Funktionaler Lebenslauf: Beispiel, Tipps + Vorlage

Was ist ein funktionaler Lebenslauf?

Ein funktionaler Lebenslauf ist weder zeitlich noch chronologisch aufgebaut. Er gliedert sich allein nach Funktionen, Kompetenzen oder Berufserfahrungen und ähnelt damit eher der Profilseite in der Bewerbung. Noch ist der funktionale Lebenslauf selten in Bewerbungen. Interesse und Einsatzgebiete wachsen aber aktuell.

Sinn und Zweck des funktionalen Lebenslaufs ist, Personalern einen schnellen Überblick über relevante Qualifikationen und passende Kenntnisse zu geben. Der funktionale Lebenslauf schärft das Profil des Bewerbers und kann zugleich häufige Jobwechsel oder Lücken im Lebenslauf kaschieren.

Funktionaler Lebenslauf: Muster + Beispiel

Das folgende Muster eines funktionalen Lebenslaufs können Sie gleich online im Browser editieren und individuell anpassen. Dazu einfach auf den Kasten klicken und den Text über- und umschreiben.

Ob Sie alle der hier gezeigten Abschnitte – Praktische Erfahrungen, Projekte, Qualifikationen und Abschlüsse – verwenden, diese zusammenfassen oder anders nennen, bleibt Ihnen überlassen. Das hängt immer von dem persönlichen Werdegang und der angestrebten Stelle ab.

Sollte ich ein Kurzprofil und Personal Statement ergänzen?

Ein moderner Trend im Lebenslauf ist das sogenannte Kurzprofil oder „Personal Statement“. Das stammt ursprünglich aus der englischen Bewerbung und heißt dort auch „Resume Summary Statement“. Darin fassen Kandidaten in 2-4 Sätzen nochmal ihre wichtigsten Kompetenzen, Erfahrungen und Qualifikationen für die angestrebte Stelle zusammen.

Ein Kurzprofil ist im funktionalen Lebenslauf optional und keine Pflicht. Es kann Ihnen aber zusätzlich dabei helfen, sich von der Masse abzuheben und gibt Personalern und Recruitern einen schnellen Überblick über Ihre Motivation und Eignung. Beispiel:

Hoch motivierte, zuverlässige und kreative Texterin, die die Sprache gerne beim Wort nimmt. Ich biete 15 Jahre Erfahrungen im sicheren formulieren von Botschaften, die verfangen oder verkaufen. Ein Studium in Kommunikationswissenschaften und Fortbildungen in SEO und Copywriting runden mein Proil ab.“

Worauf muss ich beim funktionalen Lebenslauf achten?

Für die Bewerbung gibt es inzwischen zahlreiche Formen für einen Lebenslauf:

• Chronologischer Lebenslauf
• Kurzlebenslauf
• Ausführlicher Lebenslauf
• Handgeschriebener Lebenslauf

Wesentliches Merkmal bei allen ist die zeitliche Gliederung: Zu jedem Eintrag gibt es (meist links) einen genauen Zeitraum. Der Werdegang wird so für den Leser nachvollziehbar und lückenlos. Erfahrungen können chronologisch eingeordnet und nach Aktualität bewertet werden.

Unterschied zum tabellarischen Lebenslauf?

Der funktionale Lebenslauf beginnt – im Unterschied zum tabellarischen Lebenslauf – aber nicht mit der aktuellsten Position. Auch werden berufliche Stationen nicht separat dargestellt. Vielmehr wird der funktionale Lebenslauf nach sinnvollen und relevanten Abschnitten strukturiert. Dabei geht es in der Gliederung vor allem um passende, für den neuen Job relevante Abschnitte und Überschriften, wie:

• Praktische Erfahrungen
• Verantwortungsbereiche
• Projekte
• Fähigkeiten
• Qualifikationen
• Abschlüsse
• Kurse / Fortbildungen
• Sprachkenntnisse
• Referenzen

Wann und wo diese Qualifikationen erworben wurden, erscheint erst an zweiter Stelle oder überhaupt nicht. Zeitliche Lücken können so gar nicht erst entstehen.

Um mit einem solchen Lebenslauf zu überzeugen, müssen Sie klug auswählen und stets einen klaren Bezug zur angestrebten Stelle herstellen. Die genannte Fähigkeiten müssen optimal zum Stellen- und Anforderungsprofil in der Stellenanzeige passen.

Achtung: Ein funktionaler Lebenslauf kann nicht recycelt werden und muss jedes Mal neu und individuell auf den Job zugeschnitten werden.

Für wen lohnt sich ein funktionaler Lebenslauf?

Der funktionale Lebenslauf lohnt sich vor allem für Bewerber mit langer Arbeitslosigkeit, größeren Lücken im Lebenslauf sowie Quereinsteiger. Generell lassen sich alle zeitlichen Mängel wie Jobhopping oder inhaltlichen Brüche in der Vita mit einem funktionalen Lebenslauf bei der Jobsuche und Bewerbung gut verschleiern.

Ebenso empfehlen wir die Lebenslauf-Form für Freiberufler, Freelancer und Selbstständige, die zurück in die eine Festanstellung wollen und deshalb beim „Beruflichen Werdegang“ mit dem klassischen, tabellarischen Lebenslauf wenig anfangen können. Weitere Anwendungsgebiete sind Bewerbungen für ein Praktikum oder für einen Minijob, bei denen die Motivation mehr zählt als der Werdegang.

Welche Vor- und Nachteile hat ein funktionaler Lebenslauf?

Ein so ungewöhnlicher Lebenslauf hat durchaus Vorteile, aber auch ein paar Nachteile, die sich Bewerber bewusst machen und beide gegeneinander abwägen sollten. Hier ein Überblick:

Funktionaler Lebenslauf: Vorteile

• Relevante Kompetenzen stehen im Vordergrund
• Häufige Jobwechsel fallen weniger auf
• Aktuelle Arbeitslosigkeit wird unsichtbar
• Lücken im Lebenslauf verschwinden
• Besonders starker Bezug zur Stelle

Funktionaler Lebenslauf: Nachteile

• Unbekannte Form irritiert Personaler
• Kann als Täuschungsversuch verstanden werden
• Hohes Risiko für Bewerbungsabsage
• Verstärkte Nachfragen im Vorstellungsgespräch

Weil ein funktionaler Lebenslauf noch vergleichsweise jung ist, wecken Sie bei vielen Personalern damit oft noch Skepsis. Entsprechend negativ kann die Bewertung ausfallen. Ein Restrisiko bleibt daher. Gleichzeitig fällt die ungewöhnliche Vita deutlich mehr auf und kann ebenso Interesse wecken.

Wer also glaubt, mit dem klassischen Lebenslauf eher durchzufallen, findet hier eine gute Alternative. Ein funktionaler Lebenslauf ist auf jeden Fall das: einzigartig.

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