Crowdworker: So viel verdienen sie wirklich

Crowdworker konkurrieren im Netz um Aufträge. Sie wollen Geld nebenbei verdienen und die Finanzen aufbessern. Aber klappt das so einfach? Wir erklären, was Crowdworker sind, zeigen Jobs sowie die Vor- und Nachteile…

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Definition: Was sind Crowdworker?

Crowdworker erledigen als eine Art Freelancer unterschiedlichste Aufträge, die über Plattformen im Internet ausgeschrieben und vergeben werden. Meist sind das simple und kurze Mikrojobs, andere Aufgaben sind komplexer und umfangreich. Typisch sind Recherche, Eingabe von Daten, das Schreiben kurzer Texte oder die Erstellung von Produktbeschreibungen.

Crowdworking nutzt eine große Masse von Menschen (crowd = Menschenmenge), um eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen. Dafür werden umfangreiche Projekte in kleine Teile zerlegt und vergeben.

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Berufsbild Crowdworker: Plattformen und Jobs

Aufträge suchen Crowdworker auf verschiedenen Online-Plattformen. Dort müssen sich Auftraggeber und Auftragnehmer zunächst registrieren, erstellen Angebote und nehmen Aufträge an. Zu den bekanntesten Anbietern für Crowdworking gehören:

  • Amazon Mechanical Turk
  • Clickworker
  • Test IO
  • Streetspotr
  • CrowdGuru
  • Freelancer
  • AppJobber

Crowdworking Jobs: Was machen Crowdworker?

Die häufigste Beschäftigung für Crowdworker sind Mikrojobs, reine Fleißarbeiten, die jeder ohne Vorkenntnisse oder Qualifikationen ausführen kann. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Produktdaten erfassen und recherchieren
  • Kurze Texte (Rezensionen, Bildbeschreibungen) schreiben
  • Preisschilder im Supermarkt prüfen
  • Onlinefragebögen ausfüllen
  • Adressen abtippen
  • Kleinere Videoaufnahmen anfertigen
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Der durchschnittliche Crowdworker in Deutschland

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat eine umfassende Studie zu Crowdworkern erstellt. Ziel: Motive, Hintergründe und Arbeitsbedingungen der Mikrojobber untersuchen. Hier die Ergebnisse im Überblick:

  • Alter

    Der typische Crowdworker ist relativ jung, das Durchschnittsalter beträgt 29 Jahre. Lediglich 0,3 Prozent der Crowdworker sind älter als 60.

  • Geschlecht

    Mikrojobber sind überwiegend männlich. Ganze 65,3 Prozent der Mikroarbeiter sind Männer, 34,7 Prozent Frauen.

  • Familienstand

    Die meisten Crowdworker sind Singles und Unverheiratete. 75,7 Prozent der Befragten gaben als Familienstatus „ledig“ an. Und: 26,1 Prozent leben alleine.

  • Beschäftigung

    Mit Crowdworking soll nebenbei Geld verdient werden. 39 Prozent gehen einer abhängigen Beschäftigung nach, 31 Prozent sind in der Ausbildung oder im Studium. Nur 8 Prozent sind selbstständig. Arbeitslos sind nur 7 Prozent.

  • Schulabschluss

    Der Bildungsgrad ist hoch. 41 Prozent haben einen Hochschulabschluss. Über Lehre oder Facharbeiterabschluss verfügen 28 Prozent. 30 Prozent haben die mittlere Reife, 65 Prozent Abitur.

Die Zahl der Aufträge, die ein Crowdworker im Durchschnitt bearbeitet, ist vergleichsweise gering: 25 Aufträge innerhalb von 6 Monaten. Es gibt aber auch Intensivjobber. 5 Prozent absolvieren im Halbjahr mehr als 250 Mikrojobs, rund 4 Prozent sogar mehr als 500.

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Bezahlung: Was verdienen Crowdworker?

Trotz vieler Aufträge: Das große Geld verdienen Sie als Crowdworker nicht. 65 Prozent erhalten pro Auftrag ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 1,99 Euro. Pro Woche verdienen die meisten Crowdworker rund 5 Euro nebenbei. Nur in Ausnahmen (3 Prozent) sind es bis zu 20 Euro wöchentlich.

Je nach Dauer der Aufträge reicht es für die Mehrheit gerade zum Mindestlohn pro Stunde. Das bessert zwar die Finanzen auf, ist aber kein besonders lukrativer Nebenverdienst.

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Vor- und Nachteile als Crowdworker

Sie interessieren sich für Crowdworking? Dann sollten Sie die Vor- und Nachteile kennen und abwägen:

Vorteile

  • Vielfalt

    Die Vielfalt der Nebenjobs ist riesig. Auch ohne Vorkenntnisse können Sie unterschiedlichste Aufgaben erledigen. Das bietet Abwechslung.

  • Flexibilität

    Ob Sie nebenbei Vollzeit oder in Teilzeit arbeiten: Ihre Crowdworking-Jobs lassen sich flexibel an Ihre restliche Zeit anpassen.

  • Praxis

    Für Studierende und Berufsanfänger kann die Arbeit als Crowdworker eine gute Gelegenheit sein, praktische Erfahrungen in dem Bereich zu sammeln. Wollen Sie in einen kreativen Job einsteigen, erledigen Sie bereits erste (kleine) Projekte und lernen die Arbeit kennen.

Nachteile

  • Verdienst

    Die Honorare für Mikrojobber sind klein. Hinzu kommt: Viele Aufträge lassen sich schlecht planen. Das Einkommen pro Woche oder Monat ist unkalkulierbar. Ausnahmen sind größere Projekte, die allerdings selten sind.

  • Steuer

    Zusätzlich zum geringen Einkommen müssen Sie die Einnahmen in Ihrer Steuererklärung angeben. So bleibt letztlich noch weniger Netto übrig.

  • Absicherung

    Sie sind nicht über einen Arbeitgeber abgesichert. Es gibt keine Entgeltfortzahlung, keinen gesetzlichen Urlaubsanspruch und auch keine Beiträge zur Renten- oder anderen Sozialversicherungen. Wer hauptberuflich woanders festangestellt ist, ist über diesen Arbeitgeber versichert – oder über den Ehepartner oder als Student familienversichert.

  • Unbeständigkeit

    Die Kehrseite der Flexibilität ist die Unbeständigkeit, die sich im Lebenslauf widerspiegelt. Das könnte potenzielle Arbeitgeber abschrecken, wenn Sie sich auf eine Vollzeitbeschäftigung bewerben.

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Kritik an der Erwerbsform

Für Firmen sind die Vorteile des Crowdworking klar: Unternehmen schreiben Aufträge flexibel und nach Bedarf aus. Gleichzeitig sparen sie sich Sozialversicherungsbeiträge. Die Verantwortung wird komplett an den Crowdworker ausgelagert. Der muss zudem die erforderliche Technik (Laptop oder Smartphone) nebst entsprechenden Programmen stellen.

Es ist aber keine alternative Form der Erwerbstätigkeit. Das Einkommen und die Sicherheit sind zu gering. Auch sammeln Sie keine echte Berufserfahrung bei einem Arbeitgeber. Das Modell ist somit nur eine Nebenbeschäftigung für ein geringes Zusatzeinkommen – und bringt günstige Arbeitskräfte für Auftraggeber.


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