Karrierebremse: Die 9 Eigenarten stehen Ihnen im Weg

Haben Sie das Gefühl bei Ihrer beruflichen Entwicklung gerade auf der Bremse zu stehen und nur auf der Stelle zu treten. Das kann unterschiedliche Gründe haben – interne wie externe. Wir zeigen, was hinter einer Karrierebremse stecken kann – und wie Sie die Bremse wieder lösen…

Karrierebremse Definition Bedeutung Beispiele Tipps Wie Loesen

Definition: Was ist eine Karrierebremse?

Als Karrierebremse werden Faktoren oder Verhaltensmuster bezeichnet, die dem beruflichen Fortschritt im Weg stehen und die persönliche Karriereentwicklung einer Person behindern.

Unterschieden werden dabei verschiedene Arten von Karrierebremsen:

    Eigene Karrierebremsen

  1. Ziele aus den Augen verlieren
  2. Fehlendes Durchhaltevermögen
  3. Angst vor Fehlern
  4. Unentschlossenheit oder Ungeduld
  5. Fokussierung ausschließlich auf Geld
  6. Externe Karrierebremsen

  7. Schädliches soziales Umfeld
  8. Falsche Berufswahl
  9. Falscher Arbeitgeber
  10. Wirtschaftliche Krisen
  11. Schlechtes Timing

Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie solche Karrierebremsen regelmäßig prüfen bzw. erkennen und dann aktiv dagegen arbeiten, um die berufliche Laufbahn nicht weiter auszubremsen.

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Karrierebremse: Damit schaden Sie sich selbst!

Auf die externen Karrierebremsen haben Sie nur einen geringen Einfluss – dafür umso mehr auf die selbstgemachten, auf die wir uns im Folgenden konzentrieren. Es sind häufige Verhaltensweisen, die zu einer veritablen Karrierebremse werden können:

  • Ziele aus den Augen verlieren

    Das Wichtigste ist natürlich, überhaupt Karriereziele zu haben und diese mittels Karriereplan zu verfolgen. Nicht wenige verlieren diese jedoch im Alltags-Kleinklein aus den Augen. Das führt zu Fehlentscheidungen oder dazu, dass Sie sich beruflich „verfahren“ – um im Sprachbild zu bleiben.

  • Keine Geduld haben

    Ungeduld als Karrierebremse? Das klingt zunächst widersprüchlich. Doch ist die Blitzkarriere eher selten. In den meisten Fällen lässt sich ein erfolgreicher Karriereweg nicht erzwingen, sondern braucht Besonnenheit und Geduld. Wer es dennoch übers Knie bricht, stolpert meist.

  • Angst vor Fehlern haben

    Viele glauben, das Gegenteil von Erfolg sei Misserfolg. Falsch! Fehler sind sogar ein wichtiger Teil davon – aus ihnenn lernen wir oft am meisten, gewinnen wichtige Erkenntnisse und bringen es so zu Perfektion. Wer dagegen krampfhaft versucht, Fehler zu vermeiden, beraubt sich wichtiger Lektionen für persönliches Wachstum.

  • Vorschnell zufrieden geben

    Genügsamkeit ist einerseits eine Tugend. Bei der beruflichen Entwicklung aber sollten Sie sich nicht mit dem Erstbesten zufrieden geben. Das gilt für Jobangebote genauso wie für das erste Angebot des Chefs bei der Gehaltsverhandlung. Es ist logischerweise nie sein bestes, sondern signalisiert lediglich Verhandlungsbereitschaft. Wer aus Bequemlichkeit alles sofort akzeptiert, tritt de facto selbst auf die Karrierebremse.

  • Unzuverlässig sein

    Egal, ob im Umgang mit Kollegen, Chef oder Kunden: Glaubwürdigkeit und Vertrauen sind der Grundpfeiler der Zusammenarbeit. Umgekehrt: Wer häufig unpünktlich ist, seine Zusagen oder Deadlines nie einhält, tritt gewaltig auf die Karrierebremse und riskiert sogar irgendwann einen gewaltigen Crash.

