Gehalt: Was verdienen Architekten?
Angestellte Architektinnen und Architekten verdienen laut Umfrage der Bundesarchitektenkammer 68.000 Euro brutto im Schnitt. Das aussagekräftigere Mediangehalt beträgt zirka 62.660 Euro. Am höchsten sind die Verdienstaussichten in der gewerblichen Wirtschaft mit einem Mediangehalt von 79.000 Euro brutto jährlich, am geringsten in kleinen Architektur- und Planungsbüros mit zwei bis vier Personen mit einem Median von 48.000 Euro.
Inhaber von Architekturbüros erwirtschaften einen Überschuss von durchschnittlich 69.000 Euro im Jahr. In Ein-Personen-Büros beträgt der durchschnittliche Überschuss 47.000 Euro, in Büros mit mehr als zehn Beschäftigten hingegen 179.000 Euro. Im Mittel werden Stundensätze von 90 Euro für Inhaber, 75 Euro für angestellte Kammermitglieder, 70 Euro für angestellte Absolventen und 60 Euro für technische Beschäftigte abgerechnet.
Alles in allem ist die Gehaltsspanne von Architekten enorm groß. Während Berufseinsteiger mitunter mit Gehältern von weniger als 3.000 Euro brutto monatlich Vorlieb nehmen müssen, sind für Star-Architekten astronomische Honorare keine Fata Morgana.
Wie kann ich Architekt werden?
Am Anfang der Karriere steht ein Studium in Architektur. Das Fach können Sie — teils mit unterschiedlichen Schwerpunkten — an Fachhochschulen, Universitäten und Kunsthochschulen studieren. Auch ein duales Studium ist möglich. Das Studium der Architektur umfasst sechs Semester bis zum Bachelor. Darauf baut der viersemestrige Master auf. Den Master zu machen ist dringend zu empfehlen.
Nach dem Abschluss des Studiums und 2 Jahren Berufserfahrung, beispielsweise als Architekt im Praktikum, kann man eine offizielle Registrierung als Architekt bei der Architektenkammer des eigenen Bundeslandes beantragen. Einige Architektenkammern erkennen den Bachelor-Abschluss nicht als ausreichend berufsqualifizierend an. Die Berufsbezeichnung ist geschützt; wer sich offiziell so nennen und als Architekt tätig werden möchte, muss in einer Architektenkammer eingetragen sein.
Die Mitgliedschaft in einer Architektenkammer kostet Geld — je nach Einkünften, Arbeitsverhältnis und Bundesland zwischen 100 und 2.500 Euro pro Jahr. Die spezifischen Voraussetzungen zur Aufnahme variieren je nach Bundesland, manche sehen auch verpflichtende Fortbildungen vor. Ein Blick in die Architektengesetze des jeweiligen Bundeslandes gibt im Zweifel Klarheit.
Alternative Berufsfelder sind Bauzeichner, Bauingenieur oder Raumausstatter.
Architektur Studium
Die Inhalte des Studiums weisen immer einen praktischen und einen theoretischen Anteil auf. Wichtige Elemente im Studium sind:
- Architekturtheorie
- Baukonstruktion
- Bauphysik
- Baustoffkunde
- Tragwerkslehre
- Geschichte des Bauwesens
- Gebäudetechnik
- Landschaftsplanung
- Sanitärtechnik
- Heiztechnik
- Betonbau
- Holzbau
- Stahlbau
- Städtebau
- Statik
Ebenso lernen Sie etwas über Bauplanung, Bauleitung und Baumanagement, um den gesamten Prozess steuern, kontrollieren und begleiten zu können.
Welche Fähigkeiten braucht ein Architekt?
Besonders gefragte Kompetenzen für Architekten sind:
- Planungsfähigkeiten
- Mathe und Physik
- Kreativität und künstlerische Begabung
- Vorstellungskraft
- Problemlösungskompetenz
- Technisches Verständnis
- Eigenverantwortung
- Analytisches Denken
- Organisationstalent
- Flexibilität
Was macht man als Architekt?
Die meisten Architekten arbeiten im Hochbau. Hauptaufgabe im Hochbau ist es, Bauwerke zu entwerfen und zu gestalten. Das umfasst gleich mehrere wichtige Bereiche: So sind Sie als Architekt neben der reinen Gestaltung auch für die technische, funktionale und wirtschaftliche Planung von Gebäuden verantwortlich. Bauwerke sollen schließlich nicht nur nett aussehen, sondern auch ihren Zweck erfüllen und effizient sein. Neben dem Hochbau sind Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung weitere Fachrichtungen der Architektur.
Architekten richten sich dabei nach den Vorgaben der Auftraggeber. Das können Privatkunden sein, die beispielsweise ein Eigenheim planen, aber auch Städte oder Gemeinden, die ein öffentliches Bauwerk planen. Neben detaillierten Plänen auf Papier gehört auch das Erstellen von Modellen am Computer zur Arbeit. Der Umgang mit verschiedenen CAD-Programmen wie beispielsweise Archicad, Rhino, VectorWorks, Revit oder Autocad gehört zum Alltag.
