Prüfungsvorbereitung: Die besten Tipps & Methoden

Eine effektive Prüfungsvorbereitung bringt nicht bessere Noten: Sie reduziert ebenso Stress oder Prüfungsangst oder das Risiko eines Blackouts. Die besten Tipps und bewährte Methoden, mit denen Sie eine Klausur oder mündliche Prüfung optimal vorbereiten…

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Prüfungsvorbereitung: Wann mit dem Lernen beginnen?

Für eine strukturierte Prüfungsvorbereitung ist es essenziell, dass Sie frühzeitig und systematisch mit dem Lernen beginnen – idealerweise 6-8 Wochen vor der mündlichen Prüfung oder Klausur. Spätestens dann sollten Sie einen Lernplan erstellen und den Lernstoff aufbereiten.

Für reguläre Klausuren in der Schule reicht meist ein Lernstart 2-4 Wochen vorher, bei sehr guten Vorkenntnissen auch kurzfristiger. Im Studium empfehlen wir überdies, den Lernstoff kontinuierlich während des Semesters nachzuarbeiten, um Wissenslücken früh zu schließen und den Prüfungsstress am Ende nicht unnötig zu erhöhen.

Tipps zum Last-Minute-Learning

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Prüfung vorbereiten: Die besten Lernstrategien & Methoden

Achten Sie darauf, dass Sie bei der Prüfungsvorbereitung möglichst strukturiert und systematisch vorgehen. Das spart Zeit und erzielt die größeren Lernerfolge. Für das Lernen selbst gibt es inzwischen zahlreiche bewährte Lernstrategien und –methoden. Entscheidend ist aber, dass diese zu Ihrem individuellen Lerntyp passen!

Testen Sie möglichst schon im Vorfeld, mit welchen Lerntechniken Sie am besten lernen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die besten Methoden für effektives Lernen vor…

Übersicht der besten Lernmethoden

  • Karteikarten

    Viele Schüler und Studierende arbeiten besonders gerne mit Lernkarten. Darauf schreiben Sie Definitionen, Formeln, Fachbegriffe oder Vokabeln: Fragen auf die Vorderseite, Lösungen auf die Rückseite. Damit fragen Sie sich dann regelmäßig ab, bis der Stoff im Gedächtnis sitzt (siehe: Lernen durch Wiederholung).

  • Mindmaps

    Sind Sie eher der visuelle Lerntyp, sollten Sie mit Visualisierungen arbeiten. Mithilfe von Mindmaps lassen sich komplexe Zusammenhänge gut visuell strukturieren. Das erleichtert das Verknüpfen und langfristige Erinnern von Informationen.

  • Übungsaufgaben

    Absolvieren Sie gezielt Altklausuren oder frühere Übungstests! Indem Sie Prüfungsfragen oder Klausuren unter Zeitdruck simulieren, trainieren Sie das Abrufen und Anwenden von Gelerntem in Stresssituationen. Die Simulationen können sogar Prüfungsangst reduzieren.

  • Zusammenfassungen

    Gerade bei textlastigem Lernstoff hat es sich bewährt, die Inhalte zu strukturieren und in übersichtlichen Stichpunkten zusammenzufassen. Solche Listen und Zusammenfassungen geben Ihnen einen guten Überblick und helfen überdies, gezielt für einzelne Themen zu lernen.

  • Loci-Methode

    Wer viel auswendig lernen muss, sollte sogenannte Mnemotechniken nutzen. Dazu gehören zum Beispiel der Gedächtnispalast oder die Loci-Methode. Dabei werden abstrakte Inhalte mit bekannten Orten oder Bildern verknüpft, die Sie in der Prüfung gedanklich abschreiten und so besser abrufen können.

  • Lerngruppen

    Bleiben Sie bei der Prüfungsvorbereitung nicht alleine, sondern bilden Sie kleine Lerngruppen, in denen Sie sich austauschen, gegenseitig motivieren und kontrollieren. Erst wer anderen den Stoff einfach erklären kann, hat ihn wirklich verstanden und durchdrungen (siehe: Feynman-Methode)!

