Definition: Was ist eine Metapher?
Eine Metapher (griechisch „metaphorá“ = Übertragung) ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem die Bedeutung eines Wortes auf einen anderen Zusammenhang übertragen wird – ohne dass zwischen beiden eine tatsächliche Beziehung besteht.
Schöne Metaphern Beispiele
- „Die Nadel im Heuhaufen suchen“
= Ein unmögliches Unterfangen, eine aussichtslose Aktion. - „Ein Wink mit einem Zaunpfahl“
= Ein nicht zu übersehender Hinweis auf einen Sachverhalt. - „Alles über einen Kamm scheren“
= Mehrere Dinge ohne Unterschied miteinander vergleichen. - „Auf Wolke sieben schweben“
= Ein außergewöhnliches Hochgefühl haben oder verliebt sein.
Wesentliche Funktion von Metaphern ist, Aussagen lebendiger zu formulieren und komplexe Themen durch eine bildliche Sprache zu vereinfachen und verständlicher auszudrücken.
Gleichzeitig gibt es verschiedene Metapher Arten, die in der Literatur, in der Politik und Rhetorik oder Werbung unterschiedlich genutzt werden. Viele Metaphern sind Bestandteil typisch deutscher Redewendungen.
Metaphern Beispiele + Bedeutung
Eine Metapher erkennen Sie oft schon daran, dass bei dem Ausdruck ein ungewöhnliches Bild im Kopf entsteht, auf das Sie so nicht gekommen wären. Ganz oft werden dabei – positive wie negative – Eigenschaften übertragen und Assoziationen geweckt.
Viele umgangssprachliche Begriffe aus dem Alltag sind eigentlich Metaphern, die viele gar nicht als solche sofort erkennen – zum Beispiel:
- Saftschubse (= Flugbegleiterin)
- Bodenkosmetikerin (= Putzkraft)
- Staubfänger (= unnützer Dekorationsgegenstand)
Oft sind Metaphern mehrdeutig. Besonders in literarischen Texten heißt das, dass sich die genaue Bedeutung erst aus dem Zusammenhang und im übertragenen Sinne erschließt.
Im Folgenden finden Sie eine Liste mit schönen Metaphern Beispielen und sprachlichen Bildern aus Schule, Politik oder Alltag…
- „Den Nagel auf den Kopf treffen“
= Einen Sachverhalt präzise und verständlich auf den Punkt bringen. - „Mit Ach und Krach die Klausur geschafft“
= Nur knapp die Prüfung bestanden. - „Sich zum Affen machen“
= Dem Lehrer gehorchen oder sich vor der Klasse lächerlich machen. - „Vom Geistesblitz getroffen“
= Plötzlich eine zündende Idee haben. - „Etwas aus dem Ärmel schütteln“
= Ohne viel Mühe und mit Leichtigkeit eine Antwort geben. - „Sich vom Acker machen“
= Nach getaner Arbeit nach Hause gehen. - „Die Katze aus dem Sack lassen“
= Das Lüften eines bislang wohlgehüteten Geheimnisses. - „Zuckerbrot und Peitsche“
= Süße Belohnung und harte Strafe zugleich. Die Redewendung geht auf Reichskanzler Otto von Bismarck zurück. Der wurde damit auf Flugblättern für seine Sozialgesetzgebung beschimpft. - „Das Internet ist für uns alle Neuland“
= Vergleich mit der Entdeckung eines neuen Landes oder Kontinents wie etwa bei Christoph Kolumbus und der Entdeckung Amerikas, das für die Spanier Neuland war. Angela Merkel nutzte die Metapher 2013 in einer Rede. - „Unser Haus steht in Flammen“
= Die Erderwärmung wird für den Planeten zur ernsthaften Bedrohung. Das Zitat stammt von Greta Thunberg bei einer Rede über den Klimawandel. - „Red Bull verleiht Flügel“
= Der Energydrink macht angeblich so munter, dass man davonfliegen könnte. - „Die Gelben Engel“ (ADAC)
= Die Flotte mit gelben Autos des Deutschen Automobilclubs rettet Autofahrer bei einer Panne oder einem Unfall auf der Autobahn. - „Wir öffnen Horizonte“ (R+V Versicherung)
= Werbeversprechen, dass die Versicherungsnehmer mehr finanzielle Optionen im Alter erhalten. - „Hast du noch alle Tassen im Schrank?“
= Frage danach, ob jemand noch bei klarem Verstand ist. - „Ein Ass im Ärmel haben“
= Noch eine letzte Möglichkeit haben, um etwas zu erreichen. - „Sich wie die Axt im Walde benehmen“
= Sich äußerst grob, unhöflich oder rüde verhalten. - „Jemandem einen Bärendienst erweisen“
= Eine Handlung in guter Absicht, die aber schlechte Folgen hat. - „In die Bresche springen“
= Jemandem spontan aus einer unangenehmen Lage befreien. - „Einen Gang nach Canossa machen“
= Sich unter persönlich demütigenden Bedingungen entschuldigen.
