Insolvenzverwalter/in werden: Gehalt, Studium, Aufgaben

Sie interessieren sich für den Beruf als Insolvenzverwalter? Ein Job mit großer Verantwortung und spannenden Einblicken in Wirtschaft, Recht und Unternehmensführung. Wir zeigen Ihnen, was Sie über Aufgaben, Voraussetzungen, Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen wissen sollten…

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Insolvenzverwalterin / Insolvenzverwalter werden: Steckbrief

Das Wichtigste zum Berufsbild Insolvenzverwalter (m/w/d) im Steckbrief auf einen Blick:

Jobprofil

Infos

Zugang Studium (Rechtswissenschaften, BWL) + mehrjährige Berufspraxis als Rechtsanwalt oder Steuerberater
Dauer Individuell (abhängig von Studium und Berufserfahrung)
Ø Gehalt 4.755 Euro
Jobs Kanzleien, spezialisierte Insolvenzverwalterbüros, selbstständig
Anforderungen Hohe Rechts- und Wirtschaftskompetenz, Verhandlungsgeschick, Konfliktlösung, Verantwortungsbewusstsein, Organisationstalent, souveränes und gepflegtes Auftreten
Ähnliche Berufe Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwalt für Insolvenzrecht, Restrukturierungsberater, Sanierungsmanager, Unternehmensberater

Warum sollte ich Insolvenzverwalterin / Insolvenzverwalter werden?

Die Berufswahl als Insolvenzverwalter ist abwechslungsreich und verantwortungsvoll: Sie helfen Unternehmen oder Privatpersonen durch schwierige finanzielle Lagen, steuern komplexe Sanierungs- oder Abwicklungsprozesse und sind häufig nah dran an Wirtschaft, Recht und Management. Wer gerne mit Zahlen und Menschen arbeitet, findet hier ein spannendes und gut vergütetes Berufsfeld.

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Insolvenzverwalterin / Insolvenzverwalter Stellenangebote

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Insolvenzverwalter Aufgaben

Insolvenzverwalter übernehmen die Leitung und Abwicklung von Insolvenzverfahren. Im Arbeitsalltag prüfen Sie die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens oder einer Privatperson, erstellen Gutachten und entwickeln Sanierungs- oder Liquidationspläne. Ziel ist es, Gläubiger so weit wie möglich zu befriedigen und – wenn möglich – den Betrieb zu retten.

Die 5 wichtigsten Aufgaben als Insolvenzverwalter /-in

  1. Prüfung der wirtschaftlichen Situation und Erstellung von Insolvenzgutachten
  2. Verwaltung und Sicherung des Vermögens der Schuldner
  3. Entwicklung und Umsetzung von Sanierungs- oder Abwicklungsstrategien
  4. Kommunikation und Verhandlungen mit Gläubigern, Gerichten und weiteren Beteiligten
  5. Überwachung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Berichtspflichten

Arbeitszeiten für Insolvenzverwalter

Insolvenzverwalter haben keine festen Arbeitszeiten. Gerade bei größeren Verfahren kann es zu langen Arbeitstagen, spontanen Terminen und hoher Arbeitsbelastung kommen. Flexibilität und Erreichbarkeit sind entscheidend – dafür bietet der Beruf viel Eigenverantwortung und Abwechslung.

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Insolvenzverwalterin / Insolvenzverwalter Ausbildung

Die Voraussetzungen, die ein Insolvenzverwalter erfüllen muss, sind nicht gesetzlich definiert. Es gibt keine berufliche Ausbildung für den Beruf. In der Regel werden Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater oder auch Betriebswirte zu Insolvenzverwaltern bestellt.

Wer im Rahmen seines Jurastudiums den Schwerpunkt Insolvenzrecht wählt, schafft sich eine optimale Ausgangsbasis, muss aber erst noch Nachweise sammeln. Praktische Erfahrungen werden bei der Ernennung durch die Insolvenzgerichte vorausgesetzt.

