Gehaltsverhandlung neuer Job: Argumente + Tipps

Die Gehaltsverhandlung begegnet Ihnen immer wieder im Berufsleben: im Vorstellungsgespräch, im neuen Job, nach Ablauf der Probezeit oder nach Jahren im Unternehmen. Wir zeigen Ihnen bewährte Tipps und Argumente, die den Chef überzeugen und wie viel Prozent mehr Gehalt Sie verhandeln können…

Gehaltsverhandlung Flussdiagramm Gehaltsgespraech Tipp Beispiel

Gehaltsverhandlung neuer Job: Was beachten?

Eines der stärksten Argumente für einen neuen Job ist ein höheres Gehalt. Teilweise fordern Arbeitgeber bereits in der Stellenanzeige dazu auf, die Gehaltsvorstellungen in der Bewerbung zu nennen.

Das Wichtigste hierbei ist, dass Sie Ihren Marktwert vorab berechnet haben und präzise formulieren. Schreiben Sie zum Beispiel: „Meinen beruflichen Qualifikationen entsprechend halte ich ein Brutto-Jahresgehalt von 46.570 Euro als angemessen.“

Gehaltsverhandlung Einstieg

Gerade Berufseinsteiger tun sich beim Einstieg und ersten Gehalt noch schwer. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für Uni-Absolventen liegt aktuell bei 45.395 Euro – umgerechnet 3.782,92 Euro brutto im Monat. Nach einer Ausbildung beträgt das Einstiegsgehalt zwischen 25.000 und 30.000 Euro.

Damit Sie konkreter verhandeln, nutzen Sie zur ersten Orientierung gerne unsere Tabellen zu Durchschnittsgehalt und den jeweiligen Berufsprofilen.

Wie viel Prozent kann ich verlangen?

Wie hoch eine Gehaltserhöhung ausfällt, hängt stark von der bisherigen Leistung, der Branche und dem Anlass der Gehaltsverhandlung ab. Im Durchschnitt können Sie zwischen 3 und 10 Prozent mehr Gehalt aushandeln. Bei einem externen Jobwechsel sind sogar bis zu 20 Prozent drin.

Als Faustregel für die Gehaltsverhandlung im neuen Job können Sie sich merken:

Anlass

Gehaltsplus

Gehaltsverhandlung nach 1 Jahr + 3-5%
Mehr Verantwortung, neue Aufgaben + 5-7%
Beförderung + 10-15%
Abwerbung + 15-20%

TIPP: Sprechen Sie von einer „Gehaltsanpassung“, nicht von einer „Gehaltserhöhung“. Gehaltserhöhung klingt nach „mehr Geld bezahlen“ ohne Grund. Bei einer „Anpassung“ schwingt mit, dass etwas bisher nicht korrekt war und angepasst werden muss. Also gibt es dafür einen guten Grund!

Kann ich jedes Jahr mehr Gehalt fordern?

Wer zu häufig nach einer Gehaltsanpassung fragt, wirkt gierig. Idealerweise liegen zwischen jeder Gehaltserhöhung 12-24 Monate. Gehaltsforderungen brauchen gute Gründe. Unwahrscheinlich, dass Sie jedes Jahr Ihre Ziele übererfüllen.

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Gehaltsverhandlung Argumente: Was überzeugt?

Für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung benötigen Sie zwingend gute Argumente und Selbstvertrauen. Ihre Haltung muss sein: „Ich bin kein Bittsteller, sondern verhandle ein faires Gehalt – den realistischen Gegenwert meiner Arbeit!“

Diesen Gegenwert und Marktwert sollten Sie allerdings nicht erfinden, sondern durch harte Fakten und belastbare Argumente belegen. Was bei der Gehaltsverhandlung am meisten zählt, sind Leistungen und der zukünftige Mehrwert.

Die besten Gehaltsverhandlung Argumente sind:

  1. Messbare Leistungen

    Bisherige Projekte und Erfolge, Umsatzsteigerung, Kostensenkung, mehr Kundenzufriedenheit, höhere Produktivität oder Effizienz der Arbeit.

  2. Zusätzliche Aufgaben

    Mehr Verantwortung durch Beförderung oder neue Projekte: Wer nachweisbar mehr macht als im Arbeitsvertrag steht, verdient auch mehr Gehalt.

