Referat halten: 14 starke Tipps für Schüler & Studenten

In der Schule oder im Studium müssen Schüler und Studierende immer wieder mal ein Referat halten. Nicht wenige haben Angst davor – müssen Sie aber nicht! Wir zeigen, wie Sie Ihr Referat perfekt vorbereiten und später überzeugend und erfolgreich halten – mit mehr als 14 bewährten Tipps…

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Was bedeutet es, ein Referat zu halten?

Der Begriff „Referat“ stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet in frei übersetzt „Er/sie möge berichten“. Wer ein Referat halten soll (auch: Übungsreferat), sollte also einen kurzen, mündlichen Vortrag oder Bericht über ein bestimmtes Thema geben. Bevorzugt wird dabei meist die freie Rede oder Präsentation – möglichst ohne viel abzulesen.

Die Person, die das Referat hält, nennt man übrigens „Referent“, „Redner“ oder „Sprecher“.

Häufige Fragen zu Referaten

Was ist ein Referat?

Ein Referat ist eine Vortragsform, bei der eine Person oder Gruppe ein Thema innerhalb begrenzte Zeit vorstellt. Dazu recherchieren Schüler oder Studenten bestimmte Ereignisse, Tatsachen oder veröffentlichte Forschungsbeiträge von Wissenschaftlern. Oft gibt es einen bestimmten Schwerpunkt, aus dem sich Fragen ergeben, die das Referat beantworten soll.

Warum sind Referate wichtig?

Vielen Schülern und Studenten fallen Referate schwer. Sie sind dennoch wichtig, weil sie auf das spätere Berufsleben und andere Situationen vorbereiten, in denen Sie frei reden können müssen. Zudem hilft das Referat halten Ihnen dabei, Gedankengänge und Themen logisch zu strukturieren und anderen Inhalte verständlich zu präsentieren.

Wie lange soll ein Referat sein?

Das kommt darauf an, wo und zu welchem Zweck Sie ein Referat halten. In der Schule dauern Referate zwischen fünf und zehn Minuten in der Unterstufe. In der Oberstufe – beispielsweise zur Abiturvorbereitung – kann ein Referat eine halbe Stunde dauern.

Die Redezeit steigt mit Alter und Professionalisierung: An der Uni kann ein Referat zwischen 45 und 60 Minuten dauern, dann folgt Zeit für Diskussionen und Fragen. Impulsreferate im modularisierten Bachelorstudium hingegen sind deutlich kürzer, zwischen 15 und 20 Minuten.

Was ist wichtig für ein Referat?

Eine vernünftige Gliederung in Einleitung, Hauptteil und Schluss geben dem Referat eine Struktur und sind essentiell für die Zuhörer. Zunächst nennen Sie das Thema (und gegebenenfalls eine bestimmte Fragestellung). Dann geben Sie einen kurzen (!) Ausblick darüber, welche Punkte Sie nachfolgend ansprechen. Im Hauptteil folgt die eigentliche Präsentation des Themas.

Verwenden Sie dafür verschiedene Medien zur Illustration. Formulieren Sie verständlich und reden Sie im angemessenen Sprechtempo. Im Schlussteil fassen Sie Ihre Ergebnisse (bestätigte/widerlegte Thesen) zusammen. Ordnen Sie das Thema in den Gesamtkontext, stellen Sie Ihren Bewertung oder die eines Forschers zur Diskussion und geben Sie einen Ausblick über wissenswerte Aspekte, die Gegenstand weiterer Forschung sein könnten.

Wie schreibe ich ein Referat in der Grundschule?

Meist existiert ein konkreter Referatsgegenstand, das Kind soll beispielsweise über sein Haustier oder seine Lieblingspflanze referieren. Zu klären sind weitere Vorgaben wie die Dauer, ob eine Verschriftlichung notwendig ist und welche Medien (Tafel, Flipchart, Audiodateien…) zum Einsatz kommen sollen.

Der Aufbau des Referates bleibt gleich: Einleitung, Hauptteil, Schluss. Die Anforderungen an Quellen sind in der Grundschule im Vergleich zur Universität natürlich geringer. Dennoch sollten bereits Kinder lernen, dass der Rückgriff auf Fachbücher, Lexika und Experten wichtig für die Qualität des Referats ist. Erste Hinweise zur Recherche gibt der Lehrer, weiterführende Informationen bieten Bibliotheken und das Internet.

