Was ist eine Studienarbeit?
Der Begriff Studienarbeit hat unterschiedliche Bedeutungen. Gemeint sein kann:
- Seminararbeit
Eine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen eines Seminars, häufig als Seminar- oder Hausarbeit bekannt. Meist geht dieser ein Referat voraus, so dass es sich bei der Hausarbeit um eine Ausarbeitung oder lediglich ausführlicheren Betrachtung einer zuvor erbrachten Leistung handelt. - Projektarbeit
Der wissenschaftlichen Arbeit liegt eine Studie oder ein Projekt zugrunde, das Sie nun erläutern. - Abschlussarbeit
Seltener: Studienarbeit als eine wissenschaftliche Abschlussarbeit zur Erlangung eines akademischen Grades wie Bachelor oder Master.
Wenn Sie eine Studienarbeit schreiben, dann belegen Sie damit, dass Sie sich auf wissenschaftliche Art mit einem Problem auseinandersetzen können. Sie erbringen eine wissenschaftliche Eigenleistung, indem Sie Ihr Thema innerhalb einer vorgegebenen Frist in den Forschungskontext einordnen.
5 Phasen beim Schreiben von Studienarbeiten
Im Rahmen eines Seminars oder eines bereits laufenden Projekts geben Dozenten das Thema oft bereits vor. Die genaue Fragestellung ist bekannt, da sie auf Vorarbeiten aufbaut. Ganz gleich, ob Sie innerhalb eines Seminars eine Studienarbeit schreiben oder ein Thema für eine Abschlussarbeit suchen: Wählen Sie ein Thema, das Sie wirklich interessiert. Nur so bleibt die Motivation über den gesamten Bearbeitungszeitraum erhalten.
Wollen Sie später Ihre Bachelor- oder Masterarbeit darauf aufbauen – und ist das im jeweiligen Fach möglich – können Sie auch ein Thema wählen, das Ihnen bereits als Übung und Vorbereitung Ihrer Abschlussarbeit dient. Ungeachtet dessen durchlaufen Sie diese Phasen, wenn Sie eine Studienarbeit schreiben:
1. Themenwahl
Achten Sie bei Ihrer Themenwahl unbedingt darauf, es sinnvoll einzugrenzen. Bei einem Thema wie „Das Vampirmotiv in der Literatur“ werden Sie sich totrecherchieren. Hinzu kommt, dass Sie unmöglich sämtliche Aspekte berücksichtigen können, wenn Sie eine Studienarbeit schreiben. Derartig allgemein formulierte Themen liefern Stoff für eine ganze Dissertation. Besser, Sie grenzen nach Zeit und Region ein, beispielsweise: „Das Vampirmotiv in der angelsächsischen Literatur des 19. Jahrhunderts“.
Die Themenwahl sollte die Literaturlage und -beschaffung berücksichtigen: Wenn Sie im Grundstudium eine Studienarbeit schreiben, läuft das meist auf eine reine Literaturarbeit hinaus. Heißt: Sie setzen sich mit bereits vorhandener wissenschaftlicher Literatur namhafter Experten aus dem jeweiligen Bereich auseinander. Existiert zu Ihrem gewählten Spezialthema jedoch nur ein Werk, das dummerweise derzeit vergriffen ist, haben Sie ein Problem.
2. Literaturrecherche
Literaturrecherche und -arbeit sind essentielle Bestandteile jeder Studienarbeit und Ihres wissenschaftlichen Arbeitsprozesses, sie machen bis zu 70 Prozent der eigentlichen Studienarbeit aus. Wenn Sie beide Aspekte von Anfang an entsprechend behandeln, erleben Sie während der Erstellung der Studienarbeit keine bösen Überraschungen.
Gerade als Erstsemester sieht man oft den Wald vor lauter Bäumen nicht – wie an geeignete Literatur herankommen? Es gibt mehrere Wege, mal mehr systematisch, mal weniger. Sie sollten alle anwenden, um eine geeignete und vor allem aktuelle Ausbeute zu erzielen.
