Alumni-Programm: Bedeutung, Beispiele: Wie nutzen?

Gute Kontakte und das sprichwörtliche Vitamin B nutzen ein Berufsleben lang. Ein Alumni-Programm bietet genau das: ein Netzwerk ehemaliger Kommilitonen und Absolventen, die sich im Laufe der Karriere weiter unterstützen. Tipps, Beispiele und Strategien, wie Sie die Alumni-Programme nutzen…

Alumni Programm Definition Bedeutung Beispiele Wie Nutzen Strategien

Definition: Was ist ein Alumni?

Der Begriff „Alumni“ (männlich: Alumnus, weiblich: Alumna) bezeichnet ehemalige Studierende oder Hochschulabsolventen einer Universität. Das Wort stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich „Zögling“ oder „der Genährte“.

Heute wird als Alumni die Gruppe der ehemaligen Studierenden, Absolventen sowie oft auch ehemalige Lehrende oder Mitarbeitende einer Hochschule verstanden. Alumni-Netzwerke pflegen die Verbindung zwischen den Ehemaligen und ihrer Hochschule, bieten Austausch und unterstützen sich oft gegenseitig durch Erfahrung, Beratung oder sogar finanzielle Beiträge.

Was ist ein Alumni-Programm?

Alumni-Programme können ein mächtiger Baustein im eigenen Netzwerk sein, vor allem am Anfang der Karriere. Nicht wenige Alumni-Clubs und -Vereine haben hehre Ziele – zum Beispiel:

  • Die Beziehungen der Alumni untereinander pflegen und stärken
  • Den gemeinsamen Austausch (auch international) zu fördern
  • Vorhandenes Wissen und Erfahrungen teilen
  • Weiterbildung und Serviceangebote anbieten

Viele Alumni-Programme sind kostenlos oder verlangen nur einen geringen Jahresbeitrag. Der größte Vorteil aber ist, dass dort verschiedene Abschluss-Jahrgänge zusammenkommen – und damit Menschen auf unterschiedlichen Karrierestufen und mit diversen Erfahrungen aus unterschiedlichen Branchen und Berufen.

Dieses Wissen lässt sich bei Alumni-Treffen und natürlich später im Job nutzen. So mancher Alumnis hat über dieses Netzwerk schon einen Traumjob oder hilfreichen Mentor gefunden.

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Alumni-Programme und Events: Bitte keine Eigenwerbung

Wie bei jedem Networking gilt auch für Alumni-Prgramme: Erst geben, dann nehmen! Wer dort nur Selbstmarketing macht oder permanent Gefälligkeiten einfordert, riskiert den Rausschmiss.

Die Grundregel für alle Alumni lautet: Der Austausch steht im Vordergrund. Zuerst sollten Sie sich mit Ihrer Expertise einbringen und für die Gruppe engagieren. Der Rest kommt dann von selbst.

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Tipps und Strategien fürs Alumni-Programm

Damit Sie etwaige Veranstaltungen und Programme sinnvoll vorbereiten beziehungsweise besser nutzen, haben wir die wichtigsten Tipps und Strategien für Alumni-Netzwerke und Programme zusammengestellt:

1. Grundregeln für Alumni-Programme

  • Gegenseitiger Nutzen

    Die wichtigste Regel überhaupt lautet: Netzwerkarbeit beruht immer auf Gegenseitigkeit. Schaffen Sie daher Mehrwert für Ihre Kontakte, sonst können Sie keine Gegenleistung erwarten.

  • Klares Ziel

    Definieren Sie das Ziel Ihrer Netzwerkarbeit und führen Sie es sich immer wieder vor Augen.

  • Kontinuierliche Kontaktpflege

    Sie wollen Ihr Netzwerk dauerhaft festigen? Dann müssen Sie am Ball bleiben und regelmäßig Kontakt aufnehmen.

  • Hohe Qualität

    Den Wert Ihres Netzwerks bestimmen Sie selbst – durch die Menschen, die Sie darin aufnehmen. Wählen Sie diese sorgfältig und im Hinblick auf Ihr Ziel aus.

  • Grundsätzlich nachfassen

    Wenn Sie einen neuen Kontakt dauerhaft behalten wollen, müssen innerhalb von 3 Tagen nachfassen. Nehmen Sie – per E-Mail, Brief oder Telefon – Kontakt auf und erinnern Sie an das gemeinsame Gespräch. Natürlich sollten Sie auch anklingen lassen, dass Sie sich über den Kontakt gefreut haben und diesen gerne fortsetzen wollen.

2. Überzeugendes Auftreten

  • Persönlicher Kontakt

    E-Mail, Skype, soziale Netzwerke – alles wichtige und gute Kommunikationskanäle. Doch für eine stabile Beziehung ist der persönliche Kontakt unersetzlich.

  • Authentisches Auftreten

    Auch der beste Schauspieler kann sich nicht auf Dauer verstellen. Fangen Sie daher gar nicht erst damit an! Ein freundliches, offenes und ehrliches Auftreten ist ohnehin die beste Visitenkarte.

  • Höflicher Umgang

    Eine höfliche Begrüßung, ein fester Händedruck bei persönlichen Treffen und ein generell freundlicher Umgangston sollten selbstverständlich sein. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.

  • Entspanntes Lächeln

    Einen sympathischen ersten Eindruck erreichen Sie stets durch Lächeln.