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Referat oder Vortrag: Was ist der Unterschied?

In beiden Fällen – beim Vortrag und Referat – wird etwas „vorgetragen“ und präsentiert. Deshalb werden beide Begriffe oft synonym genutzt, es gibt aber Unterschiede:

Kriterium

Referat

Vortrag

Kontext Schule, Uni Meeting, Konferenz
Ziel Überblick geben, Verständnis beweisen Wissen oder Meinungen vermitteln
Präsentation Tafel, Flipchart, Handout Bildschirm, Beamer, Bühne
Inhalt Fokus auf Verständnis Fokus auf Überzeugung
Vorbereitung Recherche Expertise
Interaktion Fragen danach Diskussion möglich

Beide Formate haben starke Überschneidungen, keine Frage. Im wissenschaftlichen Umfelt ist ein Referat oft eine spezielle Form des Vortrags, wobei der Fokus stärker auf der eigenständigen Auseinandersetzung mit einem Thema und der Vermittlung der eigenen Erkenntnisse liegt. Ein Vortrag kann dagegen eher eine strukturierte Experten-Präsentation sein, mit dem Ziel Menschen oder potenzielle Kunden zu überzeugen oder wichtige Trends und Techniken zu vermitteln oder Impulse zu geben.

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Referat halten: Tipps zu Vorbereitung & Gliederung

Über den Erfolg eines Referats entscheidet oft schon die die Vorbereitung. Auch das größte Präsentationstalent oder die genialste Rampensau kann inhaltliche und fachliche Schwächen nicht ausgleichen! Lehrer, Dozenten und Fachpublikum merken sofort, ob der oder die Referentin weiß, wovon sie spricht.

Fangen Sie mit der Vorbereitung deshalb möglichst früh an. Bewährt haben sich 2-3 Wochen vor dem Referat. So haben Sie genug Puffer für Recherche, Gliederung und Vorbereitung der Medien (Flipchart, Powerpoint-Präsentation, Handout).

Referat vorbereiten – 6 Tipps

  1. Themenfindung

    Ist das Thema frei wählbar, beginnen Sie idealerweise mit einem Brainstorming: Suchen Sie sich ein Thema aus, das möglichst Interesse weckt, aber auch Sie selbst interessiert. Notieren Sie sich alle Ideen und Fragen, die Ihnen dazu einfallen. Überlegen Sie, was Sie besonders wichtig finden und welche Fragen die Zuhörer später beantwortet haben wollen. Eine Mindmap kann übrigens helfen, das Thema einzugrenzen.

  2. Informationssammlung

    Recherchieren und sammeln Sie im zweiten Schritt alle wichtigen und relevanten Informationen zu Ihrem Thema und erstellen Sie am besten gleich ein Literaturverzeichnis mit den Quellen. Das macht sonst hinterher nur unnötig zusätzliche Mühe! Tipp: Recherchieren Sie nach dem Schneeballsystem – also beginnend bei den Übersichten und dann immer weiter zu vertiefenden Quellen. Begrenzen Sie sich aber wirklich auf den Kern – man kann sich auch tot recherchieren!

  3. Gliederung

    Nun wird es Zeit, dass Sie Ihr zukünftiges Referat strukturieren. Erstellen Sie eine Gliederung und teilen Sie das Referat in sinnvolle Abschnitte. Bewährt hat sich der klassische Aufbau in: Einleitung (kurze Einführung ins Thema), Hauptteil (zentrale Erkenntnisse), Schluss (Fazit und Ausblick für die Zukunft). Für einen starken Einstieg sollten Sie eine steile These aufstellen (vulgo: Hook), für einen gelungenen Abschluss können Sie mit einer Streitfrage enden und mit den Zuhörern anschließend diskutieren. Behalten Sie dabei aber stets die Zeitvorgaben im Auge!