  3. Relevante Weiterbildungen

    Zusatzqualifikationen oder für die Zukunft wichtige Kompetenzen erhöhen den Mehrwert für das Unternehmen und erweitern ebenfalls das potenzielle Aufgabenspektrum. Das sollte belohnt werden.

  4. Positive Unternehmensentwicklung

    Entwickeln sich Unternehmen, Umsatz und Gewinne prächtig, ist das auch Ihr Verdienst, an dem Sie mitverdienen sollten.

  5. Besseres Jobangebot

    Gute Fachkräfte sind rar und werden heute stark umworben. Zwar sollten Sie mit einem anderen Jobangebot niemals den Chef erpressen – es ist aber eine gute Verhandlungsbasis.

  6. Nachweisbare Lohnungleichheit

    Gleiche Arbeit und Leistungen sollten auch gleich bezahlt werden. Haben Sie belastbare Hinweise dafür, dass man Sie im Unternehmen schlechter bezahlt als vergleichbare Kollegen, wird es höchste Zeit für eine Gehaltsanpassung.

Ein Recht auf Gehaltserhöhung gibt es zwar nur in Ausnahmen (Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung). Ansonsten ist die Gehaltsverhandlung Ihre Pflicht. Ergreifen Sie hierzu unbedingt die Initiative! Wer abwartet, verschenkt Geld.

2-3-1-Strategie: Reihenfolge für Argumente

Ein rhetorischer Trick ist, seine drei besten Argumente nach der 2-3-1-Strategie zu priorisieren: Nennen Sie zuerst Ihr zweitstärkstes Argument. Überzeugt das noch nicht, schieben Sie das schwächste nach. Dabei verausgabt sich der Chef mit seinen Gegenargumenten. Doch dann kommt Ihr stärkstes Argument – dem kann er jetzt kaum noch widersprechen.

⇨ Lesen Sie dazu auch: Killerphrasen kontern

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Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung?

Jedes Gehaltsplus ist eine Bestätigung bisheriger Leistungen. Entsprechend gibt es für die Gehaltsverhandlung ein paar besonders gute Zeitpunkte:

  • Nach bestandener Probezeit

    Mit dem Ende der Probezeit haben Sie bewiesen, dass Sie den Job können und den Anforderungen gewachsen sind. Eine Gehaltserhöhung von 3-5 Prozent lässt sich jetzt gut verhandeln.

  • Beim Mitarbeitergespräch

    Beim regelmäßigen Jahresgespräch ziehen Mitarbeiter und Chef Bilanz: Leistungen, Zielerreichung, künftige Projekte. Wer hier gut abschneidet, hat starke Argumente für eine Gehaltserhöhung.

  • Bei berufliche Entwicklung

    Ob Beförderung oder Abteilungswechsel: Wer auf der Karriereleiter einen Schritt weiterkommt, hat schon beste Leistungen bewiesen und sollte auch finanziell belohnt und motiviert werden.

  • Bei Entfristung des Arbeitsvertrags

    Sie hatten bisher einen befristeten Arbeitsvertrag? Der wird nun in einen unbefristeten umgewandelt – aus guten Gründen. Die wiederum sprechen für eine Gehaltserhöhung.

  • Kurz vor Abschluss eines erfolgreichen Projekts

    Laut Studien der beste Zeitpunkt! Man braucht Sie noch, um das Ziel zu erreichen, der Erfolg ist aber zum Greifen nah. Dieser „Wertschätzungs-Klimax“ signalisiert den perfekten Zeitpunkt für eine Gehaltsanpassung. Schließlich motiviert das auch für zukünftige Projekte.

Laut Studien um Anne Gielen von der Erasmus University Rotterdam zahlt der Chef vor allem aus zwei Gründen mehr Geld: Wenn es sich um einen wichtigen Mitarbeiter handelt, der sonst geht. Und wenn er selbst auf den Gedanken gekommen ist. Dabei helfen übrigens die folgenden Tipps und Tricks…

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Gehaltsverhandlung Tipps & Tricks

Machen Sie sich bewusst: Bei der Gehaltsverhandlung sitzt Ihnen in der Regel ein Verhandlungsprofi gegenüber. Führungskräfte verhandeln ständig mit Mitarbeitern oder Bewerbern über das Gehalt. Wer naiv oder unvorbereitet in eine solche Verhandlung geht, verliert. Eine gründliche Vorbereitung ist bereits 50 Prozent des Erfolgs!

