Teamwork: Definition + 10 goldene Regeln für gute Teams

Wenn mehrere Menschen gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten, dann nennt man das Teamwork. Sinnvoll ist das immer dann, wenn sich die individuellen Stärken und Kompetenzen ergänzen, sodass die Gruppe zusammen mehr erreicht und bessere Ergebnisse erzielt als der oder die Einzelne. Doch Teamarbeit hat ihre Tücken! Worauf es bei gutem Teamwork ankommt, welche Vor- und Nachteile es hat und wie Sie Teamwork fördern können…

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Definition: Was bedeutet Teamwork?

Teamwork (Deutsch: Teamarbeit) bezeichnet die Zusammenarbeit mehrerer Menschen, die gemeinsam an einer Aufgabe oder einem Ziel arbeiten. Dabei bringt jedes Teammitglied seine individuellen Stärken, Fähigkeiten und Erfahrungen ein, um gemeinsam bessere Ergebnisse zu erreichen, als es allein möglich wäre.

Teamwork ist jedoch mehr als Gruppenarbeit. Nicht jede Gruppe ist automatisch ein Team! Wenn Mitarbeitende nur dieselbe Führungskraft haben aber ansonsten nicht zusammenarbeiten, ist das noch kein Team. Echte Teamarbeit liegt erst dann vor, wenn gegenseitige Abhängigkeit, ein Wir-Gefühl sowie gemeinsame Werte und Teamregeln bestehen.

Zentrale Merkmale von Teamwork

  • Gemeinsame Ziele

    Das Team verfolgt ein klares, übergeordnetes Ziel, das nur durch Zusammenarbeit erreichbar ist. Sprichwort: „Teamwork makes the dream work.“

  • Rollenverteilung

    Jede(r) im Team übernimmt spezielle Aufgaben entsprechend der vorhandenen Kompetenzen. Im Team besteht Arbeitsteilung.

  • Kooperation & Unterstützung

    Die Teammitglieder unterstützen und ergänzen sich gegenseitig – Stärken jedes Einzelnen werden gezielt eingebracht und somit Schwächen aufgefangen.

  • Kommunikation

    Offener Austausch und klare Kommunikation sind für die erfolgreiche Zusammenarbeit entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und effektiv zu arbeiten.

  • Verantwortung

    Alle tragen gemeinsam die Verantwortung für die Zielerreichung und den Erfolg des Projekts.

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Was sind die 10 goldenen Regeln für gutes Teamwork?

Damit Teamwork optimal funktioniert, brauchen Teams feste Regeln. Die 10 wichtigsten Teamregeln für gutes Teamwork lauten:

  1. Wir haben ein gemeinsames Ziel

    Alle Teammitglieder legen zusammen ein gemeinsames Ziel fest oder kennen und akzeptieren die übergeordneten Ziele der Gruppe.

  2. Wir kennen unsere Aufgaben

    Jede und jeder im Team kennt seine Rolle und Funktion und übernimmt entsprechend der Fähigkeiten klar definierte Aufgaben. Damit ist allen zugleich ihre Bedeutung für die Gruppe und das Teamergebnis bewusst.

  3. Wir übernehmen Verantwortung

    Jedes Teammitglied übernimmt Verantwortung für die eigenen Aufgaben sowie für das gesamte Teamergebnis – für Erfolge genauso wie für Rückschläge.

  4. Wir gehen respektvoll miteinander um

    Gegenseitiger Respekt, Toleranz und Wertschätzung sind die Basis für ein produktives Miteinander.
    Konflikte werden offen angesprochen und ebenfalls gemeinsam gelöst.

  5. Wir kommunizieren offen und klar

    Wichtige Informationen werden offen und verständlich geteilt und an alle weitergegeben. Niemand hält Herrschaftswissen zurück.

  6. Wir geben nur konstruktives Feedback

    Probleme aller Art werden stets sachlich besprochen – nur konstruktive Kritik ist erlaubt. Diese wird dafür auch angenommen und umgesetzt.

  7. Wir unterstützen andere proaktiv

    Gegenseitige Unterstützung und Hilfsbereitschaft sind nicht nur eine Holschuld. Die Teammitglieder helfen sich, sobald eine Not entstehet und ermutigen sich gegenseitig zur aktiven Unterstützung.

