Lebenslauf Aufbau: Struktur + Abschnitte
Der Lebenslauf ist das Herzstück jeder Bewerbung. Damit überzeugen Bewerber Personalverantwortliche von ihrer perfekten Eignung für eine Stelle – mittels Qualifikationen, Berufserfahrungen und besonderen Kenntnissen.
Hierfür braucht der Lebenslauf grundsätzlich eine logische, klare und nachvollziehbare Struktur. Bis heute ist der Standard dafür ein tabellarischer Lebenslauf mit einer Länge von 1-3 DIN A4 Seiten.
Typischer Lebenslauf Aufbau
Aufgebaut und gegliedert wird ein professioneller Lebenslauf in 7-8 Abschnitte, die den Werdegang in wichtige, für den angestrebten Job relevante Rubriken unterteilen. Klassisch nach diesem Muster:
- Lebenslauf Titel (auch: Überschrift)
- Persönliche Daten
- Kurzprofil (optional)
- Beruflicher Werdegang
- Bildungsweg
- Besondere Kenntnisse
- Interessen und Hobbys
- Ort, Datum und Unterschrift
Was bedeutet „antichronologischer“ Aufbau?
Der sogenannte „antichronologische“ Aufbau ergibt sich daraus, dass die Tätigkeiten, Qualifikationen und Erfahrungen innerhalb der einzelnen Abschnitte stets mit der aktuellsten Position beginnen. Danach gehen Sie – zeitlich absteigend – immer weiter zurück.
Bei dem tabellarischen Aufbau schreiben Sie links (2-spaltig) oder darüber (einspaltig) die Zeitangaben im Format „MM/JJJJ – MM/JJJJ“, wobei „MM“ für den Monat und „JJJJ“ für das Jahr steht. In die rechte Spalte kommen wiederum die Informationen zur jeweiligen Station. Dazu gehören etwa:
- Jobtitel und Position
- Arbeitgeber und Firmensitz
- Relevante Tätigkeiten (Stichpunkte)
- Wichtige Fähigkeiten (optional)
- Leistungen und Erfolge (mit Zahlen)
Projekte oder Kompetenzen, die für die neue Stelle von Bedeutung sind, können Sie ausführlicher und detaillierter beschreiben. Teils ist es sinnvoll, wichtige Zahlen und Ergebnisse zusätzlich mit Fettschrift visuell hervorheben. Das Ergebnis sieht dann beispielsweise so aus:
Beispiel für die Berufspraxis
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Lebenslauf chronologisch: Aufsteigend oder absteigend?
Formal spricht viel für den antichronologischen Aufbau (zeitlich absteigend). Er wird manchmal auch „amerikanischer Lebenslauf“ genannt – nicht zu verwechseln mit dem Resumé oder Curriculum Vitae.
Bei dieser Reihenfolge haben Personaler alle aktuellen Qualifikationen und Kompetenzen sofort und ganz oben im Blick. Sie sehen aber auch, ob Sie aktuell noch beschäftigt oder arbeitslos sind – und seit wann.
Hinzu kommt, dass Personalverantwortliche und Recruiter diese Standardform in Deutschland gewohnt sind und sie überwiegend auch erwarten. Davon abzuweichen, birgt daher immer das Risiko, den oder die Leser zu verwirren und dabei Sympathiepunkte zu verlieren. Ein chronologischer Lebenslauf ist deshalb nur in Ausnahmen sinnvoll. Aber die gibt es…
Wann ist der chronologische Lebenslauf sinnvoll?
Bei einem antichronologischen oder „umgekehrt chronologischen“ Lebenslauf steht nicht so sehr die richtige zeitliche Abfolge im Vordergrund, sondern vielmehr Ihre aktuellen Qualifikation. Der Gedanke dahinter: Jüngste und frische Erfahrungen, die zur Stelle passen, machen Sie unmittelbar einsatzfähig und stiften dem Unternehmen sofort einen hohen Mehrwert.
Beim chronologischen Lebenslauf entspricht die Abfolge der Stationen im Lebenslauf dem echten zeitlichen Verlauf. Was schon lange zurückliegt, steht ganz oben. Zwar geht es auch um Ihre grundsätzliche Eignung für die Stelle – aber unabhängig davon, wann die Fähigkeiten erworben wurden. Das hat jedoch den Nachteil, dass Sie mit Informationen beginnen, die tendenziell veraltet sein können.
Ein chronologischer Lebenslauf hat aber ebenso Vorteile. Sinnvoll ist er zum Beispiel in diesen Fällen:
1. Wiedereinstieg
Arbeitnehmer, die längere Zeit pausiert haben – wegen Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Elternzeit würden bei einem antichronologischen Lebenslauf potenziell mit einer längeren Lücke beginnen. Sie wird bei diesem Standardaufbau besonders prominent erkennbar. Für den Wiedereinstieg nicht gerade ein Vorteil.
Der chronologische Lebenslauf kaschiert diesen Mangel. Hier werden zuerst die bisherigen Erfahrungen und Beschäftigungszeiträume präsentiert. Das sieht aktiver und erfolgreicher aus. Entscheidend ist dann allerdings, dass Sie beim „Bildungsweg“ oder den „Besonderen Kenntnissen“ ebenfalls Aktivität dokumentieren – zum Beispiel durch Fortbildungen, Webinare oder eine Umschulung.
