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Self Assessment: Das bringt die Orientierungshilfe der Hochschulen

Bei über 19.000 Studiengänge und 423 Hochschulen kann die Orientierung schon mal ein bisschen schwerfallen. Self Assessment ist für angehende Studierende eine Möglichkeit, der persönlichen Eignung näherzukommen. Denn wer sich für die nächsten Jahre an einer Hochschule einschreibt, sollte zuvor möglichst realistisch einschätzen können, worauf er oder sie sich einlässt – um einen möglichen Studienabbruch zu verhindern. Hier erfahren Sie, was das Self Assessment kann und für wen es etwas ist…



Self Assessment: Das bringt die Orientierungshilfe der Hochschulen

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Definition: Was ist Self Assessment?

Self Assessment (zu Deutsch: Selbsteinschätzung) ist ein freiwilliges Angebot der Hochschulen, um die eigene Tauglichkeit zu überprüfen. Da es internetbasiert ist, wird es auch als Online Self Assessment (OSA) bezeichnet. Angehende Abiturienten stehen oft vor der Frage: Ausbildung oder Studium? Mit der Hochschulreife stehen alle Türen offen. Aber selbst wenn ein Studium infrage kommt, weiß noch längst nicht jeder Schulabgänger, welches Fach er studieren soll.

Wie steht es um die eigenen Fähigkeiten, Neigungen und Interessen? Welche Voraussetzungen gilt es zu erfüllen? Während einige Fächer keinen Numerus Clausus haben, sind andere regional oder wie Medizin sogar bundesweit beschränkt. Alle diese Aspekte fließen in das Self Assessment mit ein. Sie bekommen Unterstützung bei den oben genannten Fragen, um sich selbst besser verorten zu können.

Self Assessment im Bewerbungsprozess

Teilweise findet sich Self Assessment ebenfalls als Bezeichnung für eine Form des E-Recruitings, genauer: des Recruitainments. Unternehmen wollen durch eine möglichst ansprechende Selbstselektion die Passgenauigkeit der Bewerber erhöhen. Im Folgenden konzentrieren wir uns jedoch auf Self Assessment für Schulabgänger.


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Besonderheiten des Self-Assessments

Der Begriff ähnelt dem des Assessment Centers nicht nur zufällig: Auch dort geht es um die Einschätzung eines Kandidaten. Während beim Self Assessment jedoch eine Selbstauswahl stattfindet, wollen beim Assessment Center die Unternehmen herausfinden, ob jemand ihren Anforderungen gewachsen ist. Beim Self Assessment hingegen handelt es sich um keine derartige Prüfungssituation. Vielmehr werden Sie selbst anhand von Fragen, die in einem psychologisch-diagnostischen Verfahren entwickelt wurden, durch den Selbsttest geleitet. Hier gibt es kein Bestehen oder Nichtbestehen. Lediglich können Sie so vorhandene Neigungen bestätigen oder neue identifizieren.

Zwar sind die Tests in der Regel anonym, allerdings kann es vorkommen, dass Hochschulen für bestimmte Studiengänge den Nachweis verlangen. So beispielsweise bei der RWTH Aachen für das Bachelorstudium oder Lehramtsstudium. In diesem Fall bietet die Hochschule ab der elften Klasse ein Orientierungs-Self-Assessment als allererste Vorstufe. So können angehende Abiturienten klären, ob ein Studium infrage kommt. Ab der zwölften Klasse gibt es ein Studienfeld-Self-Assessment für diejenigen, die ihre Studienwahl schon getroffen haben, sich allerdings genauer zu den fachspezifischen Anforderungen informieren wollen.

Überblick über verschiedene Onlinetests

Hatten Studienwillige noch vor 20 Jahren vergleichsweise begrenzte Möglichkeiten, sich umfassend zu informieren und zu testen, werden Schulabgänger heutzutage mit Informationen nahezu erschlagen. Das birgt das Risiko, bei schlampiger Recherche etwas zu übersehen, das auch interessant gewesen wäre. Das andere kann allerdings dazu führen, dass jemand die Fülle an Informationen kaum verarbeiten kann. Allein unter den Self-Assessments gibt es mittlerweile ein unfassbar breites Angebot. Daher hat sich das OSA-Portal (osa-portal.de/) zur Aufgabe gemacht, einen Überblick über die deutschsprachigen Studienberatungstests anzubieten.

Das Gemeinschaftsprojekt der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (Deutschland) und der Fachhochschule Nordwestschweiz (Schweiz) eignet sich einerseits für diejenigen, die klare Vorstellungen über Ihren Studiengang haben. Es richtet sich aber auch jene, die sich noch unsicher über die inhaltliche Ausrichtung sind. Auch die Seite Hochschulkompass bietet diverse Tests zur Studienorientierung. Mehr dazu finden Sie unter hochschulkompass.de/studium/hilfe-bei-der-studienwahl/tests-zur-studienorientierung.html.


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Mehr Durchblick dank Test

Was vielleicht nach unbequemer Arbeit oder gar Prüfung klingt, kann wertvolle Erkenntnis liefern. Self Assessment richtet sich an alle, die ein Studium aufnehmen wollen und noch orientierungsbedürftig sind. Damit sind in der Regel vor allem Abiturienten angesprochen, was sich im Aufgabenniveau widerspiegelt. Zwar können auch Schüler jüngerer Jahrgänge ein Self Assessment machen, allerdings kann es sein, dass die Fragen für diese noch zu anspruchsvoll sind. Hier empfiehlt sich die erneute Teilnahme zu einem späteren Zeitpunkt. Voraussetzung für ein aussagekräftiges Ergebnis ist vor allem Ihre Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.

