Lebenslauf Farben: Welche und wie viele?
Farben wirken und beeinflussen unsere Wahrnehmung. Oftmals unbewusst und subtil. War der Lebenslauf früher uniform in Schwarz und Weiß gehalten, darf es inzwischen wieder etwas bunter werden. Allerdings auch nicht zu bunt. Experten und wir empfehlen, maximal eine Schmuckfarbe im Lebenslauf und in den restlichen Bewerbungsunterlagen einzusetzen – und diese stets einheitlich. Also in allen selbst erstellten Dokumenten immer dieselbe Farbe. Erst so entsteht ein stimmiger Gesamteindruck.
Welche Funktion hat die Farbe im Lebenslauf?
Eine zusätzliche Farbe im Lebenslauf dient gleich mehreren Zwecken:
- Sie setzt einen individuellen Akzent.
- Sie gibt zusätzliche Struktur und Hierarchie.
- Sie markiert zentrale Schlüsselbereiche.
- Sie kann den Lebenslauf optisch aufwerten.
- Sie schafft eine emotionale Verbindung zwischen den Unterlagen.
- Sie kann Ausdruck der Persönlichkeit sein.
- Sie kann eine subtile Botschaft vermitteln (z.B. Zugehörigkeit)
Nicht zuletzt kann das Farbschema einen professionellen und bleibenden Eindruck beim Personaler hinterlassen, ohne aufdringlich zu wirken. Grundsätzlich aber gilt: Weniger ist mehr. Setzen Sie Farben in der Bewerbung ausschließlich gezielt und dezent ein. Farben sollen den Inhalt unterstützen, nicht überlagern!
Blau ist beliebteste Lebenslauf-Farbe
Zu den beliebtesten Lebenslauf Farben gehört übrigens Blau. Das ist nicht nur die globale Lieblingsfarbe der Menschen – sie gilt auch im Job als besonders seriös und professionell. Die damit assoziierten Persönlichkeitseigenschaften zudem vorteilhaft. Falls Sie bei Ihrer Farbwahl unsicher sind, wählen Sie im Zweifel Blau. Damit machen Sie so gut wie nie etwas falsch. Und es gibt viele Blautöne…
Farbtöne in Bewerbung: Achten Sie auf Helligkeit und Sättigung!
Im Lebenslauf tabu sind generell grelle und schrille Farben. Empfohlen werden stets gedeckte Farben sowie zarte Pastelltöne, die im Hintergrund bleiben und sich nicht aufdrängen. Statt die Farbtöne in ihrer Reinfarbe einzusetzen, sollten Sie diese deshalb stets variieren und „dimmen“. Vor allem an der Helligkeit und dem Sättigungsgrad können Sie drehen.
Laut einer Studie um Lauren Labrecque von der Northern Illinois Universität haben Helligkeit und Sättigungsgrad nochmal unterschiedliche psychologische Effekte im Lebenslauf:
-
Helligkeit
Dunkle Töne wirken oft stark und dominant; helle Farben und pudrige Pastelltöne dagegen ehrlicher und jugendlicher. Ein zartes Blau kann daher der Bewerbung ab 50+ sofort mehr Frische geben.
-
Sättigung
Kräftige Farben mit hoher Sättigung sind zwar besonders auffällig und strahlen reichlich Temperament aus und sind eher der Bewerbung als Führungskraft vorbehalten. Farbtöne mit geringer Sättigung (ca. 30 %) wirken in der Bewerbung aber meist seriöser, kompetenter und teamorientierter.
Wofür sollte ich Farben im Lebenslauf einsetzen?
Farben im Lebenslauf, Deckblatt oder Motivationsschreiben eignen sich vor allem für Überschriften oder Trennlinien sowie als Akzentuierung im Hintergrund – etwa als Wasserzeichen in Word.
Durch die Farben werden die Abschnitte und Angaben im Lebenslauf nochmal deutlich hervorgehoben. Ein tabellarischer Lebenslauf wird zum Beispiel in Deutschland standardmäßig in 6-7 Abschnitte gegliedert. Deren Zwischenüberschriften können Sie z.B. immer farblich akzentuieren, also:
- Persönliche Daten
- Kurzprofil (optional)
- Beruflicher Werdegang
- Bildungsweg
- Besondere Kenntnisse
- Interessen und Hobbys
- Ort, Datum und Unterschrift
In dem Fall empfehlen wir jedoch, den Lebenslauf-Titel („Lebenslauf“) schwarz zu halten, sonst wird es insgesamt zu bunt.
