Ausbildung im Lebenslauf: Beispiele für den Bildungsweg

Bildungsweg und Ausbildung im Lebenslauf gehören zu den Pflichtangaben und dürfen in einer professionellen Bewerbung nie fehlen. Darin geht es um eine aussagekräftige Darstellung wichtiger Qualifikationen aus Schule, Ausbildung oder Studium. Tipps und Beispiele, wie Sie den Bildungsweg im Lebenslauf darstellen – und was Sie weglassen können…

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Was gehört zum Bildungsweg im Lebenslauf?

Der Bildungsweg ist neben dem „beruflichen Werdegang“ der wichtigste Abschnitt im Lebenslauf. Hierin dokumentieren Sie wichtige Hard Skills in Form von erworbenen und relevanten Abschlüssen. Zum sogenannten Bildungsweg im Lebenslauf gehören:

  1. Schulische Bildung (Hauptschule, Realschule, Gesamtschule, Gymnasien)
  2. Berufliche Ausbildung (duale Ausbildung, schulische Ausbildung)
  3. Akademische Ausbildung (= Studium)
  4. Umschulungen (sofern für den neuen Beruf relevant und aktuell)

Die Angaben dazu werden jedoch – analog zum Bewerbungsschreiben – jedes Mal individuell auf die angestrebte Stelle angepasst. Das kann bedeuten, dass Sie die Reihenfolge sowie den Umfang der einzelnen Angaben im Lebenslauf verändern müssen.

Was gehört nicht zum Bildungsweg?

Folgende Angaben können und sollten Sie im Lebenslauf auslassen:

  • Grundschule

    Die Grundschule wird grundsätzlich nicht mehr im Lebenslauf genannt. Ausnahme: Im Schüler-Lebenslauf und bei der Bewerbung um ein Schülerpraktikum können Sie diese noch angeben, um z.B. eine Verbesserung der Noten zu dokumentieren. Ansonsten aber interessiert die Grundschule niemanden.

  • Weiterbildungen

    Relevante Fortbildungen, berufsqualifizierenden Seminare und Online-Kurse gehören zwar in den Lebenslauf, aber nicht in den Abschnitt „Bildungsweg“, sondern in den anschließenden Bereich „Besondere Kenntnisse“.

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Wohin kommt der Bildungsweg im Lebenslauf?

Der Aufbau im professionellen Lebenslauf ist in Deutschland weitgehend standardisiert. Er muss vor allem vollständig, lückenlos und übersichtlich strukturiert sein. Dafür wird er in einzelne Abschnitte gegliedert, die in dieser heute üblichen Reihenfolge sortiert sind:

  1. Persönliche Daten
  2. Kurzprofil (optional)
  3. Beruflicher Werdegang
  4. Bildungsweg
  5. Besondere Kenntnisse
  6. Interessen und Hobbys
  7. Ort, Datum und Unterschrift

Der Bildungsweg kommt damit an dritter bzw. vierter Stelle und relativ weit oben im Lebenslauf. Schüler und Berufseinsteiger, die noch über wenige einschlägige Berufserfahrungen verfügen, können diese Reihenfolge auch umstellen und nach „Persönlichen Daten“ und „Kurzprofil“ gleich mit dem Bildungsweg und ihrer Ausbildung im Lebenslauf beginnen.

Insgesamt sollte der Lebenslauf einen Umfang von nicht mehr als 1-3 DIN A4 Seiten haben. Professionell wird er auch dadurch, dass Sie innerhalb des Abschnitts „Bildungsweg“ nicht einfach nur Stationen aufzählen, sondern diese stets mit relevanten Informationen (z.B. Noten, Fachrichtung, Wahlfächer) anreichern und aussagekräftiger machen.

Was bedeutet „antichronologischer“ Lebenslauf?

Ein moderner Lebenslauf wird heute „antichronologisch“ (absteigend) aufgebaut. Bedeutet: Innerhalb der einzelnen Abschnitte beginnen Sie immer mit der jeweils aktuellsten Station und gehen dann zeitlich „absteigend“ zurück.