Die folgenden Gehaltsverhandlung Tipps sind von uns vielfach erprobt und haben sich schon oft bewährt. Tatsächlich sind aktuell mehr als zwei Drittel der Deutschen mit dem eigenen Gehalt unzufrieden oder empfinden es als unfair. Mit diesen Tipps & Tricks holen Sie mehr raus:

  • Leistungsmappe anlegen

    Bevor Sie in das Gehaltsgespräch gehen, legen Sie sich unbedingt eine sog. Leistungsmappe an: Auf 1-3 DIN A4 Seiten dokumentieren Sie alles, was überzeugt: Projekte, Erfolge, Einsparungen, Umsatzsteigerung, Überstunden, Überdurchschnittliches. Auch Zusatzqualifikationen und den Mehrwert, den Sie künftig schaffen können (⇨ Leistungsmappe Muster, Word).

  • Eröffnungsangebot machen

    Machen Sie unbedingt das Eröffnungsgebot! Wer anfängt, endet signifikant häufiger mit einem Ergebnis, das seinen Vorstellungen entspricht. Was dabei psychologisch wirkt, ist der Anker-Effekt. Selbst eine völlig aus der Luft gegriffene Zahl „ankert“ die Verhandlung um diesen Wert.

  • Gehalt relativieren

    Setzen Sie Ihre Gehaltsforderung in Relation zu einer höheren Zahl. Sagen Sie zum Beispiel, dass man Fachkräften wie Ihnen im Durchschnitt 68.000 Euro bezahlt. Dann nennen Sie Ihr niedrigeres Wunschgehalt: Schon klingen Ihre 64.720 Euro in Relation zu 68.000 Euro nicht mehr so hoch. Mehr noch: Sie sind schon einen Kompromiss eingegangen. Jetzt muss Ihnen auch der Chef entgegenkommen.

  • Selbstbewusst auftreten

    Viele Mitarbeiter starten die Gehaltsverhandlung zu schüchtern und defensiv. Kennen Sie Sie Ihren aktuellen Marktwert, dürfen Sie diesen ebenso selbstbewusst einfordern: „57.650 Euro im Jahr halte ich für angemessen!“ Natürlich dürfen Sie dabei nicht unverschämt werden oder sich im Ton vergreifen. Wer aber im Konjunktiv argumentiert („würde gerne mehr bekommen“), bekommt definitiv weniger als er oder sie verdient.

  • Pausen nutzen

    Viele Menschen können Gesprächspausen nicht ertragen und quasseln die Stille weg. Fehler! Schweigen ist eine unterschätzte Verhandlungstaktik. Nennen Sie bei der Gehaltsverhandlung Ihr Zielgehalt sowie ein starkes Argument – und schweigen Sie wieder. Sie unterstreichen so nur Ihre Überzeugung und Entschlossenheit.

  • Gegenangebot ablehnen

    Akzeptieren Sie nie das erste Gegenangebot! Es ist logischerweise nie das beste des Chefs. Indem er aber ein Angebot macht, verrät er sich und signalisiert: Es besteht Verhandlungsspielraum. Diesen sollten Sie nutzen, indem Sie nun stoisch Ihr Eröffnungsangebot wiederholen und wieder schweigen.

  • Präzise Zahl nennen

    Nennen Sie bei Ihrem Gehaltswunsch stets eine präzise und latent krumme Zahl – zum Beispiel: 39.540 Euro statt 40.000 Euro. Der Psychologe David Loschelder von der Universität des Saarlandes konnte nachweisen: Die krumme Zahl wirkt überzeugter und besser vorbereitet. Sie signalisiert: „Ich weiß, was ich wert bin – auf den Euro genau!“ Das schmälert den psychologischen Verhandlungsspielraum des Chefs.

  • Zustimmung provozieren

    Der Gehaltsverhandlung Tipp stammt aus der rhetorischen Trickkiste des NLP und nennt sich Priming in der Fachsprache. Bringen Sie Ihr Gegenüber zunächst in Zustimmungslaune und stellen Sie z.B. Fragen, auf die der Chef praktisch immer mit „Ja“ antwortet: „Seit unserem letzten Gespräch ist viel passiert, oder?“ Oder: „Ist das nicht verrückt: In 90 Tagen ist schon wieder Weihnachten?!“ Derart eingestimmt, machen viele Menschen auch im Folgenden unbewusst mehr Zugeständnisse.

