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Downgrading: Bedeutung + Tipps für den Job-Rückschritt

The only way is up? Von wegen! Downgrading – der bewusste und freiwillige Rückschritt im Job – kann ebenso eine sinnvolle berufliche Entwicklung sein. Zwar empfinden das viele als Niederlage. Doch das ist falsch! Welche Bedeutung das Downgrading hat plus Tipps wie der strategische Schritt zurück im Job gelingt…



Downgrading: Bedeutung + Tipps für den Job-Rückschritt

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Definition: Was bedeutet Downgrading?

Downgrading (synonym: Downshifting, Downsizing) hat zwei Bedeutungen:

  1. Wertigkeit
    Ein Produkt oder eine Dienstleistung wird in eine niedrigere Wertstufe eingruppiert. Das Gegenteil dazu ist das sogenannte Upgrade.
  2. Beruflicher Rückschritt
    Im Job bedeutet Downgrading einen Abschied vom Aufstieg – freiwillig oder unfreiwillig. Ein Arbeitnehmer bekommt weniger verantwortungsvolle oder anspruchsvolle Aufgaben zugewiesen.

In diesem Artikel geht es um das berufliche Downgrading – also einen beruflichen Rückschritt. Dahinter kann eine Disziplinierungsmaßnahme oder Degradierung wegen grober Vergehen stecken. Der Karriererückschritt kann aber genauso eine freiwillige Entscheidung und ein strategischer Entwicklungsschritt sein.

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Warum hat Downgrading oft eine negative Bedeutung?

In vielen Unternehmen wird beruflicher Erfolg mit einem Aufstieg oder einer Beförderung gleichgesetzt. Dies spiegelt sich dann auch im Gehalt, das steigt. Beim Downgrading schwingt dagegen immer mit, dass Betroffene den Anforderungen nicht gewachsen waren. Es klingt latent nach Aufgeben oder Scheitern.

Die Vorstellung ist allerdings veraltet. Auf der Karriereleiter geht es heute nicht nur nach oben. Neben der Führungskarriere gibt es heute ebenfalls die Fachkarriere (siehe: horizontaler Karriereplan). Bei der sogenannten Fachlaufbahn streben Arbeitnehmer eine Spezialisierung an – teils auch, weil Sie andere Kollegen nicht führen wollen. Schließlich ist das ein ganz anderer Job.

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Was sind gute Gründe für das Downgrading?

Auch wenn der bewusste Schritt zurück für Außenstehende nicht immer nachvollziehbar ist: Es gibt zahlreiche gute Gründe dafür, die nichts mit Überforderung oder fehlender Qualifikation zu tun haben:

  • Sie haben neue Prioritäten

    Im Laufe der Karriere können sich Prioritäten verschieben: Hohe Positionen bedeuten oft mehr Arbeit, mehr Überstunden, mehr Erreichbarkeit am Wochenende oder Fortbildungen. Wenn Sie mehr Zeit für die Familie haben wollen, ist das ein guter Grund für ein Downgrading.

  • Sie haben keinen Spaß am Job

    Endlich ist die Beförderung da! Doch die Euphorie hält nur kurz: Sie erkennen, dass der neue Job nicht zu Ihnen passt oder nicht den eigenen Erwartungen entspricht. Nicht jeder Mensch ist zur Führungskraft gemacht (siehe: Peter-Prinzip). In dem Fall ist ein freiwilliger Schritt zurück völlig legitim.

  • Sie achten auf Ihre Gesundheit

    Mehr Druck, größerer Stress, unangenehme Entscheidungen treffen müssen… Nicht jeder will und kann das auf Dauer. Wenn die Gesundheit unter dem Job leidet – egal, in welcher Position – sollten Sie Konsequenzen ziehen und auf Ihren Körper hören. Der ist wichtiger, als Karriereambitionen oder der Status.

Unterschätze nie einen Menschen, der einen Schritt zurück macht! Er könnte Anlauf nehmen…


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Tipps: Wie gelingt das Downgrading?

Bergsteiger und Gipfelstürmer wissen es nur zu gut: Manchmal ist ein Schritt zur Seite oder ein Schritt zurück der bessere und sichere Weg zum Gipfel. Eine berufliche Veränderung muss nicht zwangsläufig nur nach oben führen. Und Downgrading muss keinesfalls eine Endstation sein. Der Schritt zurück kann genauso ein lohnendes Zwischenspiel sein.

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Was muss ich vor dem Rückschritt beachten?

Damit sich das Downgrading nicht zum Karriere-Limbo entwickelt und Sie in eine Karriere-Sackgasse manövriert, sollten Sie sich allerdings vorab drei wichtige Fragen stellen:

  1. Warum suche ich den Rückschritt?
    Die wichtigste Frage vor jedem Jobwechsel ist die nach dem WARUM: Warum wählen Sie diesen Schritt? Er soll Sie letztlich glücklicher machen – dazu müssen Sie vorab klare Kriterien definieren, um nicht vom Regen in die Traufe zu geraten.
  2. Wird mich der neue Job weiterbringen?
    Auch Umwege führen zum Ziel. Machmal entpuppen sie sich gar als Abkürzung. Ein Karriereschritt zurück ist aber nur einer nach vorn, wenn Sie damit trotzdem langfristige Ziele verfolgen und keine Notlösung suchen.
  3. Kann ich den Schritt später begründen?
    Es ist vielleicht nicht der letzte Job, in den Sie wechseln. Dann sollten Sie sich schon jetzt fragen, wie Sie das Downgrading und den Bruch im Lebenslauf bei einer späteren Bewerbung dem neuen Arbeitgeber erklären. Ging es um andere Erfahrungen? Oder die Vorbereitung auf eine berufliche Neuorientierung?

Weitere bewährte Empfehlungen sind:

Sprechen Sie mit Ihrem Umfeld

Durch den Rückhalt von Partner und Familie erhalten Sie wichtige mentale Unterstützung beim Downgrading. Zusätzlich sollten Sie frühzeitig besprechen, wie sich zum Beispiel das geringere Einkommen auswirkt. Gemeinsam können Sie besser planen und Lösungen finden.

Kennen Sie die Folgen

Ein Schritt zurück bedeutet oft mehrere Veränderungen – im Verhältnis zu Kollegen, Kunden oder Vorgesetzten. Sie können böse Überraschungen verhindern, indem Sie mögliche Konsequenzen vorab durchspielen und überlegen, wie Sie auf mögliche Konflikte reagieren.

Denken Sie über einen Arbeitgeberwechsel nach

Downgrading ist nicht in jedem Unternehmen möglich. Manchmal stellt sich der Arbeitgeber quer oder Sie merken, dass es nicht funktioniert. In dem Fall kann ein Jobwechsel und Arbeitgeberwechsel die bessere Option sein. Bereiten Sie sich auch darauf vor, sodass Sie im Bewerbungsprozess den freiwilligen Rückschritt erklären können.


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