Diese Hierarchie und Reihenfolge der Angaben müssen Sie einheitlich im gesamten Lebenslauf durchhalten – also auch im Abschnitt Bildungsweg bzw. Ausbildung. Deshalb beginnen Sie auch hier stets mit dem höchsten und jüngsten Bildungsabschluss und nennen danach immer ältere Abschlüsse.

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Wie stelle ich den Bildungsweg richtig dar?

Im tabellarischen Lebenslauf geben Sie dem Bildungsweg zunächst eine passende Überschrift. Diese kann ganz einfach „Bildungsweg“ lauten, ebenso „Ausbildung“, „Schulbildung“ oder „Berufsausbildung“. Je nach Umfang und Anzahl der bisherigen Berufserfahrungen können Sie den Abschnitt auch in 2-3 Blöcke unterteilen, etwa als Hochschulabsolvent (z.B. Masterstudium, Bachelorstudium, Schulbildung).

Die Ausbildung im Lebenslauf wird wiederum tabellarisch aufgebaut und in zwei Spalten aufgeteilt:

  • Links geben Sie den Zeitraum der jeweiligen Ausbildung an, nach dem Muster: „MM/JJJJ – MM/JJJJ“, wobei MM für den Monat und JJJJ für das Jahr steht. Haben Sie die aktuelle Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben, schreiben Sie dort „MM/JJJJ – heute“.
  • Rechts wiederum schreiben Sie die genaue Bezeichnung Ihres Abschlusses, darunter die Bildungseinrichtung und deren Standort, darunter wiederum wichtige Details dazu, z.B. Noten oder das Thema Ihrer Abschlussarbeit.

Wir empfehlen übrigens in der rechte Spalte immer mit dem Abschluss-Titel (z.B. Abitur, Bachelor) zu beginnen, nicht mit dem Bildungsträger. Ihr Abschluss ist für den Job wichtiger, als wo Sie diesen erworben haben.

Das Ergebnis sieht dann zum Beispiel so aus:

MM/JJJJ – MM/JJJJ Bachelor BWL
Goethe-Universität, Frankfurt am Main
• Bachelor of Science, Abschlussnote: 1,8
• Titel meiner Bachelor-Thesis: „xxxxxxxxxx“
• Schwerpunkte: Marketing, Strategie

Bildungsweg Angaben – Checkliste

    Pflichtangaben:

  • Zeitraum der Ausbildung
  • Bildungsabschluss
  • Einrichtung, Ort
  • Empfohlene Angaben:

  • Abschlussnote
  • Wahlfächer, Leistungskurse
  • Fachrichtung, Nebenfächer, Spezialisierungen
  • Titel der Abschlussarbeit
  • Zusätzliche Qualifikationen
  • Auszeichnungen

Bei einem Abschluss mit staatlicher Zertifizierung (z.B. Ärzte, Anwälte), die für die Zulassung zum Beruf von Bedeutung sind, sollten Sie auch die vorliegende Zulassung kurz in einem Stichwort erwähnen und ein entsprechende Urkunde in den Anlagen zur Bewerbung beifügen.

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Warum ist die Ausbildung im Lebenslauf so wichtig

Die meisten Stellenanzeigen enthalten heute sogenannte Muss- und Kann-Qualifikationen. Erstere sollten Sie möglichst immer erfüllen, zu erkennen sind sie an Formulierungen wie: „setzen wir voraus“ oder „berücksichtigt werden nur Bewerbungen mit“. Dabei handelt es sich in der Regel um Schulabschlüsse (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen Bachelor- bzw. Master-Titel.

Wenn Sie so etwas in der Stellenanzeige lesen, müssen Sie diese Abschlüsse zwingend im CV nennen. Alles andere erhöht das Risiko einer Absage. Umgekehrt kann die Angabe guter Abschlussnoten oder relevanter Schwerpunkte oder Leistungskurse die Bewerbungschancen wieder steigern. Tatsächlich nutzen bereits rund 70 Prozent der großen Unternehmen sog. ATS und CV-Parsing-Systeme zur computergstützten Vorselektion von Bewerbungen. Diese Algorithmen suchen stumpf nach Schlüsselqualifikationen im Lebenslauf. Finden Sie diese nicht, sind Sie meist raus.

