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Querulant: Bedeutung, Symptome & Tipps zum Umgang

Ein Querulant hat immer etwas auszusetzen, sucht Streit und fällt ständig negativ auf. Konstruktive Kritik kennt er nicht, stattdessen nörgelt er und beschwert sich über die Umstände. Und: Er ist der Ansicht, dass ihm mehr zustünde: mehr Geld, mehr Anerkennung, mehr Verantwortung… Das Problem: Kein anderer ist dieser Meinung. Der Widerstand macht Querulanten noch unleidlicher. Wir erklären, was einen Querulanten ausmacht und wie Sie mit ihnen umgehen…



Querulant: Bedeutung, Symptome & Tipps zum Umgang

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Bedeutung: Was ist ein Querulant?

Ein Querulant ist streitsüchtig, beklagt sich unnötigerweise über alles und pocht dabei starrköpfig und unbeirrbar auf sein (vermeintliches) Recht. Ausgeprägte Querulanten haben scheinbar nur einen Lebenssinn: Sie beschweren sich, meckern und wollen um jeden Preis recht behalten – auch dann, wenn sie offensichtlich falsch liegen (siehe: Calimero-Syndrom).

Die Ursprüngliche Bedeutung eines Querulanten ist in der Rechtsprechung eine Person, die sich unnötig (und ohne im Recht zu sein) durch diverse Instanzen vor Gericht klagt, ohne wirkliche Chancen auf Erfolg zu haben. Heute bezeichnet Querulant allgemein unangenehme Personen, die im Umgang schwierig sind und meinen, sie hätten mehr verdient, als ihnen zusteht. Der Begriff leitet sich vom lateinischen queri = „klagen“ oder „sich beklagen“ ab.

Querulant Synonym

Häufige Synonyme für Querulant sind: Nörgler, Meckerer, Mäkler, Mauler, Meckerfritze, Quertreiber oder Stänkerer.


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Querulant: Typische Verhaltensweisen und Symptome

Querulanten sind immer anstrengend und können das Umfeld bis zur Verzweiflung treiben. Aber was genau zeichnet diese Persönlichkeiten aus? Hier die typischen Verhaltensweisen und Symptome, an denen Sie einen Querulanten erkennen:

  • Ausgeprägte Nörgelsucht
    Ein Querulant nörgelt, meckert und beschwert sich über alles. In jeder Situation findet er einen Grund, um sich zu beklagen und über Probleme zu jammern. Meist geht es darum, dass er zu schlecht behandelt wird.
  • Ewige Streitsucht
    Querulantentum führt regelmäßig zu Konflikten. Sie legen sich mit jedem an, suchen Streit und beginnen vollkommen unnötige Diskussionen, bis diese eskalieren.
  • Endlose Rechthaberei
    Besonders nervig für andere ist die Rechthaberei von Querulanten. Selbst unzählige Gegenargumente und objektive Fakten bringen sie nicht dazu, die eigene Ansicht zu ändern.
  • Starke Überempfindlichkeit
    Selbst unwichtige Kleinigkeiten reichen einem echten Querulanten aus, um sich darüber aufzuregen – und eigentlich braucht er auch gar keinen Grund. Er sieht alles als Angriff auf die eigenen Rechte und will dagegen vorgehen.
  • Großes Misstrauen
    Ein Querulant traut niemandem. Seine Ansicht: Alle wollen ihm schaden, ihn hintergehen oder planen eine Verschwörung. Dieses Misstrauen prägt sein Denken und Verhalten, indem er sich präventiv wehrt.
  • Leichte Erregbarkeit
    Querulanten verlieren schnell die Fassung und können auch aggressiv reagieren. Sie werden wütend, weil sie sich unfair behandelt fühlen und wollen durch Aggressivität ihr (vermeintliches) Recht durchsetzen.
  • Allgemeine Unzufriedenheit
    Ganz allgemein ist ein Querulant mit allem unzufrieden. Nichts ist so, wie er es sich vorstellt, niemand stimmt ihm zu und sein Standpunkt wird nicht anerkannt. Seine Reaktion sind Klagen über die Umstände und Mitmenschen.

Querulanten in der Psychologie

In der Psychologie kann Querulanz als Verhaltensstörung diagnostiziert werden. Paranoide oder querulatorische Persönlichkeitsstörung (F60.0) ist aber selten. Sie liegt vor, wenn Betroffene Realität und Wahnvorstellung nicht mehr unterscheiden können. Deutlich häufiger sind andere Ursachen in der Persönlichkeit. So können Querulanten schlecht mit Ablehnung und Frust umgehen, weshalb sie immer weiter meckern und auf ihr Recht pochen.

Der Neurologe und Psychiater Volker Faust schreibt über Querulanten:

Normale Querulanten sind vor allem Behörden und Gerichten eine Last (Quengler-Listen). Sie erscheinen mit dicken Hand-Akten, ihre Sprache ist anmaßend, oft beleidigend, zumindest erfüllt von Aggressivität.

