Werkstudent: Gehalt, Voraussetzungen, Stunden

Jobs als Werkstudent sind bei Studierenden beliebt, oft gut bezahlt, aber rar. Alle Tipps und Infos zum Werkstudent Gehalt, wichtigen Voraussetzungen sowie Regelungen zu den maximalen Stunden, Steuern oder Urlaub. Dazu erhalten Sie Tipps zur Bewerbung…

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Definition: Wer gilt als Werkstudent?

Ein Werkstudent ist ein eingeschriebener Studierender („ordentlicher Studierender“) an einer Hochschule oder Universität, der neben dem Studium in einem Unternehmen arbeitet (bis zu 20 Stunden pro Woche) und dabei praktische Erfahrungen in einem möglichst studiennahen Bereich sammelt.

Werkstudenten profitieren von dem sogenannten Werkstudentenprivileg, das sie von bestimmten Sozialversicherungsbeiträgen befreit. Der Werkstudentenstatus endet üblicherweise mit Abschluss des Studiums oder wenn sie sich im Urlaubssemester befinden.

Werkstudent oder Minijob – Unterschied?

Der Unterschied zwischen Werkstudent und Minijob liegt vor allem in der Art der Beschäftigung, den Verdienstgrenzen, den Sozialversicherungsbeiträgen und der Beziehung zum Studium:

  • Werkstudenten sind grundsätzlich an einer Hochschule immatrikuliert; der Job hat meist Bezug zum Studium und dient dazu Berufserfahrungen zu sammeln. Es gibt keine Verdienstgrenze, die meisten Werkstudenten arbeiten während der Vorlesungszeit aber nur 20 Stunden pro Woche.
  • Für einen Minijob benötigen Sie keinen Studierendenstatus. Dafür ist das Gehalt auf maximal 556 Euro im Monat begrenzt (Stand: 2025). Minijobber zahlen außerdem keine Sozialabgaben.
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Werkstudent Gehalt: Wie viel verdienen?

Als Werkstudent haben Sie keine gesetzliche Höchstgrenze für das Gehalt. Der Verdienst kann je nach Branche, Unternehmensgröße, Region und Qualifikation erheblich variieren.

Durchschnittlich verdienen Werkstudenten in Deutschland etwa zwischen 13 und 18 Euro pro Stunde. In technischen und IT-Berufen sind sogar Stundenlöhne von bis zu 22 Euro möglich. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt zwischen 25.000 und 35.000 Euro brutto.

Wie viel darf man als Werkstudent steuerfrei verdienen?

Die Höhe des Werkstudenten Gehalts hat Auswirkungen auf die Steuerpflicht, Sozialversicherung und BAföG! Als Werkstudent dürfen Sie im Jahr bis zu 12.096 Euro steuerfrei verdienen. Das entspricht dem allgemeinen Grundfreibetrag für alle Steuerpflichtigen in Deutschland.

Darüber hinaus werden Sie lohnsteuerpflichtig, wobei es sinnvoll ist eine Steuererklärung zu machen, um zu viel gezahlte Steuern zurückzubekommen. Für BAföG-Empfänger gilt wiederum eine Verdienstgrenze von 6.680 Euro pro Jahr. Darüber riskieren sie Kürzungen.

Einfacher Werkstudent Rechner

Als Werkstudent erhalten Sie auf jeden Fall den Mindestlohn. Der liegt in Deutschland aktuell bei 12,82 Euro pro Stunde (Stand: 2025). Wird die maximale Arbeitszeit von 20 Stunden pro Woche während der Vorlesungszeit eingehalten, ergibt sich daraus ein Bruttomonatsgehalt von rund 1.025 Euro. In der vorlesungsfreien Zeit (= Semesterferien) kann auch mehr gearbeitet und verdient werden.

Werkstudent Krankenversicherung: Was beachten?

Als Werkstudent sind Sie in der Regel versicherungspflichtig. Bis zum Alter von 25 Jahren können Sie noch über die Eltern familienversichert sein, danach benötigen Sie eine gesetzliche Krankenversicherung. Die sind jedoch für Studierende besonders günstig: Der durchschnittliche Beitrag zur studentischen Krankenversicherung liegt zwischen 110 und 150 Euro im Monat, inklusive Pflegeversicherung.

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Werkstudent Stunden: Wie lange arbeiten?

Als Werkstudent dürfen Sie während der Vorlesungszeit maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten. Diese Begrenzung stellt sicher, dass das Studium im Vordergrund bleibt. In den Semesterferien können Sie auch mehr und in Vollzeit arbeiten – also bis zu 40 Stunden pro Woche.

Ausnahme: Arbeiten Werkstudenten überwiegend abends, nachts oder am Wochenende, dürfen sie auch mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten – aber nur maximal 26 Wochen im Jahr!

Beachten Sie bitte, dass die wöchentliche Arbeitszeit bei mehreren gleichzeitig ausgeübten Studentenjobs bzw. Nebenjobs zusammengerechnet wird! Eine Überschreitung der 20-Stunden-Grenze in der Vorlesungszeit kann zum Verlust des Werkstudentenstatus und damit zur vollen Sozialversicherungspflicht führen!

Übersicht

Arbeitszeit

Regelung

Vorlesungszeit max. 20 Stunden pro Woche
Semesterferien bis zu 40 Stunden pro Woche
Wochende (oder nachts) mehr als 20 Stunden, max. 26 Wochen pro Jahr
Mehrere Jobs Stundenzahl pro Woche wird addiert
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Welchen Urlaubsanspruch haben Werkstudenten?

