Definition: Was bedeutet Teamfähigkeit?
Teamfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit, effektiv, kooperativ und konstruktiv mit anderen Menschen in einer Gruppe zusammenzuarbeiten.
Dabei geht es vor allem um die Art und Weise der Zusammenarbeit: Teamfähige Menschen zeichnen sich durch eine Reihe von Teamkompetenzen und Soft Skills aus. Dazu gehören zum Beispiel:
- Offenheit
- Empathie
- Rücksichtnahme
- Zuverlässigkeit
- Kommunikationsstärke
- Kooperationsbereitschaft
- Kompromissfähigkeit
- Konfliktfähigkeit
- Toleranz & Respekt
- Verantwortungsgefühl
- Anpassungsfähigkeit
Teamfähigkeit ist jedoch keine angeborene Charaktereigenschaft, sondern eine erlernbare soziale Kompetenz. Sie zählt heute zu den wichtigsten Schlüsselkompetenzen im Beruf und als wesentliche Voraussetzung für den persönliche Erfolg und Teamerfolg, weshalb die Teamfähigkeit in der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch regelmäßig geprüft wird.
Teamfähigkeit Synonyme
Synonym wird in Sachen Teamfähigkeit (Emglisch: teamwork skills) auch von „Gruppentauglichkeit“, „Integrationsvermögen“ oder „Kollegialität“ gesprochen. Das Gegenteil von Teamfähigkeit ist Eigenständigkeit bzw. der Einzelkämpfer oder Solist.
Warum ist Teamfähigkeit wichtig?
Als Schlüsselfähigkeit und zentraler Skill im Berufsleben ermöglicht Teamfähigkeit überhaupt erst die erfolgreiche Zusammenarbeit im Team sowie den nachhaltigen Erfolg der Gruppe und von Unternehmen.
Die wichtigsten Gründe für die hohe Bedeutung teamfähiger Kollegen sind:
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Problemlösung
Komplexe Aufgaben können nur gemeinsam gelöst werden. Viele berufliche Herausforderungen sind so umfangreich oder vielschichtig, dass sie die Zusammenarbeit mehrerer Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Perspektiven erfordern.
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Innovationen
Vielfältige Teams (siehe: Diversity) bringen unterschiedliche Hintergründe, Sichtweisen und Kompetenzen in die Gruppe ein. Das fördert kreative Lösungen und Innovationen.
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Effizienz
Durch das Aufteilen der Aufgaben auf mehrere Teammitglieder und deren spezifische Stärken wird nicht nur die Arbeitslast reduziert. Die Projekte werden zudem schneller erledigt, und die Produktivität steigt.
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Motivation
Gemeinsame Erfolgserlebnisse stärken den Teamgeist, motivieren die Mitglieder und sorgen für ein positives Betriebsklima. Das Vertrauen untereinander wächst, Konflikte werden reduziert und die Zufriedenheit steigt.
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Entwicklung
Durch die produktive Zusammenarbeit entstehen zahlreiche Lern- und Entwicklungschancen: Teamarbeit ermöglicht permanenten Wissens- und Erfahrungsaustausch. Auch neue Mitarbeitende profitieren von erfahrenen Kollegen und umgekehrt, was die persönliche und fachliche Entwicklung fördert.
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Loyalität
Wer teamfähig ist, kann sich besser ins Unternehmen integrieren und baut eine langfristige Beziehung zum Arbeitgeber auf. Dadurch verbessern sich oft die Karrierechancen, aber auch die Loyalität zum Arbeitgeber wächst.
Insgesamt bleibt Teamfähigkeit auch in der Zukunft ein zentraler Erfolgsfaktor für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Sie trägt entscheidend zu einer positiven Arbeitsatmosphäre bei. Studien zeigen, dass rund 92 Prozent aller Personalverantwortlichen bereits im Bewerbungsgespräch darauf achten, wie teamfähig Kandidaten sind und ob Sie ins Team passen.
In welchen Berufen ist Teamfähigkeit besonders wichtig?
Es praktisch kaum Berufe in denen Teamfähigkeit nicht von Bedeutung wäre. In diesen Berufsbildern aber wird besonders darauf geachtet, dass bei Bewerberinnen und Bewerbern die Eigenschaft ausgeprägt ist:
- Service- und Pflegekräfte
- Lehrer und Sozialpädagogen
- Soziale Berufe aller Art
- Produkt- und Projektmanager
- Ingenieure
- Consultants
- Personalwesen
Siehe auch: Belbin Teamrollen
Was sind wichtige Teamfähigkeit Beispiele?
Zu den wichtigsten Teamkompetenzen, die Teamfähigkeit ausmachen und anzeigen, gehören:
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Toleranz
Globalisierung, Diversity, Selbstverwirklichung – längst arbeiten in Unternehmen gemischte Teams aus unterschiedlichen Kulturen, Religionen oder mit verschiedenen Arbeitsweisen. Damit das Zusammenspiel funktioniert, sind gegenseitiges Verständnis, Offenheit und interkulturelle Kompetenz unerlässlich. Sie ermöglichen eine friedliche Zusammenarbeit, bei der jeder seine Individualität bewahren kann.
