Definition: Was ist ein Fazit?
Das Fazit ist eine bewertende Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse einer Arbeit, bringt die Hauptgedanken nochmal kompakt auf den Punkt und dient als logischer Schlusspunkt der Argumentation und Gliederung.
Das Fazit sollte stets folgende Elemente enthalten:
- Beantwortung der Problem- oder Fragestellung
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Einordnung in den wissenschaftlichen Kontext (Forschungsstand)
- Ausblick & Bewertung (optional)
Einleitung und Fazit bilden so den Rahmen jeder wissenschaftlichen Arbeit. Synonyme für das Fazit sind: Ausblick, Ergebnisse, Perspektive, Schlussteil oder Resümee.
Fazit-Länge: Wie lang ist das perfekte Fazit?
Das optimale Fazit hat eine Länge von 5-10 Prozent der gesamten Arbeit. Bei einer kurzen Hausarbeit mit 10 Seiten entspricht das einer Länge von einer halben DIN A4 Seite; bei einer Bachelorarbeit oder Masterarbeit mit 60-80 Seiten kann das Fazit 2-3 DIN A4 Seiten umfassen.
Aufbau und Inhalt: Was gehört ins Fazit?
Mit dem Fazit unterstreichen Sie nicht nur Ihre Kompetenz als Autor – Sie beantworten zugleich wichtige Forschungsfragen und liefern dem Leser einen Mehrwert. Der Aufbau des Fazits besteht für Studienarbeiten aus diesen festen Bestandteilen:
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Ergebnisse zusammenfassen
In der Zusammenfassung referieren Sie kurz die Kerngedanken aus dem Hauptteil. Ziel ist, Problemstellung und Ergebnis kompakt und verständlich auf den Punkt zu bringen.
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Fragen beantworten
Die Zusammenfassung sollte überdies die Forschungsfrage am Anfang der Hausarbeit in wenigen Worten beantworten. Damit schaffen Sie im Fazit einen klaren Bezug zur Einleitung.
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Schlussfolgerungen reflektieren
Was lässt sich aus den Ergebnissen ableiten? Ebenso werden im Fazit offene Fragen oder ungelöste Probleme genannt, wie eine dünne Literaturlage. Für jede Arbeit gilt: Kein Ergebnis ist auch ein Ergebnis!
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Forschung einordnen
Welchen Beitrag leistet die Arbeit zur gesamten Forschung zu dem Thema? Kommen Sie zu vergleichbaren Ergebnissen wie andere Wissenschaftler? Beziehen Sie im Fazit Position und ordnen Sie Ihre Arbeit im wissenschaftlichen Kontext ein.
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Ausblick geben (optional)
Je nach Fach oder Studiengang müssen Sie noch einen Ausblick formulieren. Zum Beispiel, welche Aspekte oder noch offenen Fragen der Arbeit sich für weitere Forschungen empfehlen.
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Handlungsempfehlungen geben (optional)
Besonders bei praxisorientierten oder anwendungsbezogenen Themen wird abschließend noch eine Handlungsempfehlung ausgesprochen. Diese basiert auf den gewonnenen Erkenntnissen und begründet praktische Maßnahmen für zukünftige Arbeiten.
Tabus: Was gehört nicht ins Fazit?
Am Ende der Arbeit ist bei vielen Autoren die Luft raus. Sie wollen nur noch schnell das Fazit schreiben und dann alle Gedanken beiseite schieben. Fehler!
Wenn Sie Ihr Fazit schreiben, sollten Sie am Schluss stets einen Höhepunkt formulieren. Verzichten Sie unbedingt auf folgende Inhalte:
- Wiederholungen des Hauptteils
- Neue Informationen oder Erkenntnisse
- Korrekturen der Ergebnisse
- Zitate oder Füllwörter
- Danksagungen
- Übertriebene Selbstkritik
Fazit beginnen: Beispiele + Formulierungen
Ein guter Anfang des Fazits zeigt Lesern sofort, dass die Arbeit nun zum Abschluss kommt. Dabei sollte der Übergang fließend und nicht abrupt wirken. Hier kommen einige Beispiele und Formulierungen für gelungene Satzanfänge, die Ihnen das Fazitschreiben erleichtern:
- „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass…“
- „Die vorliegende Arbeit zeigt, dass…“
- „Ein zentrales Ergebnis dieser Arbeit ist…“
- „Insgesamt kann festgestellt werden, dass…“
- „Abschließend lässt sich festhalten, dass…“
- „Die Ergebnisse der Untersuchung deuten darauf hin, dass…“
- „Aus den dargelegten Ergebnissen lässt sich schließen, dass…“
- „Insgesamt zeigt die Analyse, …“
Darf ich meine eigene Meinung ins Fazit schreiben?
Je nach Studiengang (meist geisteswissenschaftliche Fächer) kann eine persönliche Meinung im Fazit erwünscht sein. Dies sollten Sie aber zuvor mit der Lehrkraft oder dem Dozierenden abklären.