Tipp: Kombinieren Sie bei der Prüfungsvorbereitung verschiedene Methoden – je nach eigenen Vorlieben und Prüfungsanforderungen. Was am Besten funktioniert, behalten Sie bei!

Tipp: PQ4R-Methode – lernen in 6 Schritten

Eine der bekanntesten und besten Lerntechniken ist die PQ4R-Methode, bei der Sie sich zunächst einen Überblick verschaffen, Fragen formulieren und Gelesenes immer wieder reflektieren und wiedergeben.

1. Preview Groben Überblick verschaffen.
2. Question Fragen zum Text formulieren.
3. Read Text lesen und Fragen beantworten.
4. Reflect Textinhalte reflektieren und vertiefen
5. Recite Inhalte in eigenen Worten wiedergeben
6. Review Zusammenfassung erstellen und prüfen

Tipps für ein effektives Lernumfeld

  • Lernumgebung

    Schaffen Sie ein optimales Umfeld zum Lernen: Der Schreibtisch sollte aufgeräumt sein. Studien zeigen, dass Chaos das Lernen stört! Ebenso sollten Sie auf genug frische Luft (Sauerstoff) achten und darauf, dass Ablenkungen und Störquellen (Smartphone, E-Mail, Lärm) ausgeschaltet sind. Die Lernumgebung sollte maximale Konzentration fördern. Dazu gehören ebenfalls Zeitpuffer und Erholungsphasen!

  • Lerneinheiten

    Lernen Sie den Stoff lieber täglich und in kleinen Einheiten als über lange Stunden am Tag. Deshalb ist auch eine frühe Prüfungsvorbereitung so wichtig: Kurze Lerneinheiten wirken nachhaltiger als Druckbetankung, wie etwa beim Bulimielernen. Bewährt hat sich oft die Pomodoro-Technik, bei der Sie alle 25 Minuten eine Pause von 5 Minuten machen.

  • Pausen

    Apropos: Spätestens alle 90-110 Minuten braucht das Gehirn eine mentale Pause, sonst sinkt die Konzentration rapide und Sie behalten nichts mehr. In den Pausen sollten Sie unbedingt den Lernort wechseln – also zum Beispiel an der frischen Luft spazieren gehen oder kurze Entspannungsübungen nutzen.

  • Biorhythmus

    Beachten Sie in der Vorbereitung, wann Sie am besten lernen. Es gibt unterschiedliche Chronotypen (Eule, Lerche): Die einen können morgens besser lernen, andere sind nachts besonders produktiv. Planen Sie Ihre Lernzeiten deshalb nicht gegen Ihren Biorhythmus, sondern mit ihm!

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Tipp: Setzen Sie sich während der Prüfungsvorbereitung immer wieder kleine Etappenziele und belohnen Sie sich, wenn Sie diese erreicht haben. Die Erfolgserlebnisse geben Ihnen nicht nur mehr Sicherheit, sondern erhalten auch die Lernmotivation.

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Wie die Prüfung am Prüfungstag vorbereiten?

Der Tag der Prüfung ist gekommen. Jetzt zeigt sich, wie gut die Prüfungsvorbereitung wirklich war. Aber auch den Prüfungstag selbst können Sie noch optimal vorbereiten. Zum Beispiel mit diesen Prüfungstipps:

  1. Hilfsmittel bereitstellen

    Packen Sie am Vorabend der Klausur oder Prüfung alle notwendigen Hilfsmittel in Ihre Tasche: Stifte (funktionieren?), Taschenrechner, Gesetzesbücher, Brainfood, Getränke, etc.

  2. Organisatorisches klären

    Informieren Sie sich, wo und wann die Klausur stattfindet (Raum, Uhrzeit) und finden Sie heraus, wie Sie am besten dorthin kommen. Suchen Sie rechtzeitig passende Bahn- und Busverbindungen – ebenso Alternativverbindungen, falls es Stau oder Ausfälle gibt.

