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Beamter werden: Aufgaben, Ausbildung, Gehalt + Bewerbung

Beamter werden. Für viele ist das ein enorm attraktiver Beruf. Den Staat als Arbeitgeber zu haben, hat Vorteile. Die Karriere als Beamter ist krisensicher und gut bezahlt. Die Beamtenlaufbahn bietet vielfältige Tätigkeiten in den Bereichen Sicherheit, Verwaltung und Bildung. Auf Familienfreundlichkeit und Gleichberechtigung legt der öffentliche Dienst großen Wert. Hier erfahren Sie, wie Ihre Aufgaben aussehen, was Sie zum Auswahlverfahren wissen müssen und wie Sie als Beamter in spe bewerben…



Beamter werden: Aufgaben, Ausbildung, Gehalt + Bewerbung

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Beamter werden Status

Beamte sind Staatsdiener. Laut Bundesbeamtengesetz sind Beamte Personen, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis mit dem Bun­d, einem Bundesland, einer Ge­mein­de oder sonstigen Kör­per­schaf­t des öffentlichen Rechts stehen. Beamte nehmen hoheitsrechtliche Aufgaben wahr. Sie müssen gewährleisten, „jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes einzutreten.“

Deutschland hat und braucht viele Beamte. Laut Statischem Bundesamt gibt es hierzulande aktuell 1,8 Millionen Beamte. Dazu zählen Lehrer und Polizisten sowie Beamte im Justizvollzug oder der Finanzverwaltung.

Aber: Nicht jeder Angehörige dieser Berufsgruppen ist automatisch Beamter. Beispiel Lehrer: Längst nicht jeder Lehrer wird verbeamtet. Die Rahmenbedingungen – Alter und Bundesland – entscheiden. Der öffentliche Dienst besteht aus vielen Teilbereichen, in denen vorrangig Angestellte beschäftigt sind, sei es in der Wasserversorgung, in Krankenhäusern oder bei der Müllabfuhr.

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Beamter werden Voraussetzungen

Um Beamter werden zu können, sollten Sie folgende Vorraussetzungen erfüllen:

  • Deutsche Staatsbürgerschaft gemäß Artikel 116 des Grundgesetzes; Gleichstellung von EU-Staatsbürgern und anderen unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
  • Eintreten für die im Grundgesetz festgeschriebene freiheitliche, demokratische Grundordnung.
  • Dienstfähigkeit, das heißt gesundheitliche (körperliche und geistige) Eignung.
  • Keine Schulden: geordnete wirtschaftliche Verhältnisse.
  • Keine Vorstrafen: Wer in den letzten fünf Jahren verurteilt wurde, kann nicht Beamter werden.
  • Sonderanforderungen wie Mindestgröße, gutes Sehvermögen, Nacht- und Schichtdiensttauglichkeit in einigen Beamten-Berufen.
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Beamter werden Ausbildung

Bevor Sie Beamter werden, beschreiten Sie eine „Laufbahn“. So nennt sich der Karriereweg im Staatsdienst. Davon gibt es vier verschiedene, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind. Ebenso unterscheidet sich die Ausbildung zwischen Bund und Kommune. Welche Laufbahnen für Sie infrage kommen, richtet sich nach Ihrem Bildungsabschluss:

Einfacher Dienst

Im einfachen Dienst können Sie bereits mit einem Hauptschulabschluss Beamter werden. Typische Jobs sind hier Pförtner, Wächter, Außendienstmitarbeiter für die Abfallstreife oder auch Munitionsarbeiter beim Räumkommando. Den Vorbereitungsdienst absolvieren Sie zwischen sechs und zwölf Monaten. In einigen Fällen reicht auch eine Ausbildung nebst Berufserfahrung. Die Bezahlung erfolgt nach den Besoldungsgruppen A3 bis A6.

Mittlerer Dienst

Mit einem Realschulabschluss können Sie im mittleren Dienst Beamter werden. Alternativ dazu kann ein Hauptschulabschluss mit Berufsausbildung und Erfahrung reichen, sofern der Bildungsstand gleichwertig ist. Im mittleren Dienst übernehmen Sie sachbearbeitende und verwaltende Aufgaben. Typische Arbeitsbereiche sind Stadt-, Gemeinde- und Bezirksverwaltungen. Ihre Bezahlung erfolgt nach den Besoldungsgruppen A5 bis A9.

Gehobener Dienst

Um im gehobenen Dienst Beamter werden zu können, sollten Sie mindestens das Abitur (beziehungsweise die Fachhochschulreife) besitzen. Je nach Position und Dienstherr kann aber auch ein abgeschlossenes Studium Bedingung sein. Im gehobenen Dienst übernehmen Sie verschiedene Sachbearbeitungs- und Führungsaufgaben. Die Stellenbezeichnungen lauten beispielsweise: Seekapitän, Oberinspektor, Lehrer, Leitender Bibliotheksdirektor. Ihre Bezahlung erfolgt nach den Besoldungsgruppen A9 bis A13.

