Karriereziele definieren: Was will ich wirklich erreichen?

Kennen Sie Ihre Karriereziele und können diese klar und präzise formulieren? Die meisten Menschen können das nicht – und verschenken damit enormes Potenzial! Indem Sie Ihre Karriereziele definieren, bestimmen Sie, was Innen wirklich wichtig ist und einen konkreten Kurs für Ihre Entwicklung. Beispiele für gute Karriereziele, bei denen es nicht immer nur nach oben gehen muss…

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Warum sind Karriereziele so wichtig?

Wer etwas erreichen will – im Beruf oder Leben -, muss sich Ziele setzen. Ziele sind unverzichtbar für den Erfolg: Sie definieren ihn überhaupt erst und machen ihn messbar.

Ohne ein Ziel vor Augen, können wir nirgendwo ankommen oder Fortschritte feststellen. Effekt: Ohne Karriereziele droht Stagnation.

Wichtige Merkmale von Zielen

  • Ziele geben Orientierung.
  • Ziele definieren eigenen Erfolg.
  • Ziele helfen uns, zu fokussieren.
  • Ziele bündeln Energie und Ressourcen.
  • Ziele zu erreichen, macht glücklich.
  • Ziele steigern das Selbstvertrauen.

Umgekehrt: Setzen Menschen keine Prioritäten oder verlieren ihre Ziele aus den Augen, riskieren sie, dass Dinge an Bedeutung gewinnen, die gar nicht so wichtig sind.

Karriereziele erfüllen deshalb keine Erwartungen, sondern sind immer eigene Überzeugung. Sie spiegeln unsere aktuellen Werte und Prioritäten – basieren jedoch nicht auf rationalen Erkenntnissen, sondern sind ebenso eine Sache des Herzens!

Definition: Was bedeutet Karriere?

Der Begriff „Karriere“ stammt ursprünglich vom französischen „carrière“ ab und bedeutet „Rennbahn“ oder „Laufbahn“. Damit ist das Vorwärtskommen ein zentrales Element einer Karriere – nicht aber zwangsläufig der Aufstieg auf der Karriereleiter.

Es gibt heute zahlreiche Karriereformen und Arten: Neben der hierarchischen Karriere als Führungskraft können Sie ebenso eine „horizontale“ Karriere als Fachkraft oder sich selbstständig machen (siehe: Karrierewege). Der Begriff selbst sagt nichts über die beruflichen Ziele und Interessen aus.

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Wie finde ich meine Karriereziele?

Eigene Karriereziele lassen sich weder übernehmen, noch sind sie allgemeingültig. Versuchen Sie bitte niemals, sich ein Ziel zu setzen, nur weil andere dieses auch verfolgen! Karriereziele funktionieren und motivieren nur, wenn es Ihre eigenen, individuellen Ziele sind.

Gleichzeitig spricht nichts dagegen, sich inspirieren zu lassen – von Eltern, Freunden, Vorbildern, Mentoren. Sie alle können wertvolle Impulse für die Karriereentwicklung geben.

Karriereziele Beispiele: Berufliche Ziele formulieren

Zur Inspiration und Orientierung finden Sie einige Beispiele für unterschiedliche Karriereziele:

    Karriereentwicklung

  • Mehr Freiheit zur Selbstverwirklichung gewinnen.
  • Ein höheres Gehalt erzielen.
  • Führungskraft werden und mehr Verantwortung übernehmen.
  • Ein eigenes Unternehmen gründen.
  • Mit einem Online-Business finanziell unabhängig werden.
  • Fähigkeiten und Qualifikationen

  • Effizienter und produktiver arbeiten.
  • Die eigenen Stärken und Potenziale besser nutzen.
  • Bestimmte Fähigkeiten erlernen oder sich Know-how aneignen.
  • Echte Führungsqualitäten entwickeln.
  • Work-Life-Balance

