Upskilling: Definition, Vorteile & Unterschiede

Es reicht nicht aus, Wissen und Fähigkeiten einmal aufzubauen. Wer erfolgreich bleiben will, muss sich ständig weiterentwickeln. Genau deshalb ist Upskilling für Mitarbeiter und Unternehmen ein Erfolgsfaktor. Wir erklären, was Upskilling genau bedeutet, wo die Unterschiede zum Reskilling und Crossskilling liegen – und wie Sie sich gezielt für Ihren beruflichen Erfolg weiterbilden…

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Definition: Was ist Upskilling?

Upskilling ist der gezielte Prozess zu Ausbau, Erweiterung und Vertiefung von Fähigkeiten oder Wissen von Mitarbeitern. Durch die besseren Qualifikationen ist das Team neuen Herausforderungen gewachsen und bleibt den Anforderungen einen Schritt voraus.

Der Begriff setzt sich aus dem englischen „up“ = nach oben und „skill“ = Fähigkeit zusammen. Wörtlich übersetzt heißt es Fortbildung oder als Verb auch „sich weiterbilden“.

Konkrete Beispiele für Upskilling

Ziel beim Upskilling ist es, Mitarbeitern neues Wissen zu vermitteln und Fähigkeiten um bisher fehlende oder in Zukunft gefragte Bereiche zu erweitern. Arbeitgeber stärken damit das Know-how im Unternehmen, schließen fachliche Lücken und stellen sich zukunftssicher auf. Einige Beispiele aus der Praxis:

  • Eine Marketingmanagerin lernt den professionellen Umgang mit KI-Tools wie ChatGPT oder Midjourney.
  • Ein Projektleiter bildet sich in agilen Methoden wie Scrum oder Kanban weiter.
  • Eine Pflegekraft besucht Fortbildungen zur digitalen Dokumentation oder Telemedizin.

Upskilling ist kein Trend, sondern eine notwendige Strategie für nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit. Erst durch die konstante Weiterbildung verhindern Sie, dass Ihr Wissen veraltet und Sie notwendige Fähigkeiten für erfolgreiche Arbeit in Ihrem Beruf haben.

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Upskilling und Reskilling: Die Unterschiede

Die Begriffe Upskilling und Reskilling klingen ähnlich, dürfen aber nicht verwechselt oder gleichgesetzt werden. Beide Konzepte verfolgen komplett unterschiedliche Ziele:

  • Upskilling

    Beim Upskilling geht es um Weiterbildungen und zusätzliche Fähigkeiten, die für die Ausübung des aktuellen Jobs benötigt werden. Mitarbeiter sollen ihre Aufgaben besser erledigen können und auf zukünftige Anforderungen in ihrem Beruf vorbereitet werden.

  • Reskilling

    Reskilling steht für eine komplette Umschulung und die Vorbereitung auf den Wechsel in eine gänzlich neue Tätigkeit. Das kann beispielsweise notwendig und sinnvoll sein, wenn Aufgabenfelder oder ganze Berufe durch Automatisierungen wegfallen.

  • Was sind Crossskilling und Multiskilling?

    Damit verbunden sind auch die Methoden Crossskilling und Multiskilling. Bei beiden Formen erlernen Sie zusätzliche Kenntnisse, die auf Ihre Position zugeschnitten sind. Auch hier gibt es aber Unterschiede:

  • Crossskilling
    Erwerb von Fähigkeiten für verwandte Aufgaben zur Tätigkeit.
  • Multiskilling
    Erwerb von Fähigkeiten aus anderen Bereichen für mehr Flexibilität.

So können Sie beispielsweise im Rahmen von Jobrotation oder Job Enrichment weitere Aufgaben und Verantwortungen beim Arbeitgeber übernehmen.

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Darum ist Upskilling ein Erfolgsfaktor

Eine gute Ausbildung mit den notwendigen Kompetenzen ist die Grundvoraussetzung – reicht aber nicht für eine langfristige Karriere. Durch Entwicklungen und Veränderungen entstehen immer wieder neue Anforderungen und Probleme. Nur wer mit der Zeit geht und sich kontinuierlich weiterbildet, ist für die Zukunft gewappnet.