  4. Präsentationsmedien

    Entscheiden Sie sich jetzt für die Hilfsmittel, die Sie beim Referat halten nutzen wollen oder dürfen. Dazu gehören Präsentationsfolien, die Tafel, Plakate, Flipchart oder digitale Präsentationsformen. Bei der Wahl der Präsentationsmedien müssen Sie natürlich die Vorgaben oder technischen Möglichkeiten der Schule oder Hochschule berücksichtigen sowie die spezifischen Vor- und Nachteile: Powerpoiint-Folien sollten nur wenige Stichpunkte enthalten; Flipchart-Blätter malen Sie am besten vor, das spart Zeit; Grafiken und Bilder dienen nur der Unterstützung und sollten möglichst einfach und klar sein (Copyrights beachten!). Bei einem Referat reichen in der Regel 7-10 Folien oder Blätter. Den Rest vermitteln Sie auf der „Tonspur“.

  5. Stichwortkarten

    Weil ein Referat möglich frei gehalten werden sollte, schreiben Sie sich am besten noch kleine DIN A5 Moderationskarten, auf denen Sie nur die wichtigsten Stichpunkte notieren. Diese dienen als Gedächtnisstütze und werden nicht abgelesen!

  6. Thesenpapier

    Ein Thesenpapier oder eine Zusammenfassung, die Sie vor oder am Ende des Referats als Handout ausgeben, kann nochmal die Diskussion befeuern oder die Aufmerksamkeit steigern. Wichtig ist hierbei jedoch: Das Thesenpapier wird immer VOR dem Referat verteilt, weil es der Einordnung hilft; die Zusammenfassung dagegen immer NACH dem Vortrag, sonst hört Ihnen niemand mehr zu und liest nur noch.

Ansonsten gilt: üben, üben, üben! Trainieren Sie das Referat 2-3 Mal vor dem Spiegel, der Handykamera oder vor Freunden und Familie. Das gibt Ihnen mehr Selbstsicherheit und aus dem Feedback lernen Sie direkt, ob und wo es noch Schwachstellen gibt.

Was tun bei einem schwierigen Referat-Thema?

Falls Sie das Thema für Ihr Referat nicht frei wählen konnten und jetzt aber zu schwierig finden, haben Sie zwei Optionen: Suchen Sie das Gespräch mit dem Lehrer, Dozenten oder Prüfer und erklären Sie, dass Sie das Referat in der vorgegebenen Zeit unmöglich schaffen oder halten können – zu komplex! Gleichzeitig sollten Sie ein alternatives Thema anbieten, das mindestens genauso attraktiv ist. Damit erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, doch noch Ihr Wunschthema durchzusetzen. Andernfalls sollten Sie darum bitten, dass man Ihnen bei der Gliederung hilft und das Thema noch mehr eingrenzt.

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Referat halten – 8 bewährte Tipps

Die Vorbereitung steht! Einem erfolgreichen Referat steht damit kaum noch etwas im Weg. Jetzt müssen Sie die PS allerdings noch auf die Straße bringen und das Referat halten. Hier sind unsere besten Tipps, wie Sie einen echten Knaller landen und mit einem spannenden Referat überzeugen:

  1. Einleitung halten

    Beginnen Sie mit einer knackigen These, einer rhetorischen Pause oder einem Versprechen: „In den nächsten 30 Minuten werdet ihr erfahren, warum…“ Auch eine ungewöhnliche Grafik oder Frage schaffen sofort Aufmerksamkeit und wecken die Neugier der Zuhörer.

  2. Frei sprechen

    Die Königsdisziplin ist, das Referat frei zu halten. Spätestens jetzt zahlt sich die gründliche Vorbereitung aus. Karteikarten mit Stichworten sind natürlich erlaubt, aber höchstens als Gedächtnisstütze! Nichts ist ermüdender für ein Publikum, als eine abgelesene Rede.

  3. Langsam sprechen

    Sie sind nervös, klar. Die meisten wollen das Referat deshalb möglichst schnell hinter sich bringen. Fehler! Rattern Sie den Vortrag nie hastig und ohne Pausen runter. Das wirkt weder überzeugend noch kompetent – und verstehen können die Zuhörer so auch nichts. Sprechen Sie unbedingt langsam, ruhig, laut und deutlich. Und machen Sie immer wieder Pausen, um z.B. Aussagen zu betonen. Das wirkt!

  4. Einfache Worte wählen

    Wer etwas wirklich verstanden hat, kann es mit einfachen Worten erklären und kommt auf den Punkt. Fachbegriffe sind oft nur Nebelkerzen, die Kompetenz vorgaukeln sollen. Ihr Referat kommt viel besser an, wenn Ihre Mitschüler oder Kommilitonen verstehen, was Sie sagen. Und sind Fachbegriffe unvermeidlich, dann erklären Sie diese kurz.