Metaphern Beispiele aus der Schule
Metaphern Beispiele aus der Politik
Metaphern Beispiele aus der Werbung
Metaphern Beispiele aus dem Alltag
Eine weitere Liste mit mehr als 800 Metaphern gibt es hier.
Metapher Liste: Kostenlose Sammlung
Eine Liste mit vielen Metapher Beispielen und deren Bedeutung können Sie sich zusätzlich hier kostenlos als PDF herunterladen:
Arten von Metaphern
Wie angesprochen, gibt es verschiedene Metapher Arten und Sonderformen, die unterschiedlich eingesetzt werden:
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Personifikation
Bei der Personifikation (auch: Anthropomorphe Metapher) erhält eine Sache oder ein Tier menschliche Eigenschaften. Beispiele: „Das Auge des Gesetzes“, „Väterchen Frost“, „Der Himmel weint.“
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Tote Metapher (lexikalisierte Metapher)
Gemeint sind Begriffe, die im Alltag nicht mehr als Metapher erkannt werden, weil Sie längst in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sind. Dazu zählen beispielsweise Wörter wie: „Buchrücken“, „Briefkopf“, „Handschuh“, „Tischbein“ oder „Ohrmuschel“.
-
Euphemistische Metapher
Bei dieser Metapher Form werden Tabuthemen oder negative Eigenschaften durch das Sprachbild beschönigt oder bewusst verschleiert. Beispiele für einen Euphemismus sind: „fremdgehen“ (statt: betrügen), „entschlafen“ (statt: sterben), „inspirieren lassen“ (statt: Ideen klauen).
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Dysphemistische Metapher
Das Gegenteil zum Euphemismen ist der Dysphemismus. Hierbei wird die negative Bedeutung eines Ausdrucks auf eine Person oder einen Sachverhalt übertragen. Verbreitet ist diese Art bei Spitznamen und Beleidigungen in Form abwertender Tiermetaphern: Du … „dumme Kuh“, „blöde Sau“, „eitler Gockel!“
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Synästhesie
Die Synästhesie verknüpft zwei unterschiedliche Sinne miteinander – zum Beispiel Töne und Geschmack. Synästhetiker sind in der Lage, Farben zu schmecken oder Gefühle zu riechen. Rund 4 Prozent der Menschen können das. Sprachbilder und Beispiele dafür sind: „warmes Rot“, ein „heller Kopf“ oder: „Deine Stimme klingt süß!“
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Schiefe Metapher
Die schiefe Metapher ist im Grunde keine, sondern ein falsches Bild und ein rhetorischer Fehler, bei dem zwei Sprichwörter oder Redewendungen falsch gemixt werden – was häufig einen humorvollen Effekt hat. Beispiel: „Wer im Steinhaus sitzt, sollte nicht mit Gläsern werfen.“ Oder: „Das Leben ist ein Fluss, der ständig voranschreitet.“
Metapher Wirkung
Metaphern verleihen einem Text oft erst die richtige Würze. Durch das ungewöhnliche Bild erregen sie Aufmerksamkeit und regen zugleich die Vorstellungskraft und Fantasie der Leser oder Zuhörer an: Diese sollen sich bildhaft vorstellen, wovon die Rede ist – typischer Fall von „Kopfkino“.
Metaphorische Stilmittel können überdies dazu beitragen, Emotionen zu wecken oder einen Leser bzw. Hörer in eine bestimmte Stimmung zu versetzen. Es macht einen Unterschied, ob Ihnen jemand erzählt, dass er von einem Film begeistert ist. Oder ob er sagt: „Ich bin Feuer und Flamme für den neuen Film!“
Ebenso können literarische Metaphern mehr Spielraum für verschiedene Interpretationen geben – was von einigen Autoren durchaus so gewollt ist. Die Leser sollen dazu provoziert werden, über den Text nachzudenken oder herauszufinden, was mit dem Sprachbild gemeint war.
