Lebenslauf chronologisch: Absteigend oder aufsteigend?

Mit einem strukturierten Lebenslauf gewinnt Ihre Bewerbung. Aussagekräftig, lückenlos und übersichtlich muss er sein, dann steigen die Chancen auf den Traumjob. Die zentrale Frage dabei: Wie aufbauen – chronologisch oder antichronologisch? Der richtige Aufbau spielt eine enorm wichtige Rolle. Ob Sie die Stationen im Lebenslauf chronologisch absteigend oder aufsteigend anordnen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Tipps dazu sowie Vorteile und Nachteile beider Varianten…

Lebenslauf chronologisch aufbauen wann

Lebenslauf Aufbau: Struktur + Abschnitte

Bewerber müssen Personaler auf den ersten Blick mit ihrem Lebenslauf überzeugen. Dazu muss dieser klar strukturiert, übersichtlich, leicht verständlich und auf den ersten Blick nachvollziehbar gestaltet werden. Nur so können Personaler entscheiden, ob ein Kandidat zum Unternehmen und auf die Stelle passt. Durchgesetzt hat sich der tabellarische Lebenslauf. Er ist heute Standard in der Bewerbung und hat eine Länge von ein bis maximal drei DIN A4 Seiten.

Aufgebaut und gegliedert wird ein professioneller Lebenslauf in Abschnitten, die den Werdegang in wichtige, für den angestrebten Job relevante Rubriken unterteilen. Klassisch nach diesem Muster…

Aufbau tabellarischer Lebenslauf (Standard)

Unabhängig davon, ob Sie eine klassische Bewerbungsmappe erstellen oder den Lebenslauf bei der eMail-Bewerbung anhängen beziehungsweise bei der Online-Bewerbung hochladen: Die Gliederungspunkte sind immer gleich und bilden zudem die Überschriften zu den Abschnitten.

  1. Titel („Lebenslauf“ / „Lebenslauf + Name“)
  2. Persönliche Daten (+ Bewerbungsfoto)
  3. Angestrebte Position
  4. Berufserfahrung
  5. Ausbildung (+ Praktika)
  6. Besondere Kenntnisse
  7. Interessen + Hobbys
  8. Ort, Datum & Unterschrift

Das Resultat sieht zum Beispiel so aus:
Lebenslauf Muster Aufbau Beispiel Gliederung
(Weitere Lebenslauf Beispiele finden Sie HIER)

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Lebenslauf chronologisch: Aufsteigend oder absteigend?

Die obige Reihenfolge hat noch nichts mit dem chronologischen Aufbau, also der zeitlichen Reihenfolge zu tun. Der spielt erst innerhalb der einzelnen Abschnitte und Rubriken eine Rolle. Genauer: bei den Zeitangaben und der Anordnung der einzelnen Stationen.

Die Zeitangaben im perfekten Lebenslauf folgen heute dem Schema: MM/JJJJ – MM/JJJJ. Wobei „MM“ für den jeweiligen Monat, „JJJJ“ für das jeweilige Jahr steht. Sie geben also bei jeder Erfahrung, jedem Job, Ausbildung oder Weiterbildung immer den genauen Zeitraum an. Nur wie – chronologisch (beginnend mit dem ältesten Eintrag) oder antichronologisch (beginnend mit der aktuellsten Station?

Formal spricht viel für den antichronologischen Aufbau (zeitlich absteigend). Er wird auch „amerikanischer Lebenslauf“ genannt (nicht zu verwechseln mit dem „Resume“ oder „Curriculum Vitae„). Bei dieser Reihenfolge haben Personaler alle aktuellen Qualifikationen und Kompetenzen sofort und ganz oben im Blick. Sie sehen aber auch, ob Sie aktuell noch beschäftigt oder arbeitslos sind – und seit wann.

Reihenfolge Beispiel: Antichronologischer Lebenslauf

Hier ein Beispiel für einen chronologisch absteigenden Aufbau im Lebenslauf. Die aktuelle Position wird zuerst genannt. Darunter folgt die Stelle davor und so weiter.
Lebenslauf Chronologisch Beispiel Muster

Grundsätzlich gilt: Einheitlichkeit ist oberstes Gebot. Egal, für welchen Aufbau Sie sich entscheiden – chronologisch oder umgekehrt chronologisch: Sie MÜSSEN diese Sortierung der Einträge konsequent in ALLEN Abschnitten des Lebenslaufs durchhalten. Falsch wäre, den beruflichen Werdegang antichronologisch, den Bildungsweg aber wieder chronologisch (beginnend mit der Grundschule) zu sortieren.

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Tipps: Wann ist der chronologische Lebenslauf sinnvoll?

Als Faustregel können Sie sich merken: Beim antichronologischen Lebenslauf steht nicht die zeitliche Abfolge sondern Ihre Qualifikation im Vordergrund. Der Gedanke dahinter: Aktuelle, frische Erfahrungen und Kompetenzen, die zur Stelle passen, machen Sie unmittelbar einsatzfähig und stiften hohen Mehrwert. Beim chronologischen Lebenslauf entspricht die Reihenfolge der Stationen im Lebenslauf dem zeitlichen Verlauf. Was am längsten zurückliegt, steht ganz oben. Hierbei geht es auch um Ihre grundsätzliche Eignung für die Stelle – aber unabhängig davon, WANN die Fähigkeiten erworben wurden.

