Bewerbung als Hausfrau: Punkten mit Selbstvertrauen!
Eine erfolgreiche Bewerbung für einen Wiedereinstieg in den alten Beruf oder bei einer beruflichen Neuorientierung braucht stets ein überzeugendes Bewerbungsschreiben sowie einen professionellen Lebenslauf.
Der Lebenslauf für Mütter und bisherige Hausfrauen ist dabei oft ein Hindernis auf dem Weg zurück in den Job. Je nachdem wie lange Ihre Elternzeit dauerte, klafft im Lebenslauf eine typische Lücke von 1-3 Jahren. Diese müssen Sie zumindest plausibel erklären – besser aber so füllen, dass es beim Arbeitgeber in spe gut ankommt.
Hierbei punkten Sie vor allem mit Ehrlichkeit und Selbstbewusstsein. Sie waren einige Jahre raus aus dem Beruf. Das heißt aber nicht, dass Sie über keinerlei Berufs- oder Lebenserfahrung verfügen, im Gegenteil: Sie sind voll einsatzfähig, bringen hohe Stressresistenz, Organisationstalent und vielen Projektmanagement-Erfahrungen mit. Alles Eigenschaften, die Arbeitgeber schätzen und interessieren!
Hausfrau ist ein Vollzeitjob!
Elternzeit, Kindererziehung, Führen des Haushalts und Unterstützung des Partners sind nicht nix. Die Belastungen und Anforderungen als Mutter und Hausfrau entsprechen mindestens denen eines Vollzeit-Jobs. Das dürfen Sie bei Ihrer Bewerbung selbstbewusst erwähnen. Es schadet allerdings nicht, wenn Sie durchblicken lassen, dass Sie mit dem Kinderthema durch sind, weil diese zum Beispiel alt genug sind oder kaum noch Betreuung benötigen.
Leider – das muss man sagen – kämpfen nach wie vor junge Frauen mit heimlicher Diskriminierung. Falls das auf Sie nicht zutrifft, sollten Sie den Trumpf zu Ihrem Vorteil ausspielen: Sie sind hoch motiviert und fallen wegen der Kinder auch nicht gleich wieder aus.
Lebenslauf als Mutter und Hausfrau – Aufbau
Der Lebenslauf für Hausfrauen und Mütter unterscheidet sich nicht groß von dem klassischen tabellarischen Lebenslauf, der in Deutschland heute Standard ist. Dieser wird in der Regel zweispaltig aufgebaut:
- In der linken Spalte stehen die Zeitangaben, nach dem Format: MM/JJJJ – MM/JJJJ (MM = Monat, JJJJ = Jahr).
- In der rechten Spalte stehen die Fakten – z.B. bisherige Jobs, Kenntnisse, Erfahrungen, Interessen.
Der Lebenslauf wird anschließend in Abschnitte gegliedert. So entsteht eine klare inhaltliche Struktur, in der sich der Leser zurechtfindet und die wichtigsten Informationen auf einen Blick erfassen kann.
Welche Abschnitte gehören in den Lebenslauf?
Der Lebenslauf muss vor allem übersichtlich, aussagekräftig und lückenlos sein. Folgende Angaben und Inhalte gehören zu einem professionellen Lebenslauf – möglichst in dieser Reihenfolge von oben nach unten:
- Überschrift (Pflicht)
„Lebenslauf“ oder die Form „Lebenslauf Mia Muster“ reichen. - Persönliche Daten (Pflicht)
Vorname, Nachname, vollständige Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse - Bewerbungsfoto (freiwillig)
Immer aktuell und professionell vom Fotografen – keine Selfies! - Kurzprofil (empfohlen)
Kurze Zusammenfassung (2-4 Sätze) des Hintergrunds samt besonderer Stärken - Beruflicher Werdegang (Pflicht)
Bisherige Jobs, Positionen, relevante Erfahrungen und Erfolge - Bildungsweg (Pflicht)
Ausbildung, Studium, Schwerpunkte – höchster Abschluss reicht - Besondere Kenntnisse (freiwillig)
Relevante Fortbildungen, Zertifikate, IT-Kenntnisse, Sprachen - Interessen & Hobbys (freiwillig)
Privates Engagement, Ehrenämter, eigene Projekte, Hobbys mit Bezug zur Stelle - Ort, Datum & Unterschrift (Pflicht)
Aktuelles Datum, eigenhändige oder eingescannte Unterschrift mit Füller
Grundsätzlich sollte jeder Lebenslauf für jede Bewerbung individuell geschrieben und auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten werden. Machen Sie bitte nie den Fehler, ein und denselben Lebenslauf für alle Bewerbungen zu verwenden. Geübten Personalern fällt das sofort auf. Folge: Massenware = Absage!
Besonderheiten im Lebenslauf als Hausfrau und Mutter
Abschnitte, auf die Personaler im Lebenslauf als Hausfrau und Mutter besonders achten, sind der „Berufliche Werdegang“ und „Besondere Kenntnisse“. Hier unterscheidet er sich wesentlich von einem Standard-Lebenslauf. Im ersten Teil entsteht durch die Elternzeit eine Lücke, im zweiten müssen Sie zeigen, dass Sie in dieser Phase – trotz Auszeit – beruflich aktiv waren und Ihr Know-how auf dem aktuellen Stand ist.