Das gilt nicht nur für Digitalisierung und Innovationen. Durch neue Herausforderungen und Erwartungen brauchen Mitarbeiter andere Qualifikationen. Upskilling stellt sicher, dass Arbeitnehmer und damit auch Unternehmen konkurrenzfähig und erfolgreich bleiben.

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Upskilling: Welche Arten gibt es?

Upskilling kann auf vielen Ebenen stattfinden. So werden gezielt Kompetenzen und benötigte Qualifikationen vermittelt. Die genauen Inhalte variieren und passen sich an die Schwerpunkte der Berufsfelder und je nach individueller Situation an:

Hier sind die wichtigsten Formen im Überblick:

  • Digitales Upskilling

    Im Kern geht es um die Erweiterung technischer und digitaler Fähigkeiten sowie die Nutzung von modernen Tools, Plattformen oder Software im Arbeitsalltag. Mögliche Bereiche sind KI-Anwendungen, Datenanalyse, Social Media Tools oder CRM-Systeme.

  • Methodisches Upskilling

    Hier liegt der Fokus auf einer Verbesserung von Arbeitsmethoden und den Prozessen hinter verschiedenen Aufgaben. Typische Methoden sind zum Beispiel Fähigkeiten aus dem Projektmanagement, agiles Management oder Design Thinking.

  • Soziales Upskilling

    Diese Form stärkt Soft Skills und für den Job oder die Aufgaben notwendige soziale Kompetenzen. Wichtige Bereiche sind Selbstmanagement, Kommunikationsfähigkeit, Zielorientierung, Konfliktmanagement oder Problemlösungskompetenz.

  • Fachliches Upskilling

    Durch ein fachliches Upskilling vertiefen Mitarbeiter ihre berufsbezogene Expertise und erweitern ihre Qualifikationen für die Arbeit. Hier geht es um Hard Skills, also nachweisbare Fähigkeiten und Kompetenzen, die bereits jetzt wichtig sind oder es in Zukunft werden.

  • Sprachliches Upskilling

    Gerade in einer internationalen Arbeitswelt ist der Erwerb und die Verbesserung von Sprachkenntnissen in vielen Bereichen essenziell. Je nach Job brauchen Mitarbeiter gutes Business Englisch, aber bei globalen Geschäftspartnern sind auch Spanisch, Französisch oder Chinesisch gefragte Fremdsprachen.

  • Leadership Upskilling

    Das Upskilling kann auch gezielt auf Führungsaufgaben vorbereiten oder Vorgesetzte in ihrer Führungskompetenz schulen. Hier werden notwendige Fähigkeiten und Managerqualitäten vermittelt, um eine bessere und zukunftsorientierte Führungsarbeit zu garantieren.

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Maßnahmen: Wie wird Upskilling durchgeführt?

Für das Upskilling gibt es verschiedene Maßnahmen. Bei allen geht es um neues oder tieferes Wissen. Unsere Übersicht zeigt die häufigsten Maßnahmen:

  • Schulungen & Workshops
    Interne oder externe Fachtrainings zu spezifischen Themen
  • E-Learning
    Selbstständiges Lernen über digitale Plattformen und Online-Kurse
  • Weiterbildungen
    Zertifizierte Kurse zum Erwerb spezifischer Qualifikationen
  • Mentoring & Coaching
    Unterstützung und Wissensvermittlung durch erfahrene Kollegen oder Experten
  • Training on the job
    Direkte Anwendung neuer Fähigkeiten in realen Arbeitssituationen
  • Cross-functional Teams
    Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen zum Austausch von Fähigkeiten
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Vorteile von Upskilling

Upskilling ist nicht ganz einfach. Schon die Identifikation wichtiger Qualifikationen ist eine Herausforderung – sonst lernen Mitarbeiter neues Wissen, das ihnen kaum nutzt. Hinzu kommen Kosten und Zeitaufwand für Weiterbildungsmaßnahmen.

Doch der Aufwand lohnt sich: Upskilling und die gezielte Entwicklung von Mitarbeitern hat zahlreiche Vorteile.

  • Bessere Leistungen

    Das Team wird mit dem Wissen und den Kompetenzen ausgestattet, um bestmögliche Leistungen und Ergebnisse zu erzielen. Durch regelmäßiges Lernen und Weiterbilden werden die besten Voraussetzungen für erfolgreiche Arbeit geschaffen.