  • Aktiv zuhören

    Lassen Sie sich von Einwänden und Gegenargumenten nie verunsichern. Stellen Sie stattdessen Rückfragen und zwingen Sie Ihr Gegenüber so in die Defensive und Erklärungsnot. Zum Beispiel: „Danke für Ihre Einschätzung. Was müsste ich in Zukunft verbessern, damit Sie mein Gehalt anders bewerten und wir bei meinen Vorstellungen zusammenkommen?“ Mit solchen Sätzen liefert der Chef genau die Argumente, die er bei der nächsten Gehaltsverhandlung nicht mehr abweisen kann.

  • Flexibel bleiben

    Denken Sie bei der Gehaltsverhandlung nicht nur an Geld. Lehnt der Chef Ihre Forderungen stur ab, bleiben noch genug andere Alternativen: Bonuszahlungen, Sonderurlaub, mehr Tage im Homeoffice, Zuschüsse zum ÖPNV oder Benzingeld, Urlaubsgeld, geldwerte Vorteile. Solche Extras sind für Arbeitgeber oft steuerfrei. Das macht sie attraktiver als eine Gehaltserhöhung.

  • Ruhe bewahren (am Schluss)

    Verhandlungen laufen gerne heiß. Gerade am Schluss der Gehaltsverhandlung, während der letzten 3 Minuten, passieren die schlimmsten Fehler. Jetzt zeigt sich, wer die stärkeren Nerven hat. Bleiben Sie bei Ihrer Gehaltsforderung! Ihre Argumente sind stichhaltig und per Leistungsmappe dokumentiert. Durch souveräne Ruhe und freundliche Gelassenheit gewinnen Sie den Deal.

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Gehaltsverhandlung Formulierung: Musterbrief

Theoretisch können Sie mehr Gehalt auch schriftlich verhandeln, wenn Sie schüchtern oder im Gespräch zu nervös sind. Wir empfehlen allerdings immer das 4-Augen-Gespräch, weil Sie darin besser typische Killerphrasen kontern und parieren können.

Falls Sie sich dafür entscheiden, eine Gehaltserhöhung schriftlich zu formulieren, müssen Sie Ihre Argument überzeugend auf den Punkt bringen. Hierbei wird aus der 2-3-1-Strategie jedoch eine 1-2-3-Strategie: Priorisieren Sie Ihre Argumente nun so, dass Sie das beste Argument zuerst nennen.

Gehaltserhöhung schriftlich verlangen: Vorlage

Eine schriftlich formulierte Gehaltsanpassung sollten Sie nach dem Muster und der Formel – Dank, Leistungen, Wunsch – aufbauen. Ein Beispiel für einen Musterbrief zur Gehaltserhöhung finden Sie hier. Die Mustersätze können Sie gleich im Browser editieren und anpassen, anschließend kopieren. Dazu einfach auf den Kasten klicken…


Sehr geehrter Herr Muster,

ich arbeite bereits seit __ Jahren mit Leidenschaft und viel Herzblut für Sie und unser Unternehmen. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit hier und dankbar für unsere gute und harmonische Zusammenarbeit. In den vergangenen Monaten konnte ich mich weiterentwickeln, einige wichtige Projekte abschließen und so zum Erfolg unserer Firma beitragen. Hierzu möchte ich Ihnen einige Beispiele nennen:

  1. Projekt 1
    Hierbei konnte ich das Umsatzziel sogar um __ Prozent übertreffen.
  2. Projekt 2
    Dadurch konnte ich die Kosten um __ Prozent senken und die Effizienz der Abläufe und Prozesse steigern.
  3. Projekt 3
    Ich habe im vergangenen Jahr erfolgreich meine Weiterbildung zum __ abgeschlossen (Zertifikat anbei), sodass ich mich künftig noch stärker und zusätzlich beim Thema __ gewinnbringend engagieren werde.

Wie Sie sehen, bringe ich mich mit großem Mehrwert in unser Unternehmen ein – heute und in Zukunft.

Laut meinen Recherchen spiegelt sich das jedoch nicht in meinem aktuellen Gehalt wider. Laut Branchendurchschnitt (Quelle) sollte dies bei __ Euro liegen. Ich beantrage daher eine Gehaltsanpassung zum TT.MM.JJJJ auf __ Euro.