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Welche Informationen gehören in den Bildungsweg?

Zum Bildungsweg gehören schulische, berufliche und akademische Ausbildung, wobei die Informationen immer unwichtiger werden, je mehr Berufserfahrungen Sie vorweisen können. Ab 10 Jahren Berufserfahrung interessiert praktisch nur noch der höchste Bildungsabschluss, nach 20 Jahren werden dafür Weiterbildungen und relevante Zusatzqualifikationen umso wichtiger.

Als Faustregel können Sie sich merken: Alles, was für die angestrebte Position von Bedeutung ist, schreiben Sie ausführlicher; Irrelevantes erwähnen Sie dagegen nur kurz oder lassen es ganz weg.

Bildungsweg für Berufseinsteiger – Tipps & Beispiel

Bei Berufseinsteigern und einer Bewerbung ohne Berufserfahrung hat die Ausbildung im Lebenslauf die größte Bedeutung und ist besonders ausführlich. Oft steht sie sogar im Mittelpunkt und kommt deshalb ganz nach oben im CV.

Wenn Sie sich für ein Praktikum oder eine Ausbildung bewerben oder den ersten Job, ist es empfehlenswert die gesamte Schulbildung aufzuzählen – angefangen mit dem höchsten Schulabschluss (Hauptschule, Realschule, Gymnasium). Die Grundschule können Sie weglassen. Beispiel:

Bildungsweg

MM/JJJJ – MM/JJJJ Bachelor BWL
Goethe-Universität, Frankfurt am Main
• Abschlussnote: 1,8, Bachelor-Thesis: „xxxxxxxx“
• Schwerpunkte: Wettbewerb, Marketing
MM/JJJJ – MM/JJJJ Ausbildung zum Bankkaufmann
Bankgesellschaft Muster, Musterstadt
• Abschlussnote: 2,1
• Aufgabenbereiche: xxxxxxxx
MM/JJJJ – MM/JJJJ Abitur (Note: 1,4)
Albert-Einstein Gymnasium, Musterstadt
• Leistungskurse: Mathe, Deutsch

Tipp: Wer einige Zeit im Ausland war oder Auslandssemester absolviert hat, sollte das ebenfalls erwähnen. Nennen Sie hierzu das Land und die Universität, an der Sie studiert haben. Solche Erfahrungen beweisen unter anderem interkulturelle Kompetenz!

Bildungsweg nach Ausbildung – Tipps & Beispiel

Haben Sie eine Berufsausbildung abgeschlossen und bewerben sich damit bei einem anderen Arbeitgeber als Ihrem Ausbildungsbetrieb, können Sie den Bildungsweg relativ knapp halten und auf aussagekräftige Informationen beschränken. Viel wichtiger ist hierbei das Bewerbungsschreiben, das Ihre Motivation für den Wechsel und das Unternehmen erklärt. Oft wollen Arbeitgeber an dieser Stelle nur wissen, ob Sie für den Beruf entsprechend qualifiziert sind. Beispiel:

Ausbildung

MM/JJJJ – MM/JJJJ Ausbildung zum Physiotherapeuten
Physio-Praxis Berlin
• Abschlussnote: 1,2
• Schwerpunkt: parietale und craniosacrale Osteopathie
• Faszienbehandlung, Harmonisierung

Bildungsweg für Quereinsteiger – Tipps & Beispiel

Bei einer Bewerbung als Quereinsteiger passt der Lebenslauf und bisherige Bildungsweg oft nicht zur angestrebten Stelle. Umso wichtiger ist, dass Sie hierbei sich nur auf jene Stationen und Schwerpunkte fokussieren, die einen Bezug zur Stelle und dem Unternehmen haben. Oftmals reicht nur der höchste Abschluss.