Wer nur das anklickt, von dem er glaubt, dass andere es von ihm erwarten, wird entsprechend verfälschte Ergebnisse bekommen. Die sagen aber im Endeffekt nicht viel darüber aus, ob Sie tatsächlich für ein Studium geeignet sind und wenn ja, ob exakt dieses Fach das richtige für Sie ist. Der Mehrwert von Self Assessments für Studienwillige:

  • Eine Einschätzung der eigenen Fähigkeiten hilft dabei, sich besser inhaltlich verorten.
  • Sie erhalten Hilfe bei der Studienorientierung.
  • Das Self Assessment bringt Ihnen fachspezifische Details und Anforderungen des von Ihnen gewählten Studiengangs näher.
  • Sie gewinnen durch virtuelle Campustouren oder Einspieler mit ehemaligen oder gegenwärtigen Studierenden Einblicke in den Studienalltag an der Hochschule.
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Dauer und Art der Onlinetests

Für manche Fächer ist ein Self Assessment Voraussetzung für die Aufnahme des Studiums. So auch wenn Sie sich für ein Fernstudium entscheiden und den Bachelor of Science in Psychologie an der Fernuniversität Hagen machen wollen. Die Dauer des Self Assessments ist bei der Vielzahl an Tests nicht allgemein vorherzusagen.

Sie variiert zwischen 45 und 120 Minuten. Sie sollten in jedem Fall ausreichen Zeit für die Beantwortung einplanen. Gleichzeitig sollten die einzelnen Fragen möglichst intuitiv beantwortet werden. Die RWTH Aachen gibt die Zeit mit etwa einer Stunde für die Orientierungs-Self-Assessments und 90 bis 120 Minuten für die Studienfeld-Self-Assessments an.

Self Assessment als ein Baustein in der Orientierung

Wenngleich für Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 Self Assessments auf der einen Seite verfrüht sein mögen, raten wir insgesamt zur frühzeitigen Recherche. Sie mögen am Ende kein zufriedenstellendes Ergebnis erhalten oder an der einen oder anderen Stelle nicht weiter wissen. Dennoch kann die Beschäftigung mit dem Thema hilfreich sein, denn Sie machen sich so bereits mit notwendigem Vokabular vertraut.

Viele Informationen, die Sie zu Beginn vielleicht noch nicht einschätzen können, werden ins Unterbewusstsein sacken und zu einem späteren Zeitpunkt abrufbar sein. Außerdem ist das Self Assessment nur ein Baustein von mehreren, wenn es um die Frage nach dem richtigen Studienfach geht. Denn außerdem haben Interessenten noch folgende Möglichkeiten:

Sie besuchen Veranstaltungen

Allein in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland in Deutschland, bieten 30 öffentlich-rechtliche neben etlichen privaten, kirchlichen und staatlichen Hochschulen Informationen. Jährlich – meist zu Jahresbeginn – finden Wochen der Studienorientierung statt, die eine Vielzahl an Veranstaltungen in ganz NRW bieten. Oftmals sind es Angebote für Studieninteressierte und deren Eltern, die nicht nur über beliebte Studiengänge informieren.

Gleichzeitig erhalten Sie häufig Informationen rund um durchschnittliche Kosten, mit denen Studierende rechnen müssen sowie Tipps zur Bewerbung, Bewerbungsfristen und Beschränkungen wie Numerus Clausus. Solche Veranstaltungen können in Form von Vorträgen an einem Tag gestaltet sein. Andere ermöglichen einen tieferen Einblick, indem Interessenten an realen Seminaren und Vorlesungen in dem gewünschten Studienfach teilnehmen, beispielsweise im Rahmen des Schülerstudiums. Aufgrund der Beschränkungen durch Corona wird vieles davon vorrangig online stattfinden.

Sie nutzen die zentrale Studienberatung

Die zentrale Studienberatung (ZSB) ist eine ideale Ergänzung zum Self Assessment, denn hier können Sie Fragen, die Ihnen womöglich während des Tests gekommen sind oder dort einfach nicht beantwortet wurden, mit einer realen Person klären. Bei den Angestellten handelt es sich unter anderem um Diplom-Psychologen, die bei der allgemeinen grundsätzlichen Ausrichtung behilflich sind. Das Angebot der ZSB umfasst:

Während die ZSB allgemeine Fragen rund um das Studium klärt, ist die Studienfachberatung vor allem für inhaltliche Fragen zum Studiengang zuständig. Sie ist vor allem für diejenigen zu empfehlen, die entweder bereits studieren oder so spezifische Fragen haben, dass die ZSB und das Self Assessment nicht weiterhelfen können.

Sie nutzen externe Beratungsangebote

Studieninteressierte haben die Möglichkeit, sich auf diversen Studienmessen über bestimmte Studiengänge zu informieren. Diese werden zumeist von den Hochschulen oder einer Studierendenschaft wie Bonding ausgerichtet, die regelmäßig Firmenkontaktmessen veranstaltet. Letztere werden weniger geeignet sein für eine allgemeine Studienorientierung. Wer hingegen weiß, dass er ein duales Studium absolvieren möchte, ist hier genau richtig. Denn hier kommen Sie bereits mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt und können sich über die Schwerpunkte und die Ausrichtung des Studiums in ihrem Betrieb informieren.

Eine weitere externe Beratungsmöglichkeit ist ein Coaching, in dem Sie in Einzelsitzungen ihre Stärken und Schwächen analysieren, um so Klarheit über Ihre Neigungen zu gewinnen.

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[Bildnachweis: Macrovector by Shutterstock.com]

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