Dünner Lebenslauf: Aufwerten mit 5 cleveren Tricks

Der Lebenslauf ist das zentrale Element Ihrer Bewerbung. Er gibt Personalern einen vollständigen Überblick über erforderliche Qualifikationen und berufliche Erfahrungen. Was aber tun, wenn der bisherige Werdegang nur einen dünnen Lebenslauf hergibt und auch noch recht kurz ausfällt? Keine Panik: Es gibt ein paar clevere Tricks, mit denen Sie einen dünnen Lebenslauf aufwerten und aussagekräftiger gestalten können…

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Dünner Lebenslauf – was ist das?

Standard bei einer Bewerbung in Deutschland ist heute ein tabellarischer Lebenslauf. Er umfasst zwischen 1-3 DIN A4 Seiten und sollte vollständig, lückenlos und möglichst übersichtlich gestaltet sein. Dazu wird er in typische Abschnitte gegliedert, die in dieser Reihenfolge sortiert sind:

  1. Persönliche Daten
  2. Beruflicher Werdegang
  3. Bildungsweg
  4. Besondere Kenntnisse
  5. Interessen und Hobbys
  6. Ort, Datum und Unterschrift

Von einem „dünnen Lebenslauf“ sprechen Experten, wenn z.B. Berufseinsteiger kaum mehr als eine halbe Seite oder Fachkräfte mit 10-20 Jahren Berufserfahrung kaum zwei Seiten aussagekräftig füllen können. Das wirft dann Zweifel auf, was die Bewerber in der Zeit überhaupt gemacht haben und was sie für die neue Stelle gegenüber anderen Kandidaten besonders qualifiziert.

Dünnen Lebenslauf füllen: So bitte nicht!

Fehlt dem Lebenslauf die Aussagekraft, sind manche vielleicht versucht, die Vita mit erfundenen Tätigkeiten, Jobs oder Weiterbildungen zu füllen. Tun Sie das bitte nie! Die Angaben im Lebenslauf müssen wahr sein. Übertreibungen oder gar faustdicke Lügen sind ein echter Bewerbungskiller und können selbst nach Jahren im Job noch zur Kündigung führen.

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Wie kann ich einen dünnen Lebenslauf aufwerten?

Einen dünnen Lebenslauf mit ein paar Tricks und Lametta aufzuwerten, ist durchaus legal und legitim, wenn Sie dabei bei der Wahrheit bleiben. In unseren Bewerbungscoachings nutzen wir hierfür regelmäßig folgende bewährte Strategien:

1. Kurzprofil hinzufügen

Das Kurzprofil ist ein junger Trend im modernen Lebenslauf. Zwischen persönlichen Daten und beruflichem Werdegang fassen Sie Ihre wichtigsten Kompetenzen, Berufserfahrungen und Qualifikationen noch einmal in 2-4 knackigen Sätzen zusammen. Der Abschnitt lohnt sich vor allem für Berufseinsteiger, Führungskräfte und Quereinsteiger. Ein Beispiel:

Über mich

Ergebnisorientierte Führungspersönlichkeit mit langjähriger Erfahrung im Maschinen- und Anlagenbau. Ich bringe signifikante Erfolge in der Prozessoptimierung und Geschäftsentwicklung in internationalen Märkten sowie ausgeprägte Kompetenzen in der strategischen Neuausrichtung mit. Hochmotiviert, um Ihr Unternehmen zukunftsorientiert neu zu positionieren.

2. Details nennen

Ein professioneller Lebenslauf listet bisherige Stationen und Jobs nicht bloß auf, sondern nennt dazu in Stichpunkten immer noch wichtige Aufgaben und Tätigkeiten sowie erzielte Erfolge und zwar möglichst mit konkreten Zahlen. Diese machen Ihre Angaben glaubwürdig, konkret und messbar. Und sie erweitern die jeweiligen Stationen um relevanten Informationen für Personaler. Beispiel:

Beruflicher Werdegang

Senior Account Manager (MM.JJJJ – MM.JJJJ)
Beispiel GmbH, Musterstadt

  • Erschließung neuer Kundensegmente
  • Neukundengewinnung innerhalb von 6 Monaten: +8 %
  • Umsatzsteigerung: +13 %

3. Kenntnisse ergänzen

Besondere Kenntnisse und Zusatzqualifikationen im Lebenslauf machen sich immer gut – vor allem, wenn diese zur angestrebten Stelle passen. Vielen Bewerberinnen und Bewerbern sind diese oft gar nicht bewusst oder sie werden vergessen. Lesen Sie hierzu die Stellenanzeige nochmal aufmerksam durch und achten Sie vor allem auf sogenannte Muss- und Kann-Qualifikationen.