2. Neuorientierung
Mehrere Jobwechsel oder gar Brüche im Lebenslauf nehmen seit Jahren zu (siehe: Mosaik-Karriere). Gerade Quereinsteiger haben das Problem, dass bei einer beruflichen Neuorientierung die jüngste Berufserfahrung nicht unbedingt perfekt zum neuen Job passt. Sie stehen mit der Karriere wieder am Anfang – wie Berufsanfänger.
Auch hier bietet sich der chronologische Lebenslauf an. Mit ihm steht mehr die Berufs- und Lebenserfahrung (in anderen Bereichen) im Vordergrund. Damit verbunden sind weniger die erworbenen Hard Skills als vielmehr übertragbare und relevante Soft Skills und bisherigen Erfolge.
3. Praktikum
Der Lebenslauf für Schüler ist in der Regel noch dünn. Ihnen fehlen logischerweise noch einschlägige Berufserfahrungen. Damit einzusteigen wäre sinnlos. Der Schülerlebenslauf ist daher ebenfalls häufig ein chronologischer CV. Er beginnt sogar mit dem Abschnitt „Bildungsweg“ beziehungsweise „Schulbildung“ – insbesondere wenn Sie sich für ein Schülerpraktikum bewerben.
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Lebenslauf Reihenfolge: Eignung im Vordergrund
Grundsätzlich gilt: Beide Varianten des Lebenslaufs sind erlaubt. Allerdings ist Einheitlichkeit hierbei jedes Mal das oberste Gebot. Bedeutet: Egal, für welchen Lebenslauf Aufbau Sie sich entscheiden – chronologisch oder umgekehrt chronologisch: Sie müssen die Sortierung der Einträge konsequent in allen Abschnitten des Lebenslaufs durchhalten. Falsch wäre also, den beruflichen Werdegang antichronologisch, den Bildungsweg aber wieder chronologisch (beginnend mit der Grundschule) zu schreiben!
Entscheidend für die eine oder andere Variante ist immer die Frage: „Womit kann ich meine Eignung für den Wunschjob optimal belegen? Die stärksten Argumente und Qualifikationen gehören dabei stets in den Vordergrund – nicht, wann sie erworben wurden!
Ob Sie Ihren Lebenslauf am Ende chronologisch oder antichronologisch aufbauen hängt also von unterschiedlichen Faktoren ab, etwa:
- Sind Sie Schüler, Berufseinsteiger oder Berufserfahrener?
- Sind Sie aktuell arbeitssuchend oder noch beschäftigt?
- Bleiben Sie in der Branche oder wechseln Sie in eine ganz andere Profession?
Ein richtig gewählter Aufbau kann Ihre Bewerbungschancen deutlich steigern und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
Fazit
In 90 Prozent der Fälle hat sich als Form für einen modernen Lebenslauf die zeitlich absteigende Reihenfolge des antichronologischen Lebenslaufs bewährt. Er ist heute sowohl bei der E-Mail-Bewerbung als auch bei der Online-Bewerbung per Formular auf der Firmenhomepage üblich. Wir empfehlen ihn dafür sogar nachdrücklich.
Aber keine Regel ohne Ausnahme: Manchmal hat es auch Vorteile, den Lebenslauf chronologisch und zeitlich aufsteigend aufzubauen. Solange das gezielt und nachvollziehbar geschieht und die Inhalte dieselbe Substanz und Aussagekraft für die Eignung besitzen, machen Sie damit nichts falsch.
Häufige Fragen und Antworten zum Lebenslauf
Jeder Lebenslauf sollte individuell für die jeweilige Stelle geschrieben werden. Idealerweise passen Sie den CV jedes Mal so an, indem Sie wichtige Erfahrungen und Kenntnisse ausführlicher schreiben und hervorheben – weniger Wichtiges kürzen. So wird die perfekte Eignung für den Job sofort und auf einen Blick erkennbar.
Ein moderner Lebenslauf wird heute tabellarisch aufgebaut und hat eine Länge von 1-3 DIN A4 Seiten. Darin aufgelistet werden Berufspraxis, Bildungsweg, besondere Kenntnisse, Interessen & Hobbys. Die jeweiligen Inhalte listen Sie in antichronologischer Reihenfolge auf – mit der jeweils aktuellen Position zuerst.
Grundsätzlich muss der Lebenslauf vollständig und lückenlos sein. Das betrifft vor allem den beruflichen Werdegang. Beim Bildungsweg reicht oft der höchste Bildungsabschluss (mit Noten). Wer studiert hat, kann die Grundschule weglassen. Ab 10 Jahren Berufserfahrung spielen Schulbildung und Ausbildung kaum noch eine Rolle. Auch hier wird nur der höchste Abschluss angegeben.
Bei „vollständigen“ Bewerbungsunterlagen liegt das Anschreiben immer lose oben auf. Der Lebenslauf ist dann das zweite Dokument. Falls Sie ein Deckblatt verwenden, steht das noch vor dem Lebenslauf. Nach dem CV folgen die Anlagen: Motivationsschreiben, Zeugnisse, Zertifikate oder Arbeitsproben.
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