Wie viele Seiten sollte der Lebenslauf haben?
Ein perfekter Lebenslauf hat eine Länge von 1-3 DIN A4 Seiten. Personaler wollen darin einen schnellen Überblick über die wichtigsten Kompetenzen und Qualifikationen von Bewerbern gewinnen. Dafür müssen sie sich auf relevante und wesentliche Inhalte fokussieren sowie kurz fassen.
Die Lebenslauf Länge und dessen Umfang sind deshalb für Personaler oft auch ein Indiz dafür, ob sich jemand intensiv mit der Stellenausschreibung beschäftigt hat und Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden kann. Zu detaillierte oder gar überflüssige Angaben im Lebenslauf senken überdies die Aussagekraft und lenken von den relevanten Argumenten ab.
Hat ein Lebenslauf Seitenzahlen?
Weil ein tabellarischer Lebenslauf nicht länger als 2-3 Seiten ist, benötigen Sie keine Seitenzahlen und müssen die Bewerbung auch nicht durchnummerieren. Inhaltlich sieht jede Lebenslaufseite anderes aus: Auf der ersten Seite sind zum Beispiel persönliche Daten und Bewerbungsfoto, auf der letzten Seite Datum und Unterschrift. Das reicht, um die richtige Reihenfolge zu identifizieren.
Aufbau und Layout unterscheiden sich überdies vom Bewerbungsschreiben, sodass auch hierbei keine Verwechslungsgefahr besteht.
Kann ein Lebenslauf auch 2 Seiten haben?
Ein Lebenslauf mit nur 2 Seiten ist kein Problem – im Gegenteil: Studien zeigen, die meisten Bewerberinnen und Bewerber reichen Lebensläufe mit 2 Seiten ein – sogar unabhängig vom Joblevel. Weniger ist oft mehr.
Für einen Schüler Lebenslauf oder bei Berufseinsteigern mit nur wenigen Berufserfahrungen reicht oft nur eine Seite. Ein Kurzlebenslauf hat sogar grundsätzlich nur eine Seite.
Als Faustregel für die optimale Länge können Sie sich merken: „Pro 10 Jahre Berufserfahrung eine Seite im Lebenslauf.“ Bei mehr als 30 Jahren sollten Sie sich dennoch auf 3 Seiten beschränken. Alles, was 10 oder mehr Jahre zurückliegt, wird immer irrelevanter und kann daher gekürzt werden.
Wie kann ich den Lebenslauf kürzen?
Falls Ihr Lebenslauf zu lang ist, können Sie die Seitenzahl durch Kürzen reduzieren. Dafür empfehlen wir folgende Strategien:
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Zusammenfassen
Mit steigender Erfahrung interessiert der ausführliche Bildungsweg (Schule, Ausbildung, Studium) immer weniger. In dem Abschnitt reicht dann der höchste Bildungsabschluss mit Abschlussnote und Schwerpunkten.
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Auswählen
Stationen, die älter als 10 Jahre sind, dürfen Sie drastisch komprimieren. Oft reichen nur 1-2 Stichpunkte. Praktika können Sie ganz streichen.
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Weglassen
Kürzen Sie bereits im Kopfteil des CV: Familienstand, Staatsangehörigkeit, Konfession gehören nicht in einen modernen Lebenslauf.
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Verdichten
Ein moderner Trend ist, die wichtigsten Kompetenzen in einem Kurzprofil zusammenzufassen. Das spart Platz. Das Bewerbungsfoto lässt sich auf ein Deckblatt auslagern.
Versuchen Sie jedoch nie, die Lebenslauf Länge durch eine kleinere Schriftart zu reduzieren. Eine kleinere Schriftgröße als 11 Punkt wird unleserlich. Besser ist, Unwichtiges zu kürzen.
Woran erkenne ich, was wichtig im Lebenslauf ist?
Lesen Sie sich die Stellenanzeige nochmal aufmerksam und gründlich durch. Profis unterscheiden beim Anforderungsprofil zwischen Muss- und Kann-Qualifikationen:
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Muss-Anforderungen
Häufig handelt es sich hierbei um messbare Hard Skills: Ausbildung, Studium, Fortbildungen. Zu erkennen sind sie an Formulierungen wie: „Voraussetzung ist“, „wir erwarten“ oder „Sie verfügen nachweislich über“.
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Kann-Anforderungen
Hinter den weichen Kriterien stecken meist Soft Skills, z.B. Teamfähigkeit, Lernbereitschaft, Eigeninitiative oder Belastbarkeit. Typische Formulierungen sind: „Idealerweise besitzen Sie“, „Von Vorteil sind“ oder „…runden Ihr Profil ab.“
Für den Lebenslauf bedeutet das: Die Muss-Anforderungen sollten Sie zu mindestens 70 % erfüllen und unbedingt ausführlich im Lebenslauf nennen. Kann-Kriterien wiederum bringen Pluspunkte, sind aber nicht zwingend erforderlich und können auch mal knapper ausfallen. Relevanz und Aktualität haben aber immer Vorrang.
Was bedeutet „lückenlos“ im Lebenslauf?
Ein perfekter Lebenslauf sollte lückenlos, muss aber nicht zwingend vollständig sein. Bedeutet: Erst bei Auszeiten von mehr als 2 Monaten sprechen Personaler von „Lücken im Lebenslauf„. Alles davor gilt als „Orientierungsphase“ oder ganz normale „Jobsuche„. Und selbst länge Lücken können Sie z.B. als „Elternzeit“, „Pflege von Angehörigen“ oder „eigene Projekte“ erklären. Statt einer langen Lebenschronik können Sie sich also auf Passagen konzentrieren, die einen Unternehmensbezug haben.
Was muss alles in den Lebenslauf?
Ein professioneller Lebenslauf muss vor allem vollständig, lückenlos, übersichtlich sowie tabellarisch und antichronologisch aufgebaut sein. Dazu wird er in 7-8 Abschnitte gegliedert, deren Reihenfolge in Deutschland meist standardisiert ist. Orientieren können Sie sich an diesem Muster:
- Überschrift („Lebenslauf“)
- Persönlichen Daten
- Kurzprofil (optional)
- Beruflicher Werdegang
- Bildungsweg
- Besondere Kenntnisse
- Interessen & Hobbys (optional)
- Ort, Datum, Unterschrift
Die optionalen Abschnitte können Sie entweder weglassen oder wieder stark kürzen. Die größte Herausforderung bleibt der „Berufliche Werdegang“. Überlegen Sie zum Beispiel, ob Sie einige Zeiträume und ältere Stationen zusammenfassen können oder weniger ausführlich die Aufgaben und Tätigkeiten beschreiben.
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