Was ist eine Karriereblockade?
Der Begriff Karriereblockade beschreibt eine Stagnation der eigenen beruflichen Entwicklung – oft ausgelöst durch eine eigene (innere) Blockade oder durch schädliche Verhaltensmuster.
Im Gegensatz zum Karriereknick, der bereits eine negative Richtung beschreibt, bedeutet die Karriereblockade nur einen akuten Widerstand. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Hindernis und die Selbstblockade überwinden können…
Was tun gegen die Karriere Blockade?
Wenn es beruflich nicht weitergeht, neigen die meisten zuerst dazu, die Schuld bei anderen – den Umständen, dem Chef oder den Kollegen – zu suchen. Dabei sind wir oft „unser schlimmster Feind“, sagt Hans Dieter Mummendey, Professor für Sozialpsychologie an der Universität Bielefeld und nennt dies die „Psychologie der Selbstschädigung.“
Wenn unser Selbstwertgefühl angegriffen wird, wenn wir über Fehler, Misserfolge und Schwächen stolpern, entsteht eine kognitive Dissonanz zwischen dem positiven Selbstbild und den tatsächlichen Ergebnissen, die nur schwer zu ertragen ist.
Selbst-schädigenden Verhaltensweisen erkennen
Um diese Kluft zu überwinden, tun wir Dinge, die mehr Schaden anrichten als helfen: Wir suchen nach faulen Ausreden, verleugnen oder ignorieren Fehler, gehen in die Flucht nach vorn, beschuldigen andere, machen weiter als sei nichts passiert… Das Ergebnis ist nicht nur eine klassische Selbstsabotage, sondern eben auch eine Karriereblockade.
Was tun? Der effektivste Weg, ist die selbst-schädigenden Verhaltensweisen zu erkennen und abzustellen. Das gelingt freilich selten auf Anhieb, weil es sich dabei meist um unbewusste und lange trainierte Gewohnheiten handelt. Mit der Zeit aber können Sie die Karriereblockade überwinden – Stück für Stück…
Karriereblockade Beispiele: So bitte nicht!
Was tun, wenn die Karriere stockt? Der erste Schritt ist immer Selbstreflexion und das kritische Hinterfragen eigener Verhaltensmuster. Hinter folgenden, harmlos klingenden Sätzen kann bereits eine Art Selbstblockade stecken…
„Es tut mir leid.“
Nichts gegen eine aufrichtige Entschuldigung! Aber es gibt Menschen, die sich für alles entschuldigen, jeden Fehler auf sich beziehen und ihr Licht konsequent unter den Scheffel stellen. Wenn Sie schon nicht an sich glauben, wer soll es dann tun? Mehr noch: Sie sabotieren mit solchen Aussagen nachhaltig ihr Image und werden zu dem, was Sie über sich sagen (siehe: Andorra-Effekt).
„Klar mache ich das auch noch.“
Hilfsbereitschaft ist eine noble Geste. Gleichzeitig können viele Menschen weder Nein sagen, noch anderen klare Grenzen setzen. Der Effekt: Sie werden ausgenutzt und überfordern sich. Ein sicherer Weg in den Burnout.
„Pausen werden überbewertet!“
Immer nur funktionieren, funktioniert nicht. Diese Form der Karriereblockade ist vielen nicht bewusst: Sie wollen möglichst produktiv sein und rackern sich ab. Wer keine Pausen macht, erreicht aber nur das Gegenteil: Die Leistungen werden schlechter, die Fehler werden mehr. Körper und Geist brauchen spätestens alle 90 Minuten eine Pause. Wissenschaftlich besser ist sogar der Arbeitsrhythmus 52-17.
„Ich darf nicht aufgeben!“
Durchhalten wollen, Entschlossenheit und Ausdauer beweisen – das ist zunächst wichtig und richtig. Es geben mehr Menschen auf, als dass sie scheitern. Aber auch hier gibt es Grenzen: Wer erkennt, dass eine Sache nicht funktioniert oder der Job einfach nicht mehr zu einem passt, blockiert sich mit solchen Durchhalteparolen nur selbst und verwehrt sich ein glücklicheres Leben (siehe: Concorde-Effekt).
„Das erledige ich morgen…“
Sie ahnen es: Dahinter steckt eine typische Form der Prokrastination – dem Aufschieben unangenehmer, lästiger Aufgaben. Doch das rächt sich in der Zukunft: Was wir uns jetzt leichter machen, wird künftig nur schwerer (siehe: Depletion-Effekt). Ein Gegenmittel bieten hier zahlreiche Selbstmanagement-Methoden, wie zum Beispiel das Eisenhower-Prinzip, Eat the frog oder das Heiße-Kartoffel-Prinzip.
„Ich brauche keine Hilfe!“
Natürlich gibt es Arbeiten, die sich am besten alleine und in Ruhe erledigen lassen. Einzelkämpfer sind aber nie langfristig erfolgreich. Kein Mensch kann alles gleich gut und jede(r) braucht mal Hilfe. Hinter diese Karriereblockade steck meist Stolz oder gar eine Profilneurose. Gerade die objektive Sicht von außen kann zu völlig neuen Perspektiven und besseren Lösungen führen und gibt uns die Chance, dazuzulernen. Man muss nicht jeden Fehler selbermachen!
„Ich kann nichts dafür“
Wem wir die Schuld geben, dem geben wir auch die Macht! Der Satz ist nicht nur eine weitere Ausrede – er macht die Betroffenen klein und verrät eine gefährliche Opferrolle, bei der sie jede Verantwortung abgeben. Wer so reagiert, dem wird bald auch keine Verantwortung mehr übertragen: Und wieder ist die Karriereblockade selbstgemacht.
All die genannten Beispiele und Karriereblockaden lassen sich ganz einfach überwinden – wenn Sie diese erkennen (wollen). Oft sind es unbewusste Verhaltensweisen, die die Karriere ins Stocken bringen – und weniger der böse Wille anderer. Warten Sie nicht auf einen besseren Zeitpunkt oder dass sich das Problem durch Jammern löst. Wagen Sie den Sprung raus aus der Komfortzone und sprengen Sie die eigenen Fesseln!
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