Das hat Nachteile, weil Sie mit Informationen beginnen, die tendenziell veraltet sind. Ein chronologischer Lebenslauf hat aber auch Vorteile. Sinnvoll ist er zum Beispiel in diesen Fällen:

1. Wiedereinstieg

Arbeitnehmer, die längere Zeit pausiert haben – wegen Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Elternzeit würden bei einem antichronologischen Lebenslauf potenziell mit einer längeren Lücke einsteigen. Sie wird bei diesem Aufbau besonders prominent und erkennbar. Für den Wiedereinstieg nicht gerade ein Vorteil.

Der chronologische Lebenslauf kaschiert diesen Mangel. Hier werden zuerst die bisherigen Erfahrungen und Beschäftigungszeiträume präsentiert. Das sieht aktiver und erfolgreicher aus. Entscheidend ist dann allerdings, dass Sie beim „Bildungsweg“ oder den „Besonderen Kenntnissen“ ebenfalls Aktivität dokumentieren – zum Beispiel durch Fortbildungen, Webinare oder eine Umschulung.

2. Neuorientierung

Mehrere Jobwechsel oder gar Brüche im Lebenslauf nehmen seit Jahren zu (siehe: Mosaik-Karriere). Gerade Quereinsteiger haben das Problem, dass bei einer beruflichen Neuorientierung die jüngste Berufserfahrung nicht unbedingt perfekt zum neuen Job passt. Sie stehen mit der Karriere wieder am Anfang – wie Berufsanfänger.

Auch hier bietet sich der chronologische Lebenslauf an. Mit ihm steht mehr die Berufs- und Lebenserfahrung (in anderen Bereichen) im Vordergrund. Damit verbunden weniger die erworbenen Hard Skills als vielmehr die Soft Skills und bisherigen Erfolge.

3. Praktikum

Der Lebenslauf für Schüler ist in der Regel noch dünn. Ihnen fehlen logischerweise noch einschlägige Berufserfahrungen. Damit einzusteigen wäre sinnlos. Der Schülerlebenslauf ist daher auch ein chronologischer. Er beginnt sogar mit dem Abschnitt „Bildungsweg“ beziehungsweise „Schulbildung“ – insbesondere wenn Sie sich für ein Schülerpraktikum bewerben.

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Lebenslauf Reihenfolge: Eignung im Vordergrund

Generell gilt: Beide Varianten des Lebenslaufs sind erlaubt. Modern und üblich ist zwar heute der antichronologische Lebenslauf. Verboten ist die chronologische Reihenfolge aber nicht. Manchmal ist sie sogar sinnvoll. Ob Sie Ihren Lebenslauf am Ende chronologisch oder „amerikanisch“ aufbauen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:

  1. Sind Sie Schüler, Berufseinsteiger oder Berufserfahrener?
  2. Sind Sie aktuell arbeitssuchend oder noch beschäftigt?
  3. Bleiben Sie in der Branche oder wechseln Sie in eine ganz andere Profession?

Der richtig gewählte Aufbau kann die Bewerbungschancen deutlich steigern und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Entscheidend für die eine oder andere Variante ist aber immer die Frage: Womit können Sie Ihre Eignung für den Wunschjob optimal in Szene setzen? Die stärksten Argumente und Qualifikationen gehören in den Vordergrund – nicht, wann sie erworben wurden.

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Häufige Fragen und Antworten zum Lebenslauf

Wie schreibe ich einen individuellen Lebenslauf?

Jeder Lebenslauf sollte individuell für die jeweilige Stelle geschrieben werden. Idealerweise passen Sie den CV jedes Mal so an, indem Sie wichtige Erfahrungen und Kenntnisse ausführlicher schreiben und hervorheben – weniger Wichtiges kürzen. So wird die perfekte Eignung für den Job sofort und auf einen Blick erkennbar.

Wie schreibe ich einen modernen Lebenslauf?

Ein moderner Lebenslauf wird heute tabellarisch aufgebaut und hat eine Länge von 1-3 DIN A4 Seiten. Darin aufgelistet werden Berufspraxis, Bildungsweg, besondere Kenntnisse, Interessen & Hobbys. Die jeweiligen Inhalte listen Sie in antichronologischer Reihenfolge auf – mit der jeweils aktuellen Position zuerst.

Wie weit reicht der Lebenslauf zeitlich zurück?

Grundsätzlich muss der Lebenslauf vollständig und lückenlos sein. Das betrifft vor allem den beruflichen Werdegang. Beim Bildungsweg reicht oft der höchste Bildungsabschluss (mit Noten). Wer studiert hat, kann die Grundschule weglassen. Ab 10 Jahren Berufserfahrung spielen Schulbildung und Ausbildung kaum noch eine Rolle. Auch hier wird nur der höchste Abschluss angegeben.

Wo steht der Lebenslauf in der Bewerbung?

Bei „vollständigen“ Bewerbungsunterlagen liegt das Anschreiben immer lose oben auf. Der Lebenslauf ist dann das zweite Dokument. Falls Sie ein Deckblatt verwenden, steht das noch vor dem Lebenslauf. Nach dem CV folgen die Anlagen: Motivationsschreiben, Zeugnisse, Zertifikate oder Arbeitsproben.


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