Was schreiben im beruflichen Werdegang?
Weil die Elternzeit zwischen 3 Monaten und 3 Jahren dauern kann und die Berufstätigkeit unterbricht, muss sie im Lebenslauf erwähnt werden. Sonst entstehen sogenannte Lücken. Bei einem noch bestehenden Beschäftigungsverhältnis wird die Elternzeit im Lebenslauf als Ergänzung zur aktuellen Position eingefügt.
Beispiel:
Sind Sie aktuell arbeitssuchend und planen Sie eine berufliche Neuorientierung, wird die Elternzeit zu einem eigenen Abschnitt im Lebenslauf, den Sie mit „Familienphase“ oder „Elternzeit“ überschreiben können.
Beispiel:
Um die Familienphase aufzuwerten, sollten Sie dort stets ein paar Aktivitäten angeben, die für den angestrebten Job relevant sind, etwa Teilzeitarbeiten oder Minijobs.
Was schreiben bei Kenntnissen und Interessen?
In diesem Abschnitt sollten Sie aufführen, was Sie in den vergangenen Jahren gemacht haben, das für die angestrebte Stelle relevant ist. Zeigen Sie zum Beispiel, dass Sie durch Weiterbildungen oder Minijobs den Kontakt zur Berufswelt erhalten haben und aktiv waren.
Gut machen sich an dieser Stelle:
- Aktuelle Fortbildungen
- Freie Mitarbeit
- Sprachkenntnisse (mit Level)
- IT-Kenntnisse (z.B. MS Office, KI)
- Eigene Projekte (mit Unternehmensbezug)
- Ehrenämter
Besonders wichtige Kenntnisse und Kompetenzen sollten Sie zusätzlich durch Zertifikate belegen, die Sie hinter dem Lebenslauf in Kopie als Anlagen zur Bewerbung anfügen. Schreiben Sie im Lebenslauf stets subtil, dass Sie die Pause durchaus genutzt haben, um am Ball zu bleiben.
Dasselbe gilt für Arbeitsproben (z.B. Texte, Designs, Muster). Auch diese können die Bewerbung aufwerten und dokumentieren aktuelle Fähigkeiten.
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Was ist mit dem Familienstand im Lebenslauf?
Der Familienstand im Lebenslauf ist generell eine freiwillige Angabe. Sie können ihn also weglassen. Bei Alleinerziehenden empfehlen wir das, weil einige Arbeitgeber dabei noch immer Fehlzeiten befürchten, wenn das Kind krank ist.
Bei Verheirateten liegt das etwas anders. Der Partner kann bei der Betreuung einspringen. Hilfreich ist an dieser Stelle überdies ein kurzer Zusatz, der sofort Sorgen oder Zweifel wegen der Kinder zerstreuen kann, Beispiel:
- Familienstand: verheiratet, Betreuung von Emma (3) zudem durch Großeltern und Kindertagesstätte von 7-18 Uhr gesichert.
Etwaige Bedenken können Sie dann noch im Vorstellungsgespräch zerstreuen, sollte es Rückfragen dazu geben.
Schlüsselqualifikationen im Lebenslauf und Anschreiben
Sowohl im Werdegang, wie in den Abschnitten „Besondere Kenntnisse“ und „Interessen & Hobbys“ sollten Sie wichtige Schlüsselqualifikationen für die angestrebte Stelle einbauen. Wiederholen Sie hierbei ruhig ein paar Keywords aus der Stellenanzeige (siehe: Muss- und Kann-Qualifikationen). Auf diese achten Personaler besonders.
Selbst wenn Sie nicht alles davon im Lebenslauf unterbringen, erwähnen Sie diese unbedingt auch im Anschreiben – ohne jedoch den Lebenslauf zu wiederholen. Insbesondere übertragbare Soft Skills bringen häufig Pluspunkte wenn zum Beispiel „harte“ Kompetenzen fehlen.
Wichtige soziale Kompetenzen sind:
- Teamfähigkeit
- Kommunikationsstärke
- Organisationstalent
- Stressresistenz
- Belastbarkeit
- Eigenverantwortung
- Empathie
Auch sog. methodische Kompetenzen sind im Lebenslauf für Hausfrauen und Mütter von Vorteil. Das sind Kompetenzen, die maßgeblich bei der Aneignung von Wissen helfen. Dahinter stecken etwa Fähigkeit, um sich Informationen zu beschaffen, diese zu strukturieren und zu analysieren sowie Zusammenhänge zu erkennen und daraus Lösungen oder Handlungen abzuleiten.
All diese Eigenschaften haben Sie als Mutter und Hausfrau längst im Umgang mit Ihren Kindern erlernt und können Sie nun gewinnbringend in der Zusammenarbeit mit den Kollegen und Kunden einbringen. Die Kunst ist, sich diese Stärken beim Schreiben und Erstellen des Lebenslaufs bewusst zu machen und selbstbewusst einzubauen. Dann klappt es auch mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch…
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