Gerne können wir dazu einen Termin vereinbaren, um über das Thema persönlich zu sprechen. Ich freue mich auf einen Terminvorschlag und stehe für Fragen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
UNTERSCHRIFT

Weitere Formulierungen – Kurz

  • „Ich arbeite inzwischen 2 Jahre im Unternehmen – mit großer Freunde und viel Engagement! Deshalb möchte ich mich gerne mit Ihnen über meine beruflichen und finanziellen Perspektiven unterhalten. Wann hätten Sie dazu für etwa 30 Minuten Zeit?“
  • „Mit dem Projekt __ stehe ich kurz vor dem erfolgreichen Abschluss. Es wird unserer Firma rund __ Prozent einsparen. Ich würde deshalb gerne mit Ihnen über meine Leistungen und künftigen Projekte sprechen, ebenso über mein Gehalt.“
  • „Übernächste Woche endet meine Probezeit. Sie haben mir schon signalisiert, dass Sie mit meinen Leistungen zufrieden sind und die Zusammenarbeit fortsetzen wollen. Das freut mich. Ich würde mich daher gerne mit Ihnen über meine künftigen Aufgaben, meine Entwicklung – auch die finanzielle – sowie über neue Projekte sprechen.“

Generell gilt: Bleiben Sie vor, während und nach der Gehaltsverhandlung stets höflich, freundlich und respektvoll. Sachlichkeit gewinnt! Und bleiben Sie bei der Gehaltssteigerung realistisch. Wer überzieht, macht sich mit der Forderung unglaubwürdig und wirkt überheblich.

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Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch?

Es ist unwahrscheinlich, dass Sie schon im ersten Vorstellungsgespräch das spätere Gehalt verhandeln. Gehaltsverhandlungen sind meist Teil im zweiten Vorstellungsgespräch. Seien Sie aber trotzdem vorbereitet.

Bei der Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch kommt es wieder darauf an, dass Sie zuvor Ihren aktuellen Marktwert ermittelt haben. Zusätzlich helfen diese Verhandlungstipps:

  1. Geduld

    Sprechen Sie im Bewerbungsgespräch nicht sofort über Geld. Die Begeisterung für den neuen Job und das Unternehmen muss im Vordergrund stehen. Warten Sie ab, bis das Thema angesprochen wird.

  2. Präzision

    Nennen Sie auch im Jobinterview präzise Gehaltsvorstellungen. Fragt man Sie nach dem bisherigen Gehalt, antworten Sie unbedingt ehrlich. Wenn Sie bisher zu wenig verdient haben, sagen Sie das offen: „Ich finde, mein bisheriges Gehalt ist kein guter Vergleichswert. Es war mein Einstiegsgehalt, und ich habe schlecht verhandelt. Inzwischen stelle ich mir ein Gehalt zu marktüblichen Konditionen vor – in Höhe von __ Euro.“

  3. Beharrlichkeit

    Falls man Ihnen ein zu niedriges Angebot macht: Ruhe bewahren und nicht beleidigt reagieren! Das kann ein Stresstest sein. Lieber mit kühlem Kopf und sachlichen Argumenten nochmal Ihre Forderung wiederholen. Es ist eine Gehalts-Verhandlung – kein Werturteil über Sie!

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Gehaltsverhandlung im neuen Job: Häufige Fehler!

Bei der Gehaltsverhandlung können Sie vieles richtig machen – aber auch einige Fehler. Dieses häufigen Verhandlungsfehler können Sie im neuen Job bares Geld kosten:

✖ Keine Argumente haben

Gründliche Vorbereitung ist das A und O. Gehen Sie nie naiv ins Gespräch oder ohne wirklich starke und belegbare Argumente. Hier noch einmal eine Übersicht:

    Gute Argumente

  • Mehr Leistung
  • Mehr Verantwortung
  • Weiterentwicklung
  • Umsatzsteigerungen
  • Kostensenkungen

    Schlechte Argumente

  • Private Kosten
  • Geplante Anschaffungen
  • Inflation
  • Mehr Stress
  • Kündigungsdrohung

✖ Emotional werden

Die steigende Inflation ist kein kluges Argument. Kosten steigen auch für Arbeitgeber – und die sind nicht für Ihren Lebensstandard verantwortlich. Entscheidend ist, was die geleistete Arbeit wert ist. Wer in der Gehaltsverhandlung emotional, moralisch wird oder sich im Ton vergreift, hat schon verloren. Übersetzt heißt das: „Mir sind die Sachargumente ausgegangen, jetzt kann ich nur noch laut werden oder auf die Tränendrüse drücken.“ Ganz schlechter Stil! Und erkennbar schwache Argumente.