Nutzen Sie die dritte Person, falls Sie im Fazit Ihre Meinung äußern. Eine gute Formulierung ist zum Beispiel: „Der Verfasser / die Verfasserin ist der Ansicht, dass in diesem Bereich dringender Forschungsbedarf besteht.“
Generelle Tipps für ein gutes Fazit
Als Schlussteil jeder Arbeit hinterlässt das Fazit einen bleibenden Eindruck. Diese Tipps helfen, einen positiven Ausstieg zu schaffen:
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Schreiben Sie kurz und prägnant
Ihr Fazit sollte klar formuliert sein und auf den Punkt kommen. Vermeiden Sie lange und komplizierte Sätze und nutzen Sie keine unnötigen Füllwörter. Tipp: Durchsuchen Sie am Ende das Dokument mithilfe der Suchfunktion nach typischen Füllwörtern („eigentlich“, „ziemlich“, „sehr“) und löschen Sie diese.
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Schreiben Sie im Präsens
Wissenschaftliche Arbeiten werden immer im Präsens verfasst! Nur der Teil der Arbeit, in dem Sie zuvor dargelegte Aspekte referieren, wird im Präteritum geschrieben. Beispiel: „Das Ranking weist einen enormen Sprung nach vorne auf.“ Bzw.: „Wie oben dargelegt wurde, weist das Ranking…“
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Schreiben Sie in der 3. Person
Wenn Sie die Einleitung und das Fazit schreiben, distanzieren Sie sich als Verfasser. Formulierung wie „ich“ und „man“ sollten Sie vermeiden. Im wissenschaftlichen Stil schreiben Sie eher allgemein. Beispiel: „Wie gezeigt werden konnte,…“ Oder: „Daher wurde auf eine erneute Nennung verzichtet.“
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Setzen Sie keine Kenntnisse voraus
Um ein schlüssiges, nachvollziehbares Fazit zu schreiben, müssen Sie die Expertenrolle wieder verlassen und beim Fazit schreiben zu tun, als kenne der Leser die Hausarbeit nicht. Das Fazit muss auch für sich selbst stehen können.
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Achten Sie auf logische Verbindungen
Das Fazit sollte einen logischen Bezug zum Hauptteil haben. Leser sollten den Übergang von der Argumentation zur Zusammenfassung nachvollziehen können. Eine schlüssige Argumentation stärkt die Glaubwürdigkeit Ihrer Hausarbeit und hinterlässt einen positiven Eindruck.
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Schreiben Sie das Fazit zum Schluss
So banal es klingt: Schreiben Sie das Fazit erst wenn die Arbeit fertig ist. Anderenfalls kann es passieren, dass Sie wichtige Ergebnisse vergessen, die im Hauptteil noch fehlen.
Kann ich mein Fazit schreiben mit KI?
Künstliche Intelligenz (KI) hat in den vergangenen Jahren beachtliche Fortschritte gemacht. KI kann Sie heute bei wissenschaftlichen Arbeiten – auch beim Schreiben eines Fazits – enorm unterstützen und zum Beispiel sprachliche Wiederholungen erkennen oder ein Fazit prägnant formulieren sowie den wissenschaftlichen Sprachstil verbessern.
Der Einsatz von KI beim Fazitschreiben ist jedoch nicht ungefährlich. Die Technologie sollte nur als Hilfsmittel dienen, um den Schreibprozess zu erleichtern – aber nie die kritische Reflexion und Interpretation der Ergebnisse ersetzen! Das abschließende Fazit muss stets vom Autor selbst geprüft und an den spezifischen Kontext der Arbeit angepasst werden.
Wie schreibt man ein Fazit mit KI?
Um ein gutes Fazit mit KI zu erstellen, muss der KI-Algorithmus bzw. Prompt mit den relevanten Inhalten aus der Arbeit gefüttert werden. Das bedeutet:
- Die Forschungsfrage und das Hauptthema der Arbeit sollten klar angegeben werden.
- Wichtige Ergebnisse, Argumente und Kerngedanken aus dem Hauptteil der Arbeit sollten zusammengefasst oder als Textabschnitt in das KI-Tool eingegeben werden.
- Gegebenenfalls können Sie definieren, welche Aspekte das Fazit beinhalten soll (z.B. Ausblick oder Handlungsempfehlung geben).
Vergessen Sie nicht, Ihr KI-Fazit selber gründlich zu prüfen und anzupassen!
Fazit schreiben: Checkliste
Zum Abschluss finden Sie hier eine Fazit Checkliste, die Sie gleich online abhaken können. So sind Sie sicher, dass Sie nichts vergessen…
- Das Fazit hat eine Länge von 5-10 Prozent der Arbeit.
- Der Stil wissenschaftlich objektiv und distanziert.
- Unnötige Füllwörter habe ich entfernt.
- Ich habe die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
- Die Forschungsfrage wird präzise beantwortet.
- Das Fazit enthält wichtige Schlüsse aus den Ergebnissen.
- Die Arbeit ist in den Forschungskontext eingeordnet.
- Verlangte Elemente (z.B. Ausblick, Handlungsempfehlung) sind enthalten.
- Das Fazit bringt keine neuen Informationen.
- Die Arbeit folgt einem roten Faden – bis hin zum Fazit.
- Das Fazit erschließt sich auch, ohne die Hausarbeit zu lesen.
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