Ein Architekt muss durch regelmäßige Kontrolle und mögliche Anpassungen den reibungslosen Ablauf eines Bauprojekts gewährleisten. Er prüft, ob alle Vorgaben eingehalten werden und die Arbeiten der vorangegangenen Planung entsprechen. Architekten sind Gutachter und Sachverständige für im Bau befindliche sowie bereits gebaute Objekte. Sie analysieren und dokumentieren den aktuellen Zustand und etwaige Mängel, die behoben werden müssen.
Nicht zu unterschätzen ist das Aufgabenfeld der Akquise. Kunden müssen erst gewonnen werden, bevor Aufträge umgesetzt werden können. Das funktioniert über Werbung und eine eigene Homepage. Städtische, kommunale und größere Bauobjekte werden öffentlich ausgeschrieben. Architekturbüros bewerben sich dann, um den Zuschlag zur Umsetzung zu bekommen.
Jobs: Wo arbeiten Architekten?
Viele Architekten treten ihre Karriere mit dem erklärten Ziel an, sich mit einem eigenen Architekturbüro selbstständig zu machen. Doch haben sie auch die Möglichkeit, als Angestellte zu arbeiten. Viele Angestellte sind in Teilzeit tätig, bei den Selbstständigen sind lange Arbeitszeiten die Regel. Diese Arbeitgeber stellen ein:
- Architektur- und Ingenieurbüros
- Bauämter
- Unternehmen aus der Bauwirtschaft
- Denkmalbehörden
- Immobilienfirmen
- Versicherungen
- Wohnungsbaugesellschaften
Architekt Jobs
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Karriere: Chancen und Aussichten als Architekt?
Es gibt verschiedene Spezialisierungen sowie Fortbildungen in unterschiedlichen Bereichen, mit denen Sie Ihre Karriere individuell gestalten können. Mögliche Anpassungsweiterbildungen führen beispielsweise in diese Themen Denkmalschutz, Bauleitung, Innenarchitektur oder Bausachverständigenwesen. Mit einer solchen Qualifikation steht der Weg in eine Führungslaufbahn im entsprechenden Bereich offen. Wer die nötigen Qualifikationen mitbringt, kann sich natürlich auch später in der Laufbahn noch für eine Selbstständigkeit entscheiden.
Daneben ist immer eine wissenschaftliche Karriere möglich. Die erfordert üblicherweise zuerst eine Promotion (beispielsweise in Architektur, Innenarchitektur oder Baubetriebswirtschaft, Baumanagement) und später eine Habilitation, sofern der Ruf an eine wissenschaftliche Hochschule erfolgt.
Wie ist der Arbeitsmarkt für Architekten?
Insgesamt gibt es in Deutschland laut Bundeskammerstatistik knapp 142.000 Architekten (Stand: Januar 2023). Von ihnen sind fast 120.000 Hochbauarchitekten, der Rest Landschaftsarchitekten, Innenarchitekten und Stadtplaner. Freischaffend tätig sind insgesamt zirka 54.000 Männer und Frauen.
Die Baubranche ist zyklisch und konjunkturabhängig. Boomt sie, dürfen Architekturbüros mit vielen Aufträgen rechnen. Liegt sie brach, brechen die Kunden weg. Grundsätzlich sind die Zukunftsaussichten intakt. Die Bundesagentur für Arbeit führt den Architekten mit einer Arbeitslosenquote von 2,1 Prozent als Engpassberuf.
Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…
- gut in Mathematik, Physik und am besten auch in Informatik sind.
- kreativ und gestalterisch tätig werden wollen.
- es nichts Befriedigenderes für Sie gibt, als das Ergebnis Ihrer Arbeit mit eigenen Augen vor sich zu sehen.
Beruf eignet sich NICHT für Sie, wenn Sie…
- weder an Design und Ästhetik interessiert sind noch technische Affinität haben.
- einen stabilen Job mit sicherer Auftragslage und kalkulierbarem Einkommen präferieren.
- nicht die Verantwortung für die Sicherheit von Tausenden von Menschen übernehmen möchten.
Architekt Bewerbung: Tipps & Vorlagen
Für eine gelungene Bewerbung brauchen Sie ein ansprechendes Anschreiben, in dem Sie auf die erforderlichen Qualifikationen und Schwerpunkte eingehen, sowie einen Lebenslauf und Ihre Anlagen.
Bei einer Stellenausschreibung ist immer besonders darauf zu achten, welche Anforderungen absolut unumgänglich sind – beispielsweise ein abgeschlossenes Studium oder bestimmte Berufserfahrung – und welche wünschenswert sind. Die Rede ist von den Muss- und den Kann-Qualifikationen. Auf die wichtigsten sollten Sie in der Bewerbung als Architekt genauer eingehen.
In Ihrem Anschreiben punkten Sie zudem mit konkreten Beispielen zu den gewünschten Anforderungen. Das macht Ihre Aussagen glaubwürdiger. Statt leerer Floskeln können Sie nachvollziehbare Situationen nennen, die Ihre Qualifikationen verdeutlichen. Etwa so:
Meine Organisations- und Führungskompetenzen habe ich in den letzten drei Jahren mehrfach unter Beweis gestellt. So gehört zu meinen derzeitigen Aufgaben die verantwortliche Planungskoordinierung und Ausführungsüberwachung.
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