Höherer Dienst

Für eine Karriere als Beamter im höheren Dienst ist ein Master-Abschluss oder eine vergleichbare Qualifikation notwendig. Für Juristen wäre das das zweite Staatsexamen. Ihre Bezahlung erfolgt nach den Besoldungsgruppen A13 bis A16. Nach dem Studium bewerben Sie sich beispielsweise als Verwaltungsbetriebswirt im Innenministerium eines Bundeslandes und werden zunächst auf Probe verbeamtet. Am Ende winkt der Aufstieg in die attraktive Besoldungsstufe B. Ein Sprungbrett ist die Verwaltungshochschule in Speyer. Hier haben viele Beamte studiert, die heute in den obersten Bundesbehörden Spitzenpositionen bekleiden.

Aufstieg/Quereinstieg

Auch Weiterbildungen spielen im Beamtenleben eine große Rolle. So können sich Beamte im mittleren und gehobenen Dienst für den höheren Dienst empfehlen – wenn sie die notwendigen Zusatzqualifikationen sammeln. Der Quereinstieg ist ebenfalls möglich, aber oft schwierig. Manchmal sind die Kriterien für die Anerkennung von Abschlüssen ein Problem. Genauso wie die Altersgrenzen für Verbeamtung.

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Beamter werden Gehalt

Da der Status des Beamten unterschiedliche Berufsgruppen, Ausbildungen und Qualifikationen umfasst, lassen sich wenig konkrete Aussagen über das Gehalt von Beamten machen. Ein entscheidender Unterschied im Gegensatz zu anderen Ausbildungen liegt darin, dass während der gesamten Zeit der gleiche monatliche Anwärtergrundbetrag gezahlt wird.

Wer beispielsweise eine Ausbildung zum Beamten im mittleren Dienst in der inneren Verwaltung macht, erhält nach derzeitigem Stand bei Bundesbehörden 1.269 Euro. Allerdings sind finanzielle Unterschiede möglich, wenn Sie bei Landesbehörden Beamter werden: Hier schwankt die Ausbildungsvergütung zwischen 1.209 bis 1.328 Euro im Monat – je nach Bundesland:

Ausbildungsgehalt Beamter Bund Land Einstieg

Deutliche Unterschiede im Gehalt zeigen sich auch bei der Laufbahn:

Gehaltsvergleich Laufbahnen Beamter Werden

Vor allem im höheren Dienst sind bei den Spitzenbeamten in der Besoldungsgruppe B fünfstellige Monatsgehälter absolut Usus.

Vor- und Nachteile als Beamter

Vorteile

  • Jobsicherheit
    Beamte müssen weder Wirtschaftskrisen noch Automatisierung fürchten. Sie sind unkündbar. Dafür muss ein Anwärter die Probezeit von mindestens drei Jahren überstehen, bevor er auf Lebenszeit verbeamtet wird. Allerdings können Beamte bei schweren Verfehlungen beurlaubt oder vorzeitig in den Ruhestand geschickt werden.
  • Altersversorgung
    Als Beamter erhält man kein Gehalt, sondern eine Besoldung. Neben der Jobsicherheit sind Sold und „Versorgungszusage“ im Ruhestand enorm starke Argumente pro Beamtenlaufbahn. Die Pension von Beamten liegt deutlich über dem Rentenniveau von Angestellten. So haben Beamte maximale Planungssicherheit bis ins hohe Alter. Hinzu kommt: Gehaltsverhandlungen entfallen für Beamte. Oder sie werden auf höherer Ebene ausgetragen. Die Gehaltserhöhung ist in dem Job programmiert.
  • Familienfreundlichkeit
    In einigen Berufen ist die Work-Life-Balance eingebaut. Beispiel Lehrer: Sie leisten einen Großteil ihrer Arbeitszeit zuhause – in Eigenverantwortung. Zudem erlaubt das Beamtenrecht längere Auszeiten, die nicht zu beruflichen Nachteilen führen. Noch ein Bonus: Mit Familie gibt es für Beamte mehr Geld in Form eines Familienzuschlags – in der Privatwirtschaft undenkbar.
  • Status
    Ein funktionierende Bürokratie ist das Wesensmerkmal eines funktionierenden Staates. Bürokratie und Verwaltung gewährleisten – so ihr Auftrag – Sicherheit und Versorgung. Ohne fähige Mitarbeiter unmöglich. Beamte haben also eine gesellschaftlich relevante Aufgabe. Sie sind für das Gemeinwohl wichtig. Dafür werden sie deutlich besser bezahlt als die Mitarbeiter von NGOs und gemeinnützigen Organisationen.