  • Nur auf das Geld achten

    Natürlich ist Geld wichtig, um seine Rechnungen zu bezahlen. Wenn Sie aber Ihre Berufswahl oder Arbeitgeberwahl nur davon abhängig machen, handeln Sie kurzsichtig. Manchmal kann ein schlechter bezahlter Job Sie langfristig viel weiter bringen – auch in Sachen Bezahlung. Zum Beispiel, weil Sie dort Wichtiges lernen oder die richtigen Kontakte knüpfen. Und Zufriedenheit oder Selbstverwirklichung lassen sich ohnehin nicht mit Geld aufwiegen.

  • Unentschlossen sein

    Falls Sie Schwierigkeiten haben, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung dafür zu übernehmen, sollten Sie unbedingt daran arbeiten! Das ist eine der größten Karrierebremsen überhaupt. Ein solches Verhalten führt zu einem Schlingerkurs oder unnötigen Umwegen.

  • Nicht anpassungsfähig sein

    Nichts ist stetiger als der Wandel. Das ist nicht nur ein Spruch! Die Wirtschaft und Arbeitswelt ist in ständiger Bewegung: Berufsprofile, Anforderungen, Aufgaben, Know-how – alles verändert sich. Wer hierbei unflexibel bleibt und nicht bereit ist, mit der Zeit zu gehen, geht mit der Zeit. Stillstand ist bereits der erste Rückschritt – unbequem, aber wahr.

  • Keine Selbstreflexion betreiben

    Wir schreiben es an so vielen Stellen: Regelmäßige Selbstreflexion ist ein zentraler Erfolgsschlüssel. Es ist die Fähigkeit zur bewussten Selbstwahrnehmung, um sein Denken, Fühlen und Handeln zu beobachten, zu verstehen und zu hinterfragen. Das Ergebnis ist nicht nur tiefere Selbsterkenntnis, sondern ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein im Wortsinn – die Voraussetzung für Selbstverwirklichung…

Indem Sie diese Karrierebremsen und negativen Denkmuster ablegen, können die berufliche Entwicklung erheblich beschleunigen und Ihre Karriere (indirekt) fördern.

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Diese 10 Typen werden zur Karrierebremse

Selbst wenn Sie nicht selbst auf der Karrierebremse stehen, können das andere für Sie übernehmen. Tatsächlich gibt es toxische Menschen und Beziehungen, die Ihrer beruflichen Entwicklung im Weg stehen oder diese gar ausbremsen können…

Achten Sie auf diese 10 Typen in Ihrem sozialen Umfeld – und versuchen Sie diese Karrierebremsen mindestens zu meiden, besser komplett zu eliminieren:

Der Pessimist

Rückschläge und Fehler gehören zum Leben dazu. Jeder muss lernen auf seine Art und Weise damit umzugehen und daraus zu lernen. Worauf Sie aber absolut verzichten können, sind Menschen, die Ihnen von Anfang an erzählen, dass Sie etwas nicht schaffen können. Wer bereits mit dieser Einstellung in ein Projekt startet, wird zwangsläufig scheitern. Nur wenn Sie an Ihre Ziele und Ihren Erfolg glauben, werden Sie die Kraft und Ausdauer aufbringen, die Sie brauchen. Eine pessimistische Haltung führt nur dazu, dass Sie frühzeitig aufgeben und sich mit dem Gedanken trösten: „Ich hab es ja schon vorher gewusst.“ Lassen Sie sich von Pessimisten die Hoffnung und die Zielstrebigkeit nicht nehmen. Stehen Sie über deren Negativität und beweisen Sie, dass Sie Ihre Ziele durch Optimismus erreichen.

Der Undankbare

Eine Hand wäscht die andere. Das sieht in der beruflichen Zusammenarbeit leider nicht jeder so. Der Undankbare erwartet von Ihnen vollstes Engagement, ist aber nicht bereit, Ihnen dafür zu danken oder im Gegenzug etwas für Sie zu tun. Für Arbeitnehmer ist die Kombination aus Undankbarkeit und Vorgesetzter eine wahre Tortur. Er verlangt permanent Bestleistungen und natürlich Überstunden, sieht aber nicht ein, warum diese entsprechend entlohnt werden sollten. Auch auf ein lobendes oder dankendes Wort für die eigenen Leistungen warten Sie meist vergebens. Wer in einem solchen Umfeld gefangen ist, sollte sich ernsthaft überlegen, ob es nicht einen anderen Arbeitgeber gibt, der die eigenen Leistungen mehr zu schätzen weiß. Wer diesen Schritt nicht wagen möchte, kann versuchen den Chef auf die ungerechte Behandlung anzusprechen. Wie gut dieser damit umgehen kann, ist jedoch von Chef zu Chef verschieden.