  • Zukunftsorientierte Entwicklung

    Wer sich nicht weiterentwickelt, wird schnell von der Konkurrenz überholt. Das gilt für Arbeitnehmer ebenso wie für Unternehmen. Upskilling meistert aktuelle Herausforderungen und bereitet gleichzeitig auf zukünftige Entwicklungen und Veränderungen vor.

  • Offene Wertschätzung

    Arbeitgeber senden ein klares Signal an das Personal: Wir schätzen euch, eure Leistungen und investieren in eure Entwicklung. Statt die Leistungen nur zu erwarten und als selbstverständlich zu beachten, zeigen Vorgesetzte offene Wertschätzung und fördern Mitarbeiter.

  • Gestiegene Motivation

    Wachsende Kompetenzen, das Gefühl, den eigenen Aufgaben gewachsen zu sein und auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen in der eigenen Branche zu bleiben – all das motiviert Mitarbeiter und spornt zu noch besseren Ergebnissen an.

  • Größere Mitarbeiterbindung

    Die Maßnahmen sorgen für eine größere Loyalität und Mitarbeiterbindung. Während viele Arbeitgeber mit Fluktuation zu kämpfen haben, bauen Unternehmen durch Upskilling eine langfristige Bindung zum Personal auf und binden Arbeitnehmer durch die regelmäßige Entwicklung über Jahre an den Betrieb.

Um die Vorteile des Upskilling zu nutzen, muss das Gelernte langfristig behalten und angewendet werden. Das gelingt am besten, wenn im Lernprozess mehrere Sinne angesprochen werden.

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Upskilling: 7 Schritte zur Umsetzung

Upskilling kann nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Es braucht gute Planung und eine durchdachte Strategie. Damit es gelingt und die gesetzten Ziele erreicht, sollten diese sieben Schritte befolgt werden:

  1. Kompetenzprofile erstellen

    Zunächst braucht es ein Kompetenzprofil der Mitarbeiter, die am Upskilling teilnehmen sollen. Wer bringt bereits welche Qualifikationen und Fähigkeiten mit? Auf welchem Level sind die Kompetenzen? Diese Profile sind die Grundlage für alle Maßnahmen und bilden den Ausgangszustand ab.

  2. Anforderungen festlegen

    Arbeitgeber müssen festlegen, welche Fähigkeiten den Mitarbeitern wirklich helfen. Dafür werden die Kompetenzprofile mit den Anforderungsprofilen der Position verglichen. Mögliche Diskrepanzen zeigen einen Weiterbildungsbedarf. Wichtig: Auch zukünftig wahrscheinlich benötigte Anforderungen sollten bereits frühzeitig berücksichtigt werden.

  3. Ziele definieren

    Es sollte von Anfang an klar sein, was das Ziel hinter dem Upskilling ist. Welche Fähigkeiten sollen in welchem Zeitraum erlernt werden? Und wie sollen diese später umgesetzt werden und bei den Aufgaben helfen? Dazu eignen sich beispielsweise die SMART-Methode, aber auch die PURE- oder CLEAR-Methode.

  4. Lernmethoden bestimmen

    Wissen kann auf unterschiedlichen Wegen vermittelt werden. Soll ein Präsenzkurs für die Teilnehmer organisiert werden? Oder findet ein Online-Kurs statt? Beliebt sind auch e-Learning Angebote und Webinare.

  5. Durchführung starten

    Nach langer Vorbereitung geht es dann an die Umsetzung. Hier muss entschieden werden, ob die Weiterbildung am Arbeitsplatz erfolgt oder ob die Mitarbeiter für die Zeit freigestellt werden.

  6. Ergebnisse kontrollieren

    Wichtig bei jeder Maßnahme: Es muss kontrolliert werden, ob die Ergebnisse stimmen und die Ziele erreicht wurden. Konnten die gewünschten Kompetenzen wirklich vermittelt werden und bringen diese die Mitarbeiter im Arbeitsalltag weiter?

  7. Wiederholungen planen

    Upskilling sollte nicht nur eine einmalige Weiterbildung sein. Es kommt immer wieder zu Veränderungen, die neue Fähigkeiten notwendig machen. Unternehmen können aus jeder Umsetzung lernen und es für das nächste Mal noch besser machen.


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