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Freiberuflich arbeiten: Jobs, Steuern & Tipps

Freiberuflich arbeiten? Davon haben viele eine falsche Vorstellung. Das Problem: Oft werden die Begriffe Freiberufler und Freelancer verwechselt oder schlicht synonym verwendet. Dabei gibt es mehrere Unterschiede – allen voran in den konkreten Berufen. Wollen Sie freiberuflich arbeiten, müssen Sie dabei einiges beachten. Wir erklären, was es heißt, wenn Sie freiberuflich arbeiten, welche Jobs für Freiberufler möglich sind und was Sie zu den Steuern wissen müssen…



Freiberuflich arbeiten: Jobs, Steuern & Tipps

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Freiberuflich arbeiten: Was heißt das überhaupt?

Freiberuflich arbeiten bedeutet, dass Sie in einem der sogenannten Katalogberufe aus dem Einkommenssteuergesetz (EStG) selbstständig tätig sind. Freiberufler üben demnach eine wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit in Selbstständigkeit aus. § 18 EStG listet konkrete Jobs auf, in denen Sie freiberuflich arbeiten können:

Wichtiges Kriterium ist dabei die selbstständige Tätigkeit. Wenn Sie freiberuflich arbeiten, sind Sie nicht beim Arbeitgeber angestellt. Sie haben damit meist mehr Freiheiten als Arbeitnehmer und sind eigenverantwortlich tätig.

Freiberuflich arbeiten: Unterschied zum Freelancer

Häufig werden Freiberufler mit der Arbeit als Freelancer gleichgesetzt. Ein Fehler! Freelancer sind zwar auch selbstständig, der Begriff bezeichnet aber eine Art von Beschäftigungsverhältnis. Als Freelancer arbeiten Sie auf Honorarbasis im Auftrag von Unternehmen. Es sind selbstständige Dienstleister, die oft für ein Projekt oder einen festgelegten Zeitraum mit Unternehmen zusammenarbeiten.

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Was müssen Sie tun, um freiberuflich zu arbeiten?

Wenn Sie den passenden Job ausüben und freiberuflich arbeiten wollen, müssen Sie die Tätigkeit anmelden. Ein wichtiger Unterschied im Vergleich zu vielen anderen Selbstständigen: Als Freiberufler melden Sie kein Gewerbe bei Ihrem zuständigen Gewerbeamt an. Wer freiberuflich arbeitet, ist in der Regel nicht Gewerbetreibender, Sie unterliegen somit auch nicht der Gewerbeordnung und müssen keine Gewerbesteuern zahlen.

Die Anmeldung erfolgt beim Finanzamt, damit Sie freiberuflich arbeiten können. Oftmals reicht dafür bereits ein formloses Schreiben an das zuständige Finanzamt. Im Anschluss erhalten Sie einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung sowie eine Steuernummer, mit der Sie in Zukunft Rechnungen schreiben können.

Möglicherweise müssen Sie auch Mitglied bei der entsprechenden Kammer Ihres Berufsstandes werden. Anwälte müssen beispielsweise in der Rechtsanwaltskammer sein. Das gilt nicht immer, einige Berufe setzen es für eine freiberufliche Tätigkeit aber voraus.

Vorteile freiberuflicher Arbeit

Als Freiberufler sind Sie nicht angestellt und genießen deshalb meist größere Flexibilität und Freiheiten. Ein weiterer Vorteil, wenn Sie freiberuflich arbeiten: Sie sind nicht zur doppelten Buchführung verpflichtet. Eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung reicht aus. Das erleichtert die Buchführung. Um die verschiedenen Kostenpunkte voneinander abgrenzen zu können, empfiehlt sich dabei ein gesondertes Geschäftskonto.

Freiberuflich arbeiten: Wichtige Versicherungen

In einem Angestelltenverhältnis werden einige Versicherungen direkt vom Gehalt abgezogen und bezahlt. Beiträge zur Krankenversicherung und den Sozialversicherungen werden direkt abgeführt. In der freiberuflichen Arbeit ist dies ein wenig anders. Sie müssen sich um wichtige Versicherungen selbst kümmern.

Das gilt besonders für die Krankenversicherung. Sie können sich als Freiberufler privat oder gesetzlich versichern. Vergleichen Sie Angebote und Leitungen, um eine passende Absicherung zu finden. In die Rentenversicherung müssen Sie nicht einzahlen – als Vorsorge für das Alter kann es aber sinnvoll sein. Zu den Versicherungen für Selbstständige gehört auch eine Berufshaftpflichtversicherung. Sollte es zu Sach- oder Personenschäden kommen, sind die Kosten dafür abgedeckt.

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Freiberuflich arbeiten: Neben der Festanstellung

Wollen Sie als Freiberufler arbeiten wollen, müssen Sie dies nicht gleich in Vollzeit tun. Gerade zu Beginn kann der Übergang leichter fallen, wenn Sie neben einer Festanstellung freiberuflich arbeiten. Das gibt finanzielle Sicherheit, weil Sie weiterhin ein festes Gehalt beziehen. Sie können die neue Selbstständigkeit als Freiberufler langsamer aufbauen und stehen nicht gleich unter Erfolgsdruck.