Der Lügner

Erfolg basiert in vielen Fällen auf Vertrauen. Wie sollte man auch erfolgreich mit jemandem zusammenarbeiten, wenn man das Gefühl hat, von diesem hintergangen zu werden. Doch leider gibt es einige chronische Lügner, die sich die Wahrheit so zurecht biegen, wie es ihnen gerade passt. Informationen werden verheimlicht oder Absprachen nicht eingehalten. Treffen Sie auf einen Lügner, bleibt oft nur eine Lösung: Gewinnen Sie Abstand zu dem Betroffenen und machen Sie klar, dass es ohne eine grundlegende Änderung des Verhaltens nicht weiter geht. Sollte der notorische Lügner einer Ihrer Kollegen sein, sollten Sie auch den Chef informieren. So können Sie betonen, wie ernst Ihnen die Angelegenheit ist.

Der Choleriker

Er rastet ohne Vorwarnung aus, schreit durchs Büro und wird dabei manchmal auch beleidigend – der Choleriker ist einer der rücksichtslosesten Menschen, die Ihnen begegnen können. Das Problem: Seine Ausbrüche lassen sich nicht vorhersehen. Von einem Moment auf den anderen beginnt der Wutausbruch, kann aber auch genauso schnell wieder vorbei sein. Das Wichtigste ist: Brüllen Sie nicht zurück, lassen Sie sich aber auch nicht alles gefallen. Bleiben Sie sachlich und bitten den Choleriker, Ihnen gegenüber nicht in diesem Ton zu sprechen. Sollten alle Versuche ohne Erfolg bleiben, sollten Sie die Hilfe Ihrer Kollegen suchen und erstmal auf Abstand gehen. Auf eine solche Karrierebremse können Sie sicher verzichten.

Die Heulsuse

Auch wenn gerade alles nach Plan läuft, gibt es immer die eine Person, die daran etwas auszusetzen hat. Ständiges Nörgeln und Beschweren gehört zu den nervigsten Angewohnheiten, denen man im beruflichen Leben begegnen kann. Das Büro ist zu warm, die Klimaanlage ist zu kalt und der Kugelschreiber schreibt blau und nicht schwarz. Für eine wahre Heulsuse braucht es keinen rationalen Grund, um sich zu beklagen. Wenn Sie das Pech haben, es mit einer Heulsuse aufnehmen zu müssen, sollten Sie zwei Dinge beachten. Sorgen Sie für emotionale Distanz. Soll heißen: Lassen Sie sich nicht von den Schimpftiraden anstecken und behalten Sie Ihre gute Laune. Der zweite Tipp, um das ewige Jammern einzudämmen: Stellen Sie Fragen. Das zwingt Ihr Gegenüber dazu, die allgemein gehaltenen Beschwerden zu konkretisieren. Oft wird den Heulsusen dann selbst bewusst, dass Sie sich über Kleinigkeiten aufregen.

Der Schleimer

Ab und zu ist es für das eigene Ego sehr angenehm, doch gerade im Berufsleben können Schleimer zu einer Karrierebremse mutieren. Um beruflich erfolgreich zu sein, brauchen Sie konstruktives Feedback. Ein Schleimer, der hingegen nur „Ja und Amen“ sagt, wird Ihnen nicht dabei helfen, sich weiterzuentwickeln. Ganz im Gegenteil: Durch die dauerhafte Zustimmung werden Sie anfangen, Ihre eigenen Entscheidungen nicht mehr zu hinterfragen. Anstatt sich zu verbessern, werden Sie schlechtere Entscheidungen treffen. Schleimer haben außerdem einen sehr schlechten Einfluss auf die Motivation. Sie müssen sich für Lob und Anerkennung nicht anstrengen und so sinkt auch der Anreiz, gute Leistungen zu erbringen. Gerade Vorgesetzte haben oft das Gefühl, von Schleimern umgeben zu sein. Was dagegen hilft? Sprechen Sie offen an, dass Sie gerne die ehrliche Meinung der Kollegen hören würden. Dann müssen Sie allerdings auch mit der Kritik umgehen können.