Mit Farben dezent Zugehörigkeit ausdrücken
Farben wecken nicht nur Aufmerksamkeit oder heben Ihre Unterlagen von der Masse der Mitbewerber ab. Sie können damit auch subtil eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen und künftigen Arbeitgeber ausdrücken. Wählen Sie zum Beispiel eine Farbe im Lebenslauf, die dem Firmen-Logo ähnlich sieht, wird die Bewerbung unterbewusst als „internes“ Dokument bewertet – und damit sofort wohlwollender. Konkret bedeutet das. Bei einer Bewerbung bei der Deutschen Bahn wählen Sie z.B. die Farbe Rot, bei der Polizei und Bundespolizei wiederum ein dunkles Blau.
Wie kann ich meinen Lebenslauf farblich anpassen?
Beginnen Sie immer damit, zunächst einen neutralen Lebenslauf in Schwarz auf Weiß zu erstellen. Das hat den Vorteil, dass Sie sich anfangs voll auf relevante Inhalte und eine möglichst hohe Aussagekraft fokussieren. Überdies können Sie diesen Master-Lebenslauf auch später immer wieder an unterschiedliche Farbakzente anpassen.
Anschließend entscheiden Sie sich für eine zusätzliche Farbvariante, die zum angestrebten Beruf und Unternehmen passt und der Position angemessen ist. Mit Blautönen machen Sie in der Praxis kaum etwas verkehrt. Achten Sie wieder darauf, dass das Ergebnis professionell und funktional wirkt und zur Lesbarkeit beiträgt. Ein effektiver, aber dezenter Farbeinsatz unterstützt den Inhalt des Lebenslaufs und fördert dessen Ästhetik.
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Farbwirkung und -psychologie in der Bewerbung
Inzwischen gibt es unzählige Studien aus der Farbpsychologie, die zum Beispiel zeigen, dass Frauen in roten Kleidern auf Männer besonders attraktiv wirken oder Prüfer (und Personaler) bessere Noten geben, wenn sie Klausuren nicht mit einem Rotstift korrigieren… kurios, oder?!
Gleiches gilt für Ihre Bewerbungsunterlagen und den Lebenslauf: Farben beeinflussen auch hier unterschwellig die Wirkung auf Personaler und Recruiter und können so die Bewerbungschancen verbessern oder verschlechtern.
Laut Psychologie werden Farben und Farbtöne mit unterschiedlichen Eigenschaften in Verbindung gebracht. Einige wirken also besonders beruhigend und seriös, andere wiederum dominant oder extravagant. Sie können der Bewerbung und dem Lebenslauf damit also bestimmte Charaktereigenschaften zuweisen oder betonen. Aber Vorsicht: Nicht alle der genannten Farben eignen sich für die jede Bewerbung!
Farben Bedeutung und passende Berufsfelder:
- Steht für: Neugier, Freundlichkeit, Offenheit, Spontanität
- Geeignet für: Medienberufe
- Steht für: Lebensfreude, Optimismus, Geselligkeit
- Geeignet für: soziale Berufe
- Steht für: Temperament, Selbstbewusstsein, Mut, Dynamik, Vitalität
- Geeignet für: den Vertrieb
- Steht für: Extraversion, Glamour, Unabhängigkeit, Selbstständigkeit
- Geeignet für: den Handel
- Steht für: Natürlichkeit, Ausdauer, Autonomie, Harmonie
- Geeignet für: Verwaltungsberufe
- Steht für: Kompetenz, Professionalität, Ehrlichkeit, Kreativität, Vertrauen
- Geeignet für: alle Fachkräfte
- Steht für: Seriosität, Klassik, Eleganz, Würde, Macht
- Geeignet für: Führungspositionen
🟡 Gelb
🟠 Orange
🔴 Rot
🟣 Violett
🟢 Grün
🔵 Blau
⚫ Schwarz
Tipp: Wählen Sie die Farben immer mit Bedacht. Bei der Wahl der Lebenslauf Farben sollten Sie prüfen und zum Beispiel Freunde und Kollegen fragen, welche Wirkung diese auf einen Fremden hat. Ihre Lieblingsfarbe muss also nicht gleich für den Lebenslauf geeignet sein.
Lebenslauf Vorlagen – Muster für Farben
Wie unterschiedlich Farben im Lebenslauf wirken, können Sie gleich hier an unseren kostenlosen Lebenslauf Vorlagen sehen. Die Gratis-Muster in Word können Sie sich gerne gleich herunterladen und individuell anpassen. Die Farben darin stammen übrigens von einem eingefügten „Wasserzeichen“. Auch das können Sie jederzeit durch ein anderes und eine andere Farbe austauschen:
| Blau | Grau | Rot | Grün |
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