Karrierehemmnis: Wie Sie an Leistung scheitern können

Gerät die Karriere ins Stocken, ist meist ein typisches Karrierehemmnis daran schuld. Was viele nicht wissen: Ausgerechnet die eigene gute Leistung kann ein solches Karrierehemmnis sein. Wir erklären die Gründe dafür sowie weitere Karrierehemmnisse – und wie Sie diese überwinden…

Karrierehemmnis Bedeutung Beispiel Tipps Wie Ueberwinden

Definition: Was ist ein Karrierehemmnis?

Ein Karrierehemmnis ist ein oder mehrere Faktoren, der die berufliche Entwicklung und den Aufstieg einer Person behindern oder gar stoppen können. Es gibt unterschiedliche Arten von Karrierehemmnissen – interne wie externe Faktoren. Beispiele:

    Interne Karrierehemmnisse

  • Fehlende Karriereziele
  • Mangelnde Qualifikationen
  • Psychologische Barrieren (z.B. negative Glaubenssätze)
  • Externe Karrierehemmnisse

  • Kein Netzwerk
  • Abwesenheit von Mentoren
  • Schlechtes Timing

Auf manche Karrierehemmnisse haben Sie auch keinen Einfluss – zum Beispiel soziale Herkunft und Aussehen. Hinzu kommen teils strukturelle Ursachen oder konjunkturelle Schwächephasen (siehe: Rezession).

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Das unterschätzte Karrierehemmnis: Einsatzbereitschaft & gute Leistungen

Was zunächst völlig widersprüchlich klingt, ist in der Realität eines der größten und zugleich meist unterschätzten Karrierehemmnisse: Einsatzbereitschaft und gute Leistungen. Warum?

Dahinter steckt der sogenannte Fluch der Fleißigen: Jeder erfahrene Chef erkennt ziemlich schnell, wer zu den wahren Leistungsträgern im Team gehört. Kollegen, die anpacken können und Probleme lösen, bevor sie größer werden.

Solche fleißigen High Performer lässt aber kein Chef gehen. Das bestätigen auch Studien um Christy Zhou Koval von der Duke’s Fuqua School of Business. Sie werden so zu Opfern ihres eigenen Erfolgs. Gerne zahlt man ihnen mehr – aber eine Beförderung? Bestimmt nicht freiwillig!

Weniger Leistung als Alternative?

Wenn sich gute Leistungen oft nicht auszahlen, sollte ich dann nicht einfach weniger machen?! Auf keinen Fall! Dienst nach Vorschrift ist ein noch viel größerer Karrierekiller!

Der einzig sinnvolle Weg, dieses Karrierehemmnis zu überwinden, ist, im Unternehmen sichtbarer zu werden und seine Karriereziele deutlicher zu machen. Konkret:

  • Gespräch suchen

    Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten oder der Personalabteilung und machen Sie Ihre Karrierepläne deutlich. Dann kann der Chef diese nicht mehr so einfach ignorieren.

  • Fähigkeiten trainieren

    Erweitern Sie Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten – durch Fortbildungen oder Online-Kurse. Das steigert Ihren Marktwert und setzt den Arbeitgeber unter Druck, Ihnen etwas adäquates anzubieten.

  • Sichtbarkeit steigern

    Nutzen Sie Social Media (z.B. Linkedin) und erweitern Sie dort nicht nur Ihr Netzwerk, sondern schärfen Sie dort Ihr Profil und zeigen Sie durch Posts oder Kommentare Ihre Expertise. Das erhöht die Chance, von Headhuntern angesprochen zu werden, was wiederum das aktuelle Unternehmen zum Handeln zwingt.

  • Ersatz finden

    Wenn Ihr Vorgesetzter Angst hat, einen Leistungsträger zu verlieren, können Sie auch dafür eine Lösung bzw. einen guten Ersatz finden. Sprechen Sie mit geeigneten Kollegen, werden Sie zu deren Mentor und ziehen Sie sich einen geeigneten Nachfolger heran. So hinterlassen Sie keine Lücke und fördern zugleich die eigene Karriereentwicklung.

Sichtbarkeit zählt mehr als Leistung

Der Unternehmensberater und Buchautor Harvey Coleman fand bei seinen Studien heraus, dass es vor allem drei Erfolgsschlüssel sind, die bei einer Berufskarriere oder mehr Gehalt den Ausschlag geben: Die eigene Leistung zählt dabei nur zu 10 Prozent. Wichtiger sind die Sympathiewerte beim Chef (30%) und noch mehr die Sichtbarkeit (60%) im Job. Kurz: Nicht was Sie machen, ist entscheidend, sondern wer davon weiß!
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Karrierehemmnis: 5 weitere Gründe, warum es nicht weitergeht

Neben zu guten Leistungen gibt es noch weitere Gründe, warum es mit der beruflichen Laufbahn nicht weitergeht. Die folgenden Karrierehemmnisse sollten Sie daher ebenfalls im Blick haben:

1. Mangelhafte Qualifikationen

Die Leistungen im Job können noch so gut sein: Fehlen erforderliche Schlüsselqualifikationen und Kompetenzen für einen Aufstieg (z.B. Führungsqualitäten), werden Sie an eine gläserne Decke stoßen.

2. Anhaltender Karrierestillstand

Wer sich in seinem Beruf nicht alle 3-5 Jahre weiterentwickelt, riskiert den sogenannten Klebeeffekt (auch: Status-quo-Effekt). Der besagt, dass Mitarbeiter, die zu lange auf einer Position verharren, immer seltener befördert werden – selbst wenn Sie weiterhin gute Leistungen bringen und qualifiziert sind.

3. Unscharfes Profil

Wofür wollen Sie stehen? Was sind Ihre Top-Talente und Alleinstellungsmerkmale? Sichtbarkeit allein bringt noch keinen Karrierekick – Sie müssen sich zugleich ein klares Profil erarbeiten, sodass Ihr Name sofort fällt oder in den Sinn kommt, wenn es um Ihr Thema geht. Das gelingt zum Beispiel, indem Sie sich in Ihrem Zielbereich immer wieder zu Wort melden, einbringen, mitmachen. Es muss klar sein: Das ist Ihr Top-Thema – siehe: T-Shaped-Profil.

4. Fehlende Fürsprecher

Viele Arbeitnehmer unterschätzen die Bedeutung von Networking und dem sprichwörtlichen Vitamin B. Dabei schaden Beziehungen vor allem dem, der keine hat! Informelle Netzwerke verschaffen nicht nur einen Informationsvorsprung, sondern oft auch den Zugang zum sogenannten verdeckten Arbeitsmarkt – und damit zu Top-Jobs. Fehlende Kontakte, Mentoren oder Fürsprecher sind ein enormes Karrierehemmnis!

5. Passives Abwarten

„Qualität setzt sich durch!“ – Das denken viele und denken falsch. Zurückhaltung, falsche Bescheidenheit und passives Abwarten bringen Sie nirgendwo hin. Karriere wird gemacht – sie passiert nicht einfach so. Wenn Sie endlich Ihren Karrieredurchbruch verwirklich wollen, müssen Sie aktiv werden, sichtbarer werden, Ihr Profil schärfen (siehe oben). Alternativen gibt es nicht.


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