Karrieresünden: Scheitern ist oft selbstgemacht
Sie wollen im Job erfolgreich sein und Karriere machen? Grundsätzlich sind Ambitionen positiv. Trotzdem schaffen es längst nicht alle, auf der Karriereleiter emporzuklettern – trotz realistischer Karriereziele.
Der Grund dafür können mangelnde Qualifikation oder fehlendes Engagement sein. Häufiger aber stehen sich Betroffene selbst im Weg und begehen sogenannte Karrieresünden. Damit blockieren Sie die Karriereentwicklung oder riskieren sogar ein Karriere-Aus.
Definition: Was sind Karrieresünden?
Karrieresünden sind Handlungen oder Verhaltensweisen, die die berufliche Entwicklung und den Aufstieg im Job be- oder gar verhindern können. Es handelt sich dabei um folgenschwere Fehler, die Arbeitnehmer begehen und die ihre eigene Karriere sabotieren und zu einem abrupten Karrierestopp führen.
Die 6 schlimmsten Karrieresünden
Viele Karrierefehler passieren aus Unwissenheit. Die schützt allerdings weder vor den Konsequenzen, noch ist es eine gute Rechtfertigung. Umso wichtiger, dass Sie frühzeitig wissen, was Ihrer beruflichen Laufbahn schadet. Das sind aus unserer Sicht die sechs häufigsten und schlimmsten Karrieresünden:
1. Fehlende Karriereziele
Sie sind qualifiziert, motiviert und bringen alles mit, was Sie für eine erfolgreiche Karriere brauchen. Trotzdem fehlt Ihnen ein konkreter Karriereplan: Sie wissen nicht wirklich, in welche Richtung Sie sich in den kommenden 3-5 Jahren beruflich entwickeln wollen und welche Karriereschritte dafür notwendig sind?
Der Effekt: Statt strategischer und zielgerichteter Schritte stolpern Sie eher von Job zu Job und überlassen Ihre Laufbahn dem Zufall. Kann klappen – tut es aber selten! Nehmen Sie sich lieber die Zeit und entwickeln Sie konkrete Karriereziele sowie eine Strategie, wie Sie dorthin kommen. Hier ein Beispiel für einen solchen Plan. Diesen können Sie sich zusätzlich als kostenlose Vorlage herunterladen:
Download: Entwicklungsplan (PDF)
2. Falsche Bescheidenheit
Bescheidene Menschen sind sympathisch, weil sie sich nirgendwo aufdrängen oder um Aufmerksamkeit betteln. Für die Karriere macht jedoch die Dosis das Gift: Allzu große (= falsche) Bescheidenheit macht Sie im Job unsichtbar. Bleiben Ihre Leistungen und Erfolge aber verborgen, werden Sie permanent unterschätzt und übersehen, wenn es um spannende Projekte oder eine Beförderung geht.
Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Erfolge auch mit Ihnen verbunden werden und machen Sie sich damit einen Namen im Unternehmen. Auch wenn vielen Selbstmarketing im Job unangenehm ist: Es führt kein Weg daran vorbei! Das hat nichts mit Prahlerei zu tun – es reicht völlig, wenn Sie ab und an sowie an geeigneter Stelle sachlich auf Ihre Verdienste hinweisen.
3. Ausgeprägte Arroganz
Nicht nur falsche Bescheidenheit ist schlecht – auch das Gegenteil ist Gift für die Karriere: Arroganz. Schon das Sprichwort weiß: „Hochmut kommt vor dem Fall.“ Wer die Bodenhaftung verliert, stolpert irgendwann über sich selbst.
Ein solides Selbstbewusstsein ist gut und ein starker Erfolgsfaktor. Überheblichkeit aber ist ein Karrierekiller. Das Gegenmittel: Seien Sie dankbar – und vergessen Sie nie die Menschen, die Sie dorthin gebracht haben, wo Sie heute stehen. Erfolg ist praktisch immer Teamarbeit!
4. Fehlendes Feedback
Wie gut sind Ihre Leistungen wirklich, und wie zufrieden ist Ihr Chef damit? Wissen Sie das? Es ist zwar völlig okay, wenn Sie mit sich selbst zufrieden sind. Im Job zählt aber eben das Fremdbild oft mehr als das Selbstbild. Erst durch regelmäßiges Feedback vom Chef können Sie realistisch einschätzen, wo Sie stehen und wie Sie gesehen werden.
Nicht falsch verstehen: Die Fremdeinschätzung muss nicht immer der Wahrheit entsprechen. Aber Sie prägt den weiteren Karriereverlauf! Entweder, weil Sie das falsche Image dringend korrigieren müssen – oder weil Sie dadurch Schwächen in der Selbsteinschätzung erkennen, an denen Sie arbeiten sollten.
5. Übersteigerte Angst
Haben Sie Angst vor Veränderungen oder Angst vor Fehlern, treten Sie im Job auf der Stelle. Angst im Job ist einer der größten Karriereblockaden, weil Sie dadurch weniger wagen, weniger Verantwortung übernehmen und in der Komfortzone verharrenn.
Auch hier ist der Effekt, dass Betroffene abwarten und hoffen, die Dinge würden sich von alleine regeln. Ein gefährlicher Irrglaube! Überwinden Sie die Angst und treffen Sie mutige Entscheidungen für Ihre berufliche Entwicklung. Mehr Risikobereitschaft mag die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns erhöhen – sie erzeugt aber auch mehr Karrierechancen und ein deutlich schnelleres Vorwärtskommen im Job.
6. Fehlende Fortbildung
Nichts ist stetiger als der Wandel in der Arbeitswelt: Erst Globalisierung, dann Digitalisierung, jetzt künstliche Intelligenz… Nicht in sein Wissen und die Weiterbildung zu investieren, ist eine echte Karrieresünde! Wer keine neuen Fähigkeiten erwirbt, verliert schnell den Anschluss und reduziert seinen Marktwert für die Zukunft.
Kümmern Sie sich regelmäßig um Fortbildungen und erweitern Sie Ihren Horizont sowie Ihre Spezialisierung durch Kurse, Zertifikate oder den Besuch von Fach-Events. Halten Sie vor allem Ihr technisches Know-how auf dem neusten Stand (siehe: T-Shaped-Profil).
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