  8. Wir halten unsere Zusagen ein

    Zuverlässigkeit ist enorm wichtig, damit Vertrauen und Sicherheit im Team entsteht. Deshalb werden gemachte Zusagen grundsätzlich eingehalten. Alle Teammitglieder können sich aufeinander verlassen.

  9. Wir treffen gemeinsam wichtige Entscheidungen

    Wichtige Entscheidungen werden transparent und unter Einbindung aller Teammitglieder getroffen. Danach werden sie aber auch von allen akzeptiert und umgesetzt.

  10. Wir bleiben bei allem flexibel

    Trotz aller Regeln bleibt das Team offen für mögliche Veränderungen sowie notwendige Anpassungen, die zu einer Neuverteilung der Rollen und Aufgaben führen können.

Gerade in Zeiten von Remote Work und kollaborativem Arbeiten im Homeoffice und in virtuellen Teams ist es wichtig, dass sich Teams ein paar grundlegende Regeln geben. Sie bilden häufig die als Ankerpunkte für gute Zusammenarbeit sowie das Fundament für erfolgreiches und effizientes Teamwork.

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Welche Fehler werden bei Teamwork gemacht?

Aus den obigen Regeln und Tipps lassen sich durch Umkehrung schon die ersten Teamwork-Fehler ableiten. Gleichzeitig gibt es Fehler, die immer wieder und besonders häufig in Teams gemacht werden. Dazu gehören:

  • Unklare Ziele

    Ohne eine klar definierte Vision oder Zielsetzung fehlt der Gruppe die Orientierung und jeder wurschtelt so auf ein mögliches Ziel hin.

  • Fehlende Vielfalt

    Teams, die praktisch nur aus Klonen bestehen, profitieren nicht von unterschiedlichen Perspektiven und Kompetenzen. Die besten Teams sind stets vielfältig (siehe: Diversity).

  • Übergroße Gruppe

    Tatsächlich haben Studien längst ermittelt, dass es eine optimale Teamgröße für die Teamarbeit gibt: Diese besteht aus maximal 5-8 Personen. Darüber steigen die Konflikte und Ineffizienzen.

  • Ausgeprägtes Hierarchiedenken

    Starke Hierarchien können dazu führen, dass nicht alle Stimmen gehört werden – davon aber lebt Teamwork in diversen Teams. Umgekehrt kann komplett fehlende Teamführung zu Unsicherheit und Chaos führen.

  • Schlechte Kommunikation

    Eigentlich eine Binsenweisheit, trotzdem einer der häufigsten Fehler: Schlechte Kommunikation untereinander sowie fehlender Informationsaustausch führen dazu, dass wichtige Themen übersehen und Konflikte nicht rechtzeitig gelöst werden.

  • Fehlende Unterstützung

    Zündet der Teamgedanke nicht bei allen und helfen sich die Teammitglieder nicht gegenseitig, ist das „Team“ nur Oberfläche. Darunter herrschen Konkurrenzdenken und Ellbogenmentalität: TEAM = „Toll Ein Anderer Macht’s!“

  • Häufiges Mikromanagement

    Führungskräfte bzw. Teamleiter, die alles selbst kontrollieren wollen, demotivieren Mitarbeitende und hemmen jede Eigeninitiative. Mikromanagement ist ein Teamkiller!

  • Mangelnde Verantwortung

    Wenn sich niemand für Aufgaben oder Fehler verantwortlich fühlt, wird nichts mehr erledigt, was vielleicht wichtig und dringend wäre – und die Leistung der Gruppe stagniert.

  • Ungeeignete Methoden

    Eine Überfrachtung mit zu vielen oder ungeeigneten Tools und Methoden erschwert die Zusammenarbeit. Dadurch wird der Raum für selbstorganisiertes Arbeiten und individuelle Stärken erstickt und der Überblick geht verloren.

  • Offensichtliche Vetternwirtschaft

    Werden attraktive Aufgaben nur aufgrund von Egos, persönlichen Interessen oder Beziehungen vergeben und verteilt, ist das pures Gift für den Teamgeist. Vetternwirtschaft belastet die Beziehungen untereinander und führt nachweislich zu schlechteren Ergebnissen.

Grundsätzlich sollten alle im Team am selben Strang ziehen und sich gemeinsam dafür einsetzen, dass aus dem Miteinander kein Gegeneinander wird. Leider kann das leicht passieren, weil es in jedem Team zu gruppendynamischen Prozessen kommt.