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Dozent
Eine erste Anlaufstelle ist der Dozent: Wer im Rahmen eines Seminars eine Studienarbeit schreiben will, erhält dort oft bereits eine Auswahl an Themen und erste Literaturhinweise. Zur wissenschaftlichen Arbeitsweise gehört, dass Sie von dort beginnend sich selbständig Literatur erschließen.
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Schneeballsystem
Daran knüpft sich meist automatisch die unsystematische Suche in Form des „Schneeballsystems“ an, das heißt: In der genannten Literatur stoßen Sie auf neue, zu Ihrem Thema passende Literatur und so weiter. Nachschlagewerke wie Handbücher und Fachlexika bieten einen ersten Überblick zu einem Thema. Nachteil: Die Literatur kann unter Umständen veraltet sein, sie kann immer nur auf dem Stand der Forschung zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Fundort sein.
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Präsenzbibliotheken
Hier wird Literatur oft themenspezifisch angeordnet, so dass es sich lohnt, im entsprechenden Abschnitt einfach einmal das Regal entlangzugehen und nach verwandten Themen zu gucken. Außerdem sind hier im Gegensatz zur Hauptbibliothek oftmals spezielle Fachzeitschriften und Monographien erhältlich. Ein weiterer Vorteil: Die Literatur ist in der Regel von der Ausleihe ausgeschlossen, so dass Sie die benötigten Inhalte vorfinden und vor Ort lesen oder zumindest kopieren können.
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Bibliographien
Mit Bibliographien betreiben Sie systematische Literaturrecherche. Dabei handelt es sich um eigenständige Verzeichnisse von Literatur zu einem bestimmten Themengebiet. Unterschieden wird zwischen abgeschlossenen und fortlaufenden Bibliographien. Erstere haben wie beim Schneeballsystem den Nachteil, dass sie gegebenenfalls nicht aktuell sind. Nachteilig ist das vor allem bei medizinischen und naturwissenschaftlichen Fächern, da hier wichtige neue Entdeckungen übersehen werden können.
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Internet
Ein Großteil der Recherche läuft übers Internet. Die Universitätsbibliotheken hatten früher große Zettelkataloge, in denen sämtliche vorhandene und bestellbare Literatur verzeichnet war. Diese ist mittlerweile digitalisiert im OPAC (OPAC = Online Public Access Catalog) zu finden. Für die erfolgreiche Suche benötigen Sie hier entweder bereits Namen führender Wissenschaftler Ihres Themas oder Sie wenden die Schlagwortsuche an, die Ihnen unabhängig vom Erscheinungsjahr alles zum jeweiligen Thema ausspuckt. Teilweise führen Bibliotheken zusätzlich noch alte Kataloge, in denen Medien beispielsweise in Form von Microfiche gespeichert werden.
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Periodika
Um größtmögliche Aktualität zu gewährleisten, sind sogenannte Periodika unverzichtbar. Dabei handelt es sich um in regelmäßigen Abständen erscheinende Zeitschriften, Jahrbücher, Tagungsbände und dergleichen mehr. Hier finden aktuelle Diskussionen zu neuen Erkenntnissen oder Theorien statt.
3. Gliederung
Mithilfe der vorhandenen Literatur sollten Sie sich nun eine Gliederung überlegen. Diese ist selten abschließend, da im Laufe des Leseprozesses neue Aspekte und Erkenntnisse hinzutreten. Auch entpuppt sich die vorhandene Literatur manchmal als unzureichend oder umgekehrt als deutlich komplexer, so dass Sie neue Abschnitte hinzufügen. Ihre Gliederung ist nicht in Stein gemeißelt. Sie sollte Ihnen aber ein grobes Gerüst für die nächsten Schritte geben. Sie hilft Ihnen dabei, einen roten Faden zu behalten und das Thema in einer nachvollziehbaren Reihenfolge zu behandeln.