  • Flexibler arbeiten und mehr Remote Work einsetzen.
  • Eine bessere Work-Life-Balance realisieren.
  • Beruf und Familie optimal vereinbaren.
  • Mehr Zeit für die Familie haben.
  • Auf eine 30-Stunden-Woche reduzieren oder in Teilzeit arbeiten.
  • Persönliche Entwicklung

  • Besser mit Kritik umgehen lernen.
  • Die eigene Durchsetzungsfähigkeit stärken.
  • Die emotionale Intelligenz steigern.
  • Mein Zeit- und Selbstmanagement verbessern.
  • Neue Herausforderungen

  • Im Ausland arbeiten.
  • Einen beruflichen Neustart wagen.
  • Einen Beruf ausüben, der die Welt verbessert (siehe: Ikigai-Modell).

Das sind natürlich nur einfache Beispiele. Ihre eigenen Karriereziele sollten Sie ausführlicher und noch konkreter formulieren. Zum Beispiel auch als kurz-, mittel- und langfristige Ziele.

Formel: Wie finde ich mein Ziel?

Sie wollen Ihre Karriereziele finden und formulieren? Dann nutzen Sie die folgende, einfache Formel und Frage, die sich auf drei Arten betonen lässt:

  1. „WILL“ ich das?
    Will ich unbedingt – mit allen Opfern und Konsequenzen?
  2. Will „ICH“ das?
    Ist es mein Ziel oder erfülle ich nur Erwartungen?
  3. Will ich „DAS“?
    Kann ist das Ziel konkret benennen?

TIPP: Beantworten Sie sich sich selbst mal die typische Frage aus dem Vorstellungsgespräch: „Wo sehen Sie sich in den kommenden 5 Jahren?

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Methoden: Karriereziele definieren und formulieren

Es gibt inzwischen zahlreiche Methoden und Techniken, wie Sie Ihre Karriereziele definieren, formulieren und besser erreichen können. Eine der bekanntesten ist die sogenannte SMART-Methode. Der Gedanke dahinter: Schon wie wir unsere Ziele formulieren, die Art der Zielsetzung, entscheidet über den Umsetzungserfolg.

So funktioniert die SMART-Methode

Der Begriff „SMART“ ist ein Akronym und steht für die Abkürzung der fünf SMART-Kriterien, an denen sich jedes Ziel orientieren sollte, um dieses eindeutig zu definieren:

  1. Spezifisch (Specific)

    Ziele müssen klar und präzise definiert sein. Vage Aussagen sind tabu, stattdessen nutzen Sie ausschließlich konkrete Formulierungen, Beispiel: „Ich will in den kommenden 6 Monaten eine Gehaltserhöhung von 10 Prozent realisieren.“

  2. Messbar (Measurable)

    Die Ziele müssen durch quantitative oder qualitative Kriterien messbar sein, um den Fortschritt und die Zielerreichung objektiv beurteilen zu können.

  3. Attraktiv (Achievable)

    Das Ziel sollte für Sie motivierend, sinnstiftend und erstrebenswert sein. Das gelingt u.a. indem Sie es positiv und mit aktiven Verben formulieren, Beispiel: „Ich will bis Ende des Jahres finanziell unabhängig sein!“ (Statt: „Ich will nicht mehr den Euro rumdrehen müssen.“).

  4. Realistisch (Reasonable)

    Das Ziel muss grundsätzlich erreichbar sein, aber gleichzeitig eine Herausforderung darstellen. Ressourcen und Kompetenzen sollten dabei richtig eingeschätzt werden.

  5. Terminiert (Time-bound)

    Jedes Ziel braucht einen zeitlichen Rahmen, bis zu der es erreicht sein soll. Der Termin ist nicht nur ein wichtiger Kontrollpunkt für den Erfolg. Er spornt zugleich an (siehe: Goal-Gradient-Effekt).

Um die SMART-Methode anzuwenden, formulieren Sie zunächst ein Ziel und überprüft es dann mithilfe dieser fünf Kriterien. Durch die Anwendung der Methode werden Ziele klarer, verständlicher und leichter zu erreichen.