Nachteile

  • Psychische Belastung
    Beamte fehlen häufiger als Angestellte. Das ergab ein Vergleich der Fehlzeiten. Spötter würden sagen: Beamte haben ja auch nichts zu befürchten, wenn sie nicht arbeiten. Tatsächlich aber fallen Beamte mit größerer Wahrscheinlichkeit wegen psychischen Erkrankungen aus. Sie scheiden deutlich häufiger wegen Dienstunfähigkeit aus dem Dienst aus als andere Berufstätige.
  • Fehlerkultur
    Aus Fehlern lernt man. Beamte versuchen, sie tunlichst zu vermeiden. Die Fehlerkultur ist im öffentlichen Verwaltungen ausbaufähig. Die Angst davor führt regelmäßig zu defensivem und wenig innovativem Verhalten. Darunter leiden Eigenschaften, die in anderen Branchen unabdingbar sind: Kreativität und Risikobereitschaft.
  • Image
    Eine jährliche Image-Umfrage des Beamtenbundes DBB untersucht die Wahrnehmung des öffentlichen Dienstes in der Bevölkerung. Hier landen Beamte nur auf Rang 25 von 34 untersuchten Berufsgruppen. Beamte sind zwar relevant, gut bezahlt, hoch gebildet – aber die Mehrheit der Bevölkerung hält nicht allzu viel von ihnen. Gleichzeitig führen Beschäftigte der Feuerwehr oder Polizei das Ranking an. Es kommt also auch auf den Bereich an, ob jemand ein positives oder mäßiges Image genießt.

Beamter werden: Karrierechancen + Aussichten

Früher konnte selbst ein Postbote, Schaffner oder Busfahrer Beamter werden. Heute kommt der Beamtenstatus für viele Berufsgruppen seltener vor oder ist ganz abgeschafft. Trotz reduzierter Beamtenstellen sind die Zukunftsperspektiven gut. Experten schätzen, dass im Jahr 2030 rund 816.000 Stellen im öffentlichen Dienst mangels geeigneter Bewerber nicht besetzt werden können. Alleine 194.000 Lehrkräfte werden dann fehlen. Entsprechend gut sind die Karrierechancen für diese Qualifikation im öffentlichen Dienst:

  • Lehrer
  • Verwaltungsfachkräfte
  • Ingenieure
  • Mediziner
  • Naturwissenschaftler
  • Leitungs- und Assistenzkräfte

Speziell für studierte Betriebswirte, Sozialwissenschaftler, Lehrkräfte und Juristen sehen Marktbeobachter gute Perspektiven. Daneben bleibt der Bedarf an Nicht-Akademikern im öffentlichen Dienst groß. Zum Beispiel bei der Polizei.

Beamter werden Bewerbung: Tipps & Vorlagen

Für das Bewerbungsverfahren im öffentlichen Dienst gibt es keine einheitliche Regelung. Interessenten sollten sich allerdings frühzeitig bewerben: Die Bewerbungsfristen liegen rund ein Jahr vor Ausbildungsbeginn. Bei Behörden und Ämtern sind Online-Bewerbungen beziehungsweise die Bewerbung per E-Mail mehrheitlich üblich. Trotzdem sollten Sie wissen, wie eine Bewerbungsmappe korrekt aufgebaut wird.

Stellen Sie sich auf ein mehrstufiges Auswahlverfahren ein. Je nach angestrebtem Beruf müssen Sie zunächst eine Tauglichkeitsprüfung ablegen. Für eine Ausbildung bei der Polizei brauchen Sie beispielsweise Gesundheitscheck und Sporttest. Hinzu kommen können Bewerbungsgespräch, Gruppendiskussion und psychologischer Test.

Vergessen Sie in Ihrem Anschreiben nicht, wichtige Soft Skills aufzuführen, über die Beamte verfügen sollten:

Diese sollten Sie nicht nur einfach auflisten, sondern mit Beispielen belegen. Gerade Auszubildende können zwar nur auf wenig Berufserfahrung zurückblicken, aber Beispiele können auch aus dem Bereich der Hobbys stammen:

Seit zehn Jahren bin ich Mitglied im örtlichen Fußballverein ABC. In dieser Zeit habe ich verschiedene Aufgaben übernommen. Anfangs aktiver Mitspieler, beobachte ich seit nunmehr zwei Jahren als Schiedsrichter das Geschehen. Mein Hauptanliegen ist es, fair die Mitspieler zu beurteilen und mögliche Konflikte zu vermeiden.

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