Bezahlung für Selbstständige: 4 Faktoren
Arbeitnehmer bekommen das Gehalt, das im Arbeitsvertrag steht. Anders die Bezahlung für Selbstständige: Diese haben Sie selbst in der Hand – zumindest theoretisch. Sie können für Ihre Leistung oder Ihr Produkt verlangen, was Sie für angemessen halten oder was Sie gerne verdienen würden. In der realen Wirtschaftswelt stoßen Sie damit aber auf Widerstand.
Es gilt der Marktmechanismus: Angebot und Nachfrage regulieren den Preis. Verlangen Sie ein Honorar deutlich über dem marktüblichen Preis, werden Sie kaum einen Kunden finden, der die Summe zahlen will. Wer mehr als der Durchschnitt verlangen will, muss die Bezahlung für Selbstständige rechtfertigen und durchsetzen können. Dabei können mehrere Faktoren entscheiden:
- Die Branche
Wie für Arbeitnehmer auch, kann die Branche, in der Sie als Selbstständiger tätig sind, einen großen Unterschied in den Honoraren ausmachen. Hier sollten Sie sich bereits im Vorfeld informieren, welche Bezahlungen in Ihrem Bereich üblich sind. - Die Kompetenzen
Um sich von der Konkurrenz abzusetzen und ein höheres Honorar zu rechtfertigen, brauchen Sie die entsprechenden Kompetenzen, Qualifikationen und Fähigkeiten. Die Regel ist einfach: Wenn Sie mehr Leistungen anbieten können und bessere Ergebnisse abliefern, können Sie auch mehr damit verdienen. - Die Projekte
Als Selbstständiger profitieren Sie davon, wenn Sie sich mit Ihrer Arbeit und Ihren Projekten einen Namen machen können. Konnten Sie bereits mit wichtigen und namhaften Unternehmen erfolgreich zusammenarbeiten oder können ein großes Projekt vorweisen, kann dies langfristige ein besseres Honorar bedeuten. Die Bezahlung für Selbstständige hängt nicht unerheblich vom guten Ruf ab. - Die Verhandlung
Nicht zu vergessen: Die Honorarverhandlung selbst entscheidet maßgeblich über die Bezahlung für Selbstständige. Wenn Sie die Kunst der Verhandlung beherrschen, können Sie am Ende mehr Geld für sich herausholen oder einen wichtigen Kunden an Land ziehen.
Wie viel muss ich als Selbstständiger verdienen?
Bei der Bezahlung für Selbstständige steht immer die Frage im Raum: Wie viel muss ich verdienen? Sie müssen damit schließlich nicht nur das Geschäft betreiben und Ihre Kosten decken, sondern auch den privaten Lebensunterhalt bestreiten. Diese Gedanken spielen auch bei Ihrem Honorar eine Rolle. Wie hoch Ihr Verdienst in der Selbstständigkeit sein muss, können Sie ermitteln:
- Ermitteln Sie alle Fixkosten
Um monatlich kein Minusgeschäft zu machen, müssen mindestens alle Fixkosten durch die Bezahlung für Selbstständige gedeckt sein. Heißt für Sie: Machen Sie eine Liste mit allen Kostenpunkten, die monatlich anfallen. Dazu zählen Miete, Strom, Gas, Lebensmittel oder Versicherungen. - Bilden Sie Rücklagen
Sie wollen nicht nur auf den Cent genau kostendeckend arbeiten, sondern Geld zurücklegen, sparen und investieren. Dieses brauchen Sie für größere Anschaffungen, Reisen und natürlich Ihre Altersvorsorge. Freiwillige Zahlungen in die Rentenversicherung können sinnvoll sein. Überlegen Sie sich, wie viel Geld Sie zusätzlich zu den reinen Fixkosten jeden Monat brauchen. - Bedenken Sie die Steuern
Nicht vergessen: Nicht alles, was Sie verdienen, landet als Nettobetrag auf Ihrem Konto. Sie müssen für Ihr Einkommen Steuern abführen. Der Bruttoverdienst muss entsprechend hoch genug sein, damit nach Steuern der angestrebte Betrag übrig bleibt.
Bezahlung für Selbstständige: Gehalt oder wieder investieren?