Alternativen zur SMART-Methode sind übrigens die WOOP Methode, das Eisenhower-Prinzip oder die 10-10-10-Methode (noch mehr Erfolgsmethoden finden Sie HIER).

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Karriereziele und Karriereschritte

Generell nutzen Karriereziele natürlich nichts, wenn Sie nie fokussiert mit deren Umsetzung beginnen. Auch hierfür gibt es vier klassische Tipps und Karriereschritte:

1. Ist-Zustand analysieren

Jedes Karriereziel beginnt mit einer selbstkritischen Standortanalyse: Wo befinde ich mich aktuell? Wie geht es mir damit? Bin ich ausgelastet und zufrieden? Der Ist-Zustand sollte unbedingt ehrlich analysiert werden. Versuchen Sie, nichts zu beschönigen! Wer sich hier belügt, kann kein Karriereziel formulieren und läuft später in die falsche Richtung.

2. Soll-Zustand definieren

Sie kennen den Ausgangspunkt – nun formulieren Sie den Kurs: Wohin will ich mich entwickeln und warum? Im zweiten Schritt geht es um alle Berufsziele und erforderlichen Veränderungen, die dazu gehören. Auch hier müssen Sie ehrlich sein – insbesondere im Umgang mit eigenen Defiziten und Schwächen.

3. Plan machen

Wenn Sie wissen, wohin die Reise und Ihre berufliche Entwicklung gehen soll, formulieren Sie einen möglichst konkreten Karriereplan, wie Sie die Karriereziele erreichen wollen – so detailliert wie möglich und Schritt für Schritt! Das kann bedeuten, dass Sie sich nach neuen Stellenangeboten umsehen oder selbstbewusst für eine berufliche Veränderung bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber kämpfen. Weil große Ziele abschrecken können, sollten Sie Teilschritte und Meilensteine definieren.

4. Erfolg kontrollieren

Auch das gehört zum Erfolg: Überprüfen Sie in regelmäßigen Abständen, wie weit sie gekommen sind und ob der Plan aufgeht. Falls nicht: Anpassen! Bei allen Zielen, die Sie setzen, braucht es immer noch genug Flexibilität: Mal müssen Sie den Weg dem Ziel anpassen, mal ändert sich mit der Zeit das Ziel selbst. Versteifen Sie sich deshalb nicht zu sehr auf den Plan. Nichts davon ist in Stein gemeißelt!

Plan Haben Planlos Spruch Lebenskunst

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Karriereziele: Es muss nicht nur mehr sein!

Bei den Karrierezielen gibt es kein „richtig“ oder „falsch“, sondern nur die Frage, ob es wirklich IHRE Ziele und diese für Sie immer noch richtig sind. Nicht wenige denken dabei an permanente Selbstoptimierung im Sinne von: höher, schneller, weiter… Dabei gibt es nicht nur den Weg nach oben!

Auch andere Karriereziele können Sie glücklich machen. Zum Beispiel einen Schritt kürzer zu treten und mehr Zeit für andere Dinge zu haben (siehe: Downshifting). Oder Sie arbeiten stärker an der Persönlichkeitsentwicklung als an beruflichen Interessen. All das ist legitim!

Welche Karriereziele haben die Deutschen?

Bei einer ManPowerGroup-Umfrage zu den Top5 Karrierezielen gab kürzlich ein Ergebnis, das ganz anders ausfiel als erwartet:

  1. Nach Feierabend besser abschalten können. (36%)
  2. Die Arbeit lockerer sehen. (36%)
  3. Effizienter Arbeiten. (19%)
  4. Mehr Engagement im Job zeigen. (17%)
  5. Kompetenzen selbstbewusster präsentieren. (17%)

Das bringt uns zurück zum Anfang des Artikels: Was sind Ihre Karriereziele? Können Sie diese inzwischen definieren und formulieren? Andernfalls: Fangen Sie jetzt damit an!


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