Bei Unklarheiten ist es zudem hilfreich, sich mit dem zuständigen Betreuer oder Dozenten abzustimmen. Je nach Umfang und Bedeutung der Studienarbeit (beispielsweise zur Zwischenprüfung) kann es sinnvoll (oder erwünscht) sein, vorab ein Exposé zu erstellen. Klären Sie außerdem die Rahmenbedingungen und Vorgaben, also Umfang und Dauer der Studienarbeit, Formalia zur Zitierweise, Plagiatserklärung.
Exposé für Studienarbeiten: Sinnvoller Aufwand?
Ein ordentliches Exposé umfasst das Konzept Ihrer Arbeit, eine (vorläufige) Gliederung, die Auswahl der wichtigsten Literatur und einen groben Zeitplan. Für viele Studienarbeiten wäre ein Exposé daher auf den ersten Blick zu zeitraubend. Dennoch empfehlen wir Ihnen, bei ausgewählten Studienarbeiten ein Exposé zu erstellen. Und zwar auch dann, wenn Ihr Betreuer oder Dozent es nicht von Ihnen fordert.
Sinnvoll ist das vor allem bei Studienarbeiten, die thematisch und organisatorisch als Vorbereitung Ihrer Abschlussarbeit dienen. Für Ihre Bachelor- oder Masterarbeit sollten Sie ein Exposé unbedingt einplanen, da es Ihnen die Arbeit an einem komplexen Schreib- und Recherche-Projekt deutlich erleichtert. Es zahlt sich dann aus, wenn Sie im vergleichsweise geschützten Rahmen der Studienarbeit bereits erste Erfahrung in der Erstellung eines Exposés sammeln.
4. Schreibprozess
Bereits während Sie Literatur sichten und lesen, sollten Sie sich Notizen machen. In eigenen Büchern oder Kopien können Sie dazu interessante Stellen farbig markieren. Anderenfalls können Sie mit farbigen Post-its arbeiten und darauf wichtige Schlüsselwörter schreiben.
Arbeiten Sie außerdem mit Exzerpten. Dafür fertigen Sie für wichtige Kapitel oder Passagen Zusammenfassungen in Ihren eigenen Worten an. Vergessen Sie nicht, für Ihren eigenen Text und Fußnoten unbedingt die exakte Fundstelle zu notieren. Wer, was, wann, wo? Also: Autor, Gedanke/Zitat, Erscheinungsjahr, Seitenzahl, Ort. Wörtliche Zitat müssen Sie mit Anführungsstrichen kennzeichnen. Geben Sie fremde Gedanken inhaltlich wieder (paraphrasieren), müssen Sie das ebenfalls in Fußnoten kenntlich machen. Die eigentliche Hausarbeit besteht nun in einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema.
5. Korrekturlesen
Am Ende sollten Sie Ihre Arbeit Korrektur lesen. Es empfiehlt sich, sie ein bis zwei Tage liegen zu lassen, bevor Sie sich erneut an den Text setzen: Meist ist man betriebsblind gegenüber den eigenen Fehlern.
Alternativ können Sie einen Kommilitonen oder Freund darum bitten, Ihre Studienarbeit auf Fehler zu überprüfen. Das Vier-Augen-Prinzip eignet sich nicht nur im Hinblick auf Flüchtigkeitsfehler – auch Fehler beim Layout oder sonstige Ungereimtheiten fallen schneller auf.
Studienarbeit schreiben: Checkliste für die Vorbereitung
Damit Sie bei der Vorbereitung Ihrer Studienarbeit alle wichtigen Aspekte und Themen im Blick behalten, haben wir eine Checkliste mit vorbereitenden Fragen zusammengestellt. Sie kann Ihnen als Basis Ihrer Vorbereitung dienen und dabei helfen, die Vorbereitung strukturiert anzugehen.
Da sie naturgemäß nicht alle Anforderungen abdecken kann, können Sie unsere Checkliste um individuell relevante Aspekte ergänzen und als Vorlage für Ihre eigene Checkliste nutzen.
