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Karrierist: Ich bin doch nicht so!

Erfolgreich sein, sich einen Status erarbeiten, Karriere machen und und die berühmte Karriereleiter nicht nur erklimmen, sondern regelrecht im Sturm erobern. Das klingt nach großen Zielen, dem nötigen Ehrgeiz und viel Motivation. Ein Karrierist übertreibt es dabei allerdings und widmet sein gesamtes Leben nur noch dem Streben nach Erfolg und Ansehen. Im Job hat diese Einstellung durchaus einige Vorteile, da Karrieristen bei Unternehmen beliebte Mitarbeiter sind. Zwischenmenschlich sieht es jedoch ganz anders aus, denn ein Karrierist macht sich mit seinem Verhalten keine Freunde am Arbeitsplatz – und auch das Privatleben leidet, wenn Arbeit und Erfolg zum unumstrittenen Lebensmittelpunkt werden und alles andere in den Hintergrund rückt…



Karrierist: Ich bin doch nicht so!

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Was genau ist ein Karrierist?

Wenn wir nicht gerade neidisch sind, betrachten wir den Erfolg anderer durchaus wohlwollend. Es kann sogar inspirierend sein zu sehen, wie andere alles geben, um ihre beruflichen Ziele zu erreichen. Der Begriff Karrierist ist hingegen fast schon eine Beleidigung und so gut wie immer abwertend und negativ gemeint.

Ein Karrierist ist ein Mensch, der um jeden Preis und so schnell wie möglich erfolgreich werden will. Sein einziges Ziel ist es, persönlich voranzukommen und sich im besten Fall einen Namen zu machen, um seinen Rum in die Welt hinauszutragen. Das allein wäre vielleicht noch nicht so schlimm, gegen großen Ehrgeiz ist schließlich nicht viel einzuwenden, doch ein Karrierist ist auch bereit, zu Mitteln zu greifen, mit denen sein Umfeld oftmals ein Problem hat.

Der typische Karrierist nutzt wirklich jede Gelegenheit, um sich selbst in besonders gutem Licht zu präsentieren. Fremde Ideen werden als eigene verkauft und dem Chef vorgeschlagen, Kollegen werden bei jeder Gelegenheit kritisiert und runtergemacht, um selbst besser dazustehen und falls es den eigenen Interessen nützt, werden auch Informationen zurückgehalten, um sich einen Vorteil gegenüber anderen zu verschaffen, die dann in die Röhre gucken.

Anders ausgedrückt: Karrieristen übertreiben es mit der Konkurrenz – und zwar nicht nur ein bisschen, sondern ganz gewaltig. Wirklich alles wird zum Wettstreit, bei dem nicht fair gekämpft wird, sondern jedes Mittel recht ist, um selbst erfolgreich zu sein. Ein Karrierist ist immer auch Opportunist, der jede Chance für den eigenen Vorteil nutzt.

Karrierist? Ich doch nicht…

Für jeden Außenstehenden ist Karrierismus sofort und offensichtlich zu erkennen. Wie sollten Sie es auch nicht mitbekommen, wenn ein Kollege alles daran setzt, Sie auszustechen oder vielleicht sogar gezielt vor dem Chef schlecht macht, um selbst größere Chancen auf eine anstehende Beförderung zu haben oder ein großes Projekt betreuen zu dürfen?

Karrieristen selbst sind hingegen oft blind für das eigene Verhalten. Sie halten es für vollkommen normal, sehen zwar den eigenen Ehrgeiz, stufen diesen aber nicht als übertrieben ein und finden auch die sonstige Situation im Team als alltägliche Konkurrenz. Der Karrierismus ist so tief im Denken und Handeln verankert, dass sie gar nicht mehr merken, wie sehr jede einzelne ihrer Entscheidungen davon beeinflusst wird.

Das hat gleich zwei unangenehme Folgen: Zum einen wird es umso schwieriger, mit einem Karrieristen über das Thema zu sprechen und eine Lösung zu finden. Dieser wird das Problem nicht als solches erkennen und sich höchstens angegriffen oder gar bestätigt fühlen, dass die Kollegen versuchen, ihm seine Position streitig zu machen – und in Zukunft mit noch mehr Energie an seiner Karriere arbeiten.

Aber auch Karrieristen selbst machen sich das Leben schwer, wenn sie die eigene Einstellung leugnen. Sie merken nicht, wie sich das Umfeld gegen sie richtet. Kollegen wenden sich ab und auf Dauer leiden auch Freundschaften und Beziehungen innerhalb der Familie.

Eine ehrliche Selbstreflexion ist deshalb nicht nur wichtig, sondern unerlässlich. Dabei müssen Sie nicht gleich alle beruflichen Ziele aufgeben und fallen lassen. Vielmehr sollte ein Mittelweg gefunden werden, bei dem Sie erfolgreich sein können, ohne dies auf Kosten anderer zu tun.

