltern oder von den Studienleistungen.
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Wohnungsmiete
Der größte Kostenfaktor im Budget und natürlich stark abhängig davon, in welcher Stadt Sie studieren und wie Sie wohnen (WG-Zimmer, Einzelwohnung). Kalkulieren Sie hier großzügig mit rund 600-800 Euro inklusive Nebenkosten.
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Semesterbeiträge
Der Semesterbeitrag liegt in der Regel twischen 150 und 400 Euro pro Semester. Dafür ist dann oft Semesterticket inklusive, mit dem Sie kostenlos mit Bus und Bahn fahren können.
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Lernmaterialien
Bücher, Skripte, Software oder Druckkosten können schnell mehrere Hundert Euro pro Jahr ausmachen. Rechnen Sie hier auch wieder mit 50-100 Euro im Monat. Ein Bücherei-Ausweis kann Geld sparen helfen!
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Lebenshaltungskosten
Essen, Kleidung, Freizeit, Partys – unterschätzen Sie diese Posten nicht! Nutzen Sie hierfür vor allem die vielen Studentenrabatte, die bares Geld sparen!
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Frühzeitig lernen
Büffeln Sie für die Klausur nicht erst auf den letzten Drücker. Wer rechtzeitig beginnt, reduziert den Stress deutlich.
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Lernplan erstellen
Stellen Sie zu Beginn des Semesters einen konkreten Lernplan mit Strategien, Methoden, Zeiträumen und Meilensteinen auf. Die kleinen, erreichbaren Etappen motivieren zusätzlich!
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Entspannungsübungen nutzen
Atemübungen, Sport oder Meditation helfen, Nervosität abzubauen. Außerdem sollten Sie beim Lernen regelmäßig Pausen machen: spätestens alle 90 Minuten!
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Hilfe suchen
Wenn nichts gegen die Prüfungsangst hilft, sollten Sie die psychologischen Beratungsstellen nutzen, die viele Hochschulen anbieten. Die Angst vor der Klausur lässt sich überwinden!
Eine besonders beliebte und auch empfehlenswerte Lösung ist die Kombination aus BAföG, Nebenjob und – falls möglich – Stipendium.
Welche Kosten muss ich einplanen?
Neben der Finanzierung des Studiums sollten Sie unbedingt alle anfallenden Studienkosten möglichst realistisch einschätzen und überschlagen. Denken Sie hierbei vor allem an…
Entscheidend ist, dass Sie sich zur Studienvorbereitung mal ein monatliches Budget (z.B. in Excel) aufstellen und genau durchrechnen, was Sie ausgeben müssen und welche Einnahmen Sie generieren können. Die Übersicht hilft, die Finanzen im Blick zu behalten.
Was tun gegen Prüfungsangst?
Nicht wenige Erstis leiden anfangs unter Prüfungsstress oder gar Prüfungsangst. Auch dagegen können Sie während der Studienvorbereitung schon einiges unternehmen. Beispiele:
Studienvorbereitung zahlt sich aus
Sie sehen schon: Die Vorbereitung auf das Studium ist weit mehr als nur ein organisatorischer Schritt. Sie ist eine Investition in Ihren persönlichen Studienerfolg! Je besser Sie sich im Vorfeld informieren, planen und vorbereiten, desto leichter fällt Ihnen der Start ins Studium.
Ob es um Finanzen, Lernmethoden oder den Umgang mit Prüfungsangst geht – nutzen Sie die Zeit vor Studienbeginn, um sich optimal auf die kommenden Jahre einzustellen. Mit der richtigen Studienvorbereitung vermeiden Sie unnötige Hürden und legen den Grundstein für ein erfolgreiches Studium.
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