Was ist virales Marketing? Einfach erklärt
Virales Marketing ist eine Marketingstrategie, bei der die Werbebotschaft für ein Unternehmen oder Produkt sich in den sozialen Medien schnell ausbreitet, um so eine enorme Reichweite zu erzielen. Dabei wird die Werbung nicht nur vom Unternehmen verbreitet: Wie ein Virus wird die Kampagnen von den Konsumenten untereinander weitergegeben und geteilt.
Unternehmen profitieren von der freiwilligen Verbreitung von Informationen und Botschaften. Umso wichtiger sind die Inhalte für virales Marketing: Sie sind emotional, haben für Empfänger einen klaren Nutzen und sind nicht aufdringlich oder gar nervig, wie klassische Werbung oft empfunden wird.
Verschiedene Formen für virales Marketing
Die bekannteste Variante für virales Marketing ist ein virales Video. Jeder kennt es und hat es gesehen. Im Bewegtbild lassen sich Botschaften und Emotionen besonders gut übermitteln. Hier geht es um Storytelling. Das Werbeobjekt wird zwar erwähnt, der Fokus aber liegt auf der emotionalen Geschichte.
Doch auch Fotos, Podcasts oder Blogbeiträge können im viralen Marketing zum Einsatz kommen. Viraler Content bindet die Aufmerksamkeit. Er versetzt in Erstaunen, bringt zum Lachen, informiert, schockiert oder begeistert. Virales Marketing funktioniert, weil sich ihm niemand entziehen kann.
Synonyme für virales Marketing
Synonym wird auch von Mundpropaganda oder Word-of-Mouth gesprochen. Andere Begriffe sind Virus Marketing oder V-Marketing.
Beispiele für virales Marketing
Immer wieder gelingt Unternehmen durch virales Marketing eine erfolgreiche Kampagne. Hier sind vier Beispiele:
Snickers
Nahezu jeder kennt inzwischen den Satz: „Du bist nicht du, wenn du hungrig bist.“ Die virale Kampagne des Schokoriegels Snickers war ein weltweiter Erfolg. Dazu gehörten verschiedene Werbeclips mit lustigen Situationen, in denen sich hungrige Menschen in andere – besonders anstrengende oder nervige – Charaktere verwandelten.
Edeka
Edeka hat es sogar schon mehrfach geschafft, einen viralen Hit zu landen. Der Weihnachtsclip unter dem Motto „Heimkommen“ hat auf Youtube fast 70 Millionen Aufrufe. Er ist ein perfektes Beispiel für emotionale Botschaften, die sich von selbst verbreiten. Erfolgreich war auch die Kampagne rund um den Spot „Supergeil“.
Moorhuhn
Schon im Jahr 1999 gelang das Spiel Moorhuhn zu großer Bekanntheit. Millionen Menschen auf der ganzen Welt machten Jagd auf virtuelle Hühner in einem Computerspiel. Hinter dem Spiel stand eine virale Kampagne des Whisky-Herstellers Johnnie Walker. Leider verstanden die Botschaft nur wenige, wodurch die Kampagne zwar Reichweite, aber wenig Aufmerksamkeit für den Whisky brachte.