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Unternehmen lieben Karrieristen

Für Kollegen kann ein Karrierist im Team das Grauen am Arbeitsplatz bedeuten. Für Unternehmen sind sie hingegen oftmals der Traum von einem Mitarbeiter. Ein scheinbar unerschütterlicher Ehrgeiz, die Bereitschaft, immer 125 Prozent zu geben, große Ziele und der Wunsch, sich bei einem Arbeitgeber bis ganz nach oben zu kämpfen. Wenn Personaler sich einige Eigenschaften für Bewerber wünschen dürften, wären diese sicherlich dabei.

Wenig überraschend, dass Karrieristen tatsächlich häufig Karriere machen und zu den besonders erfolgreichen Mitarbeitern gehören. Dies bringt gleich zwei Probleme mit: Zunächst leidet das Betriebsklima. Es gibt kein angenehmes und produktives Miteinander, sondern nur noch knallhartes Konkurrenzdenken. Darunter leidet die Motivation des gesamten Teams – mit Ausnahme der Karrieristen, die den Karren dann auch nicht mehr alleine aus dem Dreck ziehen können.

Hinzu kommt: Karrieristen funktionieren einfach nicht mit anderen Karrieristen. Personalabteilungen sehen meist nur den einzelnen Kandidaten, der in Windeseile die Karriereleiter emporsteigt, doch je je mehr Karrieristen zusammenarbeiten müssen, desto schneller geht es nur noch darum, sich gegenseitig auszustechen, anstatt wirklich etwas zu tun, um das Unternehmen voran zu bringen.

Unternehmen sollten deshalb darauf achten, ausgewogene Teams aufzubauen, die unterschiedliche Charaktere und Persönlichkeiten zusammenbringen – auch wenn es dann schwer wird, die gute Stimmung aufrecht zu erhalten, wenn ein Karrierist die Konkurrenz anstachelt.

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So gehen Sie richtig mit einem Karrieristen um

Leider haben Sie wenig Einfluss darauf, mit wem Sie zusammenarbeiten und die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass Sie früher oder später gemeinsam mit einem Karrieristen in einem Büro sitzen. Das Problem: Es bringt meist nichts, einen karrieregeilen Kollegen einfach nur zu ignorieren und über das was er sagt und tut hinweg zu gehen. Er wird dennoch einen weg finden, um aus Ihnen einen Vorteil zu ziehen oder Ihnen das Berufsleben schwer zu machen.

Heißt für Sie: Nur der richtige Umgang mit Karrierismus kann helfen, das Beste aus der Situation zu machen. Aber wie sollen Sie damit umgehen, dass ein Kollege um jeden Preis erfolgreich sein will und dafür im Zweifelsfall auch über Karriereleichen geht? Wir haben drei Tipps zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen können:

  • Bieten Sie keine Angriffsfläche

    Ein Karrierist wird jede Gelegenheit nutzen, um sich in der Gunst des Chefs vor Sie zu bringen. Fehler werden gnadenlos offengelegt, Ideen und Konzepte in der Luft zerrissen. Davor schützen Sie sich, indem Sie auf die Qualität Ihrer Arbeit achten und ihm so jede Chance nehmen. Wenn der Karrierist merkt, dass er bei Ihnen nicht weiterkommt, lernt er vielleicht auch, seine schlechten Gewohnheiten abzulegen und sich auf sich selbst zu konzentrieren.

  • Verpassen Sie Ihm einen Dämpfer.

    Sie müssen sich die Attacken eines Karrieristen im Job nicht einfach gefallen lassen. Sie können versuchen, ihn direkt zur Rede zu stellen und das Fehlverhalten anzusprechen. Auf diesem Ohr ist der Karrierist aber leider oft taub. Dann hilft nur noch, ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Machen Sie einen seiner Fehler deutlich oder nutzen Sie die Möglichkeit, einen seiner Vorschläge deutlich zu verbessern. Das Signal ist deutlich: Mit mir kannst du deine Spielchen nicht abziehen.

  • Sprechen Sie mit dem Chef

    Wenn gar nichts mehr hilft, muss manchmal die Hilfe vom Chef her. Dabei sollten Sie darauf achten, den Karrieristen nicht einfach nur zu beschuldigen, sondern ruhig Ihre Sicht der Dinge zu schildern. Erläutern Sie, wie das Betriebsklima und Ihre Motivation leidet und von welchem Verhalten Sie sich gestört fühlen. Am besten haben Sie einige konkrete Beispiele oder andere Kollegen, die Ihnen zustimmen dabei.

[Bildnachweis: marvent by Shutterstock.com]

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