Mit dem Gewinn, den Sie als Selbstständiger erzielen, haben Sie die Wahl: Landet das Geld auf Ihrem Konto oder wird es wieder in den Betrieb investiert? Es empfiehlt sich eine gesunde Balance – entscheidend ist aber auch Ihre Strategie. Setzen Sie aktuell voll auf Wachstum und wollen das Unternehmen weiter aufbauen, sind Investitionen nötig. Auf der anderen Seite brauchen Sie genug Geld für Ihre Ausgaben und ein gutes Gehalt steigert die Motivation.
Bessere Bezahlung für Selbstständige: Tipps für das Honorar
Die Honorarverhandlung ist für Selbstständige oft ein schwieriger Punkt. Man ist gut ausgebildet, qualifiziert, motiviert, bringt die nötigen Ideen mit und möchte dafür verständlicherweise entsprechend bezahlt werden. Doch leider gelingt es oft nicht, diese Punkte in der Verhandlung und im Gespräch so überzeugend vorzubringen. Mit diesen vier Tipps können Sie ein höheres Honorar erreichen:
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Legen Sie Wert auf Ihr Profil
Der erste Kontakt zwischen einem Kunden und Ihnen erfolgt meist über Ihr Online-Profil. Ein professioneller Eindruck mit hochwertigen Inhalten und allen Informationen bildet die Grundlage für das spätere Honorar. Durch eine gute Webseite mit qualitativem Content können Sie sich positionieren, Kunden ansprechen und Ihre Expertise vermitteln.
Alles, was mit Ihrem Namen oder Ihrer Marke verbunden ist, sollte Sie und Ihre Leistungen präsentieren. Auf einem solchen Profil können Sie Ihre Honorarvorstellungen aufbauen und diese mit entsprechenden Beispielen Ihrer Arbeit untermauern.
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Konzentrieren Sie sich auf den Kunden
Ihre Kompetenzen und Fähigkeiten sind wichtig und können Ihnen Türen öffnen, doch am Ende ist der Kunde auf der Suche nach einem Nutzen für sich selbst. Reden Sie nicht nur davon, was Sie selbst können, sondern konzentrieren Sie sich darauf, wie Ihr Kunde davon profitieren wird. Die Kernbotschaft: Welches Problem lösen Sie für Ihren Kunden?
Machen Sie klar, was Sie mit Ihrer Arbeit für den Kunden leisten und warum er davon viele Vorteile haben wird. Wenn Sie diese Punkte überzeugend darlegen können, können Sie ein höheres Honorar verhandeln können und stechen Konkurrenten aus, die einen geringeren Preis anbieten, aber auch weniger Nutzen bringen.
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Denken Sie langfristig
Es mag verlockend sein, sich selbst mit möglichst niedrigen Preisen vor die Konkurrenz zu setzen und somit erst einmal möglichst viele Kunden zu gewinnen. Teilweise kann das funktionieren und mit etwas Glück können Sie sogar einige Stammkunden gewinnen, die sich auch mit Folgeaufträgen an Sie wenden werden. Das Problem: Spätere Preiserhöhungen sind schwierig, ohne Kunden zu verlieren, die sich an das günstige Angebot gewöhnt haben.
Verkaufen Sie sich am Anfang unter Wert, besteht das Risiko, dass viele Kunden abspringen, sobald Sie ein höheres Honorar verhandeln wollen. Plötzlich stecken Sie in der Zwickmühle: Kundenstamm verringern oder weiter zu schlechteren Konditionen arbeiten. Besser ist es, gleich zu Beginn faire und klar kalkulierte Preise aufzurufen.
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Sagen Sie auch mal Nein
„Wenn Sie unseren Preisvorschlag annehmen, kommen wir ins Geschäft…“ Als Selbstständiger brauchen Sie Aufträge und Kunden, um Geld zu verdienen. Einen möglichen Auftrag ablehnen? Gar nicht so leicht – doch das wollen manche Kunden ausnutzen, um Leistungen zu einem günstigeren Preis in Anspruch zu nehmen.
Kommen Sie mit einem Kunden nicht auf einen gemeinsamen Nenner, sollten Sie lernen, Nein zu sagen. Verhandlungen sind normal, lassen Sie sich dabei aber niemals erpressen. Das schadet nur Ihnen selbst. Denken Sie daran, wie viele Stunden Arbeit Sie investieren müssten, um einen viel zu kleinen Lohn zu erhalten.
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