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Vorstellungsgespräch Ausbildung: Fragen und Antworten

Sie haben eine Einladung zum Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung erhalten? Herzlichen Glückwunsch, dann haben Sie die erste Hürde bereits geschafft. Jetzt heißt es im persönlichen Gespräch zu überzeugen. Was will ein Personaler wissen? Welche Antworten sollten Sie auf die Fragen geben? Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung professionell meistern. Dazu gibt es Tipps zur Vorbereitung, zu Fragen und klugen Antworten…



Vorstellungsgespräch Ausbildung: Fragen und Antworten

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Fragen und Antworten beim Vorstellungsgespräch zur Ausbildung

In einem Vorstellungsgespräch stellen sich Bewerber und Unternehmen einander vor. Das Unternehmen schaut, inwieweit die Informationen aus dem Lebenslauf tatsächlich mit der Person übereinstimmen. Und ob der Kandidat die zu besetzende Stelle ausfüllen kann. Das geschieht mittels typischer Fragen, die sich in jedem Vorstellungsgespräch (so auch zur Ausbildung) ähneln. Die wichtigsten haben wir nachfolgend aufgelistet und geben Ihnen Informationen dazu. Sie folgen einem Aufbau des Gesprächs, das in folgende Phasen gegliedert ist:

Vorstellungsgespraech Ablauf Phasen Bewerbungsgespraech

1. Smalltalk

  • Merkmal: Die ersten Fragen sind Teil einer Aufwärmphase, ein erstes gegenseitiges Beschnuppern, dass dem Kandidaten etwas von seiner Nervosität nehmen soll.
  • Typische Frage: „Haben Sie gut hierher gefunden?“
  • Mögliche Antwort: „Ja absolut, dank Ihrer ausführlichen Anfahrtsbeschreibung war das kein Problem.“

Ungünstig

Hier sollten Sie nur kurz und positiv antworten – für tatsächlichen Ärger und Verspätungen mit der Bahn ist hier kein Platz, zumal Sie die Stimmung nicht negativ beeinflussen wollen.

2. Kennenlernen

  • Merkmal: In dieser Phase werden häufig die anwesenden Personen und das Unternehmen vorgestellt. Es wird ausgeführt, wie die ausgeschriebene Stelle beschaffen ist und was beziehungsweise wen das Unternehmen dafür sucht. Bei Schulabgängern sind Fragen zur Schule und Fächern zu erwarten, um beispielsweise etwas über Stärken und Schwächen des Bewerbers herauszufinden. Ebenso Fragen, mit denen Sie erklären, warum Sie sich für dieses Unternehmen beworben haben. Oder solche Fragen, die Rückschlüsse auf Konfliktfähigkeit zulassen.
  • Typische Frage: „Welche Schulfächer haben Ihnen besonders viel Spaß gemacht, welche weniger?“
  • Mögliche Antwort: „Ich hatte immer gute Zensuren in Mathematik, mir liegt auch das Rätselraten sehr. Mit der französischen Aussprache kämpfe ich ein bisschen, aber die Lehrerin ist sehr nett und hat mir gezeigt, wie ich mir bestimmte Wörter merken kann.“
  • Typische Frage: „Gab es Stress mit Lehrern und Mitschülern?“
  • Mögliche Antwort: „Mit den meisten Lehrern komme ich gut klar. Manche kenne ich einfach besser, weil ich sie häufiger pro Woche sehe. So ähnlich ist das mit dem Mitschülern. Ich kenne die am besten, mit denen ich die meiste Zeit verbringe. Da sieht man automatisch, wer die gleichen Interessen hat.“
  • Typische Frage: „Was wissen Sie über dieses Unternehmen?“
  • Mögliche Antwort: „Ihr Unternehmen ist ein familiengeführtes Unternehmen und existiert seit 1957. Sie stellen XY her und haben in zehn europäischen Ländern Niederlassungen. Bekannt sind Sie für Ihr großes Engagement im Bereich klimafreundliche Produktion.“
  • Typische Frage: „Warum haben Sie sich auf diese Ausbildung beworben?“
  • Mögliche Antwort: „Diese Ausbildung finde ich sehr reizvoll, da ich erst einmal praktisches Wissen erwerbe. Ich habe gesehen, dass Sie außerdem vielfältige Weiterbildungen anbieten, daher ist die Ausbildung ein solider Grundstein.“