Virales Marketing: Vor- und Nachteile
Virales Marketing ist ein großes und wichtiges Thema. Für Unternehmen bietet es einige große Vorteile, wenn die Kampagne sich über Social Media und andere Kanäle verbreitet. Auf der anderen Seite kann die Strategie aber auch einige Nachteile haben:
Vorteile
- Reichweite
Virales Marketing kann Reichweiten erzielen, von denen klassische Maßnahmen nur träumen können. Innerhalb kurzer Zeit können Clips millionenfach geteilt und angesehen werden. - Aufmerksamkeit
Betrachter schauen sich die Botschaften aufmerksam und bewusst an. Andere Werbeformen werden oft ignoriert und erreichen Konsumenten kaum. - Glaubwürdigkeit
Die Videos werden von Freunden und der Familie geteilt. Das sorgt für eine hohe Glaubwürdigkeit. Es sind Menschen, die wir kennen und vertrauen. Es entsteht nicht das Gefühl, man würde durch Werbung manipuliert werden. - Dauer
Eine erfolgreiche Kampagne im viralen Marketing kann über viele Jahre nachhallen. Denken Sie nur an Snickers: Die Werbung mit dem bekannten Slogan „Du bist nicht du, wenn du hungrig bist“ lief bereits vor 10 Jahren und ist bis heute aktuell. - Kosten
Das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen einer viralem Kampagne ist für Unternehmen ein großer Pluspunkt. Da die Videos von alleine weiter verbreitet und geteilt werden, entstehen Aufmerksamkeit und Reichweite ohne weitere Ausgaben.
Nachteile
- Planbarkeit
Es gibt keine Garantie, dass eine Kampagne zu einem viralen Erfolg wird. Unternehmen können deshalb nicht einplanen, wie viele potenzielle Kunden erreicht werden. Der Versuch kann auch scheitern und es findet keinerlei Verbreitung im Internet statt. - Zuordnung
Wie im obigen Beispiel von Johnnie Walker kann es ein Nachteil sein, dass Unternehmen beim viralen Marketing gar nicht richtig wahrgenommen und zugeordnet werden. - Image
Eine Kampagne kann sich viral verbreiten, aber den falschen Effekt erzielen. Kommt die Botschaft beim Publikum nicht an, kann das Image des gesamten Unternehmens darunter leiden. - Kontrolle
Eine Kontrolle über den Erfolg von viralem Marketing ist schwierig. Die Reichweite kann zwar durch Klickzahlen gemessen werden, es lässt sich aber kaum beurteilen, wie die Auswirkungen auf den Umsatz sind.
Regeln und Faktoren für virales Marketing
Eine erfolgreiche virale Kampagne zu erstellen, ist eine schwierige Aufgabe. Es braucht gut durchdachte und innovative Ideen. Content erstellen, über Social Media und andere Kanäle teilen und hoffen, dass dieser sich viral verbreitet, reicht nicht aus. Auch wenn es keine Garantie gibt, so sollten Sie sich an einige Grundregeln und wichtige Erfolgsfaktoren für virales Marketing halten:
Große Emotionalität
Viral verbreitet werden Inhalte, die berühren und Gefühle vermitteln. Es sind Emotionen, die wir mit anderen teilen möchten. Neutraler oder emotionsloser Content setzt sich nicht durch, da er weniger Menschen anspricht und diese auch nicht verbindet.
Leichte Verbreitung
Damit virales Marketing funktionieren kann, muss es so leicht wie möglich sein, den Inhalt zu verbreiten. Ein einfacher Klick sollte ausreichen, wie es in sozialen Medien möglich ist. Machen Sie es mit unnötigen Anmeldungen für einen Zugriff auf das Video oder ein Bild nicht unnötig kompliziert. Handelt es sich um einen TV-Spot, sollte dieser zusätzlich auf Youtube oder anderen Plattformen verbreitet werden.
Einzigartigkeit
Ein Virus funktioniert nur ein einziges Mal, anschließend werden Konsumenten immun. Es bringt nichts, eine andere virale Kampagne nachzuahmen oder ein Konzept zu kopieren. Wer keine eigene Idee hat, kann sich nicht abheben – wer es doch versucht, wird nur als schlechte Kopie des Originals wahrgenommen.
Geschwindigkeit
Virales Marketing funktioniert rasant, innerhalb weniger Stunden und Tage hat scheinbar das halbe Internet davon erfahren. Einmal angelaufen, darf die Verbreitung nicht ins Stocken geraden. Es ist kaum möglich, sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder ins Rollen zu bringen. Durch zusätzliche Aktionen oder Vorteile für Konsumenten schaffen Sie Anreize, die Kampagne aktiv zu teilen.
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