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Typologie: 6 Arten von Querulanten

Vom deutschen Psychiater und Neurologen Heinz Dietrich stammt bereits aus dem Jahr 1973 eine Klassifizierung der unterschiedlichen Querulanten. Demnach gibt es diese Typen:

  1. Der Rechts-Querulant

    Typisches Merkmal ist seine extrem ausgeprägte Rechthaberei. Hierbei handelt es sich gewissermaßen um den Prototypen, der das Land mit von ihm angestrengten Gerichtsverfahren lähmt. In Fällen, in denen es um Beleidigung, Verleumdung oder Körperverletzung geht, muss ein psychiatrischer Gutachter klären, ob besagter Querulant überhaupt zurechnungsfähig ist.

  2. Der Karriere-Querulant

    Querulanten im Team nerven am Arbeitsplatz. Dabei unterstellen sie ihren Vorgesetzten absichtliche Benachteiligung und schlechte Benotung. Sie fühlen sich ständig in ihrer Karriere behindert. Sie legen sich auch mit Kollegen an. Psychiatrische Gutachter müssen hier die Berufs- oder Dienstunfähigkeit feststellen, bei Beamten haben sie es mit einem Disziplinarverfahren zu tun.

  3. Der Renten-Querulant

    Besonders häufig haben psychiatrische Gutachter es mit dieser Sorte zu tun: Personen, die nie wirklich in der Gesellschaft eingegliedert waren oder deren finanziellen Ansprüche immens sind. Selbst wenn sie aufgrund von Erwerbsunfähigkeit in Rente sind und Rentenansprüche zu ihren Gunsten ausfallen, sind sie noch nicht zufrieden.

  4. Der Ehe-Querulant

    Dem Ehe-Querulant geht es um die Unauflöslichkeit der Ehe und seine Vormachtstellung darin. Häufig wird unberechtigterweise dem Partner Untreue unterstellt. Diese Form der Streiterei ist besonders bei Frauen ausgeprägt.

  5. Der Haft-Querulant

    Diese Querulanten haben den Eindruck, dass man ihnen in der Justiz übel mitgespielt hat, weshalb sie für die Haft um bestimmte Privilegien kämpfen. Ihnen geht es um Lockerungen wie Freigang oder die vorzeitige Haftentlassung.

  6. Der Kollektiv-Querulant

    Kollektiv-Querulanten projizieren ihre eigenen Bedürfnisse und Ängste vorzugsweise auf Minderheiten. Das können ausgegrenzte Menschen, ebenso auch Tiere oder die Natur sein. Mit diesen identifizieren sie sich und kämpfen für diese, statt für ihre eigenen Belange. Sie glauben sich moralisch im Recht und sind geradezu missionarisch unterwegs.

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Tipps für den Umgang mit Querulanten

Ob Job oder Privatleben: Sie können es überall mit einem Querulanten zu tun bekommen. Mit Diskussionen kommen Sie dann nicht weiter. Aber was können Sie dann tun? Hier einige Tipps für den Umgang mit Querulanten:

  • Zurückhaltung
    Das heißt nicht, dass Sie sich alles gefallen lassen müssen. Vielmehr bedeutet es Impulskontrolle. Verletzt Ihr Gegenüber Sie mit beleidigenden Bemerkungen, verkneifen Sie sich die Retourkutschen. Bleiben Sie klar, sachlich und lassen Sie sich nicht zu einer Eskalation verleiten.
  • Entspannung
    Üben Sie sich in Gelassenheit, statt selbst rechthaberisch und kleinlich aufzutreten. Sie können die Situation auch entspannen, indem Sie Fragen stellen und den Querulanten reden lassen. So ist dieser weniger gestresst – und liefert meist selbst die Argumente, die ihn widerlegen.
  • Reflexion
    Idealerweise betrachten Sie den Konflikt auf der Metaebene und überlegen, was dazu beigetragen hat: Ist Ihr Gegenüber tatsächlich ein notorischer Querulant und meckert einfach gerne oder steckt etwas Wahrheit in seinen Vorwürfen? Reflektieren Sie auch ihr eigenes Verhalten. Haben Sie bewusst oder unbewusst etwas getan, das die Person verärgert hat?
  • Relation
    Setzen Sie die Dinge in Relation. Passiert so etwas bei dieser Person (und auch anderen gegenüber) häufiger? Dann ist es vermutlich ein Querulant. Ist das Verhalten eine Ausnahme, hat Ihr Gegenüber vielleicht nur einen schlechten Tag. In diesem Fall müssen Sie Nörgelei auch verzeihen können.
  • Abgrenzung
    Haben Sie es mit einem echten Querulanten zu tun, hilft vor allem Abgrenzung zu dieser Person. Gehen Sie auf Abstand und vermeiden Sie den Kontakt so gut es geht. So entgehen Sie der Meckerei und müssen sich die endlosen Klagen nicht anhören.

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