Lehrgänge zum Insolvenzverwalter

Es gibt spezielle Fachanwaltslehrgänge, die in den Beruf führen – etwa zum Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht. Solche Zusatzqualifikationen sind nicht gesetzlich vorgeschrieben, werden aber von Insolvenzgerichten bei der Auswahl geeigneter Verwalter positiv berücksichtigt. Wer diesen Fachanwaltstitel erwirbt, belegt seine Expertise und hebt sich im Verwalterpool gegenüber Mitbewerbern hervor.

Empfehlenswert ist schon während des Studiums Praktika in Kanzleien zu absolvieren, die sich auf Insolvenzverwaltung spezialisiert haben und auch in einer solchen Kanzlei in den Beruf einzusteigen.

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Insolvenzverwalter: Anforderungen + Voraussetzungen

Wer als Insolvenzverwalter tätig werden möchte, sollte fundiertes juristisches, betriebswirtschaftliches oder steuerliches Fachwissen mitbringen. Ein abgeschlossenes Studium und langjährige Berufserfahrung in leitender Position sind Vorraussetzung. Weitere Voraussetzungen im Überblick:

Anforderungen

Details

Schulabschluss Hochschulreife + abgeschlossenes Studium (z.B. Rechtswissenschaften, BWL, Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung)
Soft Skills Organisationstalent, Durchsetzungsvermögen, Verhandlungsgeschick, Kommunikationsstärke, Diskretion, Belastbarkeit, Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit, Vertrauenswürdigkeit
Pluspunkte Schwerpunkt Insolvenzrecht im Studium, Fachanwaltslehrgang Insolvenz- und Sanierungsrecht, Praktika in spezialisierten Kanzleien, Mitgliedschaft in Fachverbänden (z.B. VID, Gravenbrucher Kreis)
Quereinstieg? Möglich, mit relevanter Berufs- und Leitungserfahrung

Hilfreich ist zudem ein breites Netzwerk zu Gerichten, Gläubigern und anderen Akteuren im Insolvenzrecht. Praktische Erfahrung mit Restrukturierungen und Sanierungsprozessen ist ein großer Vorteil, um von Gerichten als Verwalter bestellt zu werden.

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Insolvenzverwalter / Insolvenzverwalterin Gehalt

Der Beruf als Insolvenzverwalter ist anspruchsvoll – und kann sehr lukrativ sein. Das Einkommen richtet sich in erster Linie nach der Höhe der verwalteten Insolvenzmasse und ist gesetzlich über die Insolvenzrechtliche Vergütungsverordnung geregelt. Da Insolvenzverwalter meist selbstständig oder als Partner in spezialisierten Kanzleien tätig sind, schwankt das Jahreseinkommen teils erheblich.

Gehaltstabelle: Wie viel verdient man?

Die Angaben zum Gehalt zeigen das mögliche Brutto-Monatsgehalt:

Perspektiven Gehalt
Einstiegsgehalt 4.151 Euro
Durchschnittsgehalt 4.755 Euro
Spitzengehalt 5.448 Euro

In großen Verfahren kann die Vergütung weit darüber liegen. Insolvenzverwalter erhalten meist kein festes Gehalt, sondern verdienen abhängig von der Komplexität und dem Umfang der Verfahren.

Vergütung von Insolvenzverwaltern

Die Vergütung von Insolvenzverwaltern wird durch die insolvenzrechtliche Vergütungsverordnung (InsVV) in Form konkreter Regelsätze festgelegt. Demnach erhält ein Insolvenzverwalter…

von den ersten 35.000 Euro der Insolvenzmasse 40 %
von dem Mehrbetrag bis zu 70.000 Euro 26 %
von dem Mehrbetrag bis zu 350.000 Euro 7,5 %
von dem Mehrbetrag bis zu 700.000 Euro 3,3 %
von dem Mehrbetrag bis zu 35.000.000 Euro 2,2 %
von dem Mehrbetrag bis zu 70.000.000 Euro 1,1 %
von dem Mehrbetrag bis zu 350.000.000 Euro 0,5 %
von dem Mehrbetrag bis zu 700.000.000 Euro 0,4 %
von dem darüber hinausgehenden Betrag 0,2 %

Ein Beispiel: Beträgt die Insolvenzmasse 500.000 Euro, fallen als Vergütung 46.470 Euro an. Dazu kommen mögliche Zuschläge. Bei einer großen Insolvenzmasse bekommt der selbst einen hohen Betrag.