Ungünstig

Auch hier sollten Sie einen positiven Eindruck hinterlassen: Über Fächer, Lehrer und Mitschüler, die Sie so gar nicht mochten, sollten Sie sich bedeckt halten. Rücken Sie lieber in den Vordergrund, was Ihnen gefallen hat, wer Sie beeindruckt hat, mit wem Sie gut klargekommen sind. Um Fragen nach dem Unternehmen souverän beantworten zu können, sollten Sie sich vorab gut informieren. Viele Unternehmen haben eine eigene Webseite oder eine Unternehmensseite bei Facebook. Betonen Sie die Vorzüge, warum Sie sich für die Ausbildung entschieden haben. Der Arbeitgeber möchte sichergehen, dass Sie sich ein Bild über das Unternehmen und die Stelle gemacht haben und die Ausbildung nicht bei nächstbester Gelegenheit abbrechen.

3. Selbstpräsentation

  • Merkmal: An dieser Stelle wird der Bewerber für gewöhnlich aufgefordert, etwas über sich zu erzählen. Der Arbeitgeber möchte so etwas über die Persönlichkeit erfahren. Hier geht es um die Berufswahl, warum Sie sich beispielsweise genau für diese Ausbildung entschieden haben. Oder es wird nach Hobbys und Zukunftsplänen gefragt.
  • Typische Frage: „Was halten Ihre Eltern von Ihrer Berufswahl?“
  • Mögliche Antwort: „Meine Eltern haben mir immer freie Hand bei der Entscheidung gelassen. Sie haben mich von Anfang an unterstützt. Wir haben uns oft über verschiedene Berufe unterhalten, welcher zu mir und meinen Interessen passen könnte.“
  • Typische Frage: „Wo haben Sie sich zur Ausbildung informiert?“
  • Mögliche Antwort: „Auf Karrieresprung.de habe ich zahlreiche interessante Jobprofile gefunden. Ich habe mich mit Lehrern unterhalten, was die von meinen Ideen halten. Und dann habe ich beim Berufsinformationszentrum mit einem Berater gesprochen.“
  • Typische Frage: „Was machen Sie in Ihrer Freizeit?“
  • Mögliche Antwort „Ich bin gerne unter Menschen, weshalb Mannschaftssport für mich das Richtige ist. Ich spiele seit der vierten Klasse Fußball im Verein. Vor zwei Jahren habe ich dann einen Trainerschein gemacht und angefangen, Grundschüler zu trainieren. Es macht mir Spaß, mein Wissen weiterzugeben und zu sehen, wie sich der Nachwuchs entwickelt.“

Ungünstig

Vermeiden Sie, Ihre Berufswahl wie einen Zufall oder eine Notlösung aussehen zu lassen. Betonen Sie lieber, dass Sie eine bewusste Entscheidung getroffen haben. Sie haben sich vorab an verschiedenen Stellen informiert und beraten lassen. Hobbys sind vor allem dann interessant, wenn sie soziale Kompetenzen widerspiegeln. Nicht so ideal wäre daher eine Antwort wie: „Ich liege gerne im Bett und spiele Playstation“. Wählen Sie möglichst solche Hobbys, die zeigen, dass Sie teamfähig sind. Obiges Beispiel zeigt einen Bewerber, der sowohl teamfähig ist als auch führungsstark und kommunikativ.

