Kann ich mein Girokonto einfach kündigen?
Als Bankkunde können Sie Ihr Girokonto jederzeit kündigen – problemlos, ohne Grund. Dazu reicht ein formloses Schreiben (siehe Vorlage). Auch Kosten fallen keine an. Allerdings kann die Bank, Sparkasse oder Volksbank in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) eine Kündigungsfrist von bis zu einem Monat festlegen, bis das Konto aufgelöst wird. Eine längere Frist ist unwirksam (§ 675h BGB).
Wer sein Girokonto kündigen will, sollte nicht überstürzt handeln. Bevor Sie das Konto kündigen, sollten Sie den Wechsel vorbereiten. Wir empfehlen, zuerst das neue Girokonto zu eröffnen und beide Konten eine zeitlang gleichzeitig zu führen. In der Zeit informieren Sie alle Zahlungspartner über die neuen Kontodaten.
Kündigung Konto Vorlage
Musterweg 1
12345 Beispielstadt
Bank AG
Geldstraße 20
45678 Fantasiestadt
Kündigung meines Girokontos, IBAN DE1234567890
Sehr geehrter Damen und Herren,
hiermit kündige ich mein Girokonto mit der IBAN DE1234567890 zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Bitte überweisen Sie das vorhandene Restguthaben vollständig auf das folgende Konto:
Kontoinhaber: Volker Vorlage
IBAN: DE98765432100
BIC: ABCDE1FG
Kreditinstitut: Sparkasse Beispielstadt
Bitte bestätigen Sie mir den Eingang der Kündigung schriftlich. Danke.
Mit freundlichen Grüßen
UNTERSCHRIFT
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Was muss in der Kontoauflösung stehen?
Der schriftliche Antrag auf eine Kontoauflösung sollte möglichst präzise und vor allem eindeutig sein. Ihre Kündigungsabsicht und die wichtigsten persönlichen Daten, um Sie und Ihr Konto zu identifizieren, müssen enthalten sein. Dazu zählen Ihr Name und Ihre Anschrift, Name und Anschrift des Bankinstituts, die Kontonummer (IBAN) des zu kündigenden Kontos sowie ein Verweis darauf, auf welches neue Konto ein vorhandenes Guthaben überwiesen werden soll. Für dieses Überweisungskonto müssen Sie den Kontoinhaber, IBAN und BIC angeben. Das Dokument sollten Sie persönlich von Hand unterschreiben.
Wie kann ich mein Girokonto kündigen?
Grundsätzlich haben Sie zwei Möglichkeiten, wie Sie Ihr Girokonto kündigen. Die meisten Banken, Sparkassen oder Volksbanken bieten beide Optionen an. Informieren Sie sich vorab bei Ihrem Kreditinstitut, wie Sie das Girokonto kündigen können:
- Schriftliche Kündigung
Schicken Sie eine schriftliche Kündigung per Post an Ihre Bank. Zum späteren Nachweis sollten Sie das Kündigungsschreiben als (Einwurf-)Einschreiben verschicken. So haben Sie einen Beweis, dass das Schreiben zugestellt wurde. Alternativ können Sie die Kündigung direkt in der Filiale abgeben und sich den Empfang schriftlich bestätigen lassen. - Digitale Kündigung
Bei einigen Banken können Sie das Girokonto digital per Online-Banking kündigen. Das geht schnell und einfach, weil Sie hierzu nur ein vorgefertigtes Formular ausfüllen und absenden müssen.
Achtung: Keine telefonische oder mündliche Kündigung! Der Nachweis ist später schwierig bis unmöglich. In der Regel ist die mündliche Kündigung rechtlich unwirksam. Verzichten Sie ebenso auf E-Mails. Auch hier fehlt der Beleg, dass die Mail angekommen ist.
Girokonto kündigen: Gibt es Gebühren?
Für die Kündigung und Auflösung eines Girokontos dürfen Banken keine Gebühren oder andere Kosten verlangen. Es ist für Kunden völlig kostenlos, wenn Sie zu einem anderen Anbieter wechseln.
Girokonto kündigen Sparkasse
Bei der Sparkasse reicht ein formloses Schreiben mit dem oben genannten Inhalt, um ein laufendes Konto zu kündigen. Es braucht keine Angabe von Gründen und Sie können die Kündigung jederzeit einreichen. Das schriftliche Dokument können Sie persönlich bei Ihrem Bankberater abgeben oder an die Zentrale der jeweiligen Sparkasse schicken. Achten Sie unbedingt darauf, die Adresse der richtigen Sparkasse anzugeben. Die Sparkasse Münsterland Ost ist beispielsweise nicht für Angelegenheiten der Sparkasse Dortmund zuständig.
Einige Sparkassen bieten Ihnen die Möglichkeit das Girokonto über Online-Banking zu kündigen. Dies können Sie direkt über Ihren üblichen Login erledigen und müssen kein separates Schreiben mehr erstellen.