Wo liegt die Mindestvergütung?

Die Mindestvergütung liegt bei 1.400 Euro, wenn im Rahmen des Insolvenzverfahrens bis zu 10 Gläubiger Forderungen angemeldet haben. Bei 11 bis 30 Gläubigern erhöht sich die Vergütung für jeweils angefangene fünf Gläubiger um 210 Euro. Ab einer Zahl von 31 Gläubigern steigt die Vergütung je angefangene 5 Gläubiger um 140 Euro.

Haben Insolvenzverwalter noch andere Einnahmen?

Insolvenzverwaltern sind in der Regel angestellte oder selbstständige Anwälte, Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer, die ihr Einkommen nicht ausschließlich aus der Verwaltung von Insolvenzverfahren beziehen. Gleichwohl handelt es sich dabei um eine fordernde Tätigkeit, die wenig Raum für andere Beschäftigungen lässt.

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Karriere als Insolvenzverwalter / Insolvenzverwalterin

Die Karrierechancen für Insolvenzverwalter sind gut – allerdings handelt es sich um ein Spezialgebiet für Experten mit hoher Fachkompetenz und viel Praxiserfahrung. Der Bedarf an professioneller Insolvenzverwaltung bleibt hoch, da Unternehmen aus verschiedensten Branchen in wirtschaftliche Schieflagen geraten.

Wer sich hier einen Namen macht, wird von Gerichten regelmäßig mit neuen Verfahren betraut. Zudem besteht die Möglichkeit, sich in größeren Kanzleien hochzuarbeiten oder eine eigene Kanzlei zu gründen.

Wo gibt es Jobs für Insolvenzverwalter /-innen?

Insolvenzverwalter arbeiten überwiegend in:

  • spezialisierten Rechtsanwaltskanzleien
  • Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften
  • größeren Wirtschaftskanzleien mit Fokus auf Sanierungsberatung
  • selbstständiger Tätigkeit mit eigenem Büro

Viele Fachleute spezialisieren sich mit der Zeit auf bestimmte Branchen oder Unternehmensgrößen und bauen sich so einen festen Mandantenstamm auf.

Der Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…

  • wirtschaftliche Zusammenhänge schnell erfassen können.
  • souverän mit Schuldnern, Gläubigern und Gerichten verhandeln.
  • ein hohes Maß an Verantwortung übernehmen möchten.

Der Beruf eignet sich NICHT, wenn Sie…

  • sich mit rechtlichen Details schwertun.
  • ungern schwierige Gespräche führen.
  • keine flexible Arbeitsweise mögen.
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Weiterbildungen für Insolvenzverwalter

Für angehende oder bereits tätige Insolvenzverwalter lohnt es sich, das Fachwissen regelmäßig zu vertiefen. Spezialisierte Fachanwaltslehrgänge für Insolvenzrecht, Seminare zu Unternehmenssanierung oder Zertifikatskurse der Deutschen Anwaltsakademie sind sehr gefragt.

Auch Mitgliedschaften in Berufsverbänden wie dem VID (Verband Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands) oder der DDIM bieten Zugang zu Netzwerken, Erfahrungsaustausch und Fortbildungen. Ein ständiges Update zu aktuellen Gesetzesänderungen, Richtlinien und Rechtsprechung ist Pflicht, um als Insolvenzverwalter dauerhaft erfolgreich zu sein.

Bewerbung als Insolvenzverwalter / Insolvenzverwalterin

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3 Tipps für die Bewerbung

  1. Sammeln Sie Praxiserfahrung: Bereits im Studium lohnen sich Praktika in Kanzleien mit Insolvenzabteilung. Das zeigt Ihr Interesse und bringt wertvolle Kontakte.
  2. Knüpfen Sie ein starkes Netzwerk: Kontakte zu Insolvenzgerichten, Banken und Kollegen sind essenziell, da viele Aufträge über persönliche Empfehlungen vergeben werden.
  3. Präsentieren Sie Ihre Expertise: Zeigen Sie in Lebenslauf und Anschreiben klar, welche fachlichen Schwerpunkte Sie setzen – z.B. Insolvenzrecht, Sanierungsberatung oder Restrukturierung.

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