Teamwork Theorie: Die 5 Phasen der Teambildung

Gut funktionierende Teams entstehen nicht an einem Tag. Laut dem US-Psychologen Bruce Tuckman ist Teambildung das Ergebnis von 5 Phasen (auch: „Teamuhr“ genannt):

Teambuilding Tuckman 5 Phasen Modell Teamuhr Forming Storming Norming

  1. Forming (Orientierungsphase)
    In der Anfangsphase lernen sich die Teammitglieder kennen, es herrscht noch Unsicherheit und Zurückhaltung. Die Mitglieder tasten sich ab, klären ihre Rollen und Erwartungen. Die Teamleitung gibt Orientierung und schafft Vertrauen.
  2. Storming (Konfliktphase)
    Jetzt werden unterschiedliche Meinungen, Interessen und Werte sichtbar. Es kommt zu Machtkämpfen, da die Teammitglieder um Positionen und Rollen ringen. Konfliktmanagement durch die Führungskraft ist hier besonders wichtig.
  3. Norming (Normierungs- oder Organisationsphase)
    Das Team einigt sich auf gemeinsame Regeln, Abläufe und Werte. Die Rollen sind verteilt, das Wir-Gefühl wächst und die Zusammenarbeit wird konstruktiver. Gemeinsame Ziele werden definiert und gegenseitige Unterstützung entwickelt sich.
  4. Performing (Leistungsphase)
    Das Team arbeitet nun effektiv und produktiv zusammen, nutzt die Stärken der Mitglieder optimal aus und erzielt gemeinsam Erfolge. Kreativität, Motivation und Eigenverantwortung sind hoch, die Teamleitung kann sich stärker zurückziehen und delegieren.
  5. Adjourning (Abschluss- oder Auflösungsphase)
    Nachdem das gemeinsame Ziel erreicht wurde, löst sich das Team auf. Diese Phase ist von Rückblick und teils emotionalen Abschieden geprägt – insbesondere bei temporären oder projektbezogenen Teams wird die Zusammenarbeit beendet oder in veränderter Form fortgesetzt.

Diese 5 Phasen nach Tuckman helfen, die Dynamik eines Teams zu verstehen und gezielt zu steuern. Jede Phase stellt unterschiedliche Anforderungen an die Mitglieder und insbesondere die Teamleitung.

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Was sind die Vor- und Nachteile von Teamwork?

Teamwork hat zahlreiche spezifische Vorteile, wie zum Beispiel bessere Leistungen und höhere Produktivität sowie eine größere Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeitenden. Denen gegenüber stehen jedoch auch einige Nachteile der Teamarbeit. Hier ein Überblick:

Teamwork Vorteile

Teamwork Nachteile

Steigerung von Effizienz und Produktivität Cliquenbildung und mehr Abstimmungsbedarf
Kreative Problemlösung Mehr Konfliktpotenziale
Bessere Ergebnisse und Qualität durch Bündelung von Wissen & Erfahrungen Unklare Aufgabenverteilung oder zu gleiche Teamkompetenzen
Starker Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung Gefahr von Trittbrettfahrern (siehe: Ringelmann-Effekt)
Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer Dominanz Einzelner besonders Extrovertierter
Motivation und Mitarbeiterzufriedenheit Gruppendenken und Konformitätsdruck
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Teamwork-Tipps: Wie kann ich Teamarbeit fördern?

Echtes Teamwork lässt sich nicht einfach anordnen. Unternehmen, Vorgesetzte und Mitarbeiter selbst müssen dazu beitragen, dass Teamgeist entsteht und alle optimal zusammenarbeiten. Die folgenden Tipps helfen, das Teamwork in Ihrem Unternehmen zu fördern:

1. Definieren Sie eine verbindende Vision

Die hohe Bedeutung der gemeinsamen Ziele für gutes Teamwork wurde schon deutlich. Steigern können Sie das, indem Sie eine Vision vorgeben, die alle verbindet und begeistert. Dabei muss jedoch deutlich werden, dass jede und jeder einen wichtigen Teil zum Erfolg beiträgt. So fühlen sich alle bedeutsam und bringen sich entsprechend „intrinsisch motiviert“ ein.