  5. Blickkontakt halten

    Schauen Sie bloß nicht die ganze Zeit auf Ihre Folien, Stichwortkarten und drehen Sie dem Publikum möglichst nie den Rücken zu. Stattdessen schauen Sie bitte immer wieder zu den Zuhörern und bauen zu einzelnen Blickkontakt auf, um mehr Verbindung aufzubauen.

  6. Körperspannung aufbauen

    Wenn Sie die Bühne betreten oder nach vorne gehen, bauen Sie Körperspannung auf und nehmen Sie eine aufrechte und selbstbewusste Körperhaltung ein. Diese überträgt sich sofort auf Ihre Ausstrahlung und Wirkung Ihrer Worte (siehe: Biofeedback).

  7. Positiv bleiben

    Eine positive Einstellung zum Referat spielt eine entscheidende Rolle für Ihre Überzeugungskraft (und Note), denn das überträgt sich immer auf Ihr Publikum. Denken Sie daher schon im Vorfeld daran, wie Sie die Bühne rocken und viel Applaus für das Referat bekommen. Klingt albern? Ist es nicht! Mit einer solchen Ausstrahlung sprechen Sie sofort leichter und lockerer.

  8. Schlusspunkt setzen

    Lassen Sie das Referat am Ende nie einfach ausplätschern, sondern schließen Sie es mit einer Pointe oder einem deutlichen Höhepunkt ab. Das kann ein Motto, ein kluges Zitat oder ein einprägsamer Merksatz sein. Hauptsache, es wird deutlich, dass Sie am Schluss angekommen sind. Wem gar nichts Originelles einfällt kann immer noch sagen: „Danke für eure Aufmerksamkeit.“

Welche Fehler sollte ich unbedingt vermeiden?

Gleichzeitig gibt es beim Referat halten auch einige klassische Fehler, die Referent unbedingt vermeiden sollten. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Das Referat vom Papier ablesen.
  • Keine Struktur und keinen roten Faden haben.
  • Eine monotone oder zu schnelle Sprechweise.
  • Zu viele Füllwörter wie „ähm“, „quasi“ oder „halt“ einbauen.
  • Reine Worthülsen und inhaltlose Phrasen nutzen.
  • Keine Beispiele nennen.
  • Zu viele nervöse Bewegungen machen oder die Hände in Hosentaschen stecken.
  • Zu viel sagen wollen – und deshalb den Zeitrahmen sprengen.
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Wie kann ich meine Redeangst überwinden?

Sie sollen ein Referat halten, doch schon der Gedanke daran treibt den kalten Schweiß auf Stirn und Hände? Etwas Lampenfieber ist zwar normal, das haben auch Profis und Berufs-Speaker. Wird die Angst vor dem Referat aber zu einer blockierenden Panikattacken, können Sie mit den folgenden Tipps Ihre Redeangst überwinden:

  • Stellen Sie sich der Angst und malen Sie sich aus, was Schlimmstenfalls passieren könnte – und wie realistisch das ist. Das relativiert bereits viele vage Ängste.
  • Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit nicht auf die Redeangst oder die Angst vor dem Referat, sondern auf die Interaktion mit den Zuhörern: Bitten Sie um Handzeichen oder Abstimmungen und achten Sie auf jene, die Ihnen zulächeln.
  • Bewegen Sie sich auch auf der Bühne. Bewegung ist ein natürlicher Stresslöser. Wer merkt, dass er oder sie beim Referat verkrampft, läuft einfach hin und her – aber langsam und bedächtig!
  • Atmen Sie besser: Das Ausatmen ist beim Reden wichtiger als das Einatmen – das passiert von selbst. Wichtig ist, dass Sie die Luft langsam und vollständig rauslassen und dabei entspannen. Machen Sie eine kleine Pause, bevor Sie wieder einatmen. Das beruhigt sofort – und merkt niemand.
  • Und falls Sie einen Blackout haben: Wackeln Sie mit den Zehen. Kein Witz! Dafür muss sich das Gehirn auf die Füße konzentrieren und hat keine Zeit mehr für die Gedankenblockade.

Wir wünschen: Viel Erfolg bei Ihrem Referat!


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