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Zuverlässigkeit
Zuverlässigkeit bedeutet, dass Zusagen eingehalten und gegenseitige Erwartungen erfüllt werden. Dazu zählen oft auch die unausgesprochenen, impliziten Teamregeln – wie z.B. gegenseitige Unterstützung im Notfall, Fairness oder das Einhalten von Deadlines.
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Eigeninitiative
Wenn alle darauf warten, dass ein anderer die Initiative ergreift und macht, kommt das Team keinen Schritt voran. Teamfähige Kollegen bringe daher das nötige Maß an Eigeninitiative und Verantwortung mit und packen zu, wo Arbeit anfällt.
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Kooperationsbereitschaft
Teamfähigkeit setzt den Willen zur Kooperation voraus. Bedeutet: Sie sind bereit, Herrschaftswissen zu teilen und sich gegenseitig mit Rat und Tat zu unterstützen – auch wenn das nicht unmittelbar eigene Vorteile bringt. Es ist das Gegenteil von Silodenken.
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Kompromissbereitschaft
Wo unterschiedliche Ansichten, Meinungen und Ziele aufeinandertreffen, müssen manchmal Kompromisse gefunden und geschlossen werden. Nur wenn alle bereit sind, einen Schritt aufeinander zuzugehen, wird ein Konsens gefunden und gemeinsames Ziel erreicht.
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Kommunikationsfähigkeit
Kommunikationsfähigkeit meint nicht, besonders viel zu reden. Vielmehr geht es darum, anderen aktiv zuzuhören und die Kollegen verstehen zu wollen. Gleichzeitig sollten Sie sich stets klar, präzise und eindeutig ausdrücken sowie sachlich und respektvoll bleiben, wenn die Emotionen einmal hochschlagen.
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Kritikfähigkeit
Wer teamfähig ist, muss nicht nur gelegentliche Konflikte im Team aushalten, sondern ebenso mit Kritik umgehen können. Nicht jeder Vorschlag wird überzeugen und manches Verhalten stößt anderen auf. Wichtig ist dann, das nicht persönlich zu nehmen, sondern bereitwillig zu lernen und an sich zu arbeiten.
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Empathie
Empathie ist der Klebstoff für das Team. Ohne Einfühlungsvermögen ist ein stabiles Miteinander nur schwer möglich. Dahinter steckt die Fähigkeit, die Gedanken, Gefühle und Motive anderer zu erkennen, nachzuempfinden und darauf angemessen zu reagieren. Erst dadurch entstehen stabile Beziehungen.
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Rücksichtnahme
Gegenseitige Rücksichtnahme ist kein Bonus, sondern Grundlage für die Zusammenarbeit. Wenn alle laut Musik hören und ins Telefon brüllen, kann keine(r) mehr arbeiten! Wer eigene Freiheiten beansprucht, muss sie anderen ebenso zugestehen. Auch das gehört letztlich zur Empathie.
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Selbstdisziplin
Arbeit macht nicht immer Spaß – auch nicht im Team. Trotzdem müssen die Aufgaben erledigt werden. Selbstdisziplin ist nicht nur die Fähigkeit, die eigene Unlust zu überwinden, sondern zum Wohle aller zu handeln und durchzuhalten oder zu beenden, was man angefangen hat.
Wie zeigt ich, dass ich teamfähig bin?
Teamfähigkeit im Beruf zeigt sich an unterschiedlichen Verhaltensweisen. Sind Sie ein Teamplayer? Dann können Sie…
- … sich in eine bestehende Gruppe einfügen.
- … konstruktiv mit anderen zusammenarbeiten.
- … andere Charaktere und Meinungen tolerieren.
- … auch mal einen Kompromiss schließen.
- … Kritik annehmen.
- … bei Meinungsverschiedenheiten sachlich und respektvoll bleiben.
- … sich motivierend einbringen.
- … rücksichtsvoll mit Schwächeren umgehen.
- … zuverlässig Ihre Aufgaben erledigen.
- … Erfolge teilen.
Wie kann ich meine Teamfähigkeit stärken?
Teamfähigkeit ist nicht angeboren – sie lässt sich gezielt entwickeln, trainieren und ausbauen. Wenn Sie entsprechende Teamfähigkeiten und Stärken stärken wollen, empfehlen wir hierzu folgende Strategien und Übungen:
- Hören Sie in Meetings aktiv zu und lassen Sie andere ausreden.
- Stellen Sie offene Fragen, um die Sichtweisen der Teammitglieder besser zu verstehen.
- Geben Sie konstruktives Feedback und nehmen Sie Rückmeldungen offen an.
- Bieten Sie Ihre Unterstützung an, wenn Kollegen Hilfe benötigen.
- Teilen Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen mit dem Team.
- Übernehmen Sie Verantwortung für gemeinsame Aufgaben und Ziele.
- Gehen Sie Konflikten nicht aus dem Weg, sondern sprechen Sie Probleme offen und respektvoll an.
