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Auswahlgespräch: 2×5 Tipps, wie es zum Erfolg wird

Im Auswahlgespräch wird die ausschlaggebende Entscheidung getroffen, ob ein Kandidat die Jobzusage bekommt – oder nicht. Entsprechend groß sind die Hoffnungen, aber auch der Druck, der jetzt auf Bewerbern lastet. Mit dem Auswahlgespräch muss nur noch eine letzte Hürde genommen werden, die hoffentlich nicht zum Stolperstein mutiert. Auch für Unternehmen ist das Auswahlgespräch von großer Bedeutung: Fehlbesetzungen wären mit Kosten und neuem Zeitaufwand verbunden. Wir zeigen beiden Seiten – Arbeitnehmern und Arbeitgebern – wie sie das Auswahlgespräch meistern…



Auswahlgespräch: 2x5 Tipps, wie es zum Erfolg wird

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Definition & Unterschiede: Was ist ein Auswahlgespräch?

Der Begriff Auswahlgespräch wird unterschiedlich genutzt. Daher sorgt das Thema immer wieder für Verwirrung. Oft wird das Auswahlgespräch mit dem Vorstellungsgespräch synonym genannt. Grundsätzlich nicht verkehrt. Es gibt aber noch weitere Formen von Auswahlgesprächen – und wichtiger: unterschiedliche Perspektiven.

1. Auswahlgespräch für Bewerber

Aus Sicht von Bewerbern wird ist das Auswahlgespräch identisch mit dem Bewerbungsgespräch. Genau genommen handelt es sich dann um die finale Runde. Also zum Beispiel das zweite Vorstellungsgespräch, den Einstellungstest oder ein Assessment Center. Hier geht es um Alles oder Nichts. Wer im Auswahlgespräch patzt, ist raus – Bewerbungsabsage. Im umgekehrten Fall winkt der ersehnte Arbeitsvertrag.

2. Auswahlgespräch für Unternehmen

Aus der Perspektive von Unternehmen und Arbeitgebern ist jedes Jobinterview ein Auswahlgespräch. Schließlich geht es in jeder Runde darum, aus den zahlreichen Kandidaten die potenzielle Bestbesetzung für die freie Stelle herauszufiltern. Im Fachjargon heißt dieser Prozess auch „Personalauswahl„.

3. Auswahlgespräch für Studiengänge oder Stipendien

Auswahlgespräche gibt es aber auch für Studiengänge oder Stipendien. Hier müssen sich die Bewerber im persönlichen Gespräch endgültig qualifizieren. Oft geht es dabei um ihre Motivation, Werte oder Zukunftspläne. Gerade wer sich für einen Masterplatz bewirbt, sollte mit einem Auswahlgespräch rechnen.

In diesem Artikel betrachten wir vor allem die ersten beiden Varianten und geben Tipps für beide Seiten im Auswahlgespräch. Zudem hilft es allen Beteiligten – Personalern und Bewerbern – jeweils einen Blick auf die andere Seite des Schreibtisches zu werfen. So können sie ihren Gesprächspartner besser verstehen und am Ende das bestmögliche Ergebnis im Auswahlgespräch erzielen.

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Tipps für Bewerber im Auswahlgespräch

Für Bewerber bedeutet das Auswahlgespräch vor allem eines: Stress. Die Jobsuche erreicht ihr Finale, die Jobchancen sind auf dem Zenit. Der Job ist zum Greifen nah. Jetzt bloß keinen Fehler machen!

Um in dieser Situation zu bestehen, ist gute Vorbereitung das A und O für ein erfolgreiches Auswahlgespräch. Eine gewisse Nervosität ist im Auswahlgespräch zwar normal. Die sollte Sie aber nicht blockieren. Die folgenden Tipps und Empfehlungen helfen Ihnen, im Auswahlgespräch souverän zu bleiben:

1. Kennen Sie den Ablauf

Auswahlgespräche verlaufen oft nach einem gleichbleibenden Muster. Wenn Sie dieses kennen, können Sie sich besser darauf einstellen und Ruhe bewahren. Klassisch folgt das Auswahlgespräch fünf typischen Phasen:

Vorstellungsgespraech Ablauf Phasen Bewerbungsgespraech

  1. Smalltalk
    Jedes Auswahlgespräch beginnt mit Smalltalk. Sozusagen als Eisbrecher. Unterschätzen Sie die Plauderei aber nicht: Hier entsteht der sprichwörtliche erste Eindruck, der die Sympathien entscheidend prägt. Deshalb: Immer lächeln, positiv und freundlich bleiben, loben und Gemeinsamkeiten finden oder betonen!
  2. Unternehmensvorstellung
    Im Anschluss stellt sich in der Regel erst einmal das Unternehmen genauer vor. Schon aus Höflichkeit, schließlich ist man Gastgeber. Dazu zählt auch die Beschreibung der offenen Position, auf die Sie sich bewerben, die damit verbundenen Aufgaben und Verantwortungen. Machen Sie sich hierzu immer Notizen – wirkt interessiert und hilft in Phase 4!
  3. Selbstpräsentation & Fragen
    Danach folgt IHRE Selbstpräsentation. Jetzt stellen Sie sich genauer vor – ohne jedoch den Lebenslauf zu wiederholen. Was sind Ihre Top-Stärken und Alleinstellungsmerkmale? Was können und wollen Sie auf der Stelle bewirken? Wichtig ist, dass Sie einen engen Bezug zum Unternehmen herstellen und zeigen, warum Sie zu diesem Arbeitgeber passen – optimal nach der Formel: „Ich bin… Ich kann… Ich will…“ Im Anschluss sollten Sie sich auf Fragen der Personaler einstellen. Meist zu Motivation, Qualifikationen oder Lücken oder Brüchen im Lebenslauf.
  4. Rückfragen
    Zum Ende hin bekommen Sie die Chance, Rückfragen zu stellen. Diese sollten Sie IMMER nutzen! Rückfragen zeigen nochmal besonderes Interesse und dienen dazu, mehr über den Job und Arbeitgeber zu erfahren. Tabu sind allerdings alle Fragen, die Sie leicht per Online-Recherche vorab hätten klären können.
  5. Verabschiedung
    Das Auswahlgespräch endet mit der Verabschiedung. Diese sollten Sie nutzen, um sich für das Gespräch zu bedanken und Ihr Interesse an einer Zusammenarbeit nochmals zu betonen. Auch haben Sie hier die Gelegenheit, sich zu erkundigen, wie der Prozess nach dem Auswahlgespräch weitergeht und wann Sie mit einer Entscheidung oder Antwort rechnen können.

2. Überzeugen Sie durch Beispiele

Im Auswahlgespräch betont jeder Bewerber seine Stärken und Fähigkeiten. Genau genommen sind das aber zunächst nur Worthülsen. „Ich bin flexibel, belastbar, bestens organisiert und bringe große Motivation mit…“ – Klingt super. Aber behaupten kann das jeder. Damit Ihre Qualitäten überzeugend werden, müssen Sie diese durch konkrete Beispiele belegen.

Idealerweise erzählen Sie dazu kleine Anekdoten, wie Sie vergleichbare Projekte zum Erfolg geführt oder Probleme und Konflikte gelöst haben. Erstens macht dieses Storytelling ein Gespräch viel spannender. Zweitens gewinnen Sie dadurch viel mehr an Glaubwürdigkeit und Authentizität. Ihre Beispiele müssen übrigens nicht alle perfekte Heldengeschichten sein. Sie können auch von Fehlern erzählen und was Sie daraus gelernt haben. Das beweist zudem Selbstreflexion und mentale Reife.

3. Betonen Sie Ihren Mehrwert

Für das Unternehmen geht es im Auswahlgespräch darum, den Kandidaten zu identifizieren, der den größtmöglichen Nutzen stiftet. Also den Aufgaben und Herausforderungen der Stelle gewachsen ist und vielleicht sogar noch mehr daraus machen kann als gedacht oder geplant. Genau das sollten Sie zeigen, wenn Sie über Ihre Kenntnisse, Abschlüssen oder bisherige Berufserfahrung sprechen. Betonen Sie vor allem den Mehrwert, den Sie schaffen können.

Und zwar so konkret wie möglich. Schildern Sie ganz pragmatisch, wie Sie den Job meistern würden oder was Sie in den ersten 100 Tagen unternehmen, um Erfolg zu haben. Es geht gar nicht mal so sehr darum, ob Sie richtig liegen. Das zeigt sich später schon im Job. Aber Ihr Engagement, Ihre Denk- und Arbeitsweise zeigen den Personalern im Auswahlgespräch, dass Sie der oder die Richtige sind und sich bereits intensiv (mit einem klaren Ziel vor Augen) mit der Zusammenarbeit beschäftigt haben. Wer würde so jemanden nicht einstellen wollen?

4. Rechnen Sie mit schwierigen Fragen

Natürlich lassen lassen sich nie alle Fragen im Auswahlgespräch vorhersagen oder vorbereiten. Aber es gibt durchaus Klassiker, die praktisch immer kommen. Dazu gehören zum Beispiel: „Was sind Ihre Stärken?“ Oder das Gegenstück: „Was sind Ihre Schwächen?