Der Faulpelz

Er lebt nach dem Motto: „Nicht mehr als nötig.“ Seine Arbeitszeit verbringt er lieber mit Kaffeepausen und privaten Facebook-Ausflügen. Zwingt er sich dann doch einmal dazu, eine wirkliche Aufgabe anzupacken, können schon mal mehrere Stunden vergehen, bevor er zu einem Ergebnis kommt. Lassen Sie sich jedoch in keinem Fall von dieser Arbeitshaltung anstecken. Wer erfolgreich sein will, muss auch bereit sein, etwas dafür zu tun. Sprechen Sie mit dem Faulpelz und erklären Sie Ihre Situation. Sie wollen mehr erreichen und sich nicht mit dem zufrieden geben, was Sie bereits geschafft haben. Vielleicht schaffen Sie es, den Ehrgeiz Ihres Gegenübers wieder zu entfachen. Gelingt dies nicht, sollten Sie beruflich Abstand halten, um nicht auf das Arbeitsniveau des Faulpelz herabgezogen oder vom Vorgesetzten mit ihm über einen Kamm geschert zu werden.

Der Hinterhältige

Auf der einen Seite wirken sie freundlich und hilfsbereit, doch sobald ihnen jemand den Rücken zuwendet, lästern Sie hemmungslos. Einem solch hinterhältigen Verhalten sollten Sie sich auf keinen Fall anschließen, denn Sie müssen davon ausgehen, dass hinter Ihrem Rücken Ähnliches geschieht. Außerdem wird aus Lästerei schnell Mobbing, das ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen kann. Hinterhältige Kollegen versuchen meistens selbst, die Karriereleiter zu erklimmen. Damit dies gelingt, versuchen sie heimlich anderen Steine in den Weg zu legen. Werden sie aber offen darauf angesprochen, sehen sie ihre eigene Karriere in Gefahr. Der richtige Weg, um das intrigante Verhalten zu stoppen, ist der offene Umgang. Am besten gelingt das übrigens im Team, suchen sie sich also Gleichgesinnte.

Der Egoist

Der Egoist sieht in jedem Kontakt nur seinen eigenen Vorteil. Daher ist bei jeder Interaktion mit diesem Typ große Achtsamkeit geboten. Er wird nicht davor zurückschrecken, Sie auszubeuten, wenn er darin einen Nutzen für sich selbst sieht. Was den Egoisten zu einem besonders anstrengenden Zeitgenossen macht, ist seine Sturheit. Es ist fast unmöglich, ihn davon zu überzeugen, dass eine Beziehung zwei Seiten hat und auch für beide Seiten Vorteile bringen kann. Egoisten beharren auf dem Standpunkt, die eigenen Ziele über die von anderen zu stellen. Oft besteht der einzige Weg darin, dem Egoisten aus dem Weg zu gehen, um mit umgänglicheren Kollegen am Erfolg zu arbeiten.

Der Besserwisser

Egal ob im Job oder im Privatleben – niemand braucht einen Besserwisser, der zu jeder Entscheidung und jedem Thema seinen Senf dazu gibt. Ein großes Wissen kann zu tollen Gesprächen oder hervorragenden Ergebnissen führen. Doch es darf nicht dazu missbraucht werden, andere bloßzustellen. Ansonsten wirkt es nur noch demotivierend für alle anderen und stellt den Besserwisser selbst in ein schlechtes Licht. Wer es dennoch mit einem chronischen Besserwisser zu tun hat, sollte auf eine einfache Strategie vertrauen: Ignorieren Sie ihn. Erhält ein Besserwisser keine Reaktion mehr auf sein Verhalten, kann er dadurch auch sein eigenes Ego nicht weiter pushen. In der Regel vergeht ihm dann schnell die Lust daran, andere zu verbessern.


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