Studienarbeit schreiben: Leitfaden für den Aufbau
Eine vollständige Studienarbeit enthält folgende Bestandteile:
- Deckblatt
Enthält Angaben zur Hochschule (Institut, Seminar, Dozent, Semester), zum Verfasser (Name, Matrikelnummer, Adresse, Fächer), Titel der Hausarbeit. - Inhaltsverzeichnis
Listet die Kapitel und Unterkapitel mit den jeweiligen Seitenzahlen auf. - Text Ihrer Hausarbeit
Setzt sich aus Einleitung, Hauptteil und Schluss zusammen. - Literaturverzeichnis
Führt die verwendete Literatur zum Thema auf. - Anhang
Enthält Quellentexte, Karten, Statistiken…
Nach Sichtung der Literatur geht es darum, Ihre Ergebnisse in eine logische Reihenfolge zu bringen. Dafür gliedern Sie Ihre Arbeit folgendermaßen:
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Einleitung
In der Einleitung stellen Sie Ihr Thema und die genaue Fragestellung vor. Ein Grund für die Beschäftigung mit dem Thema kann eine aktuelle Kontroverse oder ein bisher nicht ausreichend berücksichtigter Aspekt sein. Sie formulieren dann Ihre Vorgehensweise, die eine grobe Zusammenfassung Ihres Inhaltsverzeichnisses darstellt. Daran schließen sich meist zu überprüfende Theorien an, die Sie kurz skizzieren.
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Hauptteil
Im Hauptteil kommen Sie zu den in der Einleitung aufgeworfenen Fragen und gehen im Detail auf die Forschungslage ein. Dabei sollten Sie immer die eigentliche Fragestellung im Auge behalten – Nebenaspekte gehören, falls unverzichtbar, in die Fußnoten. Bemühen Sie sich um eine sachlich-nüchterne Sprache, wie sie für wissenschaftliches Arbeiten üblich ist.
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Schluss
In diesem Teil präsentieren Sie Ihre Ergebnisse und ziehen ein Fazit. Wurde das anvisierte Ziel erreicht? Gab es unerwartete Entdeckungen? In diesem Teil Ihrer Studienarbeit ist Raum für eine eigene Bewertung und einen möglichen Ausblick in weitere Aspekte, die sich für eine eigenständige Arbeit eignen. Neue Fakten und Argumente haben hier hingegen nichts zu suchen.
Literaturarbeit und die richtige Verwaltung
Legen Sie sich einen Zeitplan für Ihre Studienarbeit zurecht. Die Erfahrung zeigt, dass Zeitpuffer hierbei unerlässlich sind. Neben dem eigentlichen Schreibprozess nehmen vor allem Literaturrecherche und Literaturarbeit einen großen Teil der Zeit ein. Vor allem Letzteres behandelt viele Studierende oft stiefmütterlich. Damit Sie die Literaturarbeit richtig einschätzen und strukturiert angehen können, haben wir im Folgenden die drei wichtigsten Tipps für effektive Literaturarbeit zusammengestellt:
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Literaturverwaltung vorbereiten und strukturieren
Da Studienarbeiten heute elektronisch verfasst und abgegeben werden ist es sinnvoll, die Literaturverwaltung mit einem spezialisierten Literaturverwaltungsprogramm oder mit der in manchen Texteditoren integrierten Funktion vorzunehmen. Für welche Option Sie sich entscheiden, hängt von Ihren Anforderungen und Vorlieben ab. Unabhängig von der eingesetzten Softwarelösung sollten Sie sich jedoch von Anfang an überlegen, wie Sie die recherchierte Literatur dokumentieren und für sich nutzen. Achten Sie dabei unbedingt darauf, alle für Ihre Studienarbeit relevanten bibliographischen Angaben aufzunehmen.
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Checklisten für die Literaturarbeit erstellen
Literaturarbeit bedeutet konkret, die recherchierte Literatur gezielt zu lesen und die für Ihr Thema und Ihre Studienarbeit relevanten Informationen herauszuarbeiten. Das funktioniert am besten, wenn Sie sich zuvor Orientierungsfragen notieren und Checklisten erstellen. Diese sollten nicht nur Ihre Fragestellung, sondern auch die relevanten Aspekte und Schlagworte umfassen, auf die Sie bei der Literaturarbeit achten wollen. Arbeiten Sie diese Checklisten bei jeder neuen Quelle konsequent ab, können Sie Ihre Literaturarbeit effizient und sinnvoll gestalten.