Anschließend suchen Sie nach passenden und relevanten Fortbildungen oder Zertifikaten, die den dünnen Lebenslauf weiter aufwerten können. Auch diese zählen Sie aber nicht bloß auf, sondern ergänzen wieder wichtige Details. Bei Sprachkenntnissen zum Beispiel das Sprachlevel oder bei IT-Kenntnissen genauere Spezifikationen. Beispiel:

Besondere Kenntnisse

Sprachkenntnisse

  • Englisch (C1, verhandlungssicher)
  • Spanisch (B2, gute Kenntnisse)

IT-Kenntnisse

  • MS Office (sehr gute Kenntnisse, VHS-Zertifikat)
  • Copywriting (SEO, SEA, Online-Shops, Newsletter)

4. Interessen ausbauen

Aufwerten können Sie einen dünnen Lebenslauf zusätzlich mit Hobbys, die einen Bezug zur angestrebten Position haben. Oft stecken in diesen privaten Interessen relevante Soft Skills, etwa „Teamfähigkeit“ bei Mannschaftssportarten oder „Organisationstalent“ bei Ehrenämtern. Wichtig hierbei ist aber, dass Sie nur solche Interessen und Stärken auswählen, die einen indirekten Unternehmensbezug haben und zum Anforderungsprofil passen.

5. Referenzliste anfügen

Referenzen in der Bewerbung sind nicht nur eine sehr gute Arbeitszeugnis Alternative, sondern können auch einen sonst dünnen Lebenslauf erweitern – z.B. in Form einer Referenzliste als eigener Abschnitt.

Die Referenzliste enthält grundsätzlich folgende Informationen zu jedem einzelnen Referenzgeber:

  • Vorname und Nachname
  • Jobtitel und Funktion
  • Unternehmen (inklusive Rechtsform)
  • Telefonnummer
  • E-Mail-Adresse

Personaler haben so die Möglichkeit, die Bedeutung des Referenzgebers sofort zu erfassen und zugleich Kontakt mit ihm oder ihr aufzunehmen. Im Lebenslauf können Sie 3-5 solcher Referenzen auflisten. Mehr sollten es aber nicht sein. Es zählt Klasse, nicht Masse! Beispiel:

Referenzen

Max Muster Teamleiter, Beispiel AG
Telefon: 01234 567890
E-Mail: m.muster@beispiel.de
Bea Beispiel Professorin Informatik, Uni Köln
Telefon: 0987 654321
E-Mail: b.beispiel@uni.de

Wie bekomme ich Referenzen?

Referenzgeber können unterschiedliche Personen sein: Lehrer, Ausbilder, Dozenten, Professoren, Mentor, Vorgesetzte, Förderer, Kunden oder namhafte Experten. Wenn Sie Referenzgeber auswählen, achten Sie vor allem auf einen möglichst hohen beruflichen Status oder eine fachliche Reputation. Faustregel: Der Referenzgeber steht hierarchisch mindestens eine Position über der bewerteten Person.

Grundsätzlich gilt: Bevor Sie irgendeine Referenz im Lebenslauf angeben, müssen Sie das Einverständnis des Referenzgebers einholen. Niemals einfach so Namen angeben! Sollte der Fürsprecher auf eine Nachfrage überrascht reagieren, schlägt die Wirkung ins Gegenteil um: Sie sind blamiert und stehen als Aufschneider da. Der Job ist dann futsch.

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Dünner Lebenslauf: Achten Sie auf Ausgewogenheit

Mit den genannten Tipps und Strategien konnten wir schon zahlreiche Erfolge erzielen. Es gibt nur einen Haken und Fallstrick dabei: Der dünne Lebenslauf muss insgesamt ausgewogen bleiben. Wenn etwa die Abschnitte „Referenzliste“ und „Interessen“ deutlich länger werden als die Schlüsselqualifikationen im „Werdegang“ sieht das nicht mehr gut aus und die Methode wird durchschaubar.

Versuchen Sie daher stets, die Abschnitte im CV so zu gewichten, dass Sie zwar aussagekräftiger werden, aber der Schwerpunkt immer noch auf Ihren Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen liegt. Eine andere Alternative ist: Sie schreiben einen sogenannten funktionalen Lebenslauf.

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