Portfoliokarriere: Gute Kombination mehrerer Jobs

Die sogenannte Portfoliokarriere ist eine moderne Alternative zur klassischen Laufbahn im Unternehmen. Dabei konzentrieren Sie sich nicht auf einen Arbeitgeber, sondern kombinieren verschiedene Jobs und Projekte zu einem erfolgreichen Portfolio. Das ist nicht für jeden geeignet, hat aber zahlreiche Vorteile. Tipps, was Sie bei einer Portfolio-Karriere beachten sollten…

Portfoliokarriere Definition Bedeutung Beispiele Tipps

Definition: Was ist eine Portfoliokarriere?

Als Portfoliokarriere wird eine besondere Form der beruflichen Laufbahn bezeichnet. Während die meisten Arbeitnehmer einen festen, unbefristeten Arbeitsvertrag haben, kombinieren sie bei der Porfolio-Karriere mehrere Jobs – gleichzeitig oder in kurzen Abschnitten hintereinander.

Die Portfoliokarriere ähnelt der sog. Mosaik-Karriere (siehe auch: Mosaik-Lebenslauf), bei der sich der Lebenslauf aus unterschiedlichen Berufen und Branchen zusammensetzt. Bei der Portfoliokarriere konzentrieren sich die Jobs aber meist um ein Kerngebiet.

Portfoliokarriere Beispiel

Am häufigsten finden sich Portfoliokarrieren in der IT. Hier arbeiten Programmierer oder Mediengestalter oft in zeitlich befristeten Projekten – mal als Projektmanager, mal als Berater oder eben Informatiker. Entweder sind sie dabei freie Mitarbeiter oder zwar in Vollzeit beschäftigt, teilen Ihre Arbeitszeit aber auf verschiedene Jobs auf.

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Was sind die Vor- und Nachteile der Portfoliokarriere?

Für einige Menschen stellt die Portfoliokarriere eine moderne Alternative zur klassischen Laufbahn und Karriere dar. Wie jede Variante hat auch die Portfolio-Karriere ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Eine Übersicht:

Portfoliokarriere Vorteile

Die Vorteile einer Karriere im Portfolio sind zahlreich:

  • Größere Flexibilität

    Ohne die langfristige Bindung an einen Arbeitgeber genießen Sie bei der Portfoliokarriere deutlich größere Flexibilität. Passt ein Projekt nicht oder gefällt die Arbeit in einem Betrieb nicht? Dann können Sie diesen Teil Ihres Portfolios durch einen anderen ersetzen.

  • Mehrere Einnahmequellen

    Bei einer Portfoliokarriere erhalten Sie in der Regel nicht ein Gehalt, sondern profitieren von mehreren Einnahmequellen. In der Summe kann sich das lohnen – und selbst wenn eine Quelle ausfällt, weil Aufträge fehlen, haben Sie durch die anderen Jobs eine finanzielle Absicherung.

  • Viel Abwechslung

    Eine Portfolio-Karriere wird nie eintönig: Sie arbeiten in unterschiedlichen Teams und wechselnden Projekten. Das kann die Motivation und den Spaß an der Arbeit enorm steigern.

  • Möglicher Übergang

    Aus dem Portfolio ergibt sich häufig ein Start in die Selbstständigkeit und eine Spezialisierung als Agentur. Sie arbeiten bereits für mehrere Unternehmen – warum also nicht eine eigene Firma gründen?

Portfoliokarriere Nachteile

Auf der anderen Seite gibt es bei der Portfolio-Karriere natürlich auch ein paar Nachteile:

  • Höheres Risiko

    Der für viele wohl wichtigste Kritikpunkt, ist die fehlende Absicherung. Bei einer unbefristeten Festanstellung haben Sie bezahlten Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und bekommen Arbeitslosengeld bei Jobverlust. Läuft es als Freelancer hingegen schlecht, müssen Sie privat vorsorgen.

  • Größere Schwankungen

    Finanziell bietet die Portfoliokarriere durch mehrere Einnahmequellen Chancen. Gleichzeitig kann das Einkommen größeren Schwankungen unterliegen. Endet ein Projekt bevor das nächste beginnt, fehlt ein Teil des monatlichen Gehalts. Die Fixkosten müssen trotzdem bezahlt werden.

  • Schlechtere Planbarkeit

    Wo sehen Sie sich in 5 Jahren? Bei einem festen Job lässt sich das gut planen. Bei der Portfolio-Laufbahn fehlt diese Planungssicherheit. Umso schwerer fallen langfristige Investitionen und Entscheidungen.

  • Weniger Aufstiegschancen

    In der Portfoliokarriere sammeln Sie zahlreiche Erfahrungen, berufliche Referenzen und Know-how. Eine Beförderung gibt es hier allerdings nicht dafür.

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Tipps: Was muss ich bei der Portfoliokarriere beachten?

Die Portfoliokarriere ist grundsätzlich interessant für Sie – oder Sie arbeiten bereits so? Dann haben wir zum Abschluss noch einige Tipps, die Sie auf diesem Weg unterstützen:

1. Behalten Sie Ihr Ziel im Blick

Berufliche Entscheidungen sollten klaren Zielen folgen. Klären Sie für sich: Was will ich mit der Portfoliokarriere erreichen? Geht es mir um Abwechslung, mehr Freiheiten oder mehr Zufriedenheit im Arbeitsleben? Oder will ich mich langfristig selbstständig machen? Arbeiten Sie mit der Portfoliokarriere stets auf ein persönliches Ziel hin.

2. Vergleichen Sie Alternativen

Bei der Portfoliokarriere stehen Ihnen mehrere Alternativen offen: Rein projektbasiertes Arbeiten; Teilzeitarbeit bei mehreren Unternehmen, … Vergleichen Sie die Formen miteinander und probieren Sie aus, was am besten zu Ihnen und Ihrer Lebensplanung passt.

3. Seien Sie sich der Belastung bewusst

Nicht wenige unterschätzen, wie stressig eine Portfoliokarriere sein kann: Sie müssen mit vielen unterschiedlichen Anforderungen und Arbeitgebern jonglieren – und jeder will natürlich, dass sein Projekt jetzt und sofort erledigt wird. Wer eine Portfoliokarriere anstrebt, sollte daher unbedingt Stress abkönnen und Belastbarkeit mitbringen.

4. Suchen Sie aktiv nach Aufträgen

Für eine erfolgreiche Portfoliokarriere sollten Sie stets die Augen nach neuen Aufträgen und Auftraggebern offen halten. Nur so entstehen die genannten Vorteile und eine gewisse Absicherung. Zudem sollten Sie Ihr Job-Portfolio im Internet sichtbar machen: Durch cleveres Selbstmarketing auf Linkedin und Social Media im Allgemeinen.

5. Geben Sie nicht so schnell auf

Der Start einer Portfoliokarriere ist oft mit Schwierigkeiten und Rückschlägen verbunden – vor allem, bis die ersten Aufträge kommen und der Laden läuft. Halten Sie daher durch und geben Sie der Laufbahn eine Chance, sich zu entwickeln. Idealerweise bauen Sie sich dazu zuvor ein finanzielles Polster auf oder starten die Karriere als Sidepreneur.


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