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Literaturarbeit in den Workflow integrieren
Bei den ersten Studienarbeiten planen viele Studenten die Literaturrecherche und Literaturarbeit zu Beginn der Studienarbeit ein. Darauf folgen dann häufig die Schreib- und Korrekturphasen. Das ist ein guter Ansatz. In der Praxis werden Recherche und Schreibphase allerdings nie völlig getrennt sein, teilweise erschließt sich neue Literatur erst durchs Lesen. Die Literaturarbeit wird sich somit oft über die gesamte Zeit oder zumindest einen großen Teil Ihrer Studienarbeitsphase erstrecken. Tipp: Geben Sie Literatur nicht zu früh zurück und dokumentieren Sie diese so sorgfältig und umfassend wie möglich.
Studienarbeit schreiben lassen?
Viele Studierende haben Angst vor dem „weißen Blatt Papier“. Manche erwägen daher, die Studienarbeit schreiben zu lassen. Grundsätzlich ist Ghostwriting zwar eine legale Dienstleistung, aber: Sie können eine solche Arbeit nicht als Eigenleistung im Studium anerkennen lassen.
Sie selbst müssen die Studienarbeit schreiben. Für den Fall, dass Sie eine Schreibblockade haben, bietet sich an, dass Sie einfach erst einmal herunterschreiben, was Ihnen in den Kopf kommt. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten:
Abschnitte erarbeiten
Eine Methode besteht darin, einzelne Kapitel oder Abschnitte Ihrer Studienarbeit zu schreiben, diese dann direkt im Anschluss inhaltlich zu überarbeiten und auch gleich zu korrigieren. Mit dieser Methode erarbeiten Sie sich einen Abschnitt – ob Sie dafür Kapitel, Unterkapitel oder andere Einheiten wählen, ist Ihnen überlassen – nach dem anderen und stellen diese fertig.
- Ist ein Abschnitt bearbeitet, können Sie ihn bis zur Endkorrektur abhaken und vergessen.
- Sie kommen nicht oder nur schwer in einen Schreibflow und können den roten Faden zwischen den verschiedenen Abschnitten und Kapiteln vermutlich nur schwer sehen und durchziehen.
Erst schreiben, dann strukturieren
Eine andere Möglichkeit: Sie schreiben Ihren Text zunächst grob herunter und stellen sicher, dass Sie im ersten Entwurf alle inhaltlichen Punkte abdecken. Im zweiten Schritt strukturieren Sie den Text, kümmern sich um das Layout, Zitate, Fußnoten und ähnliches. Erst im dritten Schritt folgt dann die inhaltliche und textliche Korrektur.
- Sie teilen Texterstellung, optische und inhaltliche Gestaltung in verschiedene Arbeitsschritte auf. Dadurch können Sie zunächst schreiben, ohne sich mit (zu) hohen Ansprüchen an die eigene Leistung im Weg zu stehen.
- Sie müssen Ihren inneren Korrektor in der ersten Phase ausschalten und ignorieren. Zudem machen Sie sich doppelte Arbeit, weil Sie zu einem späteren Zeitpunkt erst die exakten Textstellen nachschlagen und alles formatieren müssen.
Texteditoren und mehr: Wählen Sie Ihre Tools
Word, Open Office, Pages, Google Drive, Ulysess, Papyrus, Scrivener, LaTeX… die Liste der Texteditoren und Schreibprogramme ist lang. Sie alle lassen sich mehr oder weniger gut für die Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten nutzen. Viele Universitäten und Hochschulen lassen ihren Studenten bei der Wahl der Software freie Hand und geben lediglich das finale Format – häufig eine PDF-Datei – vor.