  3. Zeitpuffer einplanen

    Planen Sie für die Anreise genug Zeitpuffer ein. Dann haben Sie noch Ruhe und Zeit für ein gutes Frühstück. Wer früh genug ankommt, hat noch ein paar Minuten Zeit, um runterzukommen und sich zu entspannen.

  4. Panikmacher meiden

    Bei jedem Test gibt es leider auch Panikmacher oder Drama-Queens. Meiden Sie diese Mitprüflinge! Die machen Sie nur nervös oder schüren Zweifel. Konzentrieren Sie sich allein auf sich und Ihre gute Prüfungsvorbereitung!

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Prüfungsvorbereitung Fehler: Was unbedingt vermeiden?

Die schlimmsten Fehler in der Prüfungsvorbereitung sind ein fehlender Lernplan, zu spätes Lernen und zu wenig aktives Wiederholen. Weitere Fehler, die Sie unbedingt vor einer Prüfung oder Klausur vermeiden sollten, sind:

  • Falsche Prioritäten
    Lernen Sie nicht nur Details, sondern wiederholen Sie vor allem die wichtigsten Prüfungsschwerpunkte. Identifizieren Sie Wissenslücken und schließen Sie diese systematisch.
  • Passives Lernen
    Nur Lesen führt nicht zu nachhaltigem Wissen oder Verständnis. Das gelingt erst durch aktives Wiederholen, gegenseitiges Abfragen und Anwenden.
  • Pausenloses Dauerlernen
    Druckbetankung funktioniert nicht und sorgt für schlechte Noten. Sie nehmen dabei weniger auf und sind schneller erschöpft. Machen Sie regelmäßig Pausen und erholen und entspannen Sie sich zwischendurch.
  • Fehlende Kontrolle
    Sie müssen den Lernerfolg ab und an kontrollieren und sich nicht nur einreden, dass Sie schon alles können. Beim Check helfen Übungsklausuren und Lerngruppen. Alles andere wäre Mut zur Lücke.

Nicht wenige nutzen in der Prüfung als letzte Sicherheit Spickzettel oder ihr Handy. Unerlaubte Hilfsmittel können jedoch zur Disqualifikation führen. Setzen Sie lieber auf die obigen Lerntipps und eine rechtzeitige Prüfungsvorbereitung!

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Prüfung nicht bestanden – was tun?

Trotz guter Vorbereitung haben Sie die Prüfung oder Klausur nicht bestanden? Jetzt bitte keine Panik! In vielen Fällen ist ein zweiter Versuch und Wiederholungsprüfung möglich. Dafür ist jedoch eine Anmeldung bei der zuständigen Kammer oder im Prüfungsamt oder Hochschule nötig.

Wer in der Abschlussprüfung der Ausbildung durchgefallen ist, kann das Ausbildungsverhältnis bis zur nächsten Prüfung verlängern. Hier ist ein Antrag bei der Kammer erforderlich. Auf Fristen achten!

Darüber hinaus sollten Sie das tun:

  • Fehler analysieren

    Hinterfragen Sie selbstkritisch die Ursachen für das Nichtbestehen: War es das Fachwissen, die Nervosität, Zeitdruck oder schlechte Vorbereitung?

  • Vorbereitung optimieren

    Verbessern Sie Ihre Prüfungsvorbereitung und passen Sie die Lernstrategien an. Auch Nachhilfe, spezielle Lerntrainings oder Techniken gegen Prüfungsangst können helfen.

  • Rechtliche Schritte prüfen

    Gab es Bewertungsfehler, formale Fehler oder ein unfaire Noten, die Sie nachweisen können, ist ein formaler Widerspruch innerhalb von 4 Wochen möglich, eventuell auch eine Klage.

Vor einer Klage sollten Sie jedoch stets den Kontakt zum Lehrer, Ausbilder oder Prüfungsausschuss suchen und alle organisatorischen Fragen sowie Ihre Möglichkeiten klären. Eine nicht bestandene Prüfung ist kein endgültiges Aus. Mit neuer, besserer Prüfungsvorbereitung erreichen viele ihr Ziel im nächsten Versuch…


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