✖ Drohungen formulieren

Eine Gehaltserhöhung ist eine Forderung, keine Nötigung! Wer mit Kündigung droht, disqualifiziert sich und muss danach tatsächlich oft gehen.

✖ Mit Kollegen vergleichen

Aussagen wie „Der Kollege verdient aber mehr als ich!“ sind Scheinargumente. Vielleicht ist der oder die Kollegin qualifizierter, erreicht mehr, übernimmt mehr Projekte?! Pauschale Vergleiche wirken unprofessionell und lassen sich leicht abschmettern. In der Gehaltsverhandlung geht es ausschließlich um die Eigenleistung und das eigene Können!

✖ Falschen Zeitpunkt wählen

Achten Sie darauf, wann Sie Ihren Gehaltswunsch formulieren. In Krisenzeiten im Unternehmen oder wenn viele Kollegen gerade entlassen werden, wirkt das ziemlich unsensibel. Dasselbe gilt nach einem vergeigten Projekt oder Streit mit dem Vorgesetzten. Ungünstige Termine sind ebenso Montagmorgen oder Freitagnachmittag.

✖ Unter Wert verkaufen

Sie wollen eine Gehaltserhöhung? Dann verlangen Sie nie weniger als Ihren aktuellen Marktwert! Wer den nicht kennt und belegen kann (z.B. durch Gehaltstabellen), wird nicht ernst genommen. Ein zu niedriger Gehaltswunsch signalisiert dem Arbeitgeber, dass Sie sich nicht auskennen. Und ganz ehrlich: Sieht so ein Leistungsträger aus? Das Image schadet sogar bei einer künftigen Gehaltsanpassung…

Beachten Sie: Gehaltsverhandlungen erfolgen meist in Prozent – z.B. 10% mehr als bisher. Das macht das Einstiegsgehalt im neuen Job wichtig: Je weniger Sie anfangs verdienen, desto langsamer steigt das Lebenseinkommen. Hochgerechnet auf 40 Jahre Lebensarbeitszeit können selbst kleine Gehaltsunterschiede von 200-300 Euro (dank Zinseszinseffekt) einen Unterschied von bis zu 400.000 Euro ausmachen!

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Mehr Gehalt: Davon hängt es ab

Ein einheitliches Gehalt oder einen einheitlichen Marktwert gibt es leider nicht. Arbeitnehmer in identischen Jobs und Branchen verdienen unterschiedlich. Das eigene Einkommen hängt nicht nur davon ab, wie geschickt Sie verhandeln – hinzu kommen die folgenden Parameter und Einflussgrößen, die Sie im neuen Job beachten sollten:

Branche

Trotz gleichem Jobtitel und vergleichbarer Tätigkeit werden in der Pharmabranche, in der chemischen Industrie und im Automobilsektor meist mehr bezahlt als in der Dienstleistungsbranche oder in sozialen Berufen. Das liegt teils schon an den Tarifverträgen. Zu den bestbezahlenden Branchen gehören seit Jahren Pharma, Chemie, Maschinenbau, Finanzen, Energie und IT. Abgehängt sind Berufe im Handel (speziell Einzelhandel), Sozialbereich, in der Bildung, Tourismus und Gastronomie.

Qualifikation

Je besser ausgebildet und spezialisiert Sie sind, desto mehr verdienen Sie (siehe Bildungsrendite). Studierte erhalten im Schnitt 20.000 Euro p.a. mehr als Angestellte mit „nur“ einer Ausbildung. Und mit einem Masterabschluss verdienen Sie im Schnitt zehn Prozent mehr als ein Bachelorabsolvent. Hinzu kommen Zusatzqualifikationen und Fortbildungen. Nicht nur in tarifgebundenen Unternehmen kommen Sie damit in eine höhere Gehaltsgruppe.