Bevor Sie lange nach einem geeigneten Programm suchen – wenn Sie die Studienarbeit schreiben, gilt Folgendes: „Never change a running system.“ Haben Sie Ihre Tools und Programme erst einmal gefunden, sollten Sie diesen treu bleiben und sich nicht durch die Suche nach neuen selbst im Weg stehen. Bei der Auswahl der passenden Programme können die folgenden Fragen nützlich sein:
- Welche Vorgaben gibt es seitens der Universität oder Hochschule?
- Mit welchen Programmen sind Sie bereits vertraut?
- Auf welchem Betriebssystem arbeiten Sie?
- Wechseln Sie zwischen verschiedenen Computern?
- Verfügen Sie bei Ihrer Arbeit stets über eine Internetverbindung?
- Wollen oder müssen Sie auch auf einem Tablet arbeiten können?
- Wie führen Sie Ihre Backups durch?
- Welche Programme verwenden Sie beispielsweise für die Literaturverwaltung?
- Welche Programme und/oder Systeme verwenden Ihre Korrektoren?
- Müssen oder wollen Sie im Team an Ihrer Studienarbeit schreiben?
In welchem Stil die Studienarbeit schreiben?
Von Studierenden einer Hochschule wird ein wissenschaftlicher Stil erwartet. Wissenschaftlich heißt nicht, dass Sie sich so kompliziert wie möglich ausdrücken, im Gegenteil:
- Fachtermini
Die für Ihren Studiengang relevanten Fachbegriffe sollten Sie nutzen. Allerdings sollte gleichzeitig auf einen verständlichen Schreibstil geachtet werden, so dass auch ein Fachfremder Ihre Arbeit nachvollziehen kann. Unbekannte Begriffe sollten daher erläutert werden. - Satzbau
Schreiben Sie in ganzen Sätzen, vermeiden Sie dabei Schachtelsätze, kürzere Sätze erhöhen die Lesbarkeit. Auf Füllwörter wie auch, halt, ebenso sollten Sie verzichten. - Meinung
Je nach Studiengang variieren die Ansichten zur eigenen Meinung des Verfassers. Als unwissenschaftlich gelten üblicherweise Formulierungen wie „Ich finde…“, „Ich bin der Meinung, dass…“. Wertende Adjektive wie beispielsweise enorm, extrem, krass, massiv, unsäglich sind ungeeignet, einen wissenschaftlich neutralen Standpunkt einzunehmen. Wenn überhaupt, stehen Dozenten erst nach Sichtung sämtlicher Argumente den Verfassern im Schlussteil eine eigene Position zu. Hier ist bei vor allem bei geisteswissenschaftlichen Arbeiten eine Einschätzung wichtig und kann in Form von „Nach Ansicht des Verfassers/der Verfasserin…“ erfolgen.
Zitation klären
Allgemeinwissen dürfen Sie beim Leser getrost voraussetzen, nur Gedanken, die nicht originär von Ihnen stammen, müssen Sie kenntlich machen. Die korrekte Zitation dient der Überprüfbarkeit Ihrer Aussagen.
Teilweise hat jeder Fachbereich seinen eigenen Zitationsstil. Welche Art des Zitierens Sie für Ihre Studienarbeit wählen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem betreuenden Dozenten besprechen. Grob lassen sich zwei Richtungen an Hochschulen unterscheiden:
- Deutscher Stil
Hierbei arbeiten Sie mit Fußnoten. Sie zitieren beispielsweise einen Autor wörtlich und markieren mit Anführungsstrichen das Zitat. Danach steht eine hochgestellte Nummer und am Ende der Seite, abgetrennt vom Fließtext, findet sich die genaue Angabe vom Fundort des Zitats. Üblicherweise schreibt man bei erstmaliger Nennung Autor, Werk, Jahreszahl und Seitengabe voll aus. Beim zweiten Mal reicht es, in abgekürzter Version darauf zu verweisen. Fußnoten eignen sich außerdem, um Gedankengänge auszuführen, die vom Hauptthema etwas abseitig sind. - Amerikanischer Stil
Beim amerikanischen Zitierstil legen Sie das Zitat direkt im Fließtext in Klammern, entweder direkt nach dem entsprechenden Wort oder am Satzende.
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