4. Rückfragen

  • Merkmal: Anhand der Rückfragen beobachtet der Personaler, ob Sie sich einfach nur haben berieseln lassen oder ob Sie proaktiv dem Gespräch gefolgt sind. Rückfragen an das Unternehmen signalisieren Interesse. Überlegen Sie daher bei der Planung bereits, welche Aspekte noch nicht beantwortet wurden und Sie interessieren. Zusätzlich können Sie sich im Gespräch Notizen machen.
  • Typische Frage: „Haben Sie noch Fragen an uns?“
  • Mögliche Antwort: „Ja, mich würde interessieren, in welchen Abteilungen die Ausbildung stattfindet? An wie vielen Tagen ist Berufsschule? Gibt es in meiner Abteilung noch weitere Auszubildende?“

Ungünstig

Falsch wäre mit „Nein“ zu antworten. Ebenfalls ungünstig sind Fragen, die Sie mit einer leichten Recherche selbst beantworten können, daher dienen die möglichen Antworten nur als Beispiele: Falls ein Unternehmen auf seiner Webseite bereits die jeweiligen Abteilungen auflistet oder bekannt gibt, dass an zwei Tagen Berufsschule stattfindet, wären solche Fragen kein Gewinn. Ebenfalls aufpassen sollten Sie bei Rückfragen zu Gehalt oder Urlaub – das klärt sich in einem zweiten Gespräch beziehungsweise, wenn die Ausbildung zustande kommt und ein Ausbildungsvertrag unterschrieben wird.

5. Abschied

Merkmal: Wenn Sie es an diesen Punkt geschafft haben, ist das Bewerbungsgespräch für eine Ausbildung fast vorbei. Wichtig ist jetzt, die Körperspannung zu halten, bis Sie das Gelände verlassen haben.

Ungünstig

Jetzt nicht erleichtert im Stuhl zusammensacken! Verkneifen Sie sich auch Kommentare à la „Gut, dass jetzt alles vorbei ist.“ Oder: „Ich hatte ehrlich gesagt nicht mehr mit einer Antwort von Ihnen gerechnet…“ Beides wirkt nicht besonders belastbar. Bedanken Sie sich für das freundliche Gespräch und verabschieden Sie sich. Sofern es nicht erwähnt wurde, können Sie noch nachfragen, bis wann Sie eine Rückmeldung zum Vorstellungsgespräch für die Ausbildung erhalten.


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Verbotene Fragen im Bewerbungsgespräch

Einige Personaler stellen Fragen, die verboten sind. Diese Fragen sind verboten, weil sie dazu genutzt werden könnten, Bewerber zu diskriminieren. Genau das verbietet das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG). Zu diesen Fragen gehören folgende:

  • „Planen Sie Kinder zu bekommen?“
  • „Sind Sie Mitglied in einer Partei?“
  • „Welcher Religion gehören Sie an?“
  • „Werden Sie häufig krank?“
  • „Sind Sie schwul?“

Oft geht es dem Personaler gar nicht um den Inhalt der Antwort. Vielmehr sind diese Fragen als sogenannte Stressfragen zu sehen, das heißt, es zählt die Art und Weise, wie Sie damit umgehen.

Wichtigster Tipp: Bewahren Sie die Ruhe. Sie haben bereits mit dieser Frage gerechnet und sich entsprechend vorbereitet. Sie dürfen an dieser Stelle übrigens auch lügen: Selbst wenn Sie irgendwann Kinder haben wollen, geht das Ihren Arbeitgeber nichts an. Mögliche Antworten wären daher:

  • „Nein, ich plane keine Kinder in nächster Zeit zu bekommen. Ich möchte mich voll und ganz auf meine berufliche Zukunft konzentrieren.“
  • „Nein, Parteienarbeit interessiert mich nicht. Ich finde gesellschaftliches Engagement wichtiger und helfe zweimal im Monat im Altenheim aus.“
  • „Ich praktiziere nicht. Mir ist ein gutes Miteinander wichtiger.“
  • „Nein, ich tue viel für eine gute Gesundheit. Ich ernähre mich gut und treibe Sport.“
  • „Nein. Und wenn ich es wäre, wüsste ich nicht, wie sich meine sexuelle Orientierung auf die Ausbildung auswirken sollte.“
[Bildnachweis: ClassicVector by Shutterstock.com]

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