  • Bequeme Kleidung

    Natürlich sollten Sie – falls verlangt – etwaige Dresscodes berücksichtigen. Zudem ist es wichtig, sich in der Kleidung wohlzufühlen und nicht wie verkleidet. Auch das strahlen Sie aus.

  • Richtige Vorstellung

    Stellen Sie sich möglichst zuerst und mit vollem Namen vor. Schön wäre ein guter erster Satz, der Sie charakterisiert und was der andere von Ihnen potenziell zu erwarten hat. Das kann eine kurze (!) Beschreibung dessen sein, was Sie beruflich machen oder eine Formulierung, die neugierig macht.

  • Fester Stand

    Der optimale Stand ist: Beine leicht gespreizt und fest auf dem Boden, gestreckter Rücken, gerade Schultern. Nur nicht die ganze Zeit, Sie stehen ja nicht in einer Kaserne. Wer dagegen ständig von einem Bein auf das andere tippelt, sieht nervös und alles andere als sicher aus.

  • Aktiver Blickkontakt

    Schauen Sie Ihr Gegenüber offen und direkt an. Wer aktiv Blick- und Augenkontakt aufnimmt, signalisiert nicht nur Interesse, sondern wirkt auch selbstbewusst.

3. Wertvolle Kommunikation

  • Langsamer Einstieg

    Eine stabile Beziehung braucht vor allem Zeit. Beginnen Sie daher behutsam. Wünsche sollten Sie erst äußern, wenn sich Vertrauen gebildet hat.

  • Verlässliche Zusagen

    Sätze wie: „Ich melde mich morgen bei Ihnen“ sind schnell ausgesprochen, müssen aber auch eingehalten werden. An solchen Zusagen – und deren zuverlässiger Einhaltung – werden Sie gemessen.

  • Gemeinsame Interessen

    Sympathie entsteht immer dann, wenn zwei Menschen ausreichend viele Gemeinsamkeiten finden, über die sie miteinander sprechen können. Das gilt natürlich auch bei der Netzwerkarbeit: Suchen Sie daher gezielt nach Gemeinsamkeiten und Überschneidungen mit Ihrem Gesprächspartner.

  • Interessante Angebote

    Gerade beim ersten Kontakt sollten Sie Ihrem Gesprächspartner etwas bieten können. Ob es sich dabei um einen anderen Kontakt, Ideen oder Dienstleistungen handelt, spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass Sie durch diese Geste positiv im Gedächtnis Ihres Gegenübers bleiben.

  • Sinnvolle Fragen

    Sie wissen nicht, über was Sie sprechen sollen? Dann fragen Sie! Durch höfliche und zielgerichtete Fragen zeigen Sie Ihrem Gesprächspartner, dass Sie sich wirklich für ihn interessieren.

  • Geteilte Kontakte

    Wenn Sie Leute weiterempfehlen (natürlich nur die, die Sie gut kennen), profitieren gleich drei davon: der neue Kontakt, Ihr alter und Sie selbst. Denn die beiden sind nun auch noch Ihre Multiplikatoren, die Ihre Qualitäten als Vermittler und Helfer preisen werden.

  • Gespiegelte Körpersprache

    Am spiegelbildlichen Verhalten lässt sich ablesen, wie harmonisch eine Beziehung oder ein Gespräch ist. Es lässt sich aber genauso einsetzen, um die Distanz zum Gegenüber oder dessen Vorbehalte abzubauen. Spiegeltechnik nennt sich das im Fachjargon. Sie sollte allerdings nur behutsam eingesetzt werden.

  • Sichtbare Verlinkungen

    Ihre E-Mail-Signatur, die Profile in den verschiedenen sozialen Netzwerken und Ihr Blog haben eines gemeinsam: Sie können und sollten dort auf alle anderen Netzwerke verlinken und so die Kontaktaufnahme erleichtern.

5. Klassische Fehler

  • Reine Reaktion

    Wer immer nur auf die Kontaktaufnahme anderer wartet, wird sein Netzwerk niemals erweitern. Sie müssen schon selbst aktiv werden.

  • Späte Kontaktsuche

    Ihr Netzwerk muss stabil und etabliert sein, bevor Sie es nutzen. Wer erst mit der Kontaktsuche beginnt, wenn er Bedarf hat, wird kaum Erfolg haben.

  • Standardisierte Anschreiben

    Wie bei einer Bewerbung gilt auch bei der Netzwerkarbeit: E-Mails und Briefe müssen individuell formuliert und verfasst sein. Standard- oder Massenschreiben erkennen die meisten sofort – und streichen deren Verfasser aus ihrem Netzwerk.

  • Einseitiger Nutzen

    Der sicherste Weg, einen Kontakt zu verlieren und nebenbei die eigene Reputation zu schädigen, ist, einseitig Informationen abzusaugen und selbst im Gegenzug nichts anzubieten.

  • Reine Verkaufsveranstaltung

    Wenn Sie Ihren Kontaktpartnern nur Ihre Leistungen und Produkte verkaufen wollen, erreichen Sie damit vor allem zwei Dinge: ein schnell schrumpfendes Netzwerk und eine miese Reputation.

Indem Sie diese Tipps beherzigen, holen Sie das Maximum aus einem Alumni-Programm heraus. Wir können solche Netzwerke nur empfehlen, denn: Beziehungen schaden nur dem, der keine hat!


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