Girokonto kündigen: 3 einfache Schritte
Sie wollen das Girokonto kündigen? 3 einfache Schritte, wie Sie dabei am besten vorgehen:
1. Neues Girokonto eröffnen
Bevor Sie das bestehende Konto auflösen, sollten Sie das neue Girokonto eröffnen. Falls es zu Verzögerungen kommt, stehen Sie sonst ohne Konto da. Suchen Sie sich vorab das beste Angebot für Ihr neues Girokonto, eröffnen Sie das Konto und warten Sie, bis Sie Ihre Karte erhalten. Um einen reibungslosen Zahlungsverkehr bei einem Kontowechsel zu garantieren, sollten Sie beide Konten (alt und neu) für 1-2 Monate parallel führen.
2. Altes Girokonto kündigen
Funktioniert das neue Girokonto, können Sie das bestehende Konto kündigen. Reichen Sie das Musterschreiben (siehe Vorlage) per Post ein oder kündigen Sie digital. Informieren Sie sich aber vorher über die geltende Kündigungsfrist. Das Enddatum können Sie in der Kündigung nennen. Oder Sie schreiben: „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“. Das gilt immer.
3. Wechselservice nutzen
Gesetzlich sind Banken, Sparkassen und Volksbanken dazu verpflichtet, den Kunden beim Kontowechsel zu helfen. Sie können deshalb auch die gesetzliche Kontowechselhilfe nutzen. Viele Banken bieten hierfür einen digitalen Wechselservice an, um es Verbrauchern einfacher zu machen. Dabei werden beispielsweise Daueraufträge und Lastschriften direkt auf das neue Konto übertragen.
EXTRA-TIPP: Kontrollieren Sie die Umstellung!
Die Kontowechselhilfen sind nützlich und nehmen viel Arbeit ab. Trotzdem sollten Sie sich nicht darauf verlassen. Kontrollieren Sie, ob wirklich alle Umstellungen funktionieren. Gerade für wichtige Zahlungsaufträge sollten Sie sich absichern: Gehalt, Miete, Strom, Gas, Internet, Handy… Teilen Sie Ihren Vertragspartnern die neue Kontoverbindung zeitnah mit. Das verhindert Ärger und hohe Gebühren für fehlerhafte Abbuchungen.
Wie lange dauert die Kündigung eines Girokontos
Entscheidend für die Dauer ist eine mögliche Frist. Wurde in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Bank eine Kündigungsfrist von bis zu einem Monat festgelegt, müssen Sie diese einhalten. Heißt: Ihr Konto wird dann erst zum Ablauf dieser Zeit aufgelöst. Gibt es keine verbindliche Frist, kann die Kündigung und Auflösung schneller ablaufen. Bis ein vorhandenes Restguthaben auf ein anderes Konto überwiesen wurde, dauert es meist nur ein paar Tage.
Checkliste für den Kontowechsel
Damit Sie wirklich an alles denken, wenn Sie Ihr Girokonto kündigen und wechseln, finden Sie hier noch eine kostenlose Checkliste. Prüfen Sie damit den Kontowechsel, um nichts zu vergessen.
- Neues Konto eröffnen, bevor Sie das alte kündigen.
- Prüfen, ob das neue Konto und die Karte funktionieren.
- Arbeitgeber / Vermieter über neue Kontoverbindung informieren.
- Bestehendes Girokonto bei der alten Bank kündigen.
- Wechselservice nutzen, um Daueraufträge und Lastschriften zu übertragen.
- Laden Sie Kontoauszüge und Abrechnungen zur Dokumentation herunter.
- Kontrollieren, ob die Änderungen funktionieren und vollständig sind.
- Hinterlegte Zahlungsdaten manuell ändern (beispielsweise Amazon).
- Restguthaben auf neues Konto übertragen – durch Bank oder selbst überweisen.
Was passiert mit dem Geld auf dem Konto?
Die häufigste Wahl ist es, das noch vorhandene Guthaben auf ein neues Konto überweisen zu lassen. Hierzu geben Sie eine neue Kontoverbindung an,k wenn Sie das Girokonto kündigen. Bei der Bearbeitung und Auflösung des Kontos wird der Betrag dann überwiesen. Umso wichtiger ist es, dass Sie bereits frühzeitig ein neues Konto eröffnet haben.
Als zweite Möglichkeit können Sie sich Ihr Guthaben auch in bar auszahlen lassen. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Bankberater, um einen Termin zu vereinbaren. Bei größeren Summen auf dem Konto ist dies allerdings nicht ratsam. 500 Euro können Sie sich falls gewünscht als Bargeld auszahlen lassen, mit 10.000 Euro in der Tasche wollen Sie wahrscheinlich nicht durch die Stadt bis zur nächsten Bank laufen.
Girokonto kündigen, wenn es im Minus ist?
Ist Ihr Konto gerade im Minus, weil Sie in einem finanziellen Engpass sind oder gerade eine größere Abbuchung getätigt wurde, können Sie es nicht sofort kündigen. Sie schulden der Bank in diesem Fall noch Geld und müssen den fehlenden Betrag zunächst ausgleichen, bevor Sie das Girokonto kündigen. Dazu reicht eine Einzahlung am Geldautomaten oder am Bankschalter. Ist das Konto wenigstens auf oder hat ein Guthaben, kann die Kündigung durchgeführt werden.