- Suchen Sie nach Lösungen, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.
- Versuchen Sie einen Streit zu schlichten und zu deeskalieren und nicht anzuheizen.
- Bleiben Sie ruhig und sachlich, auch wenn es schwierig wird.
- Versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Teammitglieder und zeigen Sie Verständnis für deren Perspektiven.
- Erkennen Sie die Leistungen anderer an und loben Sie diese ehrlich.
- Respektieren Sie Unterschiede und nutzen Sie die Vielfalt im Team als Stärke.
- Reagieren Sie offen auf Veränderungen und neue Ideen.
- Passen Sie Ihre Arbeitsweise an die Bedürfnisse des Teams an.
- Seien Sie bereit, Kompromisse einzugehen und eigene Vorstellungen zurückzustellen, wenn es dem Teamerfolg dient.
- Reflektieren Sie regelmäßig Ihr eigenes Verhalten im Team.
- Bitten Sie gezielt um Feedback von Kollegen und Vorgesetzten.
- Nutzen Sie Rückmeldungen, um sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.
- Identifizieren Sie sich mit den Teamzielen und richten Sie Ihre Arbeit darauf aus.
- Unterstützen Sie die Teamleitung und tragen Sie zur Zielerreichung bei.
- Feiern Sie Erfolge gemeinsam und lernen Sie aus Rückschlägen.
1. Kommunikation verbessern
2. Kooperation üben
3. Konflikte lösen
4. Wertschätzung zeigen
5. Flexibilität beweisen
6. Selbstreflexion praktizieren
7. Ziele verfolgen
Mit all diesen Tipps stärken Sie Ihre Teamfähigkeit Schritt für Schritt und tragen zu einer erfolgreichen, harmonischen Zusammenarbeit bei. Merken Sie sich zugleich: Teamfähigkeit lernen, ist ein Prozess und Mannschaftssport! Lernen Sie gemeinsam kontinuierlich dazu…
Einzelkämpfer vs. Team – was ist besser?
Teamfähigkeit ist heute das Ideal, Alleingänge sind in vielen Unternehmen unerwünscht. In der Praxis zeigt sich jedoch: Leistungsträger sind häufig die Solisten – etwa im Homeoffice. „Teams lösen Probleme, die es ohne sie nicht gäbe“, lautet ein böses Sprichwort. Wird die Gruppe zu groß, setzen unterschiedliche, negative gruppendynamische Effekte ein – wie z.B. der Ringelmann-Effekt oder Eitelkeiten und Ellbogenmentalität nehmen zu.
Hier weiterlesen: 11 Fakten über Teams, die Sie noch nicht kannten (PDF)
Teamfähigkeit in der Bewerbung: Wie zeigen?
Wegen der großen Bedeutung für den Unternehmenserfolg und die gute Zusammenarbeit, ist Teamfähigkeit heute eigentlich eine Selbstverständlichkeit und Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung.
Wir deshalb raten davon ab, diese explizit im Bewerbungsschreiben oder Lebenslauf zu nennen. Indirekt aber schon! Belegen Sie Ihre Teamfähigkeit durch überzeugende Beispiele und subtile Andeutungen – zum Beispiel:
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Mannschaftssport
Mannschaftssportarten wie Fußball, Volleyball oder Basketball zeigen indirekt, dass Sie sich in ein Team einfügen und mit Ihren Talenten ins Team einbringen können, um gemeinsam Erfolge zu erreichen. Einzelgänger-Sportarten, wie Tennis oder Joggen sind in der Bewerbung eher von Nachteil. Schreiben und formulieren können Sie das zum Beispiel so: „Meine Teamfähigkeit beweise ich in meiner Freizeit regelmäßig im Fußballverein als rechter Verteidiger. Überdies habe ich immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Mannschaft und vermittle die Ideen an den Trainer.“
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Projektleitung
Haben Sie in der Vergangenheit aktiv Projekte geleitet? Etwa Schulprojekte oder ein eigenes Online-Business? Auch dabei mussten Sie vermutlich mit anderen zusammenarbeiten, haben Verantwortung übernommen und Organisationstalent bewiesen! All das bringt Pluspunkte in der Bewerbung. Schreiben können Sie etwa: „Als Linkedin-Topvoice habe ich für meine Posts eng mit einer Fotografin sowie mit Praktikanten kreativ zusammengearbeitet und unsere Ideen gemeinsam umgesetzt.“
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Soziales Engagement
Bei sozialem Engagement – ob nun im Verein, im Kirchenchor oder im Ehrenamt – schwingt ebenfalls immer Ihre Teamfähigkeit mit, denn dabei arbeiten Sie mit unterschiedlichen Charakteren zusammen. Solche Freizeitaktivitäten sind gute Beispiele für gutes Integrationsvermögen. Formulieren können Sie z.B.: „Ich engagiere mich seit 5 Jahren im Gospelchor der Gemeinde Musterstadt und helfe der Leitung regelmäßig bei der Organisation der Auftritte und Chorfahrten.“
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