Position

Berufseinsteiger verdienen weniger als erfahrende Fach- oder Führungskräfte. Mit 52 Jahren erreichen die meisten ihr Maximalgehalt – durchschnittlich 58.539 Euro. Danach sinkt das Gehalt, weil die Betroffenen beruflich kürzer treten (siehe: Downshifting). Die größten Gehaltssprünge machen Arbeitnehmer zwischen 30 und 40 Jahren.

Einstufung und Rahmenbedingungen

Natürlich spielt es eine Rolle, ob Sie eine Teilzeitstelle anstreben oder in Vollzeit arbeiten. Ebenso kann es Gehaltsunterschiede bei einer 35-Stunden- und 40-Stunden-Woche geben. Auch Nebenleistungen wie mehr Urlaub, Jobticket, Weihnachts- oder Urlaubsgeld sowie betriebliche Altersversorgung können das monatliche Fixum senken, weil sie ein Äquivalent darstellen. Schließlich ist auch die Einstufung der Stelle entscheidend: Oft werden zum Beispiel Sozialpädagogen als Erzieher eingestellt – bekommen dann aber auch nur ein Erziehergehalt.

Berufserfahrung

Klar, Erfahrung und Expertise werden bezahlt. Natürlich nur, wenn die Berufserfahrungen für den Job relevant sind. Einschlägige Praktika zählen zwar auch zur Berufserfahrung – werden aber kaum honoriert.

Defizite

Je weniger Sie dem Anforderungsprofil im Stellenangebot entsprechen, desto schwieriger wird die Gehaltsverhandlung. Quereinsteiger und Bewerber mit Defiziten (lange Arbeitslosigkeit, Brüche im Lebenslauf, kaum Fortbildungen oder berufliche Erfolge, etc.) müssen mit einem Abschlag kalkulieren. Hier hilft meist nur gezielte Weiterbildung, um mehr Zugeständnisse herauszuhandeln.

Unternehmensgröße

In internationalen Konzernen liegen die Gehälter meist höher als in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Statistisch zahlen Großunternehmen höhere Gehälter als Klein- und mittelständische Betriebe. Als Orientierung: Ab 500 Mitarbeitern ist gegenüber dem Branchendurchschnitt ein Mehrgehalt von bis zu 50 Prozent erzielbar.

Wirtschaftslage

Wachstum, Auftragslage und wirtschaftliche Zahlen beeinflussen die Bezahlung. Geht es dem Unternehmen besonders gut, haben Sie in der Gehaltsverhandlung bessere Karten. Bei schwacher Konjunktur berufen sich Vorgesetzte gerne auf die Killerphrase „Momentan können wir einfach nicht mehr zahlen.“

Markt

Angebot und Nachfrage bestimmen auch das Gehalt. Gibt es mehr Bewerber als freie Stellen, sinken die Gehälter und die Unternehmen können wählerisch sein sowie hart verhandeln. Zählen Sie hingegen zu den raren und gesuchten Fachkräften mit hoher Spezialisierung, können Sie Ihr Wunschgehalt einfordern – und bekommen es meist auch. Wie etwa aktuell sämtliche Programmierer und Informatiker.

Bundesland

In Deutschland herrscht ein Süd-Nord-Gefälle: In Bayern, Baden-Württemberg und Hessen werden die höchsten Gehälter gezahlt. In Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern die niedrigsten.

Region

In der Stadt und anderen Ballungsgebieten wird mehr bezahlt als auf dem Land oder in strukturschwachen Regionen und in der Provinz. Großstädte wie München, Frankfurt oder Stuttgart punkten in der Regel mit einem hohen Gehaltsniveau, gleichzeitig sind hier die Lebenshaltungskosten aber höher als beispielsweise in Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern.

Mobilität

Wer nur innerhalb eines kleinen Radius einen neuen Job sucht, hat in der Regel wenig Auswahl – das drückt das Gehalt und mögliche Ansprüche. Wer dagegen mobil ist und bundesweit oder gar europaweit sucht, findet deutlich besser bezahlte Jobs – trotz gleicher Anforderungen.

Kontakte

Beziehungen schaden nur dem, der keine hat. Das gilt auch beim Gehalt. Wer es per Empfehlung in die Endauswahl geschafft hat oder sogar abgeworben wurde, kann seinen Marktwert deutlich steigern. Das gilt übrigens grundsätzlich, wenn Sie genau wissen, was Sie wert sind. Nützliche Hinweise hierfür geben unsere kostenlosen Gehaltstabellen (auch TVöD) und Gehaltsvergleiche.


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