Auch Werkstudenten haben einen gesetzlichen Urlaubsanspruch. Dieser richtet sich nach der Anzahl der Arbeitstage pro Woche. Grundsätzlich gelten laut Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) mindestens 4 Wochen Urlaub pro Kalenderjahr.

Höhe des Urlaubsanspruchs

Arbeitszeit Urlaubsanspruch
5 Tage pro Woche mind. 20 Tage/Jahr
4 Tage pro Woche mind. 16 Tage/Jahr
3 Tage pro Woche mind. 12 Tage/Jahr
2 Tage pro Woche mind. 8 Tage/Jahr
1 Tag pro Woche mind. 4 Tage/Jahr

Der volle Urlaubsanspruch entsteht erst, wenn Sie mindestens 6 Monate im Unternehmen beschäftigt waren. Zuvor wird der Urlaub anteilig berechnet. Dabei ist nicht entscheidend, wie viele Stunden Sie am Tag arbeiten, sondern die Anzahl der Tage pro Woche! Im Arbeits- oder Tarifvertrag kann ein ein höherer Urlaubsanspruch vereinbart sein.

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Werkstudent Voraussetzungen: Was muss ich mitbringen?

Um als Werkstudent arbeiten zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Immatrikulation

    Sie müssen als „ordentlicher Studierender“ an einer Hochschule, Universität oder staatlich anerkannten Fachschule in Deutschland oder im Ausland eingeschrieben sein. Werkstudenten müssen gegenüber dem Arbeitgeber einen Nachweis der Immatrikulation erbringen.

  • Kein Abschluss

    Das Studium darf noch nicht abgeschlossen sein und Sie dürfen sich nicht in einem Urlaubssemester befinden.

  • Dauer

    Die Beschäftigung als Werkstudent sollte länger als 3 Monate oder 70 Kalendertage im Jahr dauern. Gleichzeitig muss das Studium im Vordergrund stehen – also nicht mehr als 20 Stunden pro Woche in der Vorlesungszeit arbeiten. Auch darf das 25. Fachsemester nicht überschritten sein.

Zusätzlich ist es natürlich vorteilhaft, wenn die Tätigkeit als Werkstudent zum Studienfach passt, weil die Berufserfahrungen und Kontakte dann auch später den Berufseinstieg erleichtern.

Wo werden Werkstudenten eingesetzt?

Werkstudenten können in nahezu jeder Branche und jedem Unternehmen eingesetzt werden – von Start-up bis Konzern. Viele Unternehmen stellen Werkstudenten ein, um potenzielle Nachwuchskräfte zu identifizieren.

Typische Aufgaben von Werkstudenten:

  • Projektarbeit
    Mitarbeit an spezifischen Projekten mit klaren Zielen.
  • Unterstützende Tätigkeiten
    Recherche, Datenaufbereitung, Organisation von Veranstaltungen und Assistenz für Fachkräfte.
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Bewerbung als Werkstudent

Mit der Bewerbung als Werkstudent sollten Sie möglichst frühzeitig beginnen. Die Stellen sind rar und begehrt – die meisten Studierenden bewerben sich schon 3-6 Monate vor dem geplanten Eintrittstermin!

Für die Bewerbung oder Initiativbewerbung benötigen Sie nur folgende Unterlagen:

  1. Bewerbungsschreiben (max. 1 DIN A4 Seite)
  2. Lebenslauf (1-2 Seiten, Bewerbungsfoto freiwillig)
  3. Anlagen (Abitur, Studienbescheinigung, Praktikumszeugnis

Teilweise wird für einen Werk­stu­den­ten­job noch ein Motivationsschreiben verlangt. Auf ein Deckblatt wiederum sollten Sie verzichten, um die Bewerbungsunterlagen kompakt und übersichtlich zu halten.

Tipps und Vorlagen

Bei der heute üblichen E-Mail-Bewerbung werden alle Dokumente in einem PDF zu­sam­men­ge­fügt und als Anlage der E-Mail angefügt. Die Datei sollte nicht größer sein als maximal 5 MB.

Ausführliche Tipps, Formulierungen, Musterschreiben und Vorlagen erhalten Sie in unserem Ratgeber zur Bewerbung als Werkstudent.

Werkstudent Jobs

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Als Werkstudent arbeiten – Vorteile

Als Werkstudent arbeiten, hat zahlreiche Vorteile. Die Jobs sind meist besser bezahlt als klassische Semesterferienjobs. Überdies sammeln Sie neben dem Studium wertvolle Praxiserfahrungen und Kontakte in die Berufswelt. Nicht selten werden Werkstudenten nach dem Studienabschluss direkt vom Arbeitgeber übernommen…

Die Werkstudent Vorteile im Überblick

  • Praxiserfahrungen plus Firmenkontakte
  • Training von Soft Skills und Hard Skills
  • Arbeitszeit: höchstens 20 Stunden pro Woche
  • Gehalt: ab 1025 Euro (bei Mindestlohn)
  • Option für Bachelorarbeit
  • Erprobung für späteren Job
  • Gute Übernahmechancen
  • Arbeitszeugnis für andere Bewerbungen

Was ist das Werkstudentenprivileg?

Das Werkstudentenprivileg ist einer der größten Vorteile, wenn Sie in Deutschland als Werkstudent arbeiten. Hierdurch sind Sie von gewissen Sozialversicherungsbeiträgen befreit. Konkret: Werkstudenten zahlen keine Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung, sondern nur zur Rentenversicherung. Dadurch bleibt mehr netto vom Brutto.


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