Kann die Bank mein Girokonto kündigen?
Auch die Bank darf Ihr Girokonto kündigen – Fachbegriff: Zahlungsdiensterahmenvertrag kündigen. Gesetzlich ist das für Kreditinstitute unter zwei Voraussetzungen möglich: Der Vertrag wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen und das Recht zur Kündigung wurde darin vereinbart (§ 675h Abs. 2 BGB). Beide Bedingungen sind bei fast jedem Girokonto erfüllt.
Wie schnell darf die Bank mein Konto kündigen?
Bei einer „ordentlichen Kündigung“ muss Ihnen die Bank eine Frist von mindestens zwei Monaten einräumen. Einen Grund dafür muss das Kreditinstitut aber nicht nennen. Die Kündigung des Girokontos kann unangekündigt erfolgen. Nicht selten geschieht das, weil Kunden ein kostenloses privates Konto geschäftlich genutzt haben oder weil sie den Änderungen der AGB nicht zustimmen. Ausnahme sind sogenannte Basiskonten – die darf eine Bank nicht ohne Weiteres kündigen.
Auch eine fristlose Kündigung des Girokontos ist möglich. Voraussetzung dafür ist zum Beispiel ein strafbarer Missbrauch – etwa Geldwäsche oder falsche Angaben über Vermögensverhältnisse. Oder Sie haben als Kunde wiederholt Ihre vertraglichen Pflichten verletzt. Dazu muss aber vor der Kündigung eine Abmahnung erfolgen. Bleibt der Vertragsverstoß bestehen, ist eine Kündigungsfrist von nur einem Monat erlaubt.
Bank kündigt Girokonto: Was nun?
Sollte Ihnen die Bank das Girokonto kündigen, müssen Sie schnell reagieren. Eröffnen Sie zeitnah ein neues Konto bei einem anderen Kreditinstitut und überweisen Sie das gesamte Guthaben vom alten Konto auf die neue Bankverbindung. So kommen Sie auch weiterhin an Ihr Geld. Auch dann, wenn die bisherige Bank das Konto schließt und Ihre Karte sperrt. Wer zu lange wartet, muss sich möglicherweise an das Amtsgericht wenden. Hierhin überweisen Banken nach einer Aufbewahrungsfrist das Geld geschlossener Konten.
Sie können sich auch an einen Ombudsmann wenden, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Bank Ihr Girokonto treuwidrig gekündigt hat. Das ist jedoch nur in Ausnahmefällen sinnvoll – zuvor ist es ratsam, sich von einem Experten und Fachanwalt beraten zu lassen.
Was tun wenn die Bank meinen Dispokredit kündigt?
Generell können Banken auch den Dispokredit jederzeit mit einer Frist von 30 Tagen kündigen. Auch die fristlose Kündigung aus wichtigem Grund ist erlaubt. Zum Beispiel wenn sich die Vermögensverhältnisse dramatisch verschlechtern oder gegen den Kontoinhaber eine Zwangsvollstreckung vorliegt. Wird der Dispo gekündigt, müssen Sie die Schulden zeitnah zurückzahlen. Hierzu räumt die Bank eine Abwicklungsfrist ein.
Häufige Fragen zum Wechsel des Girokontos
Ja, Sie können Ihr Girokonto jederzeit ohne Angabe von Gründen kündigen. Als Zahlungsdienstnutzer haben Sie die freie Wahl zwischen verschiedenen Kreditinstituten.
Gesetzlich ist keine Kündigungsfrist vorgesehen – Sie können ein Girokonto somit theoretisch sofort kündigen. Einige Anbieter vereinbaren in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen aber eine Frist von einem Monat. Längere Kündigungsfristen sind gesetzlich verboten und unwirksam!
Für Sie ist die Auflösung eines Kontos kostenlos. Banken dürfen dafür keine Gebühren oder Zahlungen verlangen.
Es reicht ein kurzes Schreiben, indem Sie ausdrücklich und unmissverständlich die Kündigung des Girokontos erklären. Daraus muss auch eindeutig hervorgehen, um welches Girokonto es sich handelt. Beispiel: „Hiermit kündige ich mein Girokonto mit der Kontonummer 123123789789.
Banken müssen Restguthaben auf einem gekündigten Konto an ein von Ihnen gewünschtes Konto überweisen. Nachdem Sie bereits ein neues Girokonto bei einem anderen Anbieter eröffnet haben, können Sie dieses angeben. Ihr Geld wird dann an die neue Bankverbindung überwiesen – achten Sie unbedingt darauf, diese korrekt und ohne Zahlendreher anzugeben!
Es reicht ein formloses Schreiben mit dem entsprechenden Inhalt und Ihrer Unterschrift. Sie müssen keine zusätzlichen Dokumente vorlegen oder einreichen.
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