Beförderung für Beamte: So klappt der Aufstieg
Ein sicherer Job, zahlreiche Vergütungen, hervorragende Absicherung und wenig Stress – so oder so ähnlich stellen sich viele Arbeitnehmer das Arbeitsleben von Beamten vor. Kein Wunder, dass nicht wenige Angestellte neidisch auf Beamte schielen. Doch wie so oft gilt auch hier: Die Wunschvorstellungen haben mit der Realität wenig tun. Zwar sind Beamte gut abgesichert, doch stressfrei oder entspannt ist ihr Arbeitsalltag – je nach Behörde, Aufgabe und Position – nicht unbedingt. Und wie für Arbeitnehmer spielen Beförderungen auch für Beamte eine wichtige Rolle auf dem Weg zum individuellen Karriereziel. Hier gilt es allerdings Einiges zu beachten…

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Beförderung für Beamte: Kein Automatismus
Beamte werden übrigens nicht automatisch befördert und haben kein Recht auf eine Beförderung. Auch Beamte müssen sich aktiv um eine Beförderung bemühen, sich gegen Mitbewerber durchsetzen und zahlreiche Kriterien erfüllen, um für eine Beförderung infrage zu kommen.
Daher zunächst noch ein kurzes Glossar der im Folgenden verwendeten Begriffe und ihre Bedeutung:
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Dienstherr
Hier handelt es sich um die Behörde oder die Institution, bei der ein Beamter beschäftigt ist und die dem Beamten seine Aufgaben zuweist. Bis zu einem gewissen Grad ist er mit einem Arbeitgeber vergleichbar.
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Umsetzung
Die Versetzung eines Beamten von einer Position auf eine andere, vergleichbare Position oder die Zuweisung neuer, hierarchisch jedoch ähnlich angesiedelter, Aufgaben.
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Anlassbeurteilung
Hier handelt es sich um die Beurteilung und den Vergleich der Leistung eines Beamten, die zwischen zwei Regelbeurteilungen stattfindet. Regelbeurteilungen finden periodisch – die Dauer der zeitlichen Abstände ist je nach Dienstherr und Position unterschiedlich – statt und dienen der fortlaufenden Beurteilung der Beamten. Eine Anlassbeurteilung darf die Regelbeurteilung lediglich fortentwickeln, sie jedoch nicht außer Kraft setzen.
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Beförderung für Beamte: Bewerbung und Voraussetzungen
In der Regel beginnt der Weg zur Beförderung für Beamte mit der Bewerbung auf eine passende Stellenausschreibung. Zwar haben Beamte kein Recht auf eine Beförderung, wohl aber auf eine sogenannte diskriminierungs- und ermessensfehlerfreie Auswahlentscheidung des Dienstherren.
Im Klartext bedeutet das: Der Dienstherr muss an alle Bewerber die gleichen nachvollziehbaren und weitgehend objektiven Kriterien anlegen.
Dabei spielt die aktuelle Position der Bewerber keine Rolle. Es kann also durchaus dazu kommen, dass Beamte, die sich aus einer höheren Position um eine Beförderung bewerben, durch Bewerber aus niedereren hierarchischen Positionen ausgestochen werden. Selbst Bewerber, für die die neue Stelle lediglich eine Umsetzung darstellen würde, haben hier keine Vorteile gegenüber anderen Bewerbern.
Bei der Auswahl muss sich der Dienstherr auf drei Kriterien konzentrieren:
- Befähigung
- Eignung
- Fachliche Leistung
Alle drei Kriterien werden auch auf Grundlage der Regel- und – bei Bedarf – Anlassbeurteilung ermittelt und festgelegt.
Im Auswahlverfahren kann der Dienstherr dabei alle Beurteilungen berücksichtigen, die höchstens drei Jahre zurückliegen.
Das macht vor allem eines deutlich: Wer als Beamter einen schnellen Aufstieg anstrebt und ehrgeizige Karriereziele verfolgt, sollte sich dessen von Anfang an bewusst sein und eine konstant gute Leistung bringen. Entsprechend ist es in der Regel nicht sinnvoll oder nur wenig hilfreich, sich in den Monaten vor der potenziellen Beförderung besonders zu engagieren. Solche temporären Leistungsphasen können eine ansonsten nur durchschnittliche Leistung – zumindest formal – nicht ausgleichen.
Beförderung für Beamte: Auswahlgespräche als letzter Schritt
Bewerben sich zahlreiche ähnlich qualifizierte Beamte oder Angestellte – Stellenausschreibungen können für beide Gruppen offen sein – auf eine Stelle und kann der Dienstherr aufgrund der Kriterien keine eindeutige Entscheidung treffen, kommt es zu Auswahlgesprächen. Hier handelt es sich im Grunde um Vorstellungs- und Bewerbungsgespräche, in denen die Eignung der Bewerber für die konkrete Position und Stelle geprüft wird.
Spätestens in dieser Phase zahlen sich eine gute Vernetzung und eine hervorragende Reputation innerhalb der Behörde oder Institution für Beamte aus. Denn trotz allen formalen Vorgaben und Richtlinien werden die Auswahlprozesse auch in Behörden von Menschen durchgeführt, die sich durch Auftreten und Reputation – wenn auch unbewusst – beeinflussen lassen.
Vitamin B ist also auch hier wichtig und ein eloquentes und überzeugendes Auftreten im Auswahlgespräch essentiell. Für einen optimalen Verlauf des Auswahlgespräches sollten Beamte daher…
- die ausgeschriebene Stelle detailliert und umfassend kennen.
- deutlich machen können, wie ihre Stärken und Kompetenzen auf dieser Stelle zur Geltung kommen werden.
- klar argumentieren können, was sie für die Stelle qualifiziert.
- ihre Motivation für die neue Position überzeugend und glaubhaft darstellen können.
Eine gute Vorbereitung – die der Vorbereitung fürs Vorstellungsgespräch ähnlich ist – sollte für Beamte vor einem Auswahlgespräche daher Pflicht sein.
Sollten Sie als Beamter den Eindruck haben, dass Sie unberechtigt bei einer Beförderung übergangen werden sollen, können Sie dagegen mit einen Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht vorgehen. Der Dienstherr darf die Position dann zwei Wochen lang nicht besetzten und muss das Auswahlverfahren nochmals genau prüfen.
Dieser rechtliche Weg sollte jedoch wirklich nur Ihr letztes Mittel sein. Erstens ist der Erfolg eines solchen Antrags ungewisse und zweitens machen Sie sich damit bei Ihrem Dienstherren sicherlich nicht beliebt. Idealerweise können Sie daher durch konstant gute Leistung, eine stichhaltige Bewerbung und die besten Argumente überzeugen und sich die Beförderung so sichern. Und sollte es beim ersten Mal nicht klappen, können Sie die gescheiterte Bewerbung auch als Lernerfahrung sehen und die Erfahrungen bei der nächsten Bewerbung um eine Beförderung zu Ihrem Vorteil nutzen.
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Jochen Mai ist Gründer und Chefredakteur der Karrierebibel. Der Autor mehrerer Bücher doziert an der TH Köln und ist gefragter Keynote-Speaker, Coach und Berater.

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