Rechnen Sie auch mit Fragen, die wahrscheinlich sind, weil Ihr Lebenslauf diese provoziert. Zum Beispiel bei Quereinsteigern, Jobhoppern oder einem Downshifting. Hier hilft kein „Mut zur Lücke“, sondern nur gründliche Vorbereitung und wie Sie darauf antworten. Optimal ist hier immer den Schritt mit einer sogenannten Hin-zu-Motivation zu begründen (siehe Video)

5. Beteiligen Sie sich am Auswahlgespräch

Ein erfolgreiches Auswahlgespräch ist ein „Gespräch“ im Wortsinn. Ein Dialog – kein Verhör. Heißt für Sie: Nehmen Sie AKTIV daran teil und antworten Sie nicht nur, wenn Sie gefragt werden. Gute Techniken hierfür sind das „aktive Zuhören“ sowie systemische Fragen.

Nehmen Sie zudem Stimmungen auf, reagieren Sie empathisch auf Ihr Gegenüber. Zum Beispiel: „Ich sehe gerade: Sie ziehen die Augenbraue hoch. Haben Sie noch Zweifel, wie kann ich Sie überzeugen?“ Auch mit den schon angesprochenen Rückfragen und Detailfragen zum Job sammeln Sie Pluspunkte. Etwa: „Wie unterscheiden Sie gute von exzellenten Mitarbeitern?“ Oder: „Wie definieren Sie Erfolg für diese Position?“

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Tipps für Arbeitgeber im Auswahlgespräch

Für Unternehmen ist das Auswahlgespräch ein wichtiges Instrument im Bewerbungsprozess. Nach der Vorauswahl durch die BewerbungsunterlagenAnschreiben, tabellarischer Lebenslauf, Arbeitszeugnisse – ist das Gespräch DIE Gelegenheit, die verbliebenen Kandidaten persönlich kennenzulernen.

Ein professionelles Auswahlgespräch und strukturiertes Interview reduziert das Risiko einer Fehlbesetzung bei der Bewerberauswahl.

Um diese Ziele zu erreichen, sollten Personalentscheider die folgenden Punkte und Tipps beachten:

  • Objektive Kriterien festlegen

    Der persönliche Eindruck ist für die Auswahl zwar ein wichtiger Aspekt. Er ist aber eben das: subjektiv. Selbst geübte Personaler können sich in einem Bewerber täuschen. Um sich nicht allein auf Ihre Menschenkenntnis zu verlassen, sollten Sie im Vorfeld des Auswahlgesprächs objektive Kriterien benennen, nach denen Sie Kandidaten ebenfalls bewerten. Das können bestimmte Erfahrungen oder Eigenschaften sein, die für den Job und die Zusammenarbeit im Team von großer Bedeutung sind.

  • Auswahlgespräch anpassen

    Ein professionelles Auswahlgespräch sollte immer zur ausgeschriebenen Position passen. Klingt banal, wird aber oft ignoriert. Stattdessen spulen Personaler dann ein Standard-Procedere ab. Fehler! Die Antworten können nur so gut sein, wie die Fragen, die Sie stellen. Gleiches gilt für die Erkenntnisse in einem Interview. Passen Sie den Auswahlprozess und die Inhalte des Gesprächs daher jedes Mal an die Bedürfnisse der Position an. Auch wenn das mehr Mühe macht.

  • Fragetechniken nutzen

    Manche Bewerber kommen bestens vorbereitet ins Auswahlgespräch (siehe Tipps oben). Einerseits macht das Ihren Job leichter – es könnte Sie aber auch täuschen. Daher ist es wichtig, stets einen Blick hinter eine allzu schillernde Fassade zu werfen. Zum Beispiel durch unterschiedliche Fragetechniken, durch Stressfragen oder Fangfragen. Variieren Sie zwischen offenen und geschlossenen Fragen, bauen Sie situative und lösungsorientierte Fragen ein und runden Sie die Fragerunde mit hypothetischen Fragen ab.

  • Attraktiver Arbeitgeber bleiben

    Im Auswahlgespräch sollte es nicht nur darum gehen, möglichst viel über Bewerber herauszufinden. Nutzen Sie die Gelegenheit auch, um die Vorzüge Ihres Unternehmens darzustellen und ein attraktives Arbeitgeberimage aufzubauen. Zum Employer Branding gehört natürlich auch Fairness und Transparenz im Auswahlprozess. Davon profitieren Sie aber dauerhaft. Denn Sie werden mehr Kandidaten ablehnen als einstellen. Und die sollten auch weiterhin positiv über Sie denken und sprechen. Was für Bewerber gilt, trifft auch auf Unternehmen zu: Man begegnet sich immer zweimal im Leben! Und sei es nur als Kunde…

[Bildnachweis: Jiw Ingka by Shutterstock.com]

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