💡 Tipp: Setzen Sie klare Ziele mit der SMART-Methode.

2. Wählen Sie die Teammitglieder vielfältig

Stellen Sie ein perfektes Team zusammen, indem Sie auf möglichst vielfältige und unterschiedliche Stärken und Talente achten. Wenn alle gleich denken und arbeiten, ist das zwar gut für die Harmonie, aber meist schlecht für echte Innovationen. Es kommt also auch auf die Zielsetzung an, wie Sie das Team zusammenstellen.

💡 Tipp: Formen Sie die Gruppe mit bewährten Teambuilding Übungen.

3. Fördern Sie gegenseitiges Vertrauen

Vertrauen ist der Anfang von allem – auch von gutem Teamwork! Eine Harvard-Studie zeigt: Fühlen sich Mitarbeiter unsicher oder nicht ernst genommen, ziehen sie sich zurück. Umgekehrt: Vertraut sich das Team gegenseitig, tauschen alle mehr Ideen aus und diskutieren Vorschläge respektvoll und konstruktiv. Auch hier können Teambuilding-Maßnahmen wie Workshops oder kreative Events das Wir-Gefühl stärken.

💡 Tipp: Achten Sie auf die generelle Teamfähigkeit der Mitglieder.

4. Fördern sie eine konstruktive Feedback-Kultur

Achten Sie sofort zu Beginn auf eine offene, ehrliche und konstruktive Kommunikation. Schaffen Sie einen Rahmen, in dem jede Meinung gehört und wertgeschätzt wird sowie alle Fragen oder Kritik erlaubt sind und offen angesprochen werden. Wichtige Infos müssen ebenfalls transparent an alle weitergegeben werden. Das sorgt unmittelbar für ein besseres Miteinander im Team!

💡 Tipp: Etablieren Sie im Team akzeptierte Feedbackregeln.

5. Klären Sie Aufgaben und Rollen

Gutes Teamwork erfordert klare Absprachen. Die Rollen und Verantwortlichkeiten müssen für alle klar und verbindlich sein, sonst bleiben manche Aufgaben unerledigt, während bei anderen Rangeleien über Verantwortungen und Teamkonflikte entstehen. Klug verteilte Teamrollen sind deshalb ein wichtiger Erfolgsfaktor für Teamwork, damit jeder weiß, wofür er oder sie zuständig ist.

💡 Tipp: Berücksichtigen Sie die 9 Belbin Teamrollen und Rollentypen.

6. Setzen Sie digitale Tools nur gezielt ein

Digitale Tools können die Teamarbeit wunderbar unterstützen. Sie erfüllen aber keinen Selbstzweck und machen Teamwork auch nicht zwingend moderner oder besser. Setzen Sie diese daher nur gezielt ein – zum Beispiel bei räumlicher Distanz der Mitglieder. Dann können die Werkzeuge das Projektmanagement, die Kommunikation und Kooperation in Echtzeit erleichtern.

💡 Tipp: Eine Übersicht von 9 Collaboration-Tools finden Sie hier.

7. Pflegen Sie eine gute Meetingkultur

Achten Sie darauf, alle Meetings und Teamsitzungen gut zu strukturieren – zum Beispiel durch eine klare Agenda und Tagesordnung vorab, durch einen geübten Moderator und feste Zeiten bzw. Limits (siehe: Parkinsonsches Gesetz). So bleiben diese produktiv und effizient.

💡 Tipp: Definieren Sie auch hierfür feste Gesprächsregeln.

Und der vielleicht wichtigste Tipp: Leben Sie gutes Teamwork aktiv vor! Als Führungskraft, Teamleiter oder Teil des Teams sollten Sie sich stets fair, kollegial und kooperativ verhalten. Ihr Vorbild färbt früher oder später auf die anderen ab.

Ansonsten gilt für jede Form der Zusammenarbeit: Wo gehobelt wird, fallen Späne! Konflikte und Meinungsverschiedenheiten gibt es in jedem Team und sind in der Teamarbeit unvermeidbar. Umso wichtiger aber ist, dass Sie diese frühzeitig erkennen und aktiv ansprechen: Unstimmigkeiten sollten nicht unter den Teppich gekehrt, sondern konstruktiv und zeitnah gelöst werden. Dann steht der Teamwork kaum noch etwas im Weg…


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