Dafür schreiben Sie dann ausführlicher im Abschnitt „Besondere Kenntnisse“ über wichtige Zertifikate von aktuellen Fortbildungen oder relevante Sprachkenntnisse und IT-Kenntnisse.

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Wie gehe ich mit Abbrüchen und Lücken im Bildungsweg um?

Ein vorzeitiger Schulabbruch, ein Ausbildungs- oder Studienabbruch ist zunächst einmal unschön. Ein Beinbruch im Lebenslauf ist es aber nicht. Wichtig ist zunächst, dass Sie diesen Zeitraum nicht einfach weglassen oder vertuschen, sonst entstehen sogenannte Lücken im Lebenslauf – und die wecken erst recht das Interesse der Personaler.

Wesentlich klüger ist die Strategie, den Zeitraum der Ausbildung oder des Studiums exakt zu nennen – nur lassen Sie dieses Mal den Abschluss-Titel und die Note weg. Vermeiden sollten Sie dagegen negative Aussagen, wie: „Studienabbruch“ oder „Studium ohne Abschluss“. Sie haben ja studiert oder eine Ausbildung begonnen, nur eben nicht offiziell abgeschlossen!

Machen Sie sich bitte bewusst: Brüche im Lebenslauf und gelegentliche Phasen der Neuorientierung sind heute völlig normal und auch kein Ausschlusskriterien, solange Sie bei der Wahrheit bleiben. Lügen und falsche Angaben im Lebenslauf werden dagegen schnell zum Bumerang: Fliegen bei Rückfragen dazu im Vorstellungsgespräch auf, ist der Job futsch und selbst nach überstandener Probezeit kann ein erfundener Abschluss ein starker Grund für eine fristlose Kündigung sein!

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Was sind häufige Fehler beim Bildungsweg im Lebenslauf?

Die häufigsten Fehler beim Angeben des Bildungswegs im Lebenslauf sind unklare, unvollständige oder falsch sortierte Angaben sowie die Nennung irrelevanter oder sogar negativer Informationen. Vermeiden sollten Sie:

  • Unvollständige Angaben

    Ein schwerer Fehler ist, wenn wesentliche Informationen zum Zeitraum, zu Art und Ort der Ausbildung fehlen. Nennen Sie bitte immer den volle Namen der Bildungseinrichtung sowie genauen Abschluss sowie Start- und Enddaten.

  • Keine chronologische Ordnung

    Berufspraxis und Bildungsweg müssen stets einheitlich sortiert sein. Standard hierfür ist eine antichronologische Reihenfolge in zeitlich absteigender Hierarchie. Chaos hierbei erschwert die Übersicht und gibt Minuspunkte.

  • Aufzählung irrelevanter Stationen

    Je nachdem wie umfangreich der Lebenslauf schon ist, lassen Sie bitte irrelevante Stationen wie die Grundschule weg und konzentrieren sich nur auf den höchsten Abschluss, der erreicht wurde.​

  • Lückenhafte Darstellung

    Offensichtliche Lücken oder nicht erklärte Unterbrechungen im Bildungsweg wirken immer so, als wollten Sie etwas verschweigen. Auch unkonkrete Angaben zur Studienrichtung oder Ausbildungsschwerpunkten erschweren die Einordnung und Bewertung der Qualifikationen.

  • Negative Formulierungen

    Auf die Nennung nicht bestandener Abschlüsse oder Studienabbrüche ohne Einordnung sollten Sie verzichten. Es reicht, den Zeitraum und die Ausbildung im Lebenslauf zu nennen – nur eben ohne Abschluss und Note.

Grundsätzlich zählt der Abschnitt zu den Kernbereichen in jedem Lebenslauf. Deshalb sollten Sie darin besonders sorgfältig sein und wichtige und geforderte Skills unbedingt deutlich machen. Passen Sie diese wirklich jedes Mal für jede Bewerbung individuell an. Der Teil wird zu 100 Prozent von Personalern aufmerksam gelesen.

Wir wünschen viel Erfolg bei Ihrer Bewerbung!


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