Achten Sie darauf, dass Ihr Job nicht unter der freiberuflichen Arbeit leidet. Möglicherweise müssen Sie Ihren Chef auch über die Tätigkeit informieren. Solange Sie dabei nicht in direkter Konkurrenz zum Arbeitgeber stehen und Ihre Leistungen nicht darunter leiden, kann der Chef es nicht verbieten.

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Freiberuflich arbeiten: Diese Steuern müssen Sie abführen

Dass Sie keine Gewerbesteuer entrichten müssen, bedeutet nicht, dass Sie sich um gar keine Steuern kümmern müssen. Wenn Sie freiberuflich arbeiten, müssen Sie sowohl Einkommensteuer als auch Umsatzsteuer bezahlen. Der Regelsteuersatz für die Umsatzsteuer liegt bei 19 Prozent, einige Produkte oder Dienstleistungen werden aber auch nur mit 7 Prozent besteuert. Bei Unklarheit über den Umsatzsteuersatz können Sie sich an Ihr zuständiges Finanzamt richten. Medizinische Leistungen (therapeutische Heilbehandlungen, keine kosmetischen Eingriffe) sind zudem von der Umsatzsteuer befreit.

Zudem können Sie sich durch die Kleinunternehmerregelung von der Umsatzsteuer befreien lassen. Lag Ihr Umsatz im vergangenen Jahr unter 22.500 Euro und wird im laufenden Jahr voraussichtlich unter 50.000 Euro bleiben, können Sie sich von Pflicht zur Abführung der Umsatzsteuer an das Finanzamt befreien lassen.

Kosten bei freiberuflicher Arbeit

Wenn Sie freiberuflich arbeiten, müssen Sie sich mit Ihren Kosten beschäftigen. Da Sie selbstständig sind, müssen Sie vieles auch selbst zahlen. Möglicherweise müssen Sie Miete für ein Büro zahlen, dieses muss auch eingerichtet werden und natürlich brauchen Sie Strom, Internet und Telefon, um Ihrer Arbeit nachzugehen. Zusätzlich kaufen Sie technische Geräte wie Computer, Laptop oder Drucker. Wichtig sind auch Ausgaben für Werbung, um erfolgreich zu sein. Hinzu kommen unzählige kleine Kosten wie Stifte, Notizblöcke, Ordner…

Ihre Ausgaben sollten Sie frühzeitig planen. Schließlich müssen Sie entsprechend Einnahmen erzielen, um nicht nur die Ausgaben zu decken, sondern den anvisierten Gewinn zu erreichen. Wenn Sie Ihre Ausgaben kennen, haben Sie Ihre Finanzen besser im Blick und können auch Ihre Preise entsprechend kalkulieren.

Tipps für das freiberufliche Arbeiten

Zum Abschluss haben wir noch ein paar Tipps für das freiberufliche Arbeiten zusammengestellt, damit Sie aus Ihrer Rolle als Freiberufler das Maximum herausholen und langfristig erfolgreich sein können:

  • Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten

    Wenn Sie freiberuflich arbeiten, haben Sie eine Unabhängigkeit, von der viele Angestellte nur träumen können. Lassen Sie diese nicht ungenutzt, sondern profitieren Sie von den Möglichkeiten, die Ihre berufliche Stellung mitbringt. Als Freiberufler können Sie Arbeitszeit und -ort flexibler bestimmen – und Sie haben größeren Einfluss darauf, welche Aufträge Sie annehmen und mit welchen Kunden Sie zusammenarbeiten wollen.

  • Denken Sie an später

    Wie bei einer anderen Selbstständigkeit müssen Sie sich auch selbstständig um die Vorsorge kümmern. Da Sie nicht automatisch in die Rentenversicherung einzahlen, müssen Sie sich frühzeitig Gedanken um Ihre finanzielle Situation im Alter machen. Können Sie Rücklagen bilden oder investieren? Wollen Sie doch in die Rentenversicherung einzahlen, um später eine entsprechende Rente zu erhalten? Mit diesen Fragen müssen Sie sich schon jetzt beschäftigen, um genügend Zeit für die Vorsorge zu haben.

  • Machen Sie Feierabend

    Freiberufler organisieren sich größtenteils selbst – das hat viele Vorteile, aber auch den Nachteil, dass es schwerer ist, wirklich abzuschalten. Die Arbeitstage werden länger, Pausen fallen weg und für Familie und Freunde bleibt keine Zeit. Disziplin zeigt sich nicht nur, wenn Sie konzentriert arbeiten, sondern auch, wenn Sie wirklich Feierabend machen.

  • Streuen Sie das Risiko

    In einem festen Arbeitsvertrag kann ein Mitarbeiter normalerweise nicht einfach so gekündigt werden. Wenn Sie freiberuflich arbeiten, ist das Risiko jedoch deutlich größer. Versuchen Sie deshalb, nicht nur von einem Auftrag oder Unternehmen abhängig zu sein. Sollte es dann Probleme geben, kommen Sie nicht gleich in einen finanziellen Engpass.


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[Bildnachweis: baranq by Shutterstock.com]

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