Welche Funktionen haben Metaphern?
Eine Metapher wird in Texten oder Reden häufig aus drei Gründen verwendet:
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Ersatz
Manchmal gibt es kein anderes Wort oder nur eine umständliche Erklärung und Alternative für das Sprachbild. Beispiele dafür sind: „Flaschenhals“ oder „Warteschlange“.
-
Hervorhebung
Vor allem in der Werbung oder in politischen Reden helfen Metaphern, Botschaften zu betonen und besonders einprägsam zu formulieren. Beispiele dafür sind: „Eiserner Vorhang“ oder „Rettungsschirm“.
-
Abmilderung
In anderen Fällen sollen Metaphern anstößige oder negative Inhalte abmildern. Beispiele für solche Euphemismen sind: „vollschlank“ für dick oder „freisetzen“ für entlassen.
Abgrenzung von anderen Stilmitteln
Es gibt mehr als 50 verschiedene rhetorische Stilmittel. Einige davon sind der Metapher ähnlich und werden häufig damit verwechselt. Zum besseren Verständnis zeigen wir ein paar ähnliche – und doch andere Stilmittel aus der Rhetorik:
-
Allegorie
Die Allegorie ist ein Vergleich – keine Übertragung. Dabei werden zwar auch Bilder genutzt, diese sind aber in erster Linie wörtlich zu verstehen. Beispiel: „Du strahlst wie die Sonne“ ist ein Vergleich und damit eine Allgorie. „Die Sonne lacht“ ist dagegen ein metaphorischer Ausdruck für eine strahlende Sonne.
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Analogie
Die Analogie bringt zwei Dinge oder Sachverhalte zusammen, die sich in einem Merkmal ähnlich sind. Durch den Vergleich soll die Aussage vereinfacht werden. Analogie Beispiele: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen: Man weiß nie, was man bekommt.“ Oder: „Der Verstand ist wie ein Muskel: Er muss tägliche trainiert werden, damit er nicht erschlafft.“
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Metonymie
Bei der Metonymie wird ein Wort durch einen anderen Ausdruck mit sachlich-inhaltlich gleicher Bedeutung ersetzt. Beide Begriffe stehen im Gegensatz zur Metapher in einem Zusammenhang. Beispiel: „Sie erstach in mit dem kalten Stahl (statt: mit dem Dolch).“
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Symbol
Ein Symbol kann zwar auch eine bildhafte Darstellung sein – es besteht aber zugleich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Symbol als Zeichen für etwas Abstraktes und dem Gemeinten. Beispiele sind: das vierblättrige Kleeblatt als Symbol für Glück; die Eule als Symbol für Weisheit oder der Grabstein als Symbol für den Tod.
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Gleichnis
Gleichnisse nutzen Metaphern – müssen sie aber nicht. Ein Gleichnis vermittelt seine Botschaft vor allem als Erzählung in Bildern und Vergleichen. Jesus hat diese sprachliche Form bei seiner Verkündigung der frohen Botschaft genutzt. Dabei wird die Ebene des Gesagten und die Ebene des Gemeinten unterschieden.
Häufige Fragen zum metaphorischen Stilmittel
Eine Metapher ist ein Sprachbild. Dabei wird die Bedeutung eines Wortes auf eine andere Sache übertragen, um sie bildlicher oder verständlicher zu machen. So wird aus einem „Kamel“ metaphorisch ein „Wüstenschiff“.
Eine Metapher ist eine gute Möglichkeit, einen Zusammenhang oder Menschen zu beschreiben, indem man diese bildhaft mit etwas anderem beschreibt. Komplexe Themen, Merkmale oder Eigenschaften werden durch die Übertragung einfacher und einprägsamer.
Eine Metapher erkennen Sie daran, dass ein sprachliches Bild genutzt wird, bei dem zwei Bereiche miteinander verknüpft werden, die sinngemäß eigentlich nicht zusammengehören. Beispiel: „Eine „Mauer des Schweigens errichten“ (Mauern reden und schweigen auch nicht).
Metaphern finden Sie überall: in der Literatur, in Büchern und Reden, im Fernsehen und in der Werbung. Vor allem in deutschen Redewendungen finden sich zahlreiche metaphorische Formulierungen:
- „Schnee von gestern“
- „Buch mit 7 Siegeln“
- „Sein blaues Wunder